Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Eine stolze Kriegerin. Ein verliebter Wikinger. Und eine gemeinsame Nacht.
Tyra Sigrundottir kämpft und kleidet sich wie ein Mann. Doch sie ist eine Frau. Das Wikingerblut in ihren Adern macht sie zu einer leidenschaftlichen Kriegerin. In der Liebe aber ist sie unerfahren und zurückhaltend. Auf der Suche nach einem Heiler für ihren kranken Vater trifft sie auf den attraktiven Adam. Als er sich weigert, ihr zu helfen, entführt Tyra ihn auf ihr Schiff. Adam, der seit Jahren keine Frau mehr angesehen hat, kann den Blick nicht von der schönen, stolzen Wikingerin lassen. Also schlägt er Tyra einen Pakt vor: Er wird ihren Vater behandeln, wenn sie eine Nacht mit ihm verbringt ...
Band 6 der Wikinger-Saga von Sandra Hill. Nächster Titel der Reihe: "Die Geliebte des Wikingers".
eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.
Jorvik, A.D. 937
In der Marktstadt ging schon die Sonne auf, und Hunderte von Menschen, ein Großteil von ihnen Kinder, sammelten sich auf den Stufen des Münsters, wo sie schrien, drängelten und schubsten, um etwas von dem dunklen Brot zu ergattern, das die Geistlichen dort austeilten.
Unter den Armen, die sich für ihre wöchentliche Essensration anstellten, befanden sich der siebenjährige Adam und seine vierjährige Schwester Adela.
»Hab keine Angst, Adela«, beruhigte Adam sie. »Niemand wird dir etwas tun ... zumindest solange nicht, wie ich hier bin, um dich zu beschützen.«
Adela sah bewundernd zu ihm auf, den Daumen wie immer fest im Mund. Obwohl sie von den verlausten Haaren bis zu den bloßen Füßen schmutzig war - so wie er selbst, dachte Adam -, war sie so schön wie eine Haremsprinzessin. Nicht dass er je eine Haremsprinzessin gesehen hätte, aber er hatte gehört, wie die Seeleute von ihnen gesprochen hatten, als er durch die Stadt gestreift war. Adela war seine Familie, seit ihre Mutter vor einem Jahr gestorben war und die beiden zurückgelassen hatte, und nun durchstreiften sie auf eigene Faust das Gelände am Hafen. Adela bedeutete ihm mehr als alles andere. In dem Moment schwor er sich, dass er ihre zerlumpten Kleider eines Tages durch juwelenbesetzte Seide ersetzen würde. Und irgendwann würde sie ein Bad nehmen. Vor allem aber würde er immer, immer da sein, um sie zu beschützen.
»So, du bleibst jetzt hier stehen, Adela, während ich versuche, uns ein Stück Brot zu holen. Versprichst du mir, dass du dich nicht vom Fleck rührst?«
»Ja, Adam.« Ihre Augen waren groß vor Furcht, als sie ihm nachsah, wie er sich einen Weg durch die Menge bahnte, hier zwickte, da schubste und sich unter Armen wegduckte, bis er einem Priester ein Stück Brot aus der Hand riss, das dieser gerade einer alten Frau in Lumpen zukommen lassen wollte.
»Komm zurück, du widerliche Kröte«, schrie die Frau, was ihn aber nicht weiter kümmerte. Viele in der Menge wandten sich um, um ihm nachzusehen, und manche versuchten, ihm seine Beute wegzuschnappen, aber ohne Erfolg. Keinesfalls wollte er das gerade erkämpfte Essen wieder hergeben. Er stopfte es in den Ausschnitt seiner schmutzigen Tunika und rannte um sein Leben zu seiner Schwester zurück.
Bei Adela angekommen, brach er das Brot in zwei Stücke, und beide schlangen das zähe Brot gierig hinunter. Es war die erste Nahrung seit vierundzwanzig Stunden, und im Magen war das Brot sicherer als in ihrer Hand, weil die, die größer und stärker waren als sie, nicht davor zurückschrecken würden, sie wegen ein paar Krumen zu töten.
