Mit der zunehmenden Digitalisierung stehen Träger von Angeboten in der Diakonie, und im Sozialwesen insgesamt, vor der Herausforderung, den Einsatz technischer Unterstützungssysteme ethisch zu reflektieren. Die Autorin Melissa Henne zeigt Ansatzpunkte auf, um technische Unterstützungssysteme in der Diakonie näher zu analysieren. Exemplarisch nimmt sie eine Reihe von damit verbundenen ethischen Dimensionen in den Blick und macht deren Vielfalt und Komplexität deutlich. Im Umgang mit dieser Komplexität braucht es klare Zielsetzungen, wozu technische Unterstützung dienen soll. Dies wiederum muss sich an den Zielen diakonischer Arbeit ausrichten und messen lassen. Um diese Ziele näher zu bestimmen, wird der Capabilities Approach von Martha Nussbaum aufgegriffen, der grundlegende Voraussetzungen für ein menschenwürdiges Leben beschreibt. Der Ansatz wird als konzeptioneller Rahmen für ethische Reflexionsprozesse vorgeschlagen und sein Nutzen anhand eines konkreten technischen Systems erprobt.
Ausgezeichnet mit dem Wichernpreis für diakonische Forschung 2019.
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ISBN-13
978-3-8452-9646-3 (9783845296463)
DOI
Schweitzer Klassifikation
1 - Cover [Seite 1]
2 - 1 Einführung [Seite 19]
2.1 - 1.1 Ausgangslage und Fragestellung [Seite 19]
2.2 - 1.2 Wissenschaftliche Einordnung [Seite 22]
2.3 - 1.3 Aufbau der Arbeit [Seite 25]
2.4 - 1.4 Hinweise zur formalen Gestaltung der Arbeit [Seite 27]
3 - 2 Ethik als Perspektive der Betrachtung [Seite 29]
3.1 - 2.1 Technology Assessment als Alternative zur ethischen Perspektive [Seite 29]
3.2 - 2.2 Akzeptanzforschung als Alternative zur ethischen Perspektive [Seite 31]
3.3 - 2.3 Ernste moralische Fragen - Verständnis von Ethik [Seite 33]
3.4 - 2.4 Ethik in der Diakonie [Seite 37]
3.5 - 2.5 Zwischenfazit: Bedarf an Maßstäben und Strukturen für Reflexionsprozesse [Seite 43]
4 - 3 Rahmenbedingungen für technische Unterstützung in der Diakonie [Seite 45]
4.1 - 3.1 Gesellschaftliche Treiber [Seite 45]
4.1.1 - 3.1.1 Digitalisierung/Technisierung [Seite 45]
4.1.2 - 3.1.2 Demografischer Wandel [Seite 48]
4.1.3 - 3.1.3 Inklusion [Seite 52]
4.1.4 - 3.1.4 Ökonomisierung [Seite 53]
4.1.5 - 3.1.5 Ambulantisierung [Seite 55]
4.1.6 - 3.1.6 Deprofessionalisierung [Seite 57]
4.1.7 - 3.1.7 Innovationsdruck [Seite 59]
4.2 - 3.2 Die Verheißungsstruktur von Technik [Seite 61]
4.3 - 3.3 Ökonomische Rahmenbedingungen [Seite 64]
4.3.1 - 3.3.1 Ökonomische Potenziale technischer Unterstützung [Seite 64]
4.3.2 - 3.3.2 Diffusionshemmnisse [Seite 65]
4.3.3 - 3.3.3 Geschäftsmodelle für technische Unterstützungssysteme [Seite 67]
4.4 - 3.4 Rechtliche Rahmenbedingungen [Seite 70]
4.4.1 - 3.4.1 Verfassungsrechtliche Dimension [Seite 71]
4.4.2 - 3.4.2 Sozialrechtliche Dimension [Seite 71]
4.4.3 - 3.4.3 Datenschutzrechtliche Dimension [Seite 74]
