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Ähnlich wie auf anderen Märkten findet auch im Bereich der Impfstoffherstellung ein zunehmender Konzentrationsprozess statt. Gab es Anfang der Siebzigerjahre noch über 25 Impfstoffhersteller, so werden die heutigen Impfstoffe im Wesentlichen von vier international operierenden Pharmariesen produziert und vermarktet: GlaxoSmithKline beziehungsweise GSK (Großbritannien), Sanofi (Frankreich), Pfizer (USA) und Merck Sharp & Dohme (MSD, USA).
Im Produktportfolio der Pharmagiganten spielen nationale Interessen keine Rolle. Eher werden Impfempfehlungen an die vorhandenen Impfstoffe angepasst als umgekehrt. In Europa werden die meisten Impfstoffe heute nur noch von einem oder zwei Herstellern angeboten.
Die Einnahmen durch den Verkauf von Impfstoffen steigen schneller als die aus anderen Sparten des Pharmamarkts. Zwischen 2014 und 2020 kletterten die Umsätze aus der Impfstoffproduktion weltweit von 32 auf 59 Milliarden Euro, bis 2023 stiegen sie - vor allem durch die COVID-19-Impfstoffe - weiter auf 80 Milliarden Euro. Pfizer nahm 2022 allein mit dem Impfstoff Comirnaty 32 Milliarden Dollar ein, das entsprach fast einem Drittel seines gesamten Jahresumsatzes (PPW 2019, Statista 2024). GSK machte 2023 mit dem Gürtelrose-Impfstoff Shingrix im ersten Jahr der Vermarktung einen Jahresumsatz von mehr als einer Milliarde Euro und übertraf damit alle Umsatzerwartungen (Reuters 2023).
Die vier großen Impfstoffhersteller zählen zu den zehn größten pharmazeutischen Unternehmen der Welt. Sie sind börsennotierte Aktiengesellschaften, die von einer Handvoll großer Investmentgesellschaften wie Blackrock, Vanguard oder State Street kontrolliert werden und dadurch netzwerkartig miteinander verbunden sind (Banal-Estañol 2020). Sie setzen ihre ganze Marktmacht ein, um die Umsätze zu steigern, und entwickeln dabei eine beträchtliche kriminelle Energie: Alle wurden in den USA schon zu hohen Geldstrafen verurteilt wegen Fälschungen von Studien, falschen Angaben zur Sicherheit von Medikamenten, Werbung für nicht zugelassene Anwendungen von Arzneimitteln oder Schmiergeldzahlungen an Ärzte (Groeger 2014). Die Pharmaindustrie ist neben der Öl- und Autoindustrie die Branche mit den meisten Rechtsverstößen (Rawlinson 2017).
Während einer Diskussion über den Vioxx-Skandal - die Firma Merck zahlte 2007 mehr als vier Milliarden Schadenersatz an Patienten, die durch das riskante Rheumamittel geschädigt worden waren - sagte Catherine DeAngelis, Herausgeberin des Journal of the American Medical Association:
»Was die Menschen daraus lernen sollten, ist, dass man nichts, aber auch gar nichts glauben sollte, was von einem Pharmaunternehmen veröffentlicht wird. Glauben Sie es einfach nicht. Das ist der Ausgangspunkt.« (NPR 2007)
Die medizinische Wissenschaft ist in immer stärkerem Maße von privaten Geldgebern abhängig. Dies ist Folge des neoliberalen Umbaus von Universitäten und Forschungseinrichtungen: Markt und Wettbewerb sollen gestärkt, die Hochschulen »entfesselt« werden.
Die öffentliche Finanzierung der Forschung wird seit Jahren immer weiter zurückgefahren, und die freie, unabhängige und evidenzbasierte Wissenschaft, die die Interessen der Verbraucher und Patienten wahrnimmt, wird immer mehr ins Abseits gedrängt (Lieb 2015, Dlf 2019b). Stattdessen bestimmen kommerzielle Interessen mehr und mehr die Forschungsgegenstände mit dem Ziel, gewinnbringende Patente und Produkte zu schaffen. Der Öffentlichkeit gegenüber werden die Produkte als wirksam und attraktiv dargestellt, ihre Nachteile werden heruntergespielt. Studien, die ungünstige Ergebnisse bringen, werden oft erst gar nicht publiziert.
»Die Verantwortung der Pharmaindustrie gegenüber ihren Aktionären bedeutet, dass hierarchische Machtstrukturen, Produkttreue und PR-Propaganda Vorrang vor wissenschaftlicher Integrität haben.« (Jureidini und McHenry 2022)
Impfstudien, die von der Pharmaindustrie selbst durchgeführt oder an private klinische Forschungsunternehmen vergeben werden, sind mit Vorsicht zu genießen. Oft sind nur ausgebuffte Statistiker in der Lage, zwischen den Zeilen zu lesen und möglichen Manipulationen auf die Spur zu kommen. Die Rohdaten der Studien werden in der Regel nicht veröffentlicht, was unabhängige Überprüfungen erschwert.
