Krisen des fallimento

Name: Krisen des fallimento | Eine historisch-rechtsvergleichende Studie zu den Entwicklungsstufen des italienischen Insolvenzrechts ausgehend vom 19. Jahrhundert
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Eine historisch-rechtsvergleichende Studie zu den Entwicklungsstufen des italienischen Insolvenzrechts ausgehend vom 19. Jahrhundert

Johannes Heck(Autor*in)

Mohr Siebeck (Verlag)

1. Auflage

Erschienen am 8. Juni 2021

401 Seiten

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978-3-16-160214-6 (ISBN)

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Inhalt

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Titel
Vorwort
Inhaltsübersicht
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Einleitung
§ 1 Italienische Rechtstradition und europäische Rechtsvereinheitlichung
I. Einführung
II. Ziel, Methode und Gang der Untersuchung
§ 2 Frühe Entwicklungsstufen des italienischen Insolvenzrechts. Leitfaden von den Statutarrechten über Straccha hin zu Napoléon
Jüngere italienische Insolvenzrechtsgeschichte im europäischen Umfeld
Kapitel I. Genese und erste Reform des codice di commercio del Regno d'Italia
§ 3 Risorgimento und Einheit Italiens
I. Neuordnung der italienischen Einzelstaaten
1. Österreichischer Einfluss im Norden
2. Fortwirkung der französischen Konkursgesetzgebung
3. Regno di Sardegna
a) Savoyische Reformarbeiten
b) Fortschreibung der französischen Konkursreform von 1838
II. Schaffung des codice di commercio del Regno d'Italia von 1865
1. Materielle Einheitlichkeit gegenüber formeller Vereinheitlichung
2. Übertragung des savoyischen Konkurses
3. Kritik des codice di commercio del Regno d'Italia
§ 4 "Le monument le plus considérable élevé"? Codice Mancini von 1882
I. Verfahren des fallimento
1. Konkurserklärung
a) Überlegungen zur Rezeption des allgemeinen Konkurses
b) Konkursgrund und Verfahrenseinleitung
2. Konkursverhältnis
a) Haftungsobjekt
b) Restriktion der retrodatazione
c) Nichtigkeit und Anfechtung
d) Wirkungen der Konkurserklärung auf bestehende Rechtsgeschäfte
aa) Zusammenspiel zivil- und konkursrechtlicher Grundsätze
bb) Konkursrechtliche Spezialregelungen
3. Verfahrensorgane
4. Gläubigervorrechte und Verwertung
II. Konkursabwendende Instrumentarien
1. Zeitlichkeit der moratoria
2. Vergleichsverfahren
a) Öffnung des concordato fallimentare
b) Einführung des concordato amichevole
III. "Un'opera quasi perfetta"? Kritik des fallimento manciniano
Kapitel II. Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Aufbruch zu neuen Ufern?
§ 5 Ausstrahlungen wirtschaftlicher und sozialer Umbrüche auf einen juristischen Paradigmenwechsel
I. Zweite industrielle Revolution und germanofilia des postunitarischen Italiens
II. Rezeption zwischen Assimilation und Eklektizismus. Entstehung der nuova scuola italiana
1. Einfluss Savignys und der deutschen Pandektistik im Methodenstreit der italienischen Rechtswissenschaft
2. Neue Wege der italienischen Handelsrechtswissenschaft
§ 6 Ausprägungen der wiedererstandenen dottrina giuscommercialistica in den konkursrechtlichen Reformbestrebungen
I. Relativität der Perfektion. Reform des fallimento manciniano
1. Entwurf Tajani von 1886
2. Zwischen den Jahrhunderten. Entwurf Calenda-Boselli von 1900
a) Verfahrenseffizienz mortariana
b) Neuausrichtung der revocatoria bolaffiana
c) Gegensätzliche Strömungen innerhalb des Entwurfs
3. Fortführung im Entwurf Finocchiaro-Aprile von 1906
II. Erste legislative Resultate in den Verfahren der legge Nr. 197/1903
