Psalmodie
Entweder vom Tage oder die Psalmen 104, 141, 130, 117.
Psalm des Kosmos-Benedic, anima mea
VII
Lobe den HERRN, meine Seele! /
O HERR, mein Gott, wie bist Du so groß! *
In Erhabenheit und Pracht bist Du gekleidet,
Du, der in Licht sich hüllt wie in ein Gewand, *
der den Himmel ausspannt wie ein Zeltdach,
der die Balken seines Palastes im Wasser festlegt, /
der Wolken macht zu seinem Wagen, *
einherfährt auf den Flügeln des Windes;
der Winde zu seinen Boten bestellt, *
zu seinen Dienern lohendes Feuer.
Er hat die Erde gegründet auf ihre Pfeiler, *
so dass sie in alle Ewigkeit nicht wankt.
Mit der Urflut gleich einem Kleide bedecktest Du sie: *
bis über die Berge standen die Wasser;
doch vor Deinem Schelten flohen sie, *
vor der Stimme Deines Donners wichen sie angstvoll zurück.
Da stiegen die Berge empor, /
und die Täler senkten sich *
an den Ort, den Du ihnen verordnet.
Eine Grenze hast Du gesetzt, die sie nicht überschreiten: *
sie dürfen die Erde nicht nochmals bedecken.
Quellen lässt er den Bächen zugeh'n: *
zwischen den Bergen rieseln sie dahin;
sie tränken alles Getier des Feldes, *
die Wildesel löschen ihren Durst;
an ihnen wohnen die Vögel des Himmels, *
lassen ihr Lied aus den Zweigen erschallen.
Er tränkt die Berge aus seinem Himmelspalast: *
vom Segen Deines Schaffens wird die Erde satt.
Gras lässt er sprossen für das Vieh *
und Pflanzen für den Bedarf der Menschen,
um Brotkorn aus der Erde hervorgeh'n zu lassen *
und Wein, der des Menschen Herz erfreut;
um jedes Antlitz erglänzen zu lassen vom Öl *
und durch Brot das Herz des Menschen zu stärken.
Es trinken sich satt die Bäume des HERRN, *
die Zedern des Libanons, die er gepflanzt,
wo die Vögel ihre Nester bauen, *
der Storch, der Zypressen zur Wohnung wählt.
Die hohen Berge gehören den Gämsen, *
die Felsen sind der Klippdachse Zuflucht.
Er hat den Mond gemacht zur Bestimmung der Zeiten, *
die Sonne, die ihren Niedergang kennt.
Lässt Du Finsternis entsteh'n, so wird es Nacht, *
da regt sich alles Getier des Waldes:
die jungen Löwen brüllen nach Raub, *
indem sie von Gott ihre Nahrung fordern.
Geht die Sonne auf, so zieh'n sie sich zurück *
und lagern sich in ihren Höhlen;
dann geht der Mensch hinaus an seine Arbeit *
und an sein Tagwerk bis zum Abend.
Wie sind Deiner Werke so viele, o HERR! /
Du hast sie alle mit Weisheit geschaffen, *
voll ist die Erde von Deinen Geschöpfen.
Da ist das Meer, so groß und weit nach allen Seiten: *
drin wimmelt es ohne Zahl von Tieren klein und groß.
Dort fahren die Schiffe einher; *
da ist der Wal, den Du geschaffen, darin sich zu tummeln.
Sie alle schauen aus zu Dir hin, *
dass Du Speise ihnen gebest zu seiner Zeit;
gibst Du sie ihnen, so lesen sie auf; *
tust Deine Hand Du auf, so werden sie satt des Guten;
doch verbirgst Du Dein Angesicht, so befällt sie Schrecken; /
nimmst Du weg ihren Odem, so sterben sie *
und kehren zurück zum Staub, woher sie gekommen.
Lässt Du ausgeh'n Deinen Odem, so werden sie geschaffen, *
und so erneuerst Du das Antlitz der Erde.
Ewig bleibe die Ehre des HERRN bestehen, *
es freue der HERR sich seiner Werke!
Blickt er die Erde an, so erbebt sie; *
rührt er die Berge an, so steh'n sie in Rauch.
Singen will ich dem HERRN mein Leben lang, *
will spielen meinem Gott, solange ich bin.
Möge mein Sinnen ihm wohlgefällig sein: *
ich will meine Freude haben am HERRN!
Mögen die Sünder verschwinden vom Erdboden *
und die Gottlosen nicht mehr sein! -
Lobe den HERRN, meine Seele! *
Halleluja!
Ps 104
Alle verneigen sich zum Gloria Patri.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn *
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *
und in Ewigkeit. Amen.
Weihrauchpsalm - Domine, clamavi
Text: nach Ps 104,32.35, Melodie: Johann Sebastian Bach (BWV 582), Satz/Ison: Hg.
I
HERR, ich rufe Dich, eile mir zu Hilfe! *
Vernimm meine Stimme, wenn ich zu Dir rufe!
Lass mein Gebet Dir als Räucherwerk gelten, *
das Aufheben meiner Hände als Abendopfer!
Stelle, o HERR, eine Wache vor meinen Mund, *
behüte das Tor meiner Lippen!
Lass mein Herz sich nicht neigen zu bösem Tun, *
dass ich gottlose Taten verübe
im Verein mit Männern, die Übeltäter sind: *
ich mag nicht essen von ihren Leckerbissen!
Schlägt mich ein Gerechter: das ist Liebe, *
und weist er mich zurecht: das ist Salbe fürs Haupt;
nicht soll mein Haupt dagegen sich sträuben; /
denn noch ist's der Fall, dass für ihre Bosheit *
mein Gebet erfolgt.
Sind ihre Richter eine Felswand hinabgestürzt worden, *
so wird man hören, dass meine Worte liebreich sind.
Wie einer das Erdreich zerfurcht und aufreißt, /
so sind unsere Gebeine hingestreut *
für den Rachen der Unterwelt.
Denn auf Dich, o Allherr, sind meine Augen gerichtet, /
bei Dir such' ich Zuflucht: *
gib mein Leben nicht hin in den Tod!
Behüte mich vor der Schlinge, die sie mir gelegt, *
und vor den Fallstricken der Übeltäter!
Lass die Frevler fallen in ihre eigenen Netze, *
während ich zugleich daran vorübergehe!
Ps 141
Bußpsalm -De profundis
Melodie: Johann Sebastian Bach (BWV 528), Satz/Ison: Hg.
II
Aus der Tiefe rufe ich, HERR, zu Dir: /
»Allherr, höre auf meine Stimme, *
lass Deine Ohren merken auf mein lautes Flehen!«
Wenn Du, HERR, Sünden anrechnen willst, *
o Allherr, wer kann besteh'n!
Doch bei Dir ist die Vergebung, *
auf dass man Dich fürchte.
Ich harre des HERRN, meine Seele harrt, *
und ich warte auf sein Wort;
meine Seele harrt auf den Allherrn *
sehnsuchtsvoller als Wächter auf den Morgen.
Sehnsuchtsvoller als Wächter auf den Morgen *
harre, Israel, auf den HERRN!
Denn beim HERRN ist die Gnade *
und Erlösung bei ihm in Fülle,
und er wird Israel erlösen *
von allen seinen Sünden.
Ps 130
Dankpsalm der Völker - Laudate...