Während Adam in Gedanken versunken dastand, hatte sich vor Adela eine Dame hingehockt. Sie war sehr groß, aber nicht so groß wie der Mann, der hinter ihr stand ... Er war so groß wie ein Pferd und seinem Gesichtsausdruck nach ein gewalttätiger Mann. Beide hatten hellblondes Haar und waren vielleicht Wikinger, was nichts Besonderes war, denn Jorvik war die nördlichste Hauptstadt Britanniens. Hier wimmelte es nur so von diesen verdammten Piraten.
»Wie heißt du denn, kleines Mädchen?« Die Frau streckte ihre Hand aus und strich Adela ein paar lose Haarsträhnen aus dem Gesicht.
Die Frau sah zwar harmlos aus, aber es gab genug Gesindel in der Stadt, und Adela wich zurück. »Adam«, flüsterte sie, griff nach seiner Hand und steckte den Daumen der anderen in den Mund.
»Warum wollt Ihr das wissen?«, fragte Adam, kniff die Augen zusammen und schob kämpferisch die Hüften vor.
»Ihr zwei solltet nicht so alleine hier herumlaufen. Wo sind eure Eltern?«
»Haben keine.«
»Sind sie ... gestorben?«
»Ja, unsere Mutter ist gestorben. Was kümmert das Euch?«
Die Frau atmete hörbar ein. »Wann war das?«
»Letzten Winter.«
»Vor einem Jahr! Bei wem wohnt ihr jetzt, bei eurem Vater?«
»Hä?«
»Rain, wir haben schon viel zu viel Zeit verplempert«, unterbrach sie da der blonde Mann und griff nach ihrem Arm.
Rain hatte er sie genannt, was für ein seltsamer Name.
»Einen Moment noch, Selik«, beharrte die Frau.
»Denk an die Frau in den Wehen«, ermahnte sie Selik.
»Oh, das habe ich ganz vergessen.« Sie warf einem anderen Mann, der neben dem Nordmann stand, einen entschuldigenden Blick zu. Es war Uhtred, ein Bürger Jorviks, den Adam gelegentlich schon gesehen hatte. Seine Frau war dick - sehr dick - von dem Kind, das sie erwartete. Hier war sie nirgends zu sehen. Sicherlich lag sie irgendwo im Stroh und presste ihr Kind heraus.
Wieder wandte die Dame namens Rain sich an Adam. »Wer, sagtest du, kümmert sich um euch?«
Trotzig hob er den Kopf. »Ich kümmere mich um meine Schwester und mich«, verkündete er.
»Ich will doch nur helfen -«
»Hah! Genau wie Aslam -«
»Der Sklavenhändler?«, fragte Selik überrascht.
»Ja, der Sklavenhändler. Er versucht immer wieder, uns einzufangen. Aber ich bin zu schnell für den alten Fettsack. Er behauptet, er kenne einen Sultan in einem fernen Land, der uns für seine eigenen Kinder als Spielkameraden haben wolle und uns Essen und ein Zuhause geben würde, aber ich weiß, was er wirklich will. Ja, das weiß ich.«
»Was?«, rief Rain aus, und Selik fluchte hinter ihr.
»Er will uns beide von hinten nehmen«, erklärte er mit einer Gossenweisheit, von der er hoffte, dass sie die Frau in ihrer Eindeutigkeit so abstoßen würde, dass sie wegging. Er spuckte ihr vor die Füße, ergriff Adelas Hand und verschwand mit ihr in der Menge.
»Ich will euch doch nur helfen«, rief die Frau ihnen nach.
Die Worte hallten Adam in den Ohren, und obwohl sie sicher gelogen waren, ging er langsamer. Aus einem unerklärlichen Grund folgte er den riesenhaften Männern in Uhtreds Gefolge, dessen Frau es offenbar nicht schaffte, ihr jüngstes Kind so leicht zur Welt zu bringen wie die vorangegangenen.