1. Einführung des concordato preventivo
a) Verfahrensziele
b) Subjektive und objektive Zugangsvoraussetzungen
c) Mehrheitsprinzip und Minderheitenschutz
d) Einordnung des concordato preventivo zwischen Tradition und Innovation
2. Procedura dei piccoli fallimenti
a) Grundzüge des neuen Verfahrens
b) Reformentwürfe Scialoja von 1910 und Bolaffio von 1914/1915
III. Handelsrechtliche Neuorientierung. Nachkriegsjahre des Ersten Weltkrieges
1. Entwurf Bonelli einer legge sul fallimento von 1921
2. Wirtschaftskrise zu Beginn der 1920er Jahre
Kapitel III. Konkursrecht im Zeitalter des italienischen Faschismus
§ 7 Faschistische Doktrin und Reformgeist
I. Handelsrecht zwischen Einheit und Spezialität. Entwurf D'Amelio von 1925
1. Elemente des entworfenen vierten Buches
2. Kritik und Untergang des Entwurfs
II. Prozessuale Einwirkungen der legge Rocco Nr. 995/1930
1. Kompetenzverschiebung hin zum giudice delegato
2. Funzione sociale del fallimento. Motive der legge Rocco
III. Vorentwurf Asquini von 1940 zum codice di commercio Grandi
1. Grundzüge der entworfenen procedure concorsuali
a) Fortschreibung der vierzigjährigen Reformgeschichte
b) Systemwechsel im Rahmen der compensazione
aa) Grundsatz und Ausnahmen de lege lata
bb) Sicherungscharakter de lege ferenda
c) Amministrazione controllata und belgische gestion contrôlée
2. Historische Wende und jähes Ende des autonomen italienischen Handelsrechts
§ 8 Legge fallimentare. Spätwerk der nuova scuola italiana in den Fängen faschistischer Ideologie
I. Regio decreto Nr. 267/1942. Übertragung des fallimento asquiniano
II. Ende einer Reform. Von Mancini über Bolaffio und Bonelli hin zu Rocco und Asquini
1. Französisch-privatistische Konzeption und faschistische Offizialmaxime
2. Napoleonischer Individualismus und impresa mossiana
3. Leone Bolaffio und Gustavo Bonelli als konkursrechtliche Protagonisten der wiedererstandenen dottrina giuscommercialistica
a) Vermögensrechtliche teoria bonelliana
aa) Cessazione dei pagamenti und insolvenza bonelliana
bb) Weitere Auswirkungen der teoria bonelliana im fallimento
b) Revocatoria bolaffiana. Übergang des Anfechtungsrechts vom codice di commercio in die legge fallimentare
Kapitel IV. Konkurs und Sanierung. Zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts
§ 9 Konkurs und Verfassung. Costituzionalizzazione der legge fallimentare
§ 10 Judikative, Legislative und Wissenschaft zwischen Vergangenheit und Zukunft
I. Favor creditoris, debitoris oder publicus? Die Sozialisierung des unternehmerischen Risikos
1. Gewandelte wirtschaftliche Voraussetzungen und Interessenschwerpunkte der legge fallimentare de lege lata
2. Resistenz und Wandel in Rechtsprechung und Schrifttum bis 1979
a) Einfluss der neuen wirtschaftspolitischen Bedürfnisse auf das geltende Recht am Beispiel der Auslegung der Konkursanfechtung
aa) Ausgangpunkt und Grenzfälle
bb) Maffei Alberti und die Redistributionsfunktion der Konkursanfechtung anti-indennitaria
cc) Libertini und die Präventivfunktion der Konkursanfechtung indennitaria
dd) Eventus damni in der Konkursanfechtung der Rechtsprechung
b) Uso alternativo der Konkursverfahren
3. Doktrinäre Gegensätze und Reformüberlegungen bis 1979
a) Interessen- und Systemumsturz
b) Erhalt das alten fallimento
c) Rationalisierung der Konkursverfahren
II. Spezialgesetzgebung di salvataggio und deren Auswirkungen auf das Gesamtkonstrukt
1. Dualismus der Verfahren
2. Krise der par condicio creditorum?
3. Gewandelte Auