Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Siehe Episode 140!
Hat man eine Gluckanwärterin, die alle Anzeichen dafür zeigt, dass sie brav sitzen bleiben wird und ernsthaft brüten möchte, gilt es einige Dinge zu beachten, damit auch alles glatt laufen kann. Dabei soll es nicht nur um die Küken gehen, die letztlich schlüpfen sollen, sondern auch um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Glucke.
Fast immer fangen brutwillige Hennen in einem der Legenester mit dem Brüten an. Das kann aus verschiedenen Gründen problematisch sein, zum Beispiel weil die Legenester oft sehr beengt sind und weil die anderen Hühner die Glucke ständig stören werden oder vielleicht sogar versuchen, sie zu vertreiben, sollte sie ein allseits beliebtes Legenest für das Brutgeschäft ausgewählt haben. Auch sind Legenester oft relativ hoch positioniert angebracht, was spätestens, wenn die Küken schlüpfen, zum Problem werden würde. Man wird eine Bruthenne daher in der Regel nicht direkt im Legenest brüten lassen und sollte sie mindestens einmal samt Gelege umquartieren. Bei dieser Gelegenheit kann man das neue Nest gleich so einrichten, dass es einen günstigen Brutverlauf unterstützt. Das Brutnest sollte an einem geschützten, ruhigen und nicht zu hellen Platz eingerichtet werden. Ganz besonders Zugluft gilt es zu vermeiden, und auch die anderen Hühner sollten im Idealfall dort nicht hingelangen. Umgedrehte und etwas angefeuchtete Grassoden, die man unter das Nest bettet, sorgen für ein gutes Mikroklima und verhindern das Austrocknen der Eier in Ställen mit niedriger Luftfeuchtigkeit. Getrocknete Heilkräuter, wie Lavendel, Thymian, Salbei, Wermut und Indianernessel, dürfen in die Neststreu gemischt werden. Sie sollen mit ihren Aromen Ungeziefer vertreiben, außerdem kann das Huhn an ihnen zupfen und sie nach Bedarf fressen. Sollte die Henne bisher auf unbefruchteten Eiern gesessen sein, dann kann man diese direkt beim Umquartieren durch befruchtete Eier, also richtige Bruteier austauschen. Beim Umsiedeln sollten Sie rasch, aber ruhig vorgehen, um das Tier nicht allzu sehr zu verstören. Am besten klappt es während der Abend- oder Morgendämmerung. Ein Huhn, das brutwillig ist, wird im Normalfall durch das Umquartieren nicht wieder "entgluckt" und setzt sich spätestens nach einer halben Stunde auf das neue Nest zum Weiterbrüten.
Tiergerecht verläuft eine Naturbrut dann, wenn neben dem Wohlergehen der künftigen Küken auch die Gesundheit der Glucke stets im Mittelpunkt steht.
Häufig fangen Hennen, so wie diese beiden Proveis-Ultentaler-Damen, in den Legenestern mit dem Brüten an und müssen daher einmal umgesiedelt werden.
Beim Vorbereiten des künftigen Brutnestes darf man auch getrocknete Kräuter, wie Kamille, Salbei und Wermut, in die Einstreu mischen, denn das vertreibt Ungeziefer und bietet der Glucke etwas zum Zupfen.
Meine eigenen Hühner brüten bevorzugt in Kisten am Stallboden und mögen es, wenn ungiftige Naturäste das Brutnest ein wenig abschirmen.
Am Anfang der Brutzeit bestimmt der Halter, wie viele Eier er bei der Henne im Nest belassen möchte, und damit auch, wie viele Küken im besten Fall maximal schlüpfen werden. Ich empfehle Gelegegrößen zwischen fünf und zwölf Eiern, je nach Rasse. Man entfernt außerdem auffällige Eier mit atypischer Schalenbildung, wie verdickten Kalkablagerungen oder Deformierungen, vorsorglich aus dem Gelege. Oft entwickeln sich darin zwar Küken, diese haben jedoch spätestens beim Schlupf Probleme, weil sie es nicht schaffen, die unregelmäßigen Eierschalen rechtzeitig zu durchbrechen. Probleme bereiten auch immer wieder stark verschmutzte Bruteier, weil sich Keime durch die Brutwärme rasanter vermehren können als sonst. Manche Hennen legen, während sie ein Gelege bereits aktiv bebrüten, noch immer täglich ein neues Ei dazu. Solche Eier sollten ebenfalls regelmäßig entfernt werden, denn sofern sie überhaupt befruchtet sind, wäre die Entwicklung der Küken darin selbstredend verzögert. Die Nachzügler hätten keine Chance, fertig bebrütet zu werden, weil die Glucke das Nest verlässt, wenn die Anfangsgruppe geschlüpft ist. Es empfiehlt sich unter Umständen, die "originalen" Bruteier am ersten Tag mit einer kleinen Bleistiftmarkierung zu versehen. So wissen Sie später, welche Eier neu dazugelegt wurden.
Das Gelege darf für eine erfolgreiche Brut nicht zu groß sein, und auch verspätet von der Henne dazugelegte Eier sollten regelmäßig entfernt werden.
