Schweitzer Fachinformationen
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"Oooooh weh, beim Locken lernt der Hund doch gar nichts!"
"Ach, Clickern ist doch nur was für Trainings-Nerds!"
Beide Aussagen hört man oft. Beide Aussagen stimmen so aber nicht .
Als ich mich 2003 tiefer ins Hundetraining einlas, gab es noch sehr wenig über Clickertraining auf deutsch zu lesen. Meine Infos hatte ich von amerikanischen Websites oder der deutschen Yahoo-Clicker-Liste. Kurz darauf reiste ich nach England, um dort bei Kay Laurence die Clickertrainer-Ausbildung zu machen. Ich bin also ganz klar ein Clickertrainingsfan und bilde sogar mein Jungpferd komplett darüber aus. Und ja, ich bin ein Nerd. Das müssen Sie aber nicht sein. Clickertraining hat viele Vorteile, aber es bedarf einer gewissen Übung. Häufig habe ich Hundephysiotherapeuten erlebt, die die Grundlagen, die ich in Seminaren oder Webinaren vermittle, z. B. unterschiedliche Markersignale oder Targets, zwar faszinierend fanden, aber auch immer sorgenvoll an ihre Mensch-Hunde-Teams zuhause dachten, die gemeinsames Training so gar nicht umgesetzt bekommen. Im Bereich des aktiven Trainings muss es manchmal einfach schnell gehen, damit eine Reha sinnvoll umgesetzt werden kann. Und dann bleibt leider keine Zeit, gute Grundlagen zu etablieren, sondern man muss dem Hund die Übung so zeigen, dass er sie sofort umsetzt. Weil eben der Körper momentan wichtiger ist als der Geist und es die Hauptsache für die bestimmte Muskelgruppe ist, dass die Übung jetzt genau so ausgeführt wird, unabhängig davon, ob der Hund die Übung bis ins letzte Detail verstanden hat.
Verstehen Sie mich nicht falsch: ich bin ein riesiger Fan von kleinschrittigem, durchdachtem Training, das immer das Ziel haben sollte, dass der Hund die Übung bestmöglich versteht. Das ist mein Anspruch als Trainerin. Für manche Fälle ist das aber so nicht umsetzbar. Deshalb sind alle Gymnastricks hier ausführlich, basierend auf den Grundlagen wie Targets etc. beschrieben. Scheuen Sie sich aber nicht, die "Abkürzung" über eine Futtertube vor der Nase zu nehmen, wenn akut keine Zeit für kleinschrittiges Training bleibt. Seien Sie sich der "Zugwirkung" dieser Futtertube bewusst und analysieren Sie, was währenddessen im Körper passiert. Und hoffentlich ist der Hund bald wieder so fit, dass man die Gymnastricks als Prehab - nutzen und sie dann fundiert aufbauen kann. "Prehab" - Das Wort stammt aus Amerika und bildet sich aus den beiden Worten pre = vor und rehab = Reha und bedeutet nichts anderes, als das man versucht, durch gezieltes Training eine gewisse Problematik hinauszuzögern oder zu verhindern.
Markersignale sind aus dem Tier- und Hundetraining nicht mehr wegzudenken. Ihre Vorteile sind vielseitig:
Zum einen können sie die Zeit zwischen dem Verhalten des Hundes und der Belohnung überbrücken, ein Markersignal ist also eine Art Versprechen, das aussagt: "Deine Belohnung hierfür kommt gleich." Zum anderen markieren sie eindeutig den Zeitpunkt des gewünschten Verhaltens und sind damit sehr förderlich für die eindeutige Kommunikation. Beide Aspekte sind besonders hilfreich, wenn man in einiger Entfernung zum Hund arbeitet. Dabei ist es unerheblich, ob Sie tatsächlich mit einem Clicker oder mit einem Markerwort arbeiten. Beides sollte selbstverständlich entsprechend vorher etabliert sein. Tatsächlich arbeite ich im Training mit meinen Hunden mit unterschiedlichen Markern, um noch klarer kommunizieren zu können, um was es mir geht. Was die Unterschiede sind und wie ich die Marker aufbaue, erfahren Sie hier:
Der "Click" bedeutet für entsprechend konditionierte Hunde: "Das, was du gerade tust, ist richtig, ich verspreche dir hiermit eine Belohnung." Dieses Versprechen ermöglicht eine sehr genaue Kommunikation mit Ihrem Hund, auch auf weitere Distanz und ist, weil eine motorische Bewegung (das Clicken mit dem Daumen) schneller ausgeführt wird als Sie sprechen können, besonders treffsicher. Folgendermaßen können Sie den Click oder alternativ ein Lobwort etablieren:
Der Click hat neben all seinen Vorteilen einen entscheidenden Nachteil: er bietet Ihrem Hund keine Zusatzinformation darüber, was nach ihm kommt. Und Zusatzinformationen können in manchen Situationen sehr hilfreich sein. So können Sie zwei weitere Markersignale, die eben genau solche Zusatzinformationen enthalten, nutzen.
Eines dieser Signale sagt Ihrem Hund "Das, was du gerade tust, ist super. Ich verspreche dir hiermit eine Belohnung. Verharre in der Position, in der du dich gerade befindest." Dieses Versprechen wird im Folgenden statisches Keep-Going-Signal genannt.
Sie können Ihrem Hund somit die Zusatzinformation bieten, dass ein statisches Verharren sich lohnt und er nicht freudig aufspringen und zu Ihnen kommen soll - was nach einem "Click" durchaus legitim wäre. Das ist besonders praktisch, wenn Sie ruhiges, konzentriertes Arbeiten belohnen möchten.
Im Gegensatz zum statischen Keep-Going-Signal können Sie auch ein dynamisches Keep-Going-Signal nutzen. Dieses ist klasse für Bewegungsabläufe, denn es gibt dem Hund das Feedback, dass er einfach mit der angefangenen Bewegung fortfahren soll. Für die Bodenarbeit können Sie dieses z. B. nutzen, wenn Ihr Hund mit dem Fokus auf den Boden gerichtet vorwärtslaufen soll.
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