Schweitzer Fachinformationen
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Steven, der rechtmäßige Anführer des Katzenclans, ist erwacht. Nachdem er monatelang im Koma gelegen hat, muss er Recht und Ordnung wiederherstellen und für einen Waffenstillstand zwischen den verfeindeten Clans der Werwölfe und Katzen sorgen.
Die junge Eve ist seit ihrer Kindheit Katherine Cougar treu ergeben. Daher lässt sie sich ohne Bedenken auf den neuen Auftrag der intriganten Katzenwandlerin ein: Sie wird als Spionin in Stevens Umfeld eingeschleust, um so zu verhindern, dass er zu mächtig wird.
Aber je länger Eve mit dem charismatischen Alpha zusammen ist, desto mehr fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Sie darf ihren Gefühlen nicht nachgeben. Denn damit würde sie sich gegen Katherine stellen - und das kann tödlich enden ...
Midnight Shadows - Das Schicksal des Alphas ist Band 3 der mitreißenden Paranormal-Romance-Reihe Shapeshifters of New York.
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»John, wohin willst du?« Ich schob den Rollstuhl, in dem der ehemalige Navy Seal saß, durch den Gang der Rehaeinrichtung für Katzenwandler. Natürlich hatten die Menschen keine Ahnung, wer wirklich in dieser Einrichtung therapiert wurde. Denn die meisten von ihnen wussten gar nicht, dass es Gestaltwandler überhaupt gab. Das war auch besser so. Die Welt existierte im Verborgenen, und jeder Mensch, der auch nur den Anflug einer Ahnung hatte, schwebte in großer Gefahr.
Ich hatte mit Menschen kein Problem, doch viele von uns hier in Los Angeles verabscheuten sie. Dennoch fühlten sich einige wenige Katzenwandler den Menschen verpflichtet und dienten sogar in der Army. Ich stellte es mir unglaublich schwer vor, wenn man vor seinen Kameraden, die neben einem im Schützengraben lagen, die wahre Identität geheim halten musste. Doch durch seine Fähigkeiten hatte John einige seiner Kameraden vor einer Sprengfalle gerettet und dabei beide Beine verloren. Wir Wandler besaßen zwar Regenerationskräfte, die schwersten Schusswunden verheilten innerhalb weniger Tage, doch selbst uns wuchsen keine Gliedmaßen nach, wenn sie weggesprengt worden waren. Aber seinen besonderen Kräften war es zu verdanken gewesen, dass John überhaupt überlebt hatte.
Seit einem halben Jahr kämpfte er nun schon damit, ohne Beine zu leben.
»Zur Therapiehalle«, antwortete er entschlossen.
»Das geht nicht, ich bin nur ehrenamtliche Helferin, da sollte deine Therapeutin anwesend sein«, widersprach ich, denn ich wusste genau, was er vorhatte. Er wollte mit den Beinprothesen, die man ihm vor Kurzem angepasst hatte, am Barren trainieren.
John umfasste mit beiden Händen die Räder des Rollstuhls, stoppte ihn so, ich ließ los, und er drehte sich zu mir. Pflegepersonal eilte den Gang entlang, aus den Zimmern drangen gedämpft die Stimmen anderer Patienten zu uns. John wartete, bis die zwei Pfleger um die Ecke gebogen waren, wahrscheinlich in der Hoffnung, dass sie Besseres zu tun hatten, als unser Gespräch zu belauschen. Denn wir Wandler besaßen ein übermenschliches Gehör. Daher war die Einrichtung auch besonders gedämmt, trotzdem vernahm ich aus den Zimmern um uns herum stetiges Gemurmel.
»Bitte, Eve, ich werd's auch keinem sagen. Die Halle dürfte im Moment leer sein.«
Trotz der Tatsache, dass er ein Katzenwandler war, sah er mich mit einem Hundeblick an, der die Rocky Mountains zum Schmelzen gebracht hätte. Seine Augen schimmerten in einem warmen Siena-Ton, der ins Gold ging. Die Iriden der meisten Katzenwandler waren, wie meine auch, bernsteinfarben. Johns Siena-Ton hingegen war selten und sein Blick herzerweichend.
