Grundrechtskonflikte im Vertrag

Name: Grundrechtskonflikte im Vertrag | Verfahrensrecht für die Kooperation von Hochschulen und Wirtschaft
Brand: Nomos
Price: 195.0 EUR
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Verfahrensrecht für die Kooperation von Hochschulen und Wirtschaft

Isabell Hensel(Autor*in)

Nomos (Verlag)

1. Auflage

Erschienen am 29. September 2021

698 Seiten

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978-3-7489-2391-6 (ISBN)

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Inhalt

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Einleitung
1. Kapitel: Vertragswerke: Die Hochschule als Partnerin
A. Kooperationsdynamiken
I. Abgrenzungen
1. Keine Kooperationsverträge
2. Begriff der Kooperationsverträge
II. Vertragspraxen
1. "Preferred-Partnership-Agreement" zwischen der Universität zu Köln und der Bayer HealthCare AG
a) Offengelegte Vertragselemente
b) Exekutive und judizielle Begrenzung der Offenlegungspflicht
2. Kooperation der Universität Mainz und der Boehringer Ingelheim Stiftung
a) Drei Geheimverträge
b) Urteile des VG Mainz und die Reaktionen der JGU
c) Folgen aus den Offenlegungsurteilen: keine Zeit zur Vertragsprüfung?
d) Neue offengelegte Förderinitiative ab 2020
3. Kooperationsverträge der Berliner Hochschulen
a) Vertrag der HU und TU Berlin mit der Deutschen Bank über die Gründung eines Forschungsinstituts
b) Kooperation der TU Berlin mit der BASF AG
4. Vertrag der Universität Zürich mit der UBS Foundation über die Gründung eines UBS-Instituts
III. Vertragliche Ausgestaltung der Kooperationen
1. Kooperationsformen
2. Musterverträge
3. Vertragsklauseln
a) Inhaltliche Regelungen zum Forschungsvorhaben
b) Exklusivklauseln
c) Regelungen zur Zusammenarbeit
d) Ausbildung
e) Finanzierungsmodus
f) Werbung
g) Verpflichtung der Parteien zur Einhaltung wissenschaftlicher Grundsätze
h) Haftungsklauseln
i) Vertragsanpassungsklausel
j) Publikationen
k) Geheimhaltung
l) Rechteübertragung
m) Personalauswahl
n) Pflichten der Hochschule
o) Rechte der Hochschule
p) Steuerungsmechanismen
q) Sonstige Überprüfungsmechanismen
r) Verlängerungsklauseln
s) Kündigungsrechte
t) Schiedsklausel
IV. Dogmatische Anknüpfungspunkte
1. Austauschmodelle - Werkvertrag, Dienstvertrag oder Vertrag sui generis?
2. Kooperationsmodelle - Gesellschaftsrechtliche Ausrichtung
3. Hybride
B. Vor- und Hintergründe der Kooperationsverträge
I. Innovationsförderung und Selbstfinanzierung der Wissenschaft
1. Innovationspolitik und Wirtschaftsinteressen
2. Eigenfinanzierungs-Politik der Eigenfinanzierung
II. Externe Zwänge zur Umstrukturierung
1. Anpassungsdruck: Drittmittelattraktivität
2. Verwertungsdruck: Funktionsfähigkeit der Hochschule
C. Rechtliche Probleme der Kooperationsverträge
I. Kooperationsverträge im wissenschaftlichen Diskurs
II. Kooperation zwischen Vertrag und Organisation
III. Gang der Untersuchung
2. Kapitel: Wissenschaftsfreiheit in Public Private Partnerships
A. Erstreckung der Wissenschaftsfreiheit auf Kooperationsverträge?
I. Wissenschaftliche Kooperationsverträge als Mischverträge sui generis
1. Zuordnungsfragen
a) Neuausrichtung des Verwaltungskooperationsrechts
b) Gemeinwohlverpflichtung im privatrechtlichen Vertrag
2. Zwischenergebnis
II. Grundrechtliche Gefährdungslage im Hinblick auf Kooperationsverträge
1. Konturen der Wissenschaftsfreiheit im GG
a) Schutzbereich
b) Schutzpflicht
c) Selbstverwaltung (in) der Hochschule
aa) Grundrecht der Universität
bb) Wissenschaftliche Selbstbestimmung und Mitwirkungsrechte
d) Grundrechtspflicht von Hochschulen in privater Trägerschaft
