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Zwei furchtlose Wikinger treffen auf zwei betörend schöne Frauen ...
Die Wikinger Toste und Vagn sind eineiige Zwillinge. Seit ihrer Geburt waren sie keinen Tag getrennt. Bis das Schicksal zuschlägt und sie auf einem Kriegszug in einen Hinterhalt geraten. Auf sich allein gestellt, sehen sie dem Tod ins Auge. Und zwei wunderschönen Frauen, die sie retten ...
Band 7 der romantischen Wikinger-Saga von Sandra Hill. Nächster Titel der Reihe: "Der Kuss des Wikingers".
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Im Reich der Sachsen, 964 a. D.
Ja, wo laufen sie denn?
Toste Ivarsson geriet ins Schlingern und wäre wegen der nassen Erde um ein Haar auf seinem Allerwertesten gelandet - sehr zur Belustigung seiner Kriegskameraden, mit denen er durch die sächsische Hölle watete.
»Erklär mir ein letztes Mal, warum wir in diesen furchtbar kratzigen Kettenhemden stecken, die auf die gepolsterten Ledertuniken mit pitschnassem Fellkragen drücken, warum wir, mit Schutzschilden, Schwertern und Äxten beladen, wie Freiwild durch Feindesland watscheln. Und das ausgerechnet während eines Hagelschauers!«
Gefrorene Regentropfen prasselten unablässig auf die Metallrüstungen und Waffen der Soldaten nieder. Das nervtötende Geräusch trieb Toste an den Rand des Wahnsinns. Insgeheim hoffte er, dass sein eisiges Murmeln einen ähnlichen Effekt auf seinen Bruder hatte. »Und dann dieser Gestank! Zweihundert Männer, die zwei Wochen lang nicht mehr gebadet haben - igitt! Es heißt, Frauen auf der ganzen Welt begehren uns Wikingermänner, weil wir attraktiv sind. Vor allem aber schätzen sie an uns, dass wir häufiger baden als die meisten Kerle. Wenn die Damenwelt in Riechweite dieses stinkenden Haufens käme, würde sie auf der Stelle ihre Meinung revidieren. Ich denke ernsthaft darüber nach, mir eine Nasenklemme für meinen Helm zu bauen.«
Es fuchste ihn, dass Vagn ihm nicht antwortete, sondern anfing, munter vor sich hin zu pfeifen. Bei aller Liebe! Was sollte das? Mitten in diesem ... diesem ... Sauwetter ... Dieser Holzkopf!, grollte er im Stillen. Kein noch so aussichtsreicher Raubzug rechtfertigt die Mühe und den Zeitaufwand. Meine Zehen fühlen sich an wie Eiszapfen. Bei den Göttern, was würde ich jetzt darum geben, vor einem prasselnden Kaminfeuer zu sitzen, die Füße hochzulegen und ein mit Würzwein gefülltes Trinkhorn zu leeren!
»Mir war langweilig«, antwortete Vagn vergnügt. Genau wie Toste trug er verschiedene Waffen bei sich und führte ein klappriges Streitross namens Clod mit sich. Er hatte das Pferd in der Nacht zuvor beim Würfelspiel gewonnen. Der Hagelschauer setzte Clod, der übrigens zu den wenigen Pferden zählte, die das Tal durchquerten, sichtlich zu. Die meisten Soldaten zogen es vor, die kurze Strecke bis zum Kloster zu laufen ... wenngleich sich langsam herausstellte, dass der Weg alles andere als kurz war.
Es herrschten ungewöhnlich friedliche Zeiten in Britannien. König Edgar, gerade mal einundzwanzig Jahre alt und die meiste Zeit damit beschäftigt, jedem Rock nachzustellen, der seinen Weg kreuzte, stand vehement unter dem Einfluss von Dunstan, seines Zeichens Erzbischof von Canterbury, den der junge König aus dem Exil zurückgeholt hatte. Während Edgar sündigte, was das Zeug hielt, ließ Dunstan als Zeichen der königlichen Buße fleißig Klöster bauen. In Tostes Augen war das ein recht gewiefter Handel.
Als Reaktion auf Vagns Bemerkung erwiderte Toste schließlich: »Langweilig! Warum haben wir uns nicht einfach die Köpfe eingeschlagen wie beim letzten Mal, als dir langweilig war? Warum sind wir nicht auf Bernsteinsuche oder Walfang gegangen? Warum sind wir nicht in das Land der Sarazenen gereist, um Pferde einzukaufen? Warum haben wir uns nicht ein Fass voller Met geschnappt und uns bis zur Besinnungslosigkeit volllaufen lassen, um danach Winterschlaf zu halten? Warum haben wir nicht noch ein wenig länger die Wärme mit dieser außerordentlich talentierten Dirne geteilt?«
»Zusammen?«, fragte Vagn.
Typisch mein Bruder, sich auf ein unwichtiges Detail zu stürzen, statt auf den Kern der Aussage einzugehen! Toste grunzte abfällig. »Wir haben es mehr als ein Mal zusammen versucht, das weißt du ganz genau. Ich bevorzuge es mittlerweile, mein Langboot allein zu versenken, vielen Dank.« Noch im selben Moment bereute er seine Worte.