»Also gut, aber nur eine Viertelstunde«, lenkte ich ein, versuchte, streng zu klingen.
»Zu Befehl.« Er salutierte.
Ich musste lachen, während John sich wieder nach vorn drehte und ich ihn weiterschob. Keiner der Klinikmitarbeiter schenkte uns Beachtung, und so erreichten wir, ohne aufgehalten zu werden, den Therapieraum. Dort befand sich unter anderem auch die Schwimmhalle. Der alles beherrschende Chlorgeruch war für feine Wandlernasen nicht wirklich angenehm. Daneben lag der Sportraum, in dem es verschiedenerlei Trainingsgeräte gab - wie in einem Fitnessstudio. Eben auch den Barren, mit dessen Hilfe John auf seinen Prothesen das Laufen erlernen sollte.
John hatte recht behalten, wir waren allein. Meine Schuhe quietschten, als ich den Rollstuhl über das graue Linoleum schob. Wenn ich meiner ehrenamtlichen Tätigkeit im Rehazentrum nachging, bevorzugte ich sportliche Kleidung. Okay, eigentlich bevorzugte ich zum Leidwesen meiner Tante immer sportliche Kleidung. Am liebsten ein eng anliegendes Tanktop, denn in Los Angeles waren die meisten Tage im Jahr warm, Stretchjeans sowie sportliche Boots. Und wenn ich auf meinem Bike fuhr, dazu noch eine lederne Motorradjacke.
»Wie geht's der Katze heute?«, fragte ich John, als ich mit ihm auf den Barren in der Hallenmitte zusteuerte.
»Es wird zunehmend leichter, sie im Zaum zu halten. Doch sie ist nach wie vor verflucht wütend. Sie will es einfach nicht akzeptieren, dass die Hinterläufe weg sind. Es wird wohl noch dauern, bis ich wieder kontrolliert Katzengestalt annehmen kann, und ich weiß auch gar nicht, ob ich das wirklich will. Denn wie sollte das mit den Prothesen klappen?« Er strich mit den Händen über seine metallenen Unterschenkel, die unter den Shorts herausragten.
Ehrlich gesagt hatte ich auf diese Frage keine Antwort. Ich konnte mir ja nicht mal vorstellen, wie es war, keine Beine mehr zu haben.
Direkt vor dem Barren, der fest im Boden verankert und um die zweiundzwanzig Fuß lang war, stoppte ich den Rollstuhl, betätigte dann die Bremse. John hob die Beine nacheinander auf den Boden, umfasste die Enden der Stangen, und ich ging zu ihm, um zu helfen.
»Nein, ich schaff das allein«, lehnte er barsch ab, und ich zuckte zurück. Kraftvoll zog er sich auf die Beine, die gut definierten Muskeln spannten sich unter seinem Shirt. Als er stand, schwankte er, doch ich behielt meine Finger bei mir. Er hatte gesagt, dass er es allein schaffen würde. Während er die Hände an der Stange weiterschob, machte er wacklige Schritte.
»Verdammte Beine«, fluchte er.
Langsam lief ich nebenher. »Wenn es zu anstrengend wird, dann setz dich lieber wieder in den Rollstuhl«, meinte ich besorgt.
»Ich werde bis zum Ende dieses verfluchten Barrens laufen.« Ruckartig drehte er den Kopf zu mir, seine Pupillen wurden zu Schlitzen.
»John, beruhige dich«, sagte ich sanft, strich über seinen Arm, und er hielt inne, schloss die Augen. Ich hörte, wie er ein paarmal tief durchatmete, dann hob er die Lider, seine Pupillen waren wieder menschlich.
»Du wirst sehen, ich schaffe das«, sagte er entschlossen und machte einen Schritt nach dem anderen. Mit jedem wurde er sicherer.
»Das ist super«, spornte ich John an. »Bald wirst du einen Marathon laufen.«
»Da melde ich mich doch gleich zu den Olympischen Spielen an«, erwiderte er sarkastisch.
»Das ist eine gute Idee, und wenn du den Marathon läufst, stehe ich an der Ziellinie in der ersten Reihe«, antwortete ich ernst.