2. Wissenschaftsfreiheit im europäischen und internationalen Recht
a) Unionsrecht
b) Internationales Recht
aa) EMRK
bb) Universelles Völkerrecht
III. Zwischenergebnis: Grundrechtsdurchdringung als offene Frage
B. Grundrechtsbindung in der Gesellschaft
I. Horizontalwirkungen der Grundrechte
1. Grundrechtlich angeordnete Horizontalwirkung
a) Schutzpflichten- und Wertordnungskonzepte
aa) Schutzpflichten in PPP-Konstellationen
bb) Mittelbare Grundrechtswirkung über Generalklauseln: Auslegungspflicht der Gerichte
b) Horizontalwirkung der Grundrechte gegen private Macht
c) Staatsgleiche Grundrechtsgefährdung
aa) Grundrechtsbindung quasi-staatlicher Akteur_innen
bb) "Gesteigerte" Grundrechtsbindung öffentlicher Räume
cc) Der problematische Fokus auf die öffentliche Funktion
2. Horizontalwirkung der Menschenrechte im europäischen und internationalen Recht
a) Unionsgrundrechte im Horizontalverhältnis
aa) Horizontalwirkung der Grundfreiheiten
bb) Horizontalwirkung unionaler Grundrechte
cc) Die Handhabung der allgemeinen Rechtsgrundsätze durch den EuGH
dd) Allgemeine Rechtsgrundsätze und plurale Rechtsgenese
b) Internationales Recht
aa) Vervielfältigung der Rechtspersönlichkeiten
bb) Transnationale Verhaltenskodices und Selbstverpflichtungen
3. Zwischenergebnis: Im Recht angelegte Horizontalwirkung
II. Konstitutionalisierung von unten: Erweiterungen der Grundrechtswirkung
1. Gestörte Vertragsparität
a) Paritätskontrolle als mittelbare Grundrechtskontrolle
b) Verfassungsfunktionen des Privatrechts
2. Horizontale Grundrechte als Rechtfertigungsgebote im Privatrecht
3. Grundrechte als "Trümpfe" in Selbstorganisationsprozessen
4. Koevolutorisches Zivilverfassungsrecht
III. Perspektivenwechsel: Privatrecht als Kollisionsrecht
1. Zusammentreffen gesellschaftlicher Eigennormativitäten im Rechtsprozess
2. Sozietale Grundrechtsperspektive und Kooperationsverträge
3. Kapitel: Grundrechtliche Kollisionslagen
A. Fragliche Kollisionsauflösung durch die Rechtsprechung
I. Rechtsprechungslinie zu den Kooperationsverträgen
1. VG Köln/OVG Nordrhein-Westfalen
2. VG Mainz I
3. VG Mainz II
II. Urteilskritik: Schutzlosstellung durch Schutzpflichten
1. Verträge unter dem Schutz der Wissenschaftsfreiheit
2. Hochschulen als Verwertungsstellen
III. Zwischenergebnis: Grenzen der staatlich-politischen Schutzpflichtentheorie
B. Kritik der Institution: Hochschulen im Dienst der Gesellschaft
I. Einrichtungsgarantie der Hochschule
1. Umkehrung der Grundrechtsgewährleistung
2. Einrichtungsgarantie der Wissenschaftsorganisation
II. Rechtliche Institutionentheorien
1. Smend: Objektives Wertesystem der Grundrechte
2. Hauriou: Durchsetzungskräftige Leitidee
3. Schmitt: Souveräner Gestaltungsspielraum
III. Funktionsfähigkeit der Hochschule: Hochschulautonomie vs. Wissenschaftsautonomie
1. Wissenschaftsfreiheit als Organisationsproblem
2. Kritik der Organisation: Die staatliche Ermächtigung der Hochschulen
a) Hochschule als Argument
b) Strukturelle Gefahr der Verwertungspolitik
c) Verwertungsdominanz in der Wissenschaft
3. Organisationsversagen
a) Überlagerung des Funktionsbezuges
b) Abhängige Mitgliedschaften
C. Kollisionsbeschreibung: Übersetzung in die quaestio juris
I. Gefährdungslage: Bewertung der Vertragsdynamik
1. Vertragsschluss
a) Kontrahierungszwänge
b) Personelle und institutionelle Verflechtungen
2. Ertragsmaximierung
a) Einfluss auf den Forschungsprozess
b) Umfängliche Übertragung der Eigentums- und Nutzungsrechte
c) Einfluss auf die Publikationspraxis
aa) Außerkraftsetzung der negativen Publikationsfreiheit
bb) Einschränkung der positiven Publikationsfreiheit
