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Eine magische Liebesgeschichte vor historischem Hintergrund
Bei einem Besuch des Wikingermuseums in York wird die junge Rain Jordan ohnmächtig - und erwacht mitten in der Schlacht von Brunanburh im Jahr 937. Dort steht sie dem grausamen Wikingerkrieger Selik gegenüber, den sie zu kennen meint und den sie erretten muss. Doch bevor sie sein wildes Herz erobern kann, muss sie ihn zähmen ...
Band 2 der Wikinger-Saga von Sandra Hill. Nächster Band: "Das Herz des Wikingers".
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Wütend fluchend, verfolgte Selik die hoch gewachsene Frau in den Wald. Er musste spurten, um sie einzuholen. Beim Blute Christi! Er verschwendete mit diesem lästigen Weibsbild nur seine kostbare Zeit.
»Halt!«
Die etwas zu groß geratene Waldfee reagierte darauf mit dem Loslassen eines Astes, der zurückschwang und Selik ins Gesicht peitschte, während sie schrill dazu lachte. Eine Spur von Hysterie färbte ihr Lachen. Ohne Atem zu schöpfen, schoss sie behände durch das Walddickicht davon. Auf langen Beinen, die ungehörigerweise von Männerhosen bedeckt wurden.
»Du wagst viel, wenn du behauptest, Thork sei dein Vater«, rief er wütend. »Es wird mir eine Lust sein, dir bei lebendigem Leib die Haut abzuziehen, du Lügenhexe.« Als sie nicht antwortete und ihm weiterhin geschickt auswich, drohte er: »Ich werde dir deine verlogene Zunge herausreißen und sie roh verspeisen.«
Bei dieser letzten, lächerlichen Drohung hörte Selik die Frau aufkeuchen und ein Wort ausstoßen, das so ähnlich wie »Barbar« klang. Ein verhaltenes, rätselhaftes Lächeln spielte um seine Lippen. Soso, dieses dumme Weib hielt ihn für einen Barbaren? Ha! Nun, er würde es ihr zeigen.
»Wenn du jetzt stehen bleibst«, versuchte er sie zu überreden, während er näher ging, »wird es ein schneller Tod für dich sein. Vielleicht ein rasches Abschlagen deines Kopfes. Bestehst du jedoch weiterhin auf dieser sinnlosen Jagd, zwingst du mich, deine Qualen zu verlängern.« Das sollte die Fantasie dieser Person zu einigen lebhaften Bildern anregen!
»Geh zur Hölle!«, schrie das unverschämte Frauenzimmer zurück.
Verdammt sei ihre Unverschämtheit! Wusste das dumme Mädchen denn nicht um die Gefahr, die es heraufbeschwor, wenn es seinen Zorn weiterhin anstachelte? Er hatte schon viele Männer aus nichtigerem Anlass getötet.
Selik zog die Stirn kraus. Goldene Augen? Heiliger Thor, wann war ihm die Farbe ihrer Augen aufgefallen? Er schüttelte den Kopf, um das unwillkommene Bild zu vertreiben, und brüllte ihr dann grausam zu: »Und wehe deinen Augen! Vielleicht sollte ich dir auch die Augäpfel herausreißen!«
Die Frau schnaubte vor Abscheu - oder Unglauben -, und es schwang ein weiterer Ast zurück, der Selik dieses Mal in den Magen traf und die Schwertwunde wieder öffnete, die er auf dem Schlachtfeld erlitten hatte.
Jetzt war er richtig wütend.
Aus der Wunde sickerte Blut, und sie brannte wie das Feuer der Hölle - was noch ein Grund war, dieser starrsinnigen Unruhestifterin ihre Unverschämtheit aus dem Leib zu prügeln. Bei Odins Speer! Er vergeudete wertvolle Minuten damit, dieses dumme Geschöpf zu verfolgen, obwohl er eigentlich so viel Distanz wie möglich zwischen sich und seine angelsächsischen Feinde bringen musste.
