- Zur Bedeutung kirchlicher Kinder- und Jugendarbeit für die frühe Bildung aus der Perspektive der Zielgruppe
- Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Anforderungen an Kinder in unserer heutigen Gesellschaft
- 1.1 Das Resilienz-Konzept
- 1.2 Anforderungen in der Gesellschaft
- 1.3 Fazit
- 2. Kinder- und Jugendarbeit
- 2.1 Kinder- und Jugendarbeit? Jugendarbeit?
- 2.2 Merkmale der Kinder- und Jugendarbeit nach dem KJHG
- 2.3 Offenheit und Freiwilligkeit als grundlegendes Konzept
- 2.4 Partizipation und Selbstorganisation als grundlegendes Konzept
- 2.5 Die Träger der Kinder- und Jugendarbeit
- 2.6 Die Aufgaben der Kinder- und Jugendarbeit
- 2.7 Fazit
- 3. Kirchliche Freizeitarbeit
- 3.1 Evangelisches Jugendwerk Württemberg
- 3.2 Freizeiten
- 3.3 Die Mitarbeiter auf den Freizeiten
- 3.4 Erlebnispädagogik als Programminhalt
- 3.5 Fazit
- 4. Aktuelle Studien
- 4.1 Langzeitwirkungen von internationalen Jugendbewegungen auf die Persönlichkeitsentwicklung der TeilnehmerInnen von Daniela Perl und Anna Heese
- 4.2 Ferienzeit - Gestaltungszeit. Innovative pädagogische Freizeitangebotefür Kinder und Jugendliche während der Ferienzeit. Autor: Prof. Dr. KlausFröhlich-Gildhoff und Stefanie Pietsch
- 5. Empirischer Teil
- 5.1 Forschungsinteresse
- 5.2 Forschungsdesign
- 5.3 Fallbeschreibungen
- 6. Diskussion
- 6.1 Wissensvermittlung in der kirchlichen Kinder- und Jugendfreizeitarbeit
- 6.2 Möglichkeiten der Erholung
- 6.3 Förderung entwicklungspsychologischer Prozesse
- 6.4 Resilienzförderung
- 7. Fazit
- Anhang
- Literaturverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
Textprobe:
Kapitel 3.2, Freizeiten:
Dass die Hauptseite des Evangelischen Jugendwerkes Württemberg eine eigene Zweigseite für Kinder- und Jugendfreizeiten besitzt, zeigt, dass Freizeiten jeglicher Form eine große Bedeutung in der evangelischen Kinder- und Jugendarbeit einnehmen. Das zeigt auch die Statistik. 2007 nahmen ca. 92000 Kinder und Jugendliche an Freizeitmaßnahmen der verschiedenen Institutionen evangelischer Kinder- und Jugendarbeit teil. Diese Teilnehmeranzahl verteilte sich auf über 2500 Freizeitangebote. Dazu zählen Angebote mit Übernachtungen unterschiedlicher Anzahl als auch Stadtranderholungen, Kinderbibelwochen und Konfi-Freizeiten. Bei den drei zuletzt genannten Aktionen werden die Kinder und Jugendlichen abends wieder von den Eltern abgeholt.
Trotz der Pluralität der verschiedenen Freizeitangebote gibt es gemeinsame Merkmale, womit sich der Terminus 'Freizeit' näher definieren lässt. Einer der gemeinsamen Merkmale von Freizeitangeboten ist, dass diese Maßnahmen in der frei nutzbaren Zeit der Kinder bzw. in der Ferienzeit stattfinden. Dadurch sollen sich die Freizeitangebote vom Alltag ablösen und repräsentieren zu diesem einen Gegenpol. Ausgangspunkt ist auch hier eine Leistungsgesellschaft, von welcher die Kinder und Jugendlichen Erholung brauchen. Hierzu kommt das weitere Charakteristikum einer Freizeit, dass diese an besonderen Orten stattfinden. Durch die räumliche Trennung zur üblichen Lebenswelt der Kinder kann der Alltag weiter von der geplanten Freizeit abgegrenzt werden. So findet beispielsweise die Stadtranderholung des CVJM Ludwigsburg in einem Naherholungsgebiet in Möglingen statt. Ein weiteres Prinzip von Freizeiten ist eher umstritten. So bauen Freizeiten auf dem Prinzip der Freiwilligkeit auf. So sollen sich Kinder durch ihre freiwillige Teilnahme den Inhalten der Angebote auf der Freizeit öffnen können. Dies ist jedoch sehr fraglich. So habe ich schon im vorigen Kapitel beschrieben, dass die Eltern einen großen Einfluss auf die Freizeitgestaltung ihrer Kinder nehmen. Auch die Anmeldung zu einer Freizeit muss von den Eltern genehmigt werden. Nicht zuletzt finden sich in vielen Freizeitmaßnahmen auch immer Gleichaltrige, mit denen die Kinder interagieren können. Dieses Merkmal wird als besonders wertvoll angesehen, da sich die Heranwachsenden durch die Interaktion mit Gleichaltrigen ihrer eigenen Identität bewusst werden und diese auch entwickeln können (vgl. Klein, 1995, S. 9f).