3. Risikominimierung
a) Erfolgsrisiko der Hochschule
b) Haftungsrisiken der Hochschule
4. Kontrolle der Vertragsdurchführung
a) Paritätische Lenkungsausschüsse
b) Mitspracherechte bei Stellenbesetzungen, Berichtspflichten, Qualitätskontrollen
5. Konkurrenzschutz
a) Geheimhaltungsklauseln
b) Exklusivklauseln: Verbot anderer Kooperationen
II. Strukturelle Korruption durch die Kooperationsverträge?
1. Verführung zur Selbstkommerzialisierung
2. Korrumpierender Kooperationszweck
3. Rückbindung der Kooperationsverträge an die Funktionslogik der Wissenschaft?
4. Kapitel: Relationale Wissenschaftsfreiheit
A. Institutionalisierung der relationalen Autonomie
I. Von der Institution zur Institutionalisierung
1. Nach der Universität - Wissenschaftsstätten als fiktive Räume
2. Luhmanns Institutionenbegriff - Mehrwerte einer soziologischen Grundrechtstheorie
a) Soziologische Theorien der Institution: Soziale Normen
b) Institutionelle Grundrechte: Soziale Normungsprozesse
c) Systeminterne Strukturbildungsprozesse: Erwartungsräume
aa) Erwartungsstabilisierung durch Konsensunterstellungen
bb) Erwartungserwartungsstabilisierung durch ereignishafte Selbstbeschreibung
3. Folgen für eine Theorie der Grundrechte: Relationalität statt Relativität
II. Transinstitutionelle Fertigungsprozesse
1. Konfliktstrukturen
a) Herstellung von Konfliktfähigkeit
b) Spontane Widerstände in der Peripherie
c) Interaktive Streitkulturen: Gespräche, soziale Bewegungen, Skandale
2. Grund- und Menschenrechte als erstrittene Rechte
3. Grundrechte als Widerspruchspraxis
a) Streitkulturrecht
b) Kollektivität und individuelle Streitrechte
B. Relationale Autonomie der Wissenschaft
I. Governance-Strukturen der Wissenschaft?
1. Governance-Ansätze im deutschen Verfassungsrecht
2. Kritik der Hochschulgovernance
II. Kollektivprozesse des Wissenschaftssystems
1. Scientific Community
2. Selbstbestimmung
3. Konfliktfähigkeit der Wissenschaft: Ihre Unordnung gegen universitäre Ordnung
a) Kontrollfunktion wissenschaftlicher Diskurse und Debatten
b) Oppositionen und Protestbewegungen
III. Streitbare Kooperationsverträge
C. Vertragspotenziale: Vertrag als Verfahren zur Herstellung relationaler Autonomie
I. Vertrag als gesellschaftliche Praxis
II. Vertrag als Rechtsform
1. Formalisierung: Einheit durch Konsensfiktion?
2. Materialisierung: Einheit durch Eingriff?
III. Ansätze eines relationalen Vertragsrechts
1. Relationale Ansätze zwischen Transaktion, Kooperation und Austausch
2. Vertrag als mehrdimensionaler Sozialbeziehung
a) Beziehungsebenen des Vertrages
b) Interdiskursivität des Vertrages
c) Vertrag als Raum der Erfahrung, der Konfrontation und des Streits
3. Vertrag als Ort der Selbstbestimmung
IV. Wissenschaft als Vertragsprojekt
D. Grundrechtsadäquates Vertragsrecht: Wissenschaftsfreiheit als Vertrags(verfahrens)grundrecht?
I. Vertrag als Grundrechtsmechanismus
II. Neue Fassung von Grundrechtsschutz durch Verfahren
1. Vertragsverfahrensrechte entlang funktionsspezifischer Selbstregulierungsmechanismen
2. Wissenschaftsinterne Vertragskontrollen
3. .jenseits der Organisation
III. Wissenschaftsadäquate Konkretisierung der Schutzpflichtentheorie der Grundrechte
1. Suche nach wissenschaftsadäquaten Verfahrensanforderungen
2. Konkretisierung der Aufgaben der Gerichte
E. Zwischenfazit: Bedingungen eines Vertragsverfahrensrechts für Kooperationsverträge
5. Kapitel: Vertragsverfahrensrecht für wissenschaftliche Außenbeziehungen
A. Recht wissenschaftlicher Dissenskultur
I. Eine Streitordnung für die Wissenschaft
1. Angeleitete Selbstorganisation