Als er sich in der überfüllten Ecke von Coppergate, wo es vor Händlern wimmelte, näher an die Männer hielt, hörte er Rain klagen: »Wir hätten dableiben und ihnen helfen sollen.«
»Du bist verrückt. Ich will keine eigenen Kinder, und ganz sicher will ich mich nicht um die lästigen Gören anderer kümmern müssen. Kriegst du das nicht in deinen Dickschädel hinein?«
»Aber Selik, hast du nicht die Augen des kleinen Mädchens gesehen, als sie uns über die Schulter angesehen hat? Ihr Blick war ein einziger Hilfeschrei.«
»Du siehst und hörst nur, was du willst, Mädchen. Hast du nicht gehört, was für ein übles Mundwerk die kleine Kröte hatte? Der will keine Hilfe, und ich wage zu behaupten, dass das zähe Biest sogar auf einem Schlachtfeld überleben würde, ganz zu schweigen von den Straßen einer Marktstadt.«
Adam brauchte eine Weile, um zu begreifen, dass Selik ihn mit der »kleinen Kröte mit dem üblen Mundwerk« meinte. Er knurrte und wäre vorwärtsgeschossen, um dem Mann ins Bein zu beißen, aber Adela hielt ihn zurück. In ihren blauen Augen stand tatsächlich ein bittender Ausdruck.
»Bitte, bitte«, drängte Uhtred und zog an Rains Ärmel. »Meine Frau stirbt, und ihr steht hier und zankt euch um zwei unwichtige Straßengören.«
Wütend drehte Rain sich zu Uhtred um. »Und was bringt Euch auf die Idee, dass Euer ungeborenes Kind wertvoller wäre als diese beiden kostbaren Kinder?«
Kostbar? Wer? In dem Moment hatte Adam das Gefühl, als würde sein Herz wachsen. Er könnte diese Frau lieben, beschloss er ... wie eine Mutter. Dann schüttelte er heftig den Kopf, um den unsinnigen Gedanken wieder loszuwerden.
Stunden später lugte Adam durch einen Riss in der Wand von Uhtreds kümmerlicher Hütte. Adela lag auf Seliks Schoß, der mit verschränkten Beinen unter einem Baum saß, und schlief. Adam wusste nicht genau, wie es dazu gekommen war, aber er wusste, dass er auf keinen Fall von der Hütte weg wollte, trotz Seliks strenger Ermahnung, dass eine Geburt kein Anblick für einen kleinen Jungen sei. Wenn Selik ihn noch einmal einen »kleinen Jungen« nannte, schwor sich Adam, würde er das mit einer berüchtigten angelsächsischen Geste beantworten. Doch dann war es besser, Adela an der Hand zu halten und schnell mit ihr weglaufen zu können.
Das, was Adam so faszinierte, waren die Dinge, die Rain in Uhtreds Hütte tat. Offenbar war sie eine Heilerin. Nicht nur eine Amme, wie es so viele zahnlose Alte waren, sondern eine richtig ausgebildete Ärztin. Fasziniert sah er zu, wie sie ihre Hände in den Bauch der Frau steckte und das Baby im Leib drehte, dann einen kleinen Schnitt in die Weichteile machte und dabei half, das Baby herauszuholen.
Adam war erst sieben. Er hatte nie viel mit Religion am Hut gehabt und hatte den Gott, zu dem seine Mutter gebetet...
Dateiformat: ePUBKopierschutz: Wasserzeichen-DRM (Digital Rights Management)
Systemvoraussetzungen:
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet - also für „fließenden” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Mit Wasserzeichen-DRM wird hier ein „weicher” Kopierschutz verwendet. Daher ist technisch zwar alles möglich – sogar eine unzulässige Weitergabe. Aber an sichtbaren und unsichtbaren Stellen wird der Käufer des E-Books als Wasserzeichen hinterlegt, sodass im Falle eines Missbrauchs die Spur zurückverfolgt werden kann.
Weitere Informationen finden Sie in unserer E-Book Hilfe.
Dateiformat: ePUBKopierschutz: ohne DRM (Digital Rights Management)
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet – also für „glatten” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Ein Kopierschutz bzw. Digital Rights Management wird bei diesem E-Book nicht eingesetzt.