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Wind und Wasser - aus diesen Elementen ist Hamburg gemacht. Kein schönerer Platz an einem Sonnentag als das Ufer der Außenalster: Schwäne, Segelboote und prachtvolle Villen im Blick. Kein spannenderer Platz an einem stürmischen Tag als die Landungsbrücken: Wellen, Schlepper und Containerriesen. Keine andere Stadt in Deutschland verzeichnet größere Zuwachszahlen im Tourismus. Bleibt die Frage: Wann kommen Sie?
Es gibt sie, diese Tage, an denen selbst eingefleischte Hanseaten von ihrer Stadt überrascht werden. An einem Sommerabend hocken sie mit einem Bier am Elbstrand von Övelgönne. Vor sich Containerschiffe, Hafenfähren und Segler. Sie machen einen Spaziergang in Richtung Innenstadt, passieren die Neubauten an der Elbmeile, blicken vom 40 m weit in die Elbe ragenden Bürohaus Dockland über das Wasser und nehmen einen Absacker im Beachclub von St. Pauli. Weiter geht es bis zur Hafencity. Dort findet gerade mal wieder ein Festival statt - Jazz oder Literatur. Man hört noch etwas zu und bestaunt die gewaltige dunkel-gläserne Fassade der Elbphilharmonie, die sich vor einem in die Höhe schraubt. Auch jetzt, spät am Abend, wird hier noch gearbeitet. Im Hintergrund sind die Neubauten der Hafencity und die beleuchteten Fassaden der Speicherstadt sichtbar. Spätestens jetzt werden sich diese Hamburger ansehen und sagen: Wow, habt Ihr gewusst, in was für einer tollen Stadt wir leben?
Mit dieser Erkenntnis sind die Hanseaten nicht allein. Fast 11 Mio. Übernachtungen pro Jahr zählte das Tourismusbüro zuletzt, mehr als jemals zuvor. Auch die Bevölkerungszahl in Deutschlands zweitgrößter Stadt wächst seit Jahren: Die 1,8-Mio.-Grenze wird sicher bald geknackt. Das "Hoch im Norden" gilt als Wirtschaftsmotor für eine ganze Region und hat sich rascher als erwartet von der Wirtschaftskrise erholt. Die Zahl der Arbeitslosen sinkt, überall in der Stadt wird gebaut und geplant. Sogar international ist Hamburg ein Thema und erscheint als Titel auf dem Cover amerikanischer Hochglanzmagazine. Der Imagewechsel kommt für viele überraschend. Galt nicht bisher immer: Hamburg - das ist doch die Stadt der Pfeffersäcke, die nicht mal wissen, wie man Kultur buchstabiert. Die Stadt mit den langweiligen Ziegelbauten, in der es sowieso nur regnet .
Auf der Suche nach dem Wendepunkt in der Geschichte landet man schnell in den Jahren vor der Wende. Hamburgs Erster Bürgermeister hieß Henning Voscherau und der hatte auf Reisen durch die DDR realisiert: Die Mauer wird fallen. In einem freien Europa könnte Hamburg sich zu einer Drehscheibe des Handels zwischen Ost und West entwickeln. Doch dafür musste die Stadt aus ihrem "selbstzufriedenen" Dämmerschlaf, so Voscherau im Rückblick, geweckt werden. So wurde die vierte Elbtunnelröhre geplant, der Ausbau des Flughafens, des Airbusgeländes; neue Containerterminals wie in Altenwerder wurden gegen Widerstände durchgepaukt. Und vor allem: In geheimen Verhandlungen begann die Stadt mit dem Aufkauf der Grundstücke im Hafen. Geheim vor allem, um Spekulation zu vermeiden. Im Mai 1997 präsentierte Voscherau der Crème de la Crème der hanseatischen Kaufmannschaft im Überseeclub an der Alster seinen Masterplan für die Hafencity: "Die Rückkehr der Innenstadt an das Wasser kann Realität werden." Mittlerweile ist diese Realität da. Wer etwas auf sich hält, kauft eine Loftwohnung an der Shanghaiallee oder zieht mit seiner Anwaltskanzlei in einen Speicherboden am Alten Wandrahm in die Speicherstadt. Es gibt hier eine lebendige Grundschule, mehrere Kindergärten, die Hafencity-Universität ist fertig. An lauen Sommerabenden ist auf den Kais und in den Cafés der Teufel los, viele Kulturveranstaltungen zieht es hierher. Am Magdeburger Hafen steht das Greenpeace-Haus mit Windrädern und Solarpaneelen auf dem Dach, im Lohsepark findet sich die Gedenkstätte für die aus Hamburg verschleppten Juden, und am Baakenhafen entstehen Häuser auf Stelzen im Wasser. Also alles super in der schönen, neuen Hafencity-Welt? Nicht ganz. Architekten und Stadtplaner schimpfen über langweilige Bauten ("Würfelhusten"), die Verkehrsanbindung ist mehr als lückenhaft; immer wieder gibt es Versprechungen (z. B. ein Sportplatz für den Hafencity-Sportverein), die nicht gehalten werden. Und dann ist da die Elbphilharmonie - ein Bauskandal ohne Beispiel in der Geschichte Hamburgs. Und doch: Hingehen ist ein Muss. Mehr Bewegung als hier gibt es nirgends in der Stadt.