Zudem gab es noch eine weitere Bedrohung. Selik hatte den Mann erkannt, den er als Letzten getötet hatte - den adeligen Gefolgsmann, den er mit seiner Lanze aufgespießt hatte. Es war Elwinus gewesen, Athelstans leiblicher Cousin. Der König hatte vor der Schlacht eine Belohnung auf Seliks Kopf ausgesetzt; jetzt würde der angelsächsische Bastard ihn lebend haben wollen und für ihn die quälendsten aller Foltern ersinnen.
Weitaus am schlimmsten für ihn war jedoch Elwinus' Aussage gewesen, dass Steven von Gravelys sein Bruder sei. Blutige Hölle! Er und Steven hatten wahrlich mehr Grund als genug, sich bei einem Aufeinandertreffen sofort gegenseitig umzubringen, auch ohne dass dieser letzte Zündstoff den schwelenden Hass zwischen ihnen hätte schüren müssen. Ist Steven auch auf dem Schlachtfeld gewesen?, fragte sich Selik plötzlich, und er erwog, dorthin zurückzukehren, um ihrer blutigen Fehde ein für alle Mal ein Ende zu machen.
Doch dann schaute Selik auf das verrückte Weibsbild, das noch immer vor ihm herlief. Er konnte die ungeheuerliche Behauptung dieser durchtriebenen Frau nicht einfach ignorieren. Ihm war bewusst, dass sie keine Angelsächsin war. Ihre hohe Gestalt, das blass honigfarbene Haar und die fein geschnittenen Gesichtszüge verrieten eindeutig das nordische Erbe in ihr. Aber niemals konnte sie die Tochter seines toten Freundes Thork sein. Sie würde teuer dafür bezahlen, wenn sie ihm nicht die Wahrheit sagte und ihm weiterhin seine Zeit stahl.
»Genug jetzt!«, brüllte Selik schließlich. Diese Hexe hatte ihn lange genug zum Narren gehalten. Mit einem mächtigen Sprung war er bei ihr und packte sie von hinten. Sie schlug mit einem dumpfen Klatschen auf dem Boden auf, und Selik landete lang ausgestreckt auf ihr.
Der Aufprall raubte Selik den Atem. Einen Moment lang verharrte er reglos, das Gesicht in das glänzende goldene Netz der üppigen Haare des Mädchens gedrückt, das sich aus dem langen Zopf gelöst hatte. Dessen süßer, verführerischer Duft, eine verwirrende Mischung aus Blumen und Gewürzen, überwältigte Seliks Sinne und ließ ihn augenblicklich die Grausamkeit und die Leere seines Lebens vergessen und sich an eine Zeit erinnern, in der er die kleinen Dinge des Lebens hatte genießen können. Wie den Duft einer Frau. Oder wie es sich anfühlte, wenn sich weiche weibliche Formen an seinen Körper schmiegten.
Einen Wimpernschlag lang rührten Gefühle an Seliks eiserstarrtes Herz, in deren Verdrängung er sich lange und diszipliniert geübt hatte. Oh, Astrid, dachte er, und ein Schmerz, der so grimmig war, dass er ihn nicht aushalten konnte, erfüllte sein Herz und drohte die Enge seiner Brust zu sprengen. Er vermisste sie so sehr. Tränen füllten seine Augen, als er sich an das letzte Mal erinnerte, da er seine Frau gesehen hatte. Das blutige, grausame Gedankenbild quälte ihn unentwegt. Würde es jemals verblassen?
Ein sanfter Stoß holte ihn aus seinem unliebsamen Traum. Das Pferd, das ihm durch den Wald gefolgt war, hatte ihn angestupst.
Beim Blute Thors!, knurrte Selik in stummer Selbstverachtung über seine gefühlsduseligen Tagträumereien. Es war Jahre her, dass er sich ein derart übertriebenes Schwelgen in der Erinnerung an seine seit langem verstorbene Gemahlin gestattet hatte.
Selik richtete sich auf und stützte sich auf den Ellbogen ab, als ihm auffiel, dass die Frau unter ihm sich nicht rührte. Hatte die Wucht des Aufpralls seines schweren Körpers sie getötet?