2. Politisierung durch wissenschaftsspezifische Selbstbestimmungsinstrumente
3. Absicherung experimenteller Veränderungsdynamik
a) Pragmatische Metaspielregeln zur Steigerung der Konfliktfähigkeit
b) Zwang zur Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Stimmen
c) Offene Konflikträume und Medialisierung
d) Institutionelle Mitbestimmung - Sachwalter*innen der Wissenschaft
4. Metaspielregeln: offene Konflikträume und institutionelle Mitwirkungsrechte
a) Zwang zur Auseinandersetzung auch über die Mittel
b) Neue Beteiligungsregeln: Oppositionen
aa) Wehrhafte Innenrechtspositionen im verwaltungsrechtlichen Organstreit
bb) Oppositionsrechte im verfassungsrechtlichen Organstreit
cc) Wissenschaftsverfassungsstreit
c) Verknüpfung mit äußeren Dissensstrukturen
II. Wissenschaftsverträge unter Auflagen eines Metaspielregelsystems
B. Konturen eines reflexiven Vertragsverfahrensrechts - Institutionalisierung von Streit
I. Reflexive Strukturen in den bestehenden Wissenschaftsgesetzen?
1. Transferpolitik und Wirtschaftlichkeit als Prüfkriterium
2. Schwache Senate und inadäquate Kompensationsformel
a) Weiche statt starke Rechte
b) Kompensationsformel
3. Entwicklung eines wissenschaftsspezifischen Korruptionsbegriffs
4. Wissenschaftlichkeit als Prüfkriterium
II. Institutionelle Ebene: Streit über Verträge
1. Widerständige Kollegialorgane? Dissensmanagement in der Hochschule
a) Stärkung der Rolle der Senate
aa) Vertragsschlusskompetenz
bb) Entwicklung von Verfahrensstandards für Kooperationsbeziehungen
cc) Selbstverständnis des Senats als Aushandlungsraum
b) Beteiligungs- und Arbeitsmodus
aa) Einbeziehung wissenschaftlichen Sachverstandes
bb) Hochschulpluralismus und Wissenschaftsmehrheiten
cc) Zurückhaltende Hochschulgesetze
dd) Konkrete Beteiligungsregeln im Senat
(1) Sicherung der streitbaren Teilnahme
(2) Spezifische Formen der Partizipation
2. Wissenschaftsöffentlichkeiten
a) Vernetzung und Öffnung der Senate zur Dissenssteigerung
b) Einbeziehung der Wissenschaftsperipherie
aa) Keine konsensualen Instrumente
bb) Diskursive Instrumente
(1) Wissenschaftskommissionen
(2) Netzwerkkoordination und potenzielle Rolle des Wissenschaftsrates
(3) Gütesiegel für diskursive Wissenschaft
cc) Widerständige, mediale Instrumente
(1) Interne Melde- und Hinweisgeber*innenverfahren
(2) Wissenschaftskollektive und mediale Skandalisierungsprozesse
dd) Erweiterung der Beteiligungsrechte
3. Funktionale Transparenz: abgestuftes Zugangssystem
a) Allgemeine Berichtspflichten
b) Vorhabenregister: Anzeigepflicht und Auskunftsansprüche
c) Auskunftsansprüche des Senats
d) Register- und Publikationspflichten zur Ermöglichung interner Kontrollen
e) Konzept funktionaler Transparenz: Abgestuftes Zugangssystem zu Drittmitteldaten
aa) Wissenschaftsspezifische Informationsansprüche
bb) Verhältnis zwischen Informations- und Geheimhaltungsinteressen
f) Konkrete Zugangsregelungen eines abgestuften Zugangssystems
aa) Früher und breiter Zugang für Wissenschaftsakteur*innen
bb) Begrenzte Auskunftsansprüche für einzelne wissenschaftliche Hochschulangehörige
cc) Begrenzte Informationsrechte für die Öffentlichkeit
Schlussfolgerungen: Sicherung der Streitbarkeit durch Verfahren, Vertragsverbote und -gebote
A. Verfahrensregeln zur Gewährleistung wissenschaftlicher Selbstbestimmung
B. Inhaltliche Ausgestaltungsregeln
I. Klauselverbote gegen Dissenshindernisse
II. Klauselgebote zur Ermöglichung von Auseinandersetzung
Verzeichnis der verwendeten Kooperationsverträge
Literaturverzeichnis

Systemvoraussetzungen

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