»Das denkst du wirklich«, stellte er fest, während er das Ende erreichte.
»Ja, das tue ich. Du bist ein Seal und Gestaltwandler, du kannst alles schaffen, wenn du es willst.« Ich legte meine Hand auf seine, drückte sie. »Du bist ein Kämpfer. Zur Hölle, du hast dich auf eine Sprengfalle geworfen, um deine menschlichen Kameraden zu retten. Ich finde das unglaublich heldenhaft.« Unsere Blicke verfingen sich ineinander.
»Na ja, die Wandlergemeinschaft fand das nicht so heldenhaft, eher idiotisch, sich für Menschen zu opfern. Ganz zu schweigen davon, was sie alles tun mussten, um zu vertuschen, was ich wirklich bin. Stell dir die Gesichter der menschlichen Ersthelfer vor, als die Blutung relativ schnell aufhörte. Sie schoben es auf den Schock. Doch eine wirkliche Erklärung hatten sie nicht. Bevor sie eine finden konnten, kamen unsere Leute und sammelten mich ein. Es war offensichtlich nicht ganz billig, meine schnelle Rettung zu organisieren.«
»Die Gemeinschaft.« Ich schnaubte verächtlich. Ehrlich gesagt war ich mir nicht so sicher, ob die Abschottungspolitik den Menschen gegenüber wirklich zum Besten der Wandler war. In New York gingen sie andere Wege, wie ich gehört hatte. Was vielen hier nicht passte.
»Lass sie bloß nicht deinen genervten Blick sehen. Du gehörst zu einer der einflussreichsten Familien hier, vergiss das nicht!« John drehte sich und lief zurück.
Ich schritt nebenher. Wie konnte ich vergessen, dass ich zu einer der einflussreichsten Familien gehörte? Schließlich war ich nur deshalb zur Vollstreckerin ausgebildet worden, um vielleicht eines Tages den Platz als Beta einnehmen zu können. Die Fähigkeit zu töten war mir anerzogen worden. Das war einer der Gründe, warum ich ehrenamtlich in dem Rehazentrum arbeitete. Ich wollte lieber helfen, statt zu töten. Doch Loyalität der Gemeinschaft gegenüber war für einen Wandler das Wichtigste, und wenn ich zur Beta berufen wurde, musste ich dem Ruf folgen. Zum Glück gab es eine Liste von Betas, die vor mir dran waren. So konnte ich tun, was ich liebte und Wandlern wie John in einer schweren Zeit Beistand leisten. Er hatte nur noch wenige Schritte bis zum Rollstuhl, als Alec, ein Therapeut, den Raum betrat.
»Was ist hier los?«, wollte er wissen.
»Sie hat mich gezwungen«, sagte John schnell.
»Ich habe was?«, fragte ich, und er grinste breit. »Na, warte, das wirst du mir büßen.« Ich verschränkte die Arme, blickte ihn finster an.
»Das sieht wirklich gut aus. Bald wirst du einen Marathon laufen können.« Alec durchquerte die Halle.
»Du nicht auch noch«, meinte John mit einem Seufzer, als er sich mit meiner Hilfe in seinen Rollstuhl setzte.
»Na klar, und solche Dinger sind keine Ausrede, es nicht zu tun.« Alec deutete auf die Prothesen.
»Ich werde dafür sorgen, dass er dieses Ziel erreicht«, sagte ich. »Dagegen war das Training der Seals ein Spaziergang«, fügte ich hinzu und löste die Bremse.
»Bitte, Alec, lass mich mit dieser Sadistin nicht allein«, jammerte John, als ich ihn hinausschob.
»Die Suppe hast du dir selbst eingebrockt, sieh zu, wie du sie wieder auslöffelst«, meinte Alex trocken.
»Was hast du eigentlich vor, wenn du hier entlassen wirst? Kehrst du in deine Heimatstadt zurück?«, wechselte ich das Thema.
»Nach Minneapolis? Ich weiß nicht, mir gefällt es in Los Angeles. Hier ist das Wetter besser.«
»Ich würde mich freuen, wenn du hierbleibst«, erwiderte ich. Die Vorstellung, auf Johns Freundschaft verzichten zu...
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