4.4.4 - 3.4.4 Dimension der Produkt- und Gerätesicherheit [Seite 76]
4.4.5 - 3.4.5 Dimension des Arbeitsschutzes [Seite 77]
4.4.6 - 3.4.6 Dimension der betrieblichen Mitbestimmung [Seite 78]
4.5 - 3.5 Zwischenfazit: Bedarf an Klärung der Rahmenbedingungen [Seite 79]
5 - 4 Analyse von technischer Unterstützung in der Diakonie [Seite 80]
5.1 - 4.1 Vielfalt und Kategorisierung technischer Unterstützungssysteme [Seite 80]
5.2 - 4.2 Trends der Entwicklung technischer Unterstützungssysteme [Seite 84]
5.3 - 4.3 Assistenz, Hilfe und Unterstützung [Seite 88]
5.3.1 - 4.3.1 Assistenz und Assistive Technologien [Seite 88]
5.3.2 - 4.3.2 Der Begriff der Hilfe in Sozialpädagogik/Sozialer Arbeit und Diakoniewissenschaft [Seite 90]
5.3.3 - 4.3.3 Der Begriff der Assistenz in der Behindertenhilfe [Seite 93]
5.3.4 - 4.3.4 Typologien von Assistenzensembles [Seite 95]
5.3.5 - 4.3.5 Ansatzpunkte einer soziologischen Theorie der Unterstützung [Seite 100]
5.4 - 4.4 Analyse und Einordnung von Unterstützung in der Diakonie [Seite 103]
5.5 - 4.5 Zwischenfazit: Verständnis und Einordnung technischer Unterstützung [Seite 116]
6 - 5 Ethische Dimensionen der Entwicklung und Nutzung technischer Unterstützungssysteme [Seite 118]
6.1 - 5.1 Beispiele ethischer Dimensionen in Bezug auf das Selbst- verständnis des Menschen [Seite 119]
6.1.1 - 5.1.1 Entgrenzung von Mensch und Technik [Seite 119]
6.1.2 - 5.1.2 Von Human Enhancement bis zu Transhumanismus [Seite 122]
6.1.3 - 5.1.3 Leiblichkeit des Menschen [Seite 124]
6.2 - 5.2 Beispiele ethischer Dimensionen im zwischenmenschlichen Verhältnis [Seite 127]
6.2.1 - 5.2.1 Veränderung zwischenmenschlicher Interaktion [Seite 127]
6.2.2 - 5.2.2 Gerechtigkeit [Seite 128]
6.2.3 - 5.2.3 Verständnis von Fürsorge [Seite 130]
6.2.4 - 5.2.4 Substitution menschlicher Zuwendung [Seite 132]
6.2.5 - 5.2.5 Verantwortung [Seite 134]
6.2.6 - 5.2.6 Privatsphäre [Seite 135]
6.2.7 - 5.2.7 Partizipative Technikentwicklung [Seite 137]
6.2.8 - 5.2.8 Benefizienz und Nonmalefizienz [Seite 138]
6.3 - 5.3 Beispiele ethischer Dimensionen im Verhältnis zwischen Mensch und Technik [Seite 139]
6.3.1 - 5.3.1 Sicherheit [Seite 139]
6.3.2 - 5.3.2 Autonomie [Seite 140]
6.3.3 - 5.3.3 Informed Consent [Seite 142]
6.3.4 - 5.3.4 Transparenz und Täuschung [Seite 143]
6.4 - 5.4 Zwischenfazit: Vielfalt und Komplexität der ethischen Dimensionen [Seite 145]
7 - 6 Beispielhafte Ansätze zum Umgang mit ethischen Dimensionen technischer Unterstützung [Seite 146]
7.1 - 6.1 Kodizes, Leitlinien und Standards [Seite 146]
7.1.1 - 6.1.1 Kodizes und Leitlinien für Ingenieure [Seite 146]
7.1.2 - 6.1.2 Leitlinien und Standards für spezifische Technologie- bereiche [Seite 149]
7.1.3 - 6.1.3 Leitlinien für zielgruppenspezifische Einsätze von Technologien [Seite 151]
7.2 - 6.2 Ethische Rahmen, Prinzipien und Modelle [Seite 153]
7.2.1 - 6.2.1 Ethischer Rahmen zur Entscheidungsfindung der Alzheimer Europe [Seite 153]
7.2.2 - 6.2.2 Das Modell zur ethischen Evaluation sozio-technischer Arrangements [Seite 155]
7.2.3 - 6.2.3 Das Prinzip der Lebensdienlichkeit [Seite 159]
7.3 - 6.3 Zwischenfazit: Klärung der Zielsetzungen als Basis zur Reflexion der Mittel [Seite 161]
8 - 7 Der Capabilities Approach als Basis der Reflexion technischer Unterstützung [Seite 164]
8.1 - 7.1 Grundzüge des Capabilities Approach [Seite 164]
8.1.1 - 7.1.1 Menschenwürde [Seite 169]
8.1.2 - 7.1.2 Fähigkeiten [Seite 170]
8.1.3 - 7.1.3 Tätigsein [Seite 171]
8.1.4 - 7.1.4 Zentrale Fähigkeiten [Seite 172]
8.1.5 - 7.1.5 Schwellenwert [Seite 176]
8.1.6 - 7.1.6 Wahlfreiheit [Seite 177]
8.1.7 - 7.1.7 Politischer Liberalismus [Seite 178]
8.2 - 7.2 Philosophische Einordnung des Capabilities Approach [Seite 178]
8.2.1 - 7.2.1 Aristoteles [Seite 179]
8.2.2 - 7.2.2 Utilitaristische Ansätze [Seite 180]
8.2.3 - 7.2.3 Vertragstheoretische Ansätze [Seite 183]
8.2.4 - 7.2.4 Menschenrechte [Seite 185]
8.3 - 7.3 Nussbaums Vorstellungen vom Menschen [Seite 185]
8.3.1 - 7.3.1 Anthropologische Grundannahmen [Seite 185]
8.3.2 - 7.3.2 Gutes bzw. menschenwürdiges Leben [Seite 194]
8.3.3 - 7.3.3 Die Idee des aktiven Strebens - Speziesnorm [Seite 196]
8.3.4 - 7.3.4 Abhängigkeit und Verletzbarkeit [Seite 197]
8.3.5 - 7.3.5 Religiosität [Seite 198]
8.4 - 7.4 Die Rolle von Fürsorge bei Nussbaum [Seite 199]
8.5 - 7.5 Kritik am Capabilities Approach [Seite 202]
8.5.1 - 7.5.1 Infragestellung der Universalität des Ansatzes [Seite 202]
8.5.2 - 7.5.2 Vorwurf des Paternalismus [Seite 204]
8.5.3 - 7.5.3 Infragestellung der Kulturunabhängigkeit [Seite 206]
8.5.4 - 7.5.4 Diskriminierungspotenzial [Seite 207]
8.5.5 - 7.5.5 Kritik an der Idee eines gelingenden Lebens [Seite 208]
8.5.6 - 7.5.6 Kritik an der Speziesnorm [Seite 210]
8.6 - 7.6 Alternative Ansätze mit Bezug zur Idee der Capabilities [Seite 214]
8.6.1 - 7.6.1 Die Theorie der demokratischen Gleichheit von Elizabeth Anderson [Seite 215]
8.6.2 - 7.6.2 Kapazitäten zur Anteilnahme am Leben von Andreas Kuhlmann [Seite 217]
8.7 - 7.7 Der Capabilities Approach in sozialwissenschaftlichen Kontexten [Seite 219]
8.7.1 - 7.7.1 Soziale Arbeit [Seite 220]
8.7.2 - 7.7.2 Sozialpsychiatrie [Seite 221]
8.7.3 - 7.7.3 Disability Studies [Seite 223]
8.8 - 7.8 Der Capabilities Approach im Kontext von Technologie- entwicklung/-nutzung [Seite 225]
8.8.1 - 7.8.1 Capability-Technology-Affinity Thesis [Seite 225]
8.8.2 - 7.8.2 Design for capabilities [Seite 229]
8.8.3 - 7.8.3 Reflexion technischer Unterstützungssysteme auf Basis des Capabilities Approach [Seite 232]
8.9 - 7.9 Zwischenfazit: Der Capabilities Approach als konzeptioneller Rahmen [Seite 236]
9 - 8 Reflexion technischer Unterstützung in der Diakonie [Seite 240]
9.1 - 8.1 Abgleich des Capabilities Approachs mit christlichen Perspektiven [Seite 240]