Freie und Hansestadt Hamburg lautet der offizielle Titel der Stadt. Doch wichtiger als die Hanse war den Hamburgern schon immer die Freiheit. Frei auch von Königen, Reichskanzlern und Kirchenfürsten. Frei von Bundesländerfusionen und Ministerpräsidenten. Die seit Jahren diskutierte Zusammenführung der norddeutschen Bundesländer bleibt wohl auch weiter Vision. Zur Heimatverbundenheit kommt das Fernweh. Das Tuten der Schiffe ist noch in Vierteln zu hören, in die das Möwengeschrei nicht vordringt und wo keine Fluten über die Mauern treten. Und manch einer folgt der Aufforderung der Schiffe und nimmt Kurs auf andere Ecken der Welt. Doch irgendwann sind sie wieder da: Kehrwiederspitze lautet ein Straßenname am Anfang der Speicherstadt, wo früher die Schiffe ein- und ausliefen.
Hamburger sind arrogant, lautet ein Vorurteil. Doch wenn Sie als Tourist durch die Stadt laufen, werden Sie dies nicht bemerken. Die Hamburger sind hilfsbereiter, offener und freundlicher, als man erwartet. Viele sprechen Englisch - die Verbindung zum Handelspartner über den Kanal war schon immer bestens. Ebenfalls in dieser Tradition steht: Der Hamburger ist liberal. Ob lebenslanger Punk in der Hafenstraße oder hipper Werber, jeder darf sein, wie er ist. Eines allerdings wird von jedem gefordert: Haltung. Hier bleibt der Hanseat seiner Mentalität treu - nie die Contenance verlieren und immer Zurückhaltung üben. Politiker von Helmut Schmidt über Ole von Beust bis Olaf Scholz waren und sind da ebenso gefordert wie Schauspieler, Medienmenschen, Wirtschaftsbosse und jeder normale Stadtbürger. Bussi-Bussi und Goldkettchen? Das wird an der Waterkant höchst ungern gesehen.
Wichtiger als der Glanz nach außen ist dem wahren Hanseaten der tatsächliche Gewinn. In keiner anderen Stadt wohnen mehr Millionäre pro Quadratmeter, die Geschäftstüchtigkeit liegt anscheinend vielen im Blut. Um dieses Ziel zu erreichen, ist man nicht zimperlich. Eines der schönsten Beispiele hierfür ist Hamburgs Umgang mit dem Hafengeburtstag. Am 7. Mai 1189 soll Kaiser Friedrich I. Barbarossa der Stadt einen Freibrief für den Handel auf der Elbe ausgestellt haben. Zwar weiß man seit 1907, dass dieser Freibrief eine Fälschung ist, doch das ist für die Hamburger kein Grund, die Feste nicht zu feiern, wie sie fallen, und dabei mit dem größten Hafenfest der Welt noch satten Gewinn zu machen.
Man lebt gerne hier und zeigt das auch. Auf 100 000 Hamburgerinnen und Hamburger kommen 77 Stiftungen - das ist Rekord in Deutschland! Im Hamburger Spendenparlament dürfen vom Studenten bis zum Millionär alle "Abgeordneten" mitentscheiden, was mit ihrem Geld gefördert wird. Hamburgballett oder Polittbüro, Rock im Uebel & Gefährlich oder Kindertheater: Kultur gehört zum Alltag, auch wenn es hin und wieder gehörig ruckelt. So haben sich viele Alternativkünstler gen Berlin verabschiedet. Dort sei das Klima eben doch viel kunstfreundlicher. Tatsächlich hatte es die Hochkultur in Hamburg schon immer einfacher - so hat die Stadt über 60 Theater, viele von ihnen müssen ohne einen Euro Unterstützung auskommen. Vielleicht kommen eines Tages sogar die olympischen Spiele nach Hamburg - die Zeichen dafür stehen nicht schlecht, nachdem Berlin aus dem Rennen geworfen wurde. Die Sportstätten würden genau auf der Mitte zwischen Innenstadt und Wilhelmsburg, Europas größter bewohnter Flussinsel, liegen. 2013 war die Elbinsel schon Schauplatz der Internationalen Gartenschau. Auch die IBA, die Internationale Bauausstellung, fand hier statt. Zwei Großereignisse, die dazu beitrugen, den einst vernachlässigten Stadtteil südlich der Elbe aufzuwerten. Nun locken nicht nur moderne Eigenheime junge Familien nach Wilhelmsburg, auch Tagesausflügler freuen sich über den riesigen Park mit Kletterhalle, Skate-Arena und Restaurants. Hamburg ist eine der grünsten Städte Deutschlands, mit einem See mitten in der Stadt. Wasser von unten - und von oben; tatsächlich spielt das Wetter nicht immer mit. Doch Regen und Nebel können den wahren Hanseaten nicht erschüttern. Schließlich gibt es als Entschädigung diese herrlichen Tage, an denen ein frisches Lüftchen weht und die Luft so klar ist, dass man sich bis zum Rande damit vollpumpen möchte.
Warum also sollen Sie diese Stadt besuchen? Ganz einfach - weil es so schön hier ist. Elbe und Alster bieten großartige Panoramen, und doch ist alles übersichtlich. Auch an nur...
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