Schweitzer Fachinformationen
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Anatomisches Fachwissen: Umfassend - anschaulich - praxisnah
Fundierte Kenntnisse der Anatomie und Biomechanik der Hand sind die Grundlage für eine gute Behandlung. Die anatomischen Verhältnisse der Hand sind jedoch sehr komplex. Oft werden sie nur unvollständig vermittelt. Vor allem das Zusammenspiel der unterschiedlichen Strukturen, wie z. B. im DRUG oder TFCC, kommt häufig zu kurz.
Das vorliegende Werk schließt genau diese Lücken! Es liefert einen umfassenden Einblick in die spezifische Anatomie der Hand und ihre Funktionsweise. Klinische Bezüge und detaillierte Bilder helfen, die komplexen Strukturen zu begreifen.
Direkten Praxisbezug gibt es dann im zweiten Teil des Buches: Mit der "Anatomie in vivo" können Sie das Gelernte durch Ertasten vertiefen.
Ein zuverlässiges Handwerkszeug für alle, die sich professionell mit der Hand befassen. So können Ärzte und Therapeuten sicher diagnostizieren und zielgerichtet behandeln.
Neu in der 4. Auflage:
Überarbeitung aller Beiträge Ergänzung neuer Abbildungen
Jederzeit zugreifen: Der Inhalt des Buches steht Ihnen ohne weitere Kosten digital in der Wissensplattform eRef zur Verfügung (Zugangscode im Buch). Mit der kostenlosen eRef App haben Sie zahlreiche Inhalte auch offline immer griffbereit.
Der Mensch hat seinen Status in der biologischen Systematik als "höheres Säugetier - Homo sapiens" gegenüber dem Primaten dem Wunderwerk "Hand" zu verdanken. Die Hand ist mit ihren 19 Freiheitsgraden und ihrem opponierbaren Daumen ein hoch entwickeltes und komplexes Greiforgan. Damit werden vielfältige Bewegungskombinationen bei gleichzeitiger Adaption von Kraft, Schnelligkeit und Leichtigkeit ermöglicht. Zudem verfügt sie über ein hoch spezifisches sensibles Tastorgan, mit dessen Hilfe der Mensch sich und die Umwelt wahrnehmen und beurteilen kann. In Form von mannigfaltigen Gebärden ist die Hand ein wesentliches Bindeglied in der zwischenmenschlichen Kommunikation. Durch Schrift, Musik und bildliche Kunst wird sie zum Ausdruck des menschlichen Geistes ? [234]. Durch diese gleichermaßen grob- und feinmotorischen sowie sensiblen Fähigkeiten ist der Mensch in der Lage, für seinen Körper zu sorgen, ihn zu ernähren, zu kommunizieren und seine Umwelt zu gestalten. Mit all diesen Möglichkeiten trägt die Hand aber auch im Wesentlichen zur Entfaltung sowie Weiterentwicklung des menschlichen Geistes und somit zur Modifizierung all seiner motorischen Fähigkeiten bei ? [207]. Diese Funktionalität wird erst durch ein hervorragendes Zusammenspiel der zentralen Steuerung und der anatomischen Strukturen wie Knochen und Gelenke, Muskeln und Sehnen, Nerven und Blutgefäße ermöglicht; macht die Hand aber auch zu einem äußerst komplizierten Organ.
Der distale Bereich des Unterarms setzt sich aus dem distalen Radioulnargelenk, dem Hand- und Daumensattelgelenk, der Mittelhand und den Fingern zusammen. Daraus resultieren 27 Knochen mit 36 gelenkigen Verbindungen und 39 aktiven Muskeln. Erst im Zusammenspiel all dieser Strukturen kann die Hand ihre mannigfaltigen fein- und grobmotorischen Fähigkeiten in ihre diffizilen Bewegungsmöglichkeiten umsetzen.
Das Knochenwachstum beginnt beim Fötus ab ca. dem 2. Schwangerschaftsmonat über die Dia- und Metaphysen der Röhrenknochen. Mit der Geburt verläuft die Gestaltung bzw. das Längenwachstum, parallel zur Ossifikation der Epi- und Apophysen und schließt in der Pubertät mit dem Epiphysenabschluss ab. Hiernach folgt die Prägung von Sesambeinen in individueller Anzahl- und Wachstumsgeschwindigkeit; insgesamt ist das gesamte Knochenwachstum mit ca. dem 19. Lebensjahr abgeschlossen ( ? Abb. 1.1) ? [97].
Abb. 1.1 Übersicht Skelettalter.
