Schweitzer Fachinformationen
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1. Martin Luther für Kinder
Idee
Ursprünglich entstand der Gottesdienst im Zusammenhang mit dem Reformationsjubiläum 2017. Auch wenn das nun schon einige Zeit zurückliegt, kann ein Gottesdienst dazu jedes Jahr zum Reformationstag angeboten werden.
Die Herausforderung ist die Frage, wie vermitteln wir kindgerecht, was sich vor langer, langer Zeit durch Martin Luther ereignet hat und welche Auswirkungen es für unsere Kirche hatte.
Die zweite Herausforderung: Können wir den Eltern vermitteln, wie die Unterschiede zwischen heute und 1517 waren, wenn es darum ging, Ideen und Thesen nachhaltig zu verbreiten.
Gedanken zur Vorbereitung
Welcher Aspekt kann an Kinder vermittelt werden, damit sie Martin Luther wiedererkennen? Was sollten sie vom Leben Martin Luthers behalten? Welches Interesse an Martin Luther können wir erwarten?
Unser Grundansatz: Martin Luther war mit etwas, das in der Kirche vor 500 Jahren (Kann jemand sich vorstellen, welche Zeitspanne das ist?) geschah, nicht einverstanden. Dagegen ist er vorgegangen. Wie hat er das gemacht? Zentral sind sicher die 95 Thesen. Wie vermitteln wir den Kindern diese zentrale Aussage? Und ganz spannend auch für die Erwachsenen, wie die Thesen von Luther sich verbreiten konnten, in einer Zeit, in der es Tageszeitung, Radio und Fernsehen nicht gab; und natürlich auch kein Internet. Die Kunst des Buchdrucks war zwar erfunden, aber die Anwendung steckte noch in sehr kleinen Kinderschuhen. Zudem war Lesen und Schreiben nicht für alle Bevölkerungsschichten selbstverständlich.
Das Thema ist vielleicht etwas abstrakt, aber man kann es gut auf das Leben runterbrechen - wir sehen Missstände und können etwas bewegen, wenn wir für unsere Überzeugungen einstehen. Das sehen wir an der Geschichte von Martin Luther.
Materialien
Der Zwergengottesdienst: Martin Luther für Kinder
1. Ankommen
Wir begrüßen die ankommenden Kinder und ihre Eltern. Üben nochmals unsere Lieder.
Ein kleines, auf der Gitarre improvisiertes Musikstück wird gespielt zur Sammlung. Ich kombiniere gern die Akkorde G7, D, C, Am, Em, mal gezupft, mal geschlagen, mal langsam, mal schnell, mal laut, mal leise.
Wir zünden die Kerzen auf dem Altar an. Die Kerzen sind warm und spenden uns Licht und Wärme. Wenn wir beten, können wir uns in Richtung des Lichtes der Kerzen orientieren.
Jesu sagt: »Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht im Finstern wandeln«.
Dann wird der Zwergengottesdienst offiziell eröffnet:
Jetzt haben wir alles vorbereitet, um diesen Gottesdienst feiern zu können. Die Glocken haben geläutet. - Ein Kind kann den Knopf drücken, um die Glocken zum Läuten zu bringen. Jeder kann hören, dass wir hier in unserer Gemeinde einen Gottesdienst feiern. Wir haben die Kerzen auf dem Altar angezündet. Ihr seid da und Jesus hat gesagt: >Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.<
Und so feiern wir diesen Zwergengottesdienst im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
2. Lied: »Gottes Liebe ist so wunderbar« (KG 146)
TIPP: Mit Bewegung kann das Lied wunderbar begleitet werden:
Bei >so wunderbar groß< breiten wir die Arme aus. Bei >so hoch< strecken wir die Arme weit nach oben und bei >so tief< gehen unsere Arme hinunter zum Boden.
3. Eingangsgebet
Aus dem Evangelischen Gesangbuch für die Lutherischen Kirchen in Bayern und Thüringen (EG 841) beten wir >Luthers Morgensegen<.
4. Valentin ist heute unzufrieden und will etwas ändern
GESPRÄCHSIMPULSE: Hallo Kinder, ich habe da einige Dinge, die mir nicht passen, und brauche eure Hilfe. Ich soll meine Mäusehöhle aufräumen. Will ich aber nicht. Habt ihr Dinge, die euch nicht passen? Weniger Hausaufgaben? Zimmer aufräumen? Weniger Süßigkeiten essen? Länger schlafen? Immer still sitzen beim Essen? Nicht dazwischenreden dürfen, wenn Erwachsene sich unterhalten? Ein neues Fahrrad haben wollen?
Wir kleinen Leute haben es nicht einfach, oder? Was machen wir da jetzt? Okay, einfach nicht hinhören. Hilft uns das, wenn wir allein sind?
Ah, ja, alle sollten sich gegen das gleiche wehren. Gut.
Wir wissen alle, was zu tun ist und was wir wollen.
Hier in die Kirche kommen viele Menschen. Wir könnten unsere Forderungen auf ein Plakat schreiben und an die Tür hängen. Dann kann jeder lesen, was wir wollen.
Also, was sollen wir schreiben?
Wir wollen mehr Zeit zum Spielen!
Wir wollen weniger Zimmer aufräumen müssen!
