Schweitzer Fachinformationen
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Die Beschwerden, die beim Leaky-Gut- Syndrom auftreten, reichen von harmlosen Befindlichkeitsstörungen bis hin zu massiven Beeinträchtigungen des körperlichen Wohlbefindens. Sie können durch das Leaky- Gut-Syndrom selbst entstanden sein oder sie sind Folge anderer Darmstörungen wie Nahrungsmittelunverträglichkeiten (siehe >), Allergien (siehe >) oder Darmpilze (siehe >).
Ob das Leaky-Gut-Syndrom nun zuerst da war oder der Pilzbefall oder die Unverträglichkeit, ist oft schwer zu sagen. Wesentlich aber ist, dass bei immer mehr Erkrankungen außerhalb des Darms der Darm als Ursache identifiziert wird. Zu den Erkrankungen, die in Verbindung mit dem Leaky-Gut-Syndrom stehen oder dadurch ausgelöst werden, zählen alle Beschwerden, die im dritten Kapitel näher erläutert werden, zudem noch Autismus, Entzündungen, Fibromyalgie, Karies, Lebererkrankungen, chronische Erkrankungen der Nieren, Osteoporose und Osteomalazie, Schizophrenie und andere Psychosen, Schwermetallbelastungen, Stoffwechselstörungen und Verhaltensstörungen.
Die Mikroorganismen der Darmmikrobiota (siehe >) unterstützen Dünn- und Dickdarm bei ihren vielfältigen Aufgaben. Ist die Darmmikrobiota geschädigt, bedeutet das, dass die Zusammensetzung der Darmflora beeinträchtigt ist. Verschiedene Faktoren begünstigen Störungen der Mikrobiota und des Darms. Neben Darmpilzen, Medikamenten (Antibiotika, Sulfonamide, Cortison, Hormonpräparate und andere) kommen Belastungen aus der Umwelt dazu, einseitige Kost (etwa zu viele Kohlenhydrate), Zusatzstoffe in Lebensmitteln, häufige und langjährige Gasbildung, jahrelange Verstopfung, Durchfälle, Nahrungsmittel-Intoleranzen, Allergien, das Reizdarm-Syndrom (siehe >) und fehlende Vitalstoffe.
Wenn wichtige Keime fehlen oder diese in ihrer Population dezimiert sind, können zum Beispiel entzündliche Darmerkrankungen entstehen. Als Folgen und Spätschäden von Mikrobiotastörungen gibt es eine Jahr für Jahr wachsende Zahl von chronisch Kranken, von vielen Nahrungsmittel-Intoleranzen und Allergien oder von Rheuma- und Schilddrüsenkranken - auch Hautausschläge zählen dazu.
Liegt der pH-Wert (= Säuregrad) im Stuhl höher als pH 6,5, ist die Zusammensetzung der Darmflora gestört. Vermutlich überwiegen aufgrund eiweißreicher Nahrung eiweißspaltende Fäulniskeime, die über basische Stoffwechselprodukte den pH-Wert des Stuhls anheben. Dadurch verändert sich die Konsistenz der Schleimschicht mit krank machenden Folgen.
So messen Sie Ihren pH-Wert: Lösen Sie ein Kügelchen Stuhl in wenig Wasser auf. Mit Lackmuspapier (Apotheke) können Sie dann den pH-Wert bestimmen. Liegt er über 6,5 und ist damit zu basisch, muss er reguliert werden.
So regulieren Sie den pH-Wert:
1. Aufbau einer Säuerungsflora über spezielle Keime, wie ProBio-Cult laktosefrei® (siehe >) oder Darm 5® (siehe >)
2. Danach Ansäuern des Darmmilieus zum Beispiel mit Remisyx® oder Lactisol-Kapseln® (siehe >)
3. Zeolith-Klinoptilolith, ein Vulkangestein (z.B. Froximun Toxaprevent®), ist ebenfalls von Vorteil. Es wirkt basisch und gleichzeitig entfernt es Giftstoffe aus dem Darm.
Die dritte und sehr häufig vorkommende Ursache für Darmbeschwerden und allgemeine körperliche Beschwerden sind Nahrungsmittelunverträglichkeiten (siehe >). Sie sind nicht zu verwechseln mit Nahrungsmittelallergien, bei denen es zu Reaktionen vom Soforttyp kommt (siehe >). Je nach Intensität der Reaktion können die Folgen lebensbedrohlich sein.
Bei der Nahrungsmittelunverträglichkeit, auch als Intoleranz bezeichnet, handelt es sich um eine Stoffwechselstörung. Die Beschwerden, die damit im Zusammenhang stehen, sind sehr vielfältig (siehe >) und können auch noch nach 48 Stunden - gerechnet vom Zeitpunkt der Aufnahme des Nahrungsmittels - auftreten. Dadurch fehlt oft der zeitliche Zusammenhang zwischen der verzehrten Nahrung und der Unverträglichkeitsreaktion. Im Prinzip können alle Beschwerden wie Migräne, Haarausfall, Magenschleimhautentzündung, Gelenkbeschwerden, Depressionen, Sehstörungen, Hautausschläge, Juckreiz und viele andere durch eine Intoleranz entstehen. Wie die Nahrungsmittelunverträglichkeit diagnostiziert wird, lesen Sie weiter hinten (siehe ab >).
Bekommen Kinder oft Antibiotika, siedeln sich im Darm Hefepilze an und lösen Durchfall aus.