9.1.1 - 8.1.1 Menschenwürde aus christlicher/diakonischer Perspektive [Seite 241]
9.1.2 - 8.1.2 Abgleich der Menschenwürdeverständnisse [Seite 247]
9.1.3 - 8.1.3 Christliches Verständnis vom Menschen [Seite 251]
9.1.4 - 8.1.4 Spannungsbögen eines anthropologischen Vorverständnisses [Seite 253]
9.1.5 - 8.1.5 Abgleich der anthropologischen Grundzüge [Seite 260]
9.2 - 8.2 Modifizierung des Capabilities Approach [Seite 264]
9.3 - 8.3 Aufgaben der Diakonie aus Sicht des modifizierten Capabilities Approach [Seite 265]
9.3.1 - 8.3.1 Mitwirkung an der Definition von Schwellenwerten [Seite 266]
9.3.2 - 8.3.2 Kompensation fehlender/beeinträchtigter Fähigkeiten [Seite 268]
9.3.3 - 8.3.3 Aufbau von Fähigkeiten [Seite 269]
9.3.4 - 8.3.4 Prävention des Verlusts von Fähigkeiten [Seite 270]
9.3.5 - 8.3.5 Komfort [Seite 271]
9.3.6 - 8.3.6 Begleitung von Kontingenzerfahrungen [Seite 271]
9.4 - 8.4 Möglichkeiten der technischen Unterstützung Zentraler Fähigkeiten [Seite 272]
9.5 - 8.5 Ebenen der Reflexion technischer Unterstützung in der Diakonie [Seite 274]
9.5.1 - 8.5.1 Reflexion technischer Unterstützung auf Ebene des Gesamtunternehmens [Seite 274]
9.5.2 - 8.5.2 Zielgruppenspezifische Reflexion technischer Unterstützung [Seite 276]
9.5.3 - 8.5.3 Individuelle Reflexion technischer Unterstützung [Seite 277]
9.6 - 8.6 Zwischenfazit: Leicht modifizierter Ansatz für die Diakonie [Seite 277]
10 - 9 Ethische Reflexion des Einsatzes des virtuellen Assistenten BILLIE [Seite 279]
10.1 - 9.1 Inhalte des Projekts KOMPASS [Seite 280]
10.2 - 9.2 Bearbeitung von ethischen, rechtlichen und sozialen Implikationen [Seite 282]
10.3 - 9.3 Reflexion des Einsatzes des virtuellen Assistenten BILLIE [Seite 285]
10.3.1 - 9.3.1 Rahmenbedingungen für den Einsatz des virtuellen Assistenten [Seite 285]
10.3.2 - 9.3.2 Unterstützungsarrangement unter Einsatz des virtuellen Assistenten [Seite 287]
10.4 - 9.4 Betrachtung der Zielgruppe ausgehend vom modifizierten Capabilities Approach [Seite 291]
10.5 - 9.5 Reflexion des virtuellen Assistenten BILLIE anhand des modifizierten Capabilities Approach [Seite 292]
10.6 - 9.6 Durch die Reflexion berührte ethische Dimensionen [Seite 296]
10.7 - 9.7 Zwischenfazit: Erprobungswerte Ansätze [Seite 298]
11 - 10 Zusammenfassung und Ausblick [Seite 301]
11.1 - 10.1 Zusammenfassung der zentralen Überlegungen und Ergebnisse [Seite 301]
11.2 - 10.2 Ausblick [Seite 307]
12 - 11 Literatur- und Quellenverzeichnisse [Seite 311]
12.1 - 11.1 Literaturverzeichnis [Seite 311]
12.2 - 11.2 Verzeichnis der Internetquellen [Seite 330]
12.2.1 - 11.2.1 Verzeichnis der im Internet hinterlegten Dokumente und Literatur [Seite 330]
12.2.2 - 11.2.2 Verzeichnis der Verweise auf Internetseiten [Seite 332]
12.2.3 - 11.2.3 Verzeichnis der ergänzenden Hinweise auf Quellen im Internet [Seite 333]