»Mmmpfh!«
»Was ist?«
Die Frau hob den Kopf und grummelte: »Geh von mir runter, du großer Flegel. Du musst so viel wiegen wie das Pferd - mein Pferd, nebenbei bemerkt. Oder willst du mich zu Tode quetschen - bevor du die Gelegenheit hattest, meine Zunge zu verspeisen?«
Mit einem leisen widerstrebenden Lachen gestattete Selik ihr, sich auf den Rücken zu drehen, dann drückte er sie mit dem Unterkörper wieder fest auf den Waldboden.
»Die Boshaftigkeit deiner Zunge übertrifft deinen Verstand bei weitem, Frau. Ich vermute, sie ist zu scharf für meinen Geschmack.«
Zweige, von denen sie getroffen worden war, hatten rote Striemen auf ihrem Gesicht zurückgelassen, das von Gras und Schmutz bedeckt war. Stücke von Moos und Laub steckten in ihren zerzausten Haaren und verunzierten ihre seidene Bluse. Rain spie heftig aus, um ihren Mund vom Dreck zu befreien.
Selik vergaß augenblicklich den Grund für seinen Zorn, so hingerissen war er von der Anziehungskraft der Frau, die unter ihm lag. Er strich ein paar der goldenen Haarsträhnen zurück, die ihr auf die Schulter gefallen waren. Sie waren wie bernsteinfarbene Seide, und er rieb die Strähnen sinnlich zwischen seinen rauen Fingern.
Als er aufschaute, bemerkte er einen grässlichen Bluterguss auf ihrer Stirn, dessen Purpurfarben sich von ihrer cremefarbenen Haut dunkel abhoben. Selik konnte nicht anders, als ihn sanft mit dem Zeigefinger zu berühren. Ihre vollen Lippen, die so zart wie Rosenblütenblätter schienen, teilten sich unwillkürlich, als sie vor Schmerz den Atem einzog. Dabei sah er ihre ungewöhnlich gleichmäßigen weißen Zähne aufschimmern.
Die Frau sah ihn aus honigbraunen Augen abwartend an, wobei sie sich vermutlich fragte, was er als Nächstes tun würde. Für lange Augenblicke konnte Selik nichts Anderes tun als sie voller Sehnsucht anzusehen. Die große Leere in ihm schien plötzlich von Wärme erfüllt zu sein. Wann hatte er zum letzten Mal so etwas empfunden? Astrid, dachte er augenblicklich und schalt sich voller Selbstverachtung über seine Schwäche einmal mehr für diesen Gedanken aus.
Plötzlich begriff Selik die Narrheit seines Tuns. Er benahm sich wie ein berauschter Hirnloser, der seine Zeit mit einem Mädchen vertrödelte, während ihm die angelsächsischen Jagdhunde auf den Fersen waren. Er zog den Dolch aus seinem Gürtel und hielt der Frau dessen Spitze an den Hals.
»Was tust du hier, Frau?«
»Wie kommst du darauf, dass ich etwas tue?«, schnappte sie. »Ich kann mich schließlich nicht bewegen.«
»Verstehst du meine Worte absichtlich falsch? Du solltest deine Lage ernster nehmen.« Er drückte die glänzende Klinge fester und ritzte eine blutige Linie in ihre Haut - wie eine Kette winziger Weintropfen auf frisch gefallenem Schnee. »Dein armseliges Leben bedeutet mir nichts.«
»Oh, wirklich?! Meinst du nicht, du bist ein wenig zu dramatisch?«, spottete die dumme Frau, als habe sie keine Angst vor ihm. »Außerdem wäre es weitaus angenehmer, wenn du mir nicht meine Drosselvene durchschneiden würdest. Ich schlage vor, du versuchst es hier, an der Niere, oder hier, beim Zwerchfell.«
Sie zeigte auf die beiden Stellen ihres Körpers, von denen Selik wusste, ein Schnitt dort würde den sofortigen Tod bringen, genau wie durch die...
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