Schweitzer Fachinformationen
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Im Alltag ist es mitunter nicht so einfach, schnell eindeutige Formulierungen für Maßnahmen zu beschreiben. In den folgenden Kapiteln haben wir deshalb eine spezifische Auswahl von Krankheitsbildern und relevanten Pflegephänomenen sozusagen »durchdekliniert«. Es handelt sich dabei um die häufigsten (chronischen) Krankheiten im Alter. Der Ablauf ist stets der gleiche:
1. Definition des Krankheitsbildes
2. Zusammenfassung der Erkenntnisse aus der SIS®
3. Maßnahmenpläne (stationär, ambulant und teilstationär) in Form einer Tagestruktur
Vergessen Sie bitte nie die Individualität des einzelnen Menschen!
Wie gesagt: Wir wollen Ihnen einfach Hinweise darauf geben, was Sie bei den häufigsten Krankheitsbildern und relevanten Pflegephänomenen keinesfalls vergessen sollten bzw. worauf Sie achten sollten.
»Prinzipien des Maßnahmenplans
Routinemäßige und wiederkehrende Abläufe in der grundpflegerischen Versorgung sowie der psychosozialen Betreuung werden übersichtlich einmal nachvollziehbar abgebildet.
Es kann mit fixen Zeiten oder variablen Zeitkorridoren gearbeitet werden. Ausschlaggebend ist, ob aus fachlicher Sicht oder auf Wunsch des Bewohners bestimmte Leistungen zu einem fixen Zeitpunkt erbracht werden sollen oder müssen (z. B. Medikamente). Einzelheiten der Behandlungspflege werden wie bisher separat dokumentiert.
Unterstützende oder pflegerische Maßnahmen, die mehrmals am Tag in derselben Form erbracht werden (z. B. das Bereitstellen von Mahlzeiten in einer bestimmten Form), werden nur einmal individualisiert beschrieben und im Weiteren dann mit einem Kürzel in die Tagesstruktur integriert.
Auf der Ebene der Formulierung der Maßnahmen spielt die eindeutige Beschreibung der Maßnahme eine bedeutende Rolle. Die Maßnahmen werden handlungsleitend beschrieben. Das heißt, durch die Art der Beschreibung der Maßnahme wird z. B. nachvollziehbar ?Wer, Was, Wie, Wo und Wann? zu tun hat.
Abb. 5: Maßnahmen eindeutig beschreiben
Ziele sind immanenter Bestandteil der geplanten Maßnahmen. Maßgeblich kommt dies im Sinne der individuellen Zielsetzung durch die Aussagen und Wünsche der pflegebedürftigen Person zu ihrer Situation zum Ausdruck (personzentrierter Ansatz). In den konkreten Maßnahmen spiegeln sich die Ergebnisse dieses Prozesses wider, ohne dass die übrigen Zwischenschritte verschriftet wer-den.«7
Definition Apoplex
Bei einem Apoplex kommt es zu einem plötzlichen Ausfall von Gehirnfunktionen aufgrund einer Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstofff. Folglich kommt es zu Schädigungen von Nervenzellen in der betroffenen Gehirnregion. Die Betroffenen leiden oft unter plötzlicher Schwäche, Lähmungen und Empfindungsstörungen einer Körperseite, starken Kopfschmerzen, Sprach- und Sehstörungen sowie Schwindel.
Generell kann zwischen zwei Arten von Schlaganfällen differenziert werden: Schlaganfälle als Folge von Durchblutungsstörungen und Schlaganfälle als Folge von Hirnblutungen.*
* Vgl. Kompetenznetz Schlaganfall (2017): Schlaganfall. Vorbeugung ist möglich. Im Internet: http://www.kompetenznetz-schlaganfall.de/292.0.html, Zugriff am 10.1.2019
Situation: Frau K. ist 86 Jahre alt. Nach einem Schlaganfall musste sie vor Kurzem in ein Pflegeheim umziehen. Ihre beiden Kinder (Sohn und Tochter) kommen regelmäßig zu Besuch.