Vor allem bei den COVID-19-Impfstoffen gab es Manipulations- und Vertuschungsversuche. Die Rohdaten der Pfizer-Studie zum COVID-19-Impfstoff Comirnaty sollten ursprünglich erst 2097 veröffentlicht werden. Der britische Evidenzmediziner Tom Jefferson schrieb empört:
»In Anbetracht der unzureichenden und überstürzten Tests und der Kultur der Geheimhaltung ist es fraglich, ob eine informierte Einwilligung [in die Impfung, d.Verf.] gültig ist, bevor nicht alle Dokumente [.] veröffentlicht sind.« (Demasi 2021)
Im Januar 2022 ordnete ein texanisches Gericht die Veröffentlichung der gesamten Pfizer-Unterlagen von 450000 Seiten bis Herbst 2022 an. Eine unabhängige Gruppe von Fachleuten machte sich an die Auswertung. Im Vorwort des ersten Teils der Analyse hieß es, hier sei möglicherweise ein massives Verbrechen gegen die Menschheit dokumentiert, denn der fraglichen Wirkung des Pfizer-Impfstoffs stünden massive Nebenwirkungen gegenüber (Wolff 2023).
In den Zulassungsstudien der Impfstoffhersteller wird oft gar nicht geprüft, ob tatsächlich die jeweilige Krankheit verhindert wird. Gerade bei selteneren Krankheiten wären dazu sehr große Probandengruppen notwendig. Ersatzweise werden in solchen Fällen Antikörperbestimmungen vor und nach der Impfung durchgeführt. Ob dies jedoch einem anhaltenden Schutz gleichkommt, zeigt sich meist erst nach jahrelanger Anwendung. Die Zunahme schwerer Lungenentzündungen in den Jahren nach der Einführung der Pneumokokkenimpfung in Großbritannien (Laurance 2008) zeigte, dass wir beim Versuch, Krankheiten durch Impfungen zu verhindern, vor unvorhersehbaren Folgen nicht sicher sind.
Die COVID-19-Impfstoffe hatten nach den ersten Veröffentlichungen eine angebliche Wirksamkeit von 90 bis 100 Prozent - in der Realität zeigte sich aber eine weit schlechtere und nur wenige Monate anhaltende Wirkung.
Die in einer Studie nachgewiesene Wirkung einer Impfung ist nicht gleichbedeutend mit ihrem Nutzen.
Für die Untersuchung der Impfstoffsicherheit in Zulassungsstudien gibt es keine international gültigen Standards. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt, Studienteilnehmer bis zu sechs Monate auf schwerwiegende unerwünschte Wirkungen (Krankenhausaufenthalt, Todesfälle) zu überwachen, bei Impfstoffen mit neuen Adjuvanzien sogar mindestens zwölf Monate, um auch das Auftreten von Autoimmunerkrankungen oder anderen immunvermittelten Nebenwirkungen zu erfassen (WHO 2017). Von den Herstellern wird meist jedoch nur dokumentiert, was sich in einem Zeitraum von vier Wochen nach der Verabreichung ereignet.
Die WHO hält Studien mit echten Placebo für sinnvoll und angemessen, um die Wirksamkeit und Sicherheit neuer Impfstoffe zu untersuchen (Rid 2014). Es gibt jedoch kaum Zulassungsstudien, in denen die Vergleichsgruppen mit einem echten Placebo (Kochsalzlösung) »geimpft« werden. Als Scheinplacebo dienen in der Regel andere Impfstoffe oder Adjuvanzien wie Aluminiumsalze. Dadurch rechnen sich Nebenwirkungen heraus, die durch das Scheinplacebo verursacht werden.
»Um den Nutzen von Impfstoffen zu optimieren, möglichen Schaden zu reduzieren und das Vertrauen der Öffentlichkeit zu erhalten, ist zu dokumentieren, dass ein bestimmter Impfstoff einen positiven Nettoeffekt auf die allgemeine Gesundheit hat.« (Stabell Benn 2023)
Die Impfforschung sollte über kurz oder lang in öffentliche Hand übergehen. Für nachhaltige Impfprogramme braucht es große Studien mit langer Laufzeit, um Langzeitwirkung und Langzeitnebenwirkungen zuverlässig und unabhängig von Interessenkonflikten zu erfassen. Trotz der Kosten würde sich das für die Gesundheitssysteme finanziell lohnen, weil man herausfinden würde, welche Impfstoffe wirklich nützlich und welche entbehrlich oder schädlich sind.
Die meisten wissenschaftlichen Untersuchungen zu Medikamenten und Impfstoffen werden von Forschern oder privaten Instituten in enger Zusammenarbeit mit den jeweiligen Herstellern durchgeführt. Gelder der Industrie...
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