Extrem verschmutze Bruteier bergen das Riskio einer erhöhten Keimbildung im Ei und sollten daher vorzeitig entfernt werden, sofern man die Wahl hat.
Auch brütende Hennen müssen regelmäßig fressen, trinken und das Nest für die Absetzung des Kots verlassen. Leicht lässt man sich dazu verleiten, ihnen Futternapf und Trinkgefäß direkt vor die Nase zu setzen, tatsächlich aber ist es besser, wenn sie beides nur außerhalb des Nests erreichen. Es schadet dem Gelege auch nicht, wenn es zwischendurch mal leicht abkühlt. Gesunde Glucken haben einen vergleichsweise sehr festen Kot, der je nach Tier und Futterzusammensetzung einmal täglich oder auch nur alle zwei bis drei Tage abgesetzt werden muss. Weil falsch gefütterte Glucken das Gelege häufig mit ihrem Kot stark verschmutzen, füttert man sie während der Brutphase ausnahmsweise mal ganz gezielt einseitig mit Körnermischungen. Sie bekommen kein Grünzeug, denn das führt zu sehr flüssigem Kot. Neben dem Körnerfutter kann man eventuell noch etwas hart gekochtes, zerkleinertes Ei reichen, damit das Tier bei Kräften bleibt. Wie dem auch sei, achten Sie bei einer Glucke, die zum ersten Mal brütet, darauf, dass sie das Nest auch wirklich regelmäßig verlässt, um zu fressen. Manche Hennen brüten so verbissen, dass der Halter sie jeden Tag wenigstens einmal vom Nest nehmen muss, damit sie kurzfristig "aus ihrer Trance erwachen". Das klappt, wie ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann, sehr gut. Ich selbst hatte so eine verbissene Brüterin unter meinen Hühnern, und während diese brütete, stellte sich eine regelrechte Routine zwischen uns beiden ein. Jeden Tag vor der Arbeit, wenn ich morgens zu den Hühnern ging, nahm ich die besagte Henne vom Nest und setzte sie mitten in den grünen Auslauf vor einen Napf mit Futter sowie vor ein Wassergefäß. Sie fraß immer zwei Minuten lang gierig, lief dann zum Sandplatz, um mit nervösen Gackerlauten ein hektisches Staubbad zu nehmen, anschließend wurde noch mal gefressen und zu guter Letzt kamen einige gierige Schlucke vom Wasser. Nach spätestens fünf bis sieben Minuten war alles schon wieder vorbei und sie lief eilig über die Hühnerleiter zurück auf ihr Nest. Übrigens sollte man die Henne ab dem Ende von Tag 19 nicht mehr "manuell" vom Nest herunternehmen. Oft schlüpfen Küken früher als gedacht, und so verhindert man, dass man den Schlupfvorgang stört.
Es ist wichtig, dass die Glucke das Nest während des Bebrütens manchmal verlässt, um den sehr festen und übel riechenden Gluckenkot abzusetzen, der keinesfalls auf das Gelege gelangen darf.
Auch Glucken gönnen sich während ihrer kurzen Brutpausen gerne mal ein schnelles Staubbad im trockenen Sand, was der Gefiederpflege dient.
In der Regel brüten Hennen jedoch ca. 21 Tage lang. Am Ende der Brutzeit haben die Glucken häufig viele Federn verloren und man wird außerdem einen deutlichen Gewichtsverlust feststellen. Das ist normal, denn das Brüten ist sehr anstrengend für sie. Im Brustbereich verlieren Glucken viele Federn, damit die Eier durch den Hautkontakt direkten Zugang zur Körperwärme haben. Zum Teil dienen die ausgefallenen Federn der Auspolsterung des Nestes.
Nach der Erfahrung vieler Hühnerhalter empfiehlt es sich, das Gelege am 18. Tag mit etwas Wasser zu besprühen. Eier trocknen in Ställen schneller aus als in der Natur, und das Besprühen verhindert, dass die Küken Probleme beim Schlüpfen haben, weil das Ei bereits dehydriert ist. Üblicherweise schlüpfen die Küken am 21. Tag, es gibt aber auch Rassen, bei denen die Küken zuweilen schon am 19. oder am 20. Tag schlüpfen. Die Glucke kommuniziert in den Tagen vor dem Schlupf bereits mit ihren Sprösslingen durch die Eierschalen hindurch und die...
Dateiformat: ePUBKopierschutz: Wasserzeichen-DRM (Digital Rights Management)
Systemvoraussetzungen:
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet - also für „fließenden” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Mit Wasserzeichen-DRM wird hier ein „weicher” Kopierschutz verwendet. Daher ist technisch zwar alles möglich – sogar eine unzulässige Weitergabe. Aber an sichtbaren und unsichtbaren Stellen wird der Käufer des E-Books als Wasserzeichen hinterlegt, sodass im Falle eines Missbrauchs die Spur zurückverfolgt werden kann.
Weitere Informationen finden Sie in unserer E-Book Hilfe.