Grundbotschaft: »Ich akzeptiere Hilfe. Aber wenn es um die Körperpflege geht, möchte ich ausschließlich von Frauen betreut werden.«
»Das Plaudern fällt mir schwer und strengt mich an. Ich bin mir nicht immer sicher, welcher Tag heute ist. Früher habe ich am Morgen die Zeitung gelesen.«
Pflegefachliche Einschätzung:
spricht von sich aus nur sehr wenig und wenn, dann verwaschen, braucht immer wieder Orientierungshilfen (Zeit, Datum, Tag)
kann Wünsche und Bedürfnisse äußern
Verständigung:
dazu anregen, langsam und deutlich zu sprechen, sich Zeit nehmen
»Meine rechte Seite ist gelähmt. Ich kann nicht mehr das tun, was ich möchte. Den Rollstuhl kann ich nur wenig fortbewegen. Auf den Friedhof komme ich nur noch selten, um das Grab meines Mannes aufzusuchen. Früher war ich jeden zweiten Tag dort.«
Hemiparese auf der rechten Seite, auf Lagerung des rechten Armes achten
kann mit Hilfe stehen, benötigt Hilfe bei allen Transfers
Positionswechsel im Liegen und Sitzen gelingen selbstständig
versucht kleinere Wegstrecken selbstständig mit dem Rollstuhl zu bewältigen
Bewegungsübungen bei Transfer und Körperpflege
auf Dekubituskissen im Rollstuhl achten (Prophylaxe)
»Der rechte, gelähmte Arm tut mir öfter weh. Wenn der Arm nach unten fällt, schaffe ich es nicht, ihn auf das Kissen zu legen. Mein Hausarzt hat mir eine Schmerzsalbe verschrieben, die hilft mir gut.«
kann Schmerzen äußern
auf Wunsch mit Schmerzsalbe einreiben
Medikamente nach ärztlicher Verordnung
Bewegungsübung der Hand im warmen Wasser
Lagerung des rechten Armes
Bei Schmerzen meldet sie sich. Auf die korrekte Lagerung des rechten Armes wird geachtet.
»Ich konnte mich früher selbst versorgen. Es ist nicht leicht, von anderen versorgt zu werden. Mir ist es unangenehm, von einem Mann gepflegt zu werden. Die Frisur muss bei mir gut sitzen und ein bisschen Schmuck muss sein.«
legt Wert auf gepflegtes Äußeres (trägt Schmuck)
ist überwiegend unselbstständig bei der Körperpflege, dem An- und Auskleiden
meldet sich zum Toilettengang. Ist unselbstständig bei der Intimpflege und beim Einlagenwechsel
Essen mundgerecht servieren
hat Schluckbeschwerden, Nahrungsreste sammeln sich immer wieder in den Wangentaschen an, kaut wenig
Getränke in Tasse mit Henkel einschenken
wenn möglich weibliche Pflegekräfte zur Pflege einteilen, Schmuck zusammen aussuchen und anlegen, auf die Frisur achten
Abb. 6: Risikomatrix (stationär) bei Apoplex.
»An sich bin ich ein geselliger Mensch. Ich war vor meinen Schlaganfall jede Woche mit meinen Seniorenkreis in der Stadt unterwegs. Das geht jetzt nicht mehr und darüber bin ich traurig. Zu meinen Kindern habe ich einen guten Kontakt.«
Kontakt zu Seniorenkreis fehlt ihr - war immer sehr gesellig
Angebot zur Unterstützung, Kontakt zu Seniorenkreis herstellen - Besuche anregen
zu Aktivitäten im Haus bringen (Gymnastik, Gedächtnistraining usw.)
Kinder kommen mehrfach die Woche zu Besuch, telefonieren mit ihr
»Ich hatte eine schöne Wohnung, bin immer noch traurig, dass ich diese auflösen musste. Lege sehr viel Wert auf Sauberkeit und Gemütlichkeit.«
hat Möbel und Bilder mitgebracht
legt sehr viel Wert auf Sauberkeit
Reinigungsdame achtet verstärkt darauf, dass das Zimmer sauber und aufgeräumt ist
Tab. 3: Tagesstrukturierender Maßnahmenplan (stationär)
Evaluation am:
Von:
HZ:
Individuelle Wünsche, Besonderheiten und...
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