Schweitzer Fachinformationen
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Hunde sind unsere besten Freunde und begleiten uns treu durch den Alltag. Doch wie nehmen sie die Welt wahr? Für sie ist die Umwelt voller intensiver Reize: der Geruch einer Wiese, ein raschelndes Blatt, Fußgänger und Radfahrer um sie herum. Sie erleben ihre Umgebung durch Sinne, die um ein Vielfaches schärfer sind als unsere eigenen - Probleme entstehen meist dann, wenn sie jedem Impuls ungehemmt folgen.
Gerade aus diesem Grund ist es entscheidend, dass ein Hund frühzeitig lernt, seine Impulse zu kontrollieren. Diese Fähigkeit ist nicht nur für ein harmonisches Miteinander unerlässlich, sondern legt auch den Grundstein für ein friedliches Zusammenleben im Alltag. Ein Hund, der seine Impulse kontrollieren kann, erlebt die Welt gelassener und sicherer. Die Fähigkeit, Reize in der Umgebung wahrzunehmen, ohne von ihnen übermannt zu werden, erlaubt es ihm, in den unterschiedlichsten Situationen ganz entspannt zu bleiben - sei es beim Spaziergang in einem belebten Park, beim Aufenthalt in einem Restaurant oder zu Besuch bei unbekannten Leuten in fremder Umgebung. Diese Selbstkontrolle stärkt seine Selbstsicherheit und macht ihn weniger anfällig für Stress oder Ängste. So entwickelt sich der Hund zu einem angenehmen Begleiter, der auch in unbekannten oder herausfordernden Umgebungen stets ruhig und verlässlich bleibt - eine Wohltat für seine Menschen.
Was genau versteht man nun unter der Impulskontrolle bei Hunden? Es geht darum, dass der Vierbeiner seine spontanen Reaktionen auf einen Reiz unterdrücken und stattdessen ein überlegtes Verhalten an den Tag legen kann. So kommt es im Alltag immer wieder zu den unterschiedlichsten Situationen, in denen der Hund seinen natürlichen Instinkten und Trieben widerstehen können sollte. Eine gut etablierte Impulskontrolle hilft ihm, sich in solchen stressreichen Momenten zu beherrschen. Allerdings ist diese Fähigkeit nicht angeboren, sondern muss gezielt erlernt und gefördert werden.
Viele Hundehalter unterschätzen die Bedeutung dieser Fähigkeit und gehen davon aus, dass Hunde von Natur aus wissen, wann und wie sie sich beherrschen müssen. Doch genau wie uns Menschen fällt es auch unseren Vierbeinern in bestimmten Situationen schwer, ruhig zu bleiben. Daher ist es unsere Aufgabe, ihnen diese Selbstregulation Schritt für Schritt beizubringen und sie auf ihrem Entwicklungsweg zu begleiten. Geduld ist dabei unser größter Verbündeter. Wenn wir uns darauf einlassen, Impulskontrolle mit Ruhe und Liebe aufzubauen, schenken wir unseren Hunden die Zeit, die sie brauchen, um zu lernen und zu wachsen.
Im Zusammenhang mit der Impulskontrolle taucht häufig auch ein weiterer Fachbegriff auf: die Frustrationstoleranz. Beide Begriffe sind eng miteinander verbunden, beziehen sich jedoch auf unterschiedliche Aspekte im Verhalten eines Hundes. Während die Impulskontrolle die Fähigkeit beschreibt, spontane Reaktionen zu zügeln, geht es bei der Frustrationstoleranz darum, mit Enttäuschungen umzugehen.
Ein Beispiel soll dies verdeutlichen: Ein Hund, der gelernt hat, ein Signal wie »Platz« trotz verlockender Ablenkungen auszuführen, zeigt eine gute Impulskontrolle. Frustrationstoleranz beweist der Vierbeiner hingegen, wenn er auf einem Spaziergang ganz ruhig bleibt, obwohl er nicht zu einem Artgenossen hinlaufen darf, der ihm gerade besonders interessant erscheint. Beide Fähigkeiten ermöglichen es dem Hund, auch in stressigen Situationen entspannt zu bleiben und nicht in übermäßige Aufregung oder Frustration zu verfallen.
Dabei zeigt sich die Frustrationstoleranz besonders in alltäglichen Situationen, die nicht immer den Erwartungen des Hundes entsprechen. Ein Vierbeiner mit guter Frustrationstoleranz bleibt beispielsweise gelassen, wenn er warten muss, bis er beim Spielen oder Füttern an der Reihe ist. Diese Geduld hilft ihm, sich besser an den menschlichen Alltag anzupassen, und fördert ein harmonisches Zusammenleben.
Hunde mit fehlender Impulskontrolle handeln oft unüberlegt. Mit dem richtigen Training können sie jedoch lernen, gelassen und kontrolliert auf Reize zu reagieren.
Ist bei einem Hund die Impulskontrolle nicht gut oder gar nicht ausgeprägt, so äußert sich dies in typischen Verhaltensweisen. Im besten Fall sind sie nur lästig, im schlechtesten Fall aber auch richtig gefährlich:
Anspringen von Personen: Häufig tritt dieses Verhalten in Begrüßungssituationen auf, etwa wenn Familienmitglieder oder Besucher ins Haus kommen oder der Hund beim Spaziergang auf fremde Menschen trifft.