Eine der häufigsten Ursachen für die Entstehung von Störungen im Darm wie das Leaky-Gut-Syndrom sind nach Ansicht des Mikrobiologen Dr. Reinhard Hauss aggressive Hefen, also ein Hefepilzbefall.
Der häufigste Darmpilz ist der Hefepilz Candida albicans. Auch wenn die meisten Hefepilzinfektionen ohne Beschwerden verlaufen, gehören Pilze nicht zur normalen Darmflora. Bei Problemen mit dem Darm und der Verdauung wie Durchfall und Blähungen sollte stets eine Stuhluntersuchung klären, ob eine Pilzinfektion die Ursache ist.
In der Vergangenheit wurden sogar Zusammenhänge zwischen Pilzen (Mykosen) und Gedeihstörungen von Kindern festgestellt - mit und ohne Darmsymptomatik. Neben den oft wässrigen Durchfällen kam es bei den Kindern häufig zu Gärungsdyspepsien. Darunter versteht man eine Verdauungsstörung durch mangelhaften Abbau von Kohlenhydraten im Bereich des oberen Dünndarms - dies führt zu einer verstärkten bakteriellen Gärung durch gasbildende Bakterien. Als Symptome treten Oberbauchbeschwerden, eine erhöhte Beweglichkeit des Darms (Peristaltik), Darmgeräusche und Blähungen sowie Durchfälle auf. Der Stuhl riecht übel und ist breiig.
Ein Hefepilzbefall tritt vor allem bei Kindern häufig nach Antibiotika-Therapien auf. Doch nicht nur Darmbeschwerden, sondern auch eine Anfälligkeit für Infekte, chronische Heiserkeit und Rachenentzündungen können auf eine Candida-Infektion hindeuten. Vor allem sind häufige Infekte ein Hinweis auf Pilzbefall.
Hefepilze können neben dem Leaky-Gut- Syndrom weitere Erkrankungen auslösen. Bei einer Magenschleimhautentzündung gelangen sie durch die defekte Schleimhaut an die dahinterliegenden Blutgefäße und können sie angreifen und dadurch zu einer Entzündung dieser Blutgefäße sowie zu einer Bauchfellentzündung führen. Beim Reizdarm mit Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfällen wurden keine bakteriologischen und röntgenologischen Befunde ermittelt, ebenso keine krankhaften Stoffwechselbefunde. Allerdings hatten nach G. Holti 56 von 65 Patienten Hefepilze im Stuhl (aus: Symposium on Candida infections, 1966, Hrsg. von H.?I.?Winner und R. Hurley).
Auch bei der Behandlung von Scheidenpilzen sollte der Darm mitbehandelt werden. Denn einem Hefepilzbefall der Scheide liegt oft ein Pilzbefall des Darms zugrunde. Pilze wandern gern und so können Pilzsporen aus dem Dammbereich in die Scheide oder Pilzsporen von der Haut in den Verdauungstrakt gelangen. Sie können dann dort eine Pilzinfektion auslösen. Wichtig ist, dass generell bei Hautbeschwerden an eine Pilzinfektion im Darm gedacht wird.
Der Wirkstoff Nystatin ist ein vom Strahlenpilz Streptomyces noursei hergestelltes Antibiotikum. Es wurde von zwei Mitarbeitern des New York State Departments entdeckt und zu Ehren des Staates New York als Nystatin (NewYork State Institut) benannt. Früher erfolgte die Behandlung von Mykosen mit Antiseptika. Das rezeptfrei erhältliche Nystatin zählt zur Gruppe der Polyen-Antibiotika - alle Polyen-Präparate sind Fermentationsprodukte von Streptomyces noursei, also nicht synthetisch hergestellt. Nystatin (z.B. Adiclair®, Biofanal®) ist untoxisch und wird im Körper nicht verstoffwechselt. Je nach Dosis hemmt das Mittel das Wachstum der Hefepilze oder tötet sie ab.
Hülsenfrüchte, vor allem Soja und Produkte daraus, enthalten reichlich Lektine, die der Pflanze als Fraßschutzstoffe dienen. Lektine zählen zu den Auslösern des Leaky-Gut-Syndroms.
Diese Proteine (Eiweiße) sind weitverbreitet und können von Pflanzen oder Mikroorganismen (z.B. von Influenzaviren, Schimmelpilzen) gebildet werden. Die Pflanzen wehren sich damit gegen das Gefressenwerden. Lektine sind also sogenannte Pflanzenschutzstoffe. Ein Bestandteil von Gluten, das Gliadin, zählt ebenfalls zu den Lektinen.
Lektine können sich an die Zellen der Darmwand anheften und diese beschädigen. Als Folge wird die Aufnahmefähigkeit für Nährstoffe beeinträchtigt, wodurch ein Mangel an wichtigen Nährstoffen wie Vitaminen und Mineralstoffen entstehen kann. Der Körper stuft Lektine als gefährlich ein. Infolgedessen greift das Immunsystem die Lektine an - und mit ihnen leider auch gesundes Gewebe, da die Lektine mit den gesunden Zellen eng verbunden sind. Auf diese Weise können Autoimmunkrankheiten wie Multiple Sklerose entstehen. Aber auch Erkrankungen wie Arthritis, Morbus Crohn, Fibromyalgie, Reizmagen oder Schilddrüsenprobleme bringen Forscher heute mit Lektinen in Verbindung.
Einige Lektine erschweren die Verdauung bestimmter Nahrungsbestandteile, darunter auch Stärke. Da Lektine in vielen Pflanzen vorkommen, ist es...
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