Wir wollen mehr Süßigkeiten!
Wir wollen sinnvolle Hausaufgaben!
[Einige Punkte werden notiert, und dann wird das Plakat mit Klebestreifen an die Eingangstür geklebt.]
So, der erste Schritt ist gemacht.
5. Lied: »Alles muss klein beginnen« (KG 46)
6. Die Geschichte von Martin Luther (Wenn möglich erzählt mit einem Bilderbuch)
Es gibt am Markt Bilderbücher zum Thema Martin Luther, die das Leben und das Wirken von Martin Luther erzählen und sehr schön illustrieren.
Martin Luther - Seine Geschichte in eigenen Worten
Martin Luther hat vor mehr als 500 Jahren gelebt. Das ist lange, lange her. Könnt ihr euch das vorstellen? Wie lange müsst ihr auf Weihnachten warten? Lange? Ja, das dauert immer lange und das sind keine 500 Jahre. Es gab auch noch keine Züge oder Autos. Fernsehen und Computer gab es auch noch nicht. Lesen und schreiben konnten nur ganz wenige Menschen, arme Menschen überhaupt nicht. Nur reiche Kinder konnte in die Schule gehen. Deutschland, so wie es heute ist, gab es auch noch nicht. Es gab ganz viele kleine Länder, Fürstentümer.
Martins Vater wollte, dass Martin Anwalt wird. Martin Luther wollte aber Mönch werden. Er ging in ein Kloster und machte sich dort viele Gedanken über Gott.
Als Martin lebte, hatten viele Menschen Angst vor Gottes Strafen. In der Kirche wurde nicht Deutsch, sondern Latein geredet. Latein konnten nur die ganz gelehrten Menschen sprechen. Martin glaubte, dass Gott ein guter Freund für den Menschen ist, vor dem man sich nicht fürchten muss.
Die Menschen, die sich nicht an die Gesetze der Kirche gehalten oder etwas anderes falsch gemacht haben und eine Strafe von Gott erwarteten, konnten sich bei der Kirche mit Geld von ihren Strafen freikaufen. Wer sich nicht an die Gesetze der Kirche gehalten hatte, hatte gesündigt. Die Menschen haben sich also von ihren Sünden freigekauft. Das gefiel Martin Luther überhaupt nicht. Und Martin Luther wollte, dass in der Kirche so geredet wird, dass alle Leute die Bibel verstehen. Nicht in Latein, sondern in Deutsch. Er stritt sich mit den wichtigen Menschen in der katholischen Kirche. Er wollte das ändern.
Dieses »etwas ändern wollen« nennt man auch reformieren. Deswegen wird Martin Luther auch der Reformator genannt. Reformator zu sein und etwas ändern wollen, war für Martin nicht ungefährlich. Einige Männer in der katholischen Kirche wollten unbedingt diese Veränderungen verhindern. Martin vertraute aber auf Gott und glaubte fest daran, auf dem richtigen Weg zu sein. Weil sich Martin Luther und seine Freunde nicht mit der Kirche einigen konnten, entstand eine neue Kirche. Die evangelische Kirche. Unsere Kirche, unsere Gemeinde ist eine evangelische Kirchengemeinde. Deswegen erinnern wir uns jedes Jahr an den Reformator Martin Luther.
Manchmal sehen auch wir Dinge, die gewaltig schieflaufen. Dann ist es gut, uns dafür einzusetzen. Und mit Gottes Hilfe können wir etwas bewegen und verändern.
7. Lied: »Komm, Heiliger Geist« (KG 70)
8. Wort an die Erwachsenen
Wir feiern jedes Jahr das Reformationsfest und gedenken eines Mannes, der vor über 500 die Kirche reformierte, Martin Luther - der Reformator. Wie war das damals vor 500 Jahren? Wie kann man sich das vorstellen? War es wirklich so, dass dort jemand 95 Thesen an eine Kirchentür geschlagen hat, und schon geriet die Welt aus den Fugen?
Wittenberg war nicht das Zentrum der Welt. Zu Luthers Zeiten eher eine kleine Stadt in einem kleinen Fürstentum. Luther war Mönch, ein junger Professor. Und der soll von einem Tag auf den anderen mit 95 Thesen die Weltordnung ins Wanken gebracht haben? Dazu braucht es schon eine gewisse Reputation, Anerkennung und Bekanntheit außerhalb der engen Grenzen. Wenn Luther die Thesen an die Kirchentür genagelt hat und dieses eine große Wirkung hatte, dann musste Luther sich schon früher Gehör verschafft haben.
Wer war überhaupt dabei, die Nachricht zu verbreiten: Zeitungen, Radio, Fernsehen, Facebook, Twitter .? Das gab es noch nicht.
Die Druckkunst war gerade erfunden. Es war eine neue Technik. Sie war aber wenig verbreitet. Bücher waren über Jahrhunderte per Hand geschrieben und kopiert. Wenige Menschen konnten lesen, konnten sich Bücher leisten. Bücher drucken und verkaufen ohne Händlernetze und Verlagswesen war langwierig und schwierig.
Luther hat die neue Technik genutzt, seine Beiträge zu veröffentlichen und unter die Leute zu bringen.
Luther schrieb kurze Texte in Deutsch. Nicht dicke...
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