»Vielleicht wirst du einfach nur alt«, sagte Vagn und tat, als wäre nicht auch er schon reife einunddreißig. »Bist schon fast ein Graubart. Ich könnte schwören, ich habe ein silbriges Haar gesehen, das dir aus dem Ohr wächst. Gestern, als du weit über die Reling gebeugt hingst und in die aufgewühlte See gebrochen hast. Rauf und runter, rauf und runter, rauf und runter ist unser Boot den tosenden Wellen gefolgt. Ich habe noch nie einen Menschen so viel erbrechen sehen.«
»Und ausgerechnet während des Sturms willst du gesehen haben, dass mir graue Haare aus den Ohren sprießen?« Toste hob ungläubig die frostigen Augenbrauen. Gleichzeitig fuhr er sich mit dem Unterarm über das Gesicht, um die durch die schmelzenden Hagelkörner entstandene Feuchtigkeit wegzuwischen.
»Ja, das habe ich ... je länger ich darüber nachdenke, desto sicherer bin ich mir, dass dir auch eins aus der Nase gewachsen ist. Wie du weißt, finden Frauen so etwas nicht besonders anziehend. Soll ich es dir ausreißen?«
Toste machte eine unflätige Bemerkung darüber, dass er seinem Bruder etwas ganz anderes ausreißen wollte, und stieß ihm zur Strafe mit dem Ellbogen - er hatte wegen der Waffen, die er trug, keine freie Hand - kraftvoll in den Oberarm.
Feixend tänzelte sein Bruder von dannen.
Allmählich ließ der Hagelschauer nach und wich einsetzendem Eisregen, der den Untergrund weich und matschig werden ließ. Was für ein hundsmiserabler Tag! Wenn sie nicht bald dieses vermaledeite Kloster erreichten, würde er kehrtmachen und zum Schiff zurückkehren. Sollten sie doch allein weiterplündern!
Ohne auf Vagns Worte einzugehen, nahm Toste wieder seine Schmährede auf: »Das ist alles einzig dein Fehler. Du warst es, der mich dazu überredet hat, den Jomswikingern beizutreten. Sieh nur, was uns das eingebracht hat.« Sie waren Teil einer Truppe von kriegerischen Wikingern, die darauf brannten, ein friedliches Kloster zu plündern. Die vier Langboote hatten sie gut vertäut an der Küste zurückgelassen. »Ein so blutrünstiger Trupp von Söldnern ist mir noch nie untergekommen, den Anführer eingeschlossen. Ich versichere dir, Sigvaldi würde seiner Mutter den Kopf von den Schultern hauen, wenn sie zu laut niest. Ach ja, außerdem war dir wohl entfallen, mich davon in Kenntnis zu setzen, dass Weibsvolk auf der Festung der Jomswikinger auf Trelleborg nicht erlaubt ist. Ein Jahr ist es jetzt her, dass wir diesem Sauhaufen beigetreten sind. In der Gemeinschaft zu leben ist eine Sache, aber ein Leben der Enthaltsamkeit etwas gänzlich anderes. So habe ich mir das alles nicht vorgestellt.« Es war nicht das erste Mal, dass Toste sich bitterlich bei seinem Bruder beschwerte.
»Mir scheint, dir ist die Abenteuerlust abhanden gekommen, Bruderherz. Plündern gehört zum Leben eines Wikingers. Was soll er denn sonst zwischen der Ernte und dem Wintereinbruch tun, wenn unsere Langboote zugefroren sind?« Vagn zuckte die Schultern, als wäre die Sache damit erledigt. »Einmal Nordmann, immer Nordmann«, so lautete seine Devise. Toste glaubte, Vagn wäre mit seinen dämlichen Ausführungen fertig, doch dann ließ er ihn abermals an seiner Un-Weisheit teilhaben: »Ein Quäntchen Enthaltsamkeit regt den Appetit eines Mannes an und fördert zudem die Selbstdisziplin.«
»Ha! Das Gegenteil ist der Fall. Das Zölibat schürt den Appetit eines Mannes. Er wird zu einer unkontrollierten Bestie, sobald er das erste Mal wieder zwischen weichen Schenkeln liegt. Das Leben eines Mönches ist nichts für mich.«
»Für mich auch nicht«, gestand Vagn. »Wollen wir wieder nach Hause?« Ein Dutzend Hagelkörner hatten sich in Vagns Haar - er trug keinen Helm - eingenistet. Unreines Schmelzwasser lief über sein Gesicht. Er sah entsetzlich lächerlich und liebenswürdig zugleich aus. Toste liebte seinen Bruder mehr als alles andere auf der Welt.
Er schluckte tapfer gegen den Kloß in seinem Hals an und fragte: »Nach Hause? Wo soll das sein? Du willst doch nicht allen Ernstes vorschlagen, dass wir den Schwanz einkneifen und zu Vater zurückkehren, oder? Er hat uns verstoßen - sein eigen Fleisch und Blut.«
»Er würde uns bestimmt wieder bei sich aufnehmen«, entgegnete Vagn sanft.
»Mag sein. Aber nur, wenn wir uns seinen abstrusen Bedingungen beugen. Dass wir endlich erwachsen werden sollen, dass wir uns seiner Armee anschließen - er liegt ja ständig mit irgendwem im Clinch, egal ob Wikinger oder Sachse, König oder Graf - und dass wir uns unseren beiden älteren Brüdern unterwerfen, die einmal alles erben werden ... nicht, dass ich sie darum beneide. Wir müssten Frauen heiraten, die Vater für uns ausgesucht hat, und uns in aller Öffentlichkeit für vergangene Missetaten entschuldigen. Ich muss dich ja wohl nicht an die Geschichte mit Helga, der Hässlichen, oder Ingrid mit dem haarigen Kinn erinnern, oder?«
»Wir müssten ihm kräftig Honig um den Bart schmieren, da hast du wohl recht. Und ihm in den Allerwertesten kriechen«, sagte Vagn und zuckte zusammen. Sie waren beide keine begnadeten Heuchler....
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