Abb. 1.1a Im Bereich der Handwurzel sind die Ossifikationszentren der Ossa capitatum, hamatum und triquetrum (eben sichtbar) vorhanden: Die Ossifikationskerne der Epiphysen von Metacarpalia und Phalangen sind noch nicht vollständig vorhanden, der Ossifikationskern der distalen Radiusepiphyse ist sichtbar.
(Quelle der zugrundeliegenden Röntgenbilder: Exner G. Handskelettalter. In: Exner G, Hrsg. Normalwerte in Wachstum und Entwicklung. 2., vollständig überarbeitete und aktualisierte Auflage. Stuttgart: Thieme; 2003)
Abb. 1.1b Im Bereich der Handwurzel sind die Ossifikationskerne der Ossa capitatum, hamatum, triquetrum und lunatum vorhanden. Ossifikationskerne im Bereich der Phalangen und Metacarpalia sind (zumindest knapp) sichtbar, der Ossifikationskern der distalen Radiusepiphyse hat sich weiterentwickelt.
Abb. 1.1c Im Bereich der Handwurzel sind jetzt bis auf das Os pisiforme alle Ossifikationskerne sichtbar. Der Ossifikationskern der Ulnarepiphyse ist noch nicht vorhanden, alle Ossifikationskerne von Metacarpalia und Phalangen sind gut sichtbar entwickelt.
Abb. 1.1d Der Ossifikationskern der Ulna ist eben aufgetreten, die Ossifikationskerne von Metacarpalia und Phalangen haben noch nicht die Breite der Metaphysen vollständig erreicht, die Formgebung der Ossifikationskerne im Handwurzelbereich ist weiter vorangeschritten.
Abb. 1.1e Die Formgebung der Handwurzelknochen wird jetzt zunehmend markanter. Die Formgebung der epiphysären Ossifikationszentren der Metacarpalia und Phalangen hat begonnen, ebenso wie diejenige des Radius.
Abb. 1.1f Die Ossifikationszentren der Epiphysen von Phalangen und Metacarpalia haben nun allesamt die Breite ihrer zugehörigen Metaphysen erreicht. Die Formgebung der Gelenkpartner wird zunehmend deutlicher, die Konturen der Handwurzelknochen sind deutlich ausgeprägt, das Os pisiforme ist erkennbar, die Ulnarepiphyse zeigt eine beginnende Konkavität.
Abb. 1.1g Die Epiphysenossifikationszentren der Metacarpalia und Phalangen sind nun breiter als die zugehörigen Metaphysen, "überdachen" diese jedoch noch nicht. Im Bereich der Handwurzel ist jetzt der Hamulus des Os hamatum deutlich abgezeichnet, Radius und Ulna haben sich weiterentwickelt.
Abb. 1.1h Die Epiphysen der Metacarpalia und Phalangen "überdachen" nun die Metaphysen, das Os sesamoideum des Daumens ist nun deutlich sichtbar ossifizert, die Handwurzelknochen haben weitgehend ihre definitive Form angenommen, der Processus styloideus ulnae ist deutlich ausgeformt. Alle Epiphysenfugen sind noch offen, die distale Daumenphalanxepiphyse erscheint nur projektionsbedingt verschlossen.
Abb. 1.1i Im Bereich der Handwurzel hat das Os pisiforme seine definitive Größe und Formgebung erreicht, die Formgebung der Epiphysenfugen von Radius, Ulna, Metacarpalia und Phalangen (alle noch offen) ist markanter geworden, alle umfassen nun deutlich ihre zugehörigen Metaphysen.
Abb. 1.1j Die Handwurzelknochen haben Größe und Formgebung des Erwachsenenskeletts erreicht, die Fusion der Epiphysenfugen im Bereich der Fingerendphalangen und des Metacarpale 1 hat begonnen.
Abb. 1.1k Alle Epiphysenfugen - bis auf diejenigen von Radius und Ulna - sind bereits geschlossen, Ulna und Radius fusionieren. Das Wachstum kann als praktisch abgeschlossen angesehen werden.
Das Unterarmskelett besteht aus 2 Knochen, der Ulna (Elle) und dem Radius (Speiche). Beide Knochen bilden das Radioulnargelenk über einem proximalen Teil zum Ellenbogen (Articulatio radioulnaris proximalis) und über einen distalen Teil zum Handgelenk (Articulatio radioulnaris distalis) gehörig ( ? Abb. 1.2). Unter Einbindung des Schultergelenks (Articulatio humeri) werden über diese beiden Gelenke die Umwendbewegungen der Pro- und Supination in einer...
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