Unruhe an der Leine: Von verlockenden Reizen überwältigt, zerrt der Hund ständig an der Leine - sei es, weil es am Wegrand etwas Spannendes zu erschnüffeln gibt, ein Artgenosse vorbeigeht oder in der Nähe Kinder mit einem Ball spielen.
Unkontrolliertes Bellen bei Reizen: Es klingelt an der Haustür, der Nachbarshund läuft am Gartentor vorbei, die Müllabfuhr leert klappernd die Tonnen, der Fernseher läuft - Hunde ohne Impulskontrolle bellen fast bei jedem Anlass. Auch wenn ihre Wünsche nicht erfüllt werden, äußern manche Vierbeiner dies häufig durch anhaltendes Bellen, Jaulen oder Winseln.
Jagen von Joggern und Radfahrern: Alles, was sich bewegt, wird verfolgt - das kann gefährlich werden: für den Hund, wenn er plötzlich über die Straße springt, und für Jogger oder Radfahrer, wenn sie möglicherweise sogar gebissen werden. Entspannte Spaziergänge im Park einer belebten Stadt sind so unmöglich.
Das Training zur Verbesserung der Impulskontrolle ist in diesen Fällen besonders wichtig, um solche Verhaltensweisen abzubauen und sowohl dem Hund als auch seiner Umwelt mehr Sicherheit und Ruhe zu vermitteln. Das Schöne daran ist, dass ein entsprechendes Training auf vielen Ebenen wirkt: Wer die Impulskontrolle seines Vierbeiners beispielsweise am Futternapf erfolgreich verbessert, arbeitet gleichzeitig auch an der Kontrollfähigkeit im Freien, etwa beim Spaziergang.
Gründe für einen Mangel an Impulskontrolle gibt es viele - sie können sowohl auf genetischen als auch auf umweltbedingten Faktoren beruhen. Einerseits spielen die Anlagen des Hundes eine wichtige Rolle, denn bestimmte Rassen und individuelle Wesenszüge neigen eher zu einem impulsiven Verhalten. Andererseits kann auch die Erziehung und Sozialisierung Einfluss nehmen. Hunde, die nicht frühzeitig und konsequent lernen, ihre Reaktionen zu kontrollieren, haben später oft Schwierigkeiten, dies in Alltagssituationen zu meistern. Auch Stress, Angst und ein Mangel an Auslastung können das impulsive Verhalten verstärken.
Um die Impulskontrolle erfolgreich zu fördern, ist daher ein ganzheitlicher Ansatz gefragt, der sowohl die Bedürfnisse als auch die individuellen Veranlagungen des Hundes berücksichtigt. Betrachten wir uns daher zunächst die Faktoren genauer, die die Fähigkeit bzw. Unfähigkeit zur Impulskontrolle beeinflussen:
Mangelndes Training: Der Hauptgrund für eine schwache Impulskontrolle ist oft fehlendes oder unzureichendes Training. Hunde brauchen regelmäßige Übungen, damit sie lernen, ihre Impulse im Zaum zu halten. Ohne gezieltes Training fehlt ihnen die nötige Erfahrung und Selbstbeherrschung, um in aufregenden oder stressigen Situationen ruhig und entspannt zu bleiben.
Alter: Junge Hunde haben oft wenig bis keine Impulskontrolle und benötigen unsere Hilfe, um diese Fähigkeit im Lauf der Zeit zu entwickeln. Ältere Hunde hingegen können durch Einschränkungen wie beispielsweise Seh- oder Hörverlust ihre Impulskontrolle ganz oder teilweise verlieren.
Rasse und Temperament: Manche Rassen sind impulsiver und energischer, was sie anfälliger für impulsives Verhalten macht. Typische Beispiele sind Hütehundrassen wie etwa der Border Collie und der Australian Shepherd. Diese Hunde sind besonders reizempfänglich und reagieren entsprechend impulsiv.
Erfahrungen aus dem Tierschutz: Hunde, die aus unsicheren Verhältnissen stammen, haben oft größere Schwierigkeiten, ihre Impulse zu kontrollieren. Schon kleine Auslöser können bei ihnen starke Überreaktionen hervorrufen.
Krankheiten: Erkrankungen wie Epilepsie oder Angststörungen können die Fähigkeit zur Impulskontrolle stark beeinträchtigen. In solchen Fällen ist es häufig zwingend nötig, unterstützend mit Hundetrainer:innen und Tierärzt:innen zusammenzuarbeiten und den Hund gegebenenfalls medikamentös einzustellen.
Erhöhtes Stresslevel: In stressigen Umgebungen zeigen Hunde häufiger impulsives Verhalten. Stress kann durch Überforderung, intensive Umweltreize, plötzliche Veränderungen oder die Anwesenheit unbekannter Menschen und Tiere ausgelöst werden. Hier ist es besonders wichtig, dass Hundehaltende vorausschauend und aufmerksam handeln.
Impulskontrolle ist eine wichtige Fähigkeit, die jeder Hund für ein entspanntes und harmonisches Zusammenleben lernen sollte. Sie lässt sich durch gezielte Übungen und positive Verstärkung trainieren. Hier erfährst du, welche Techniken dabei zum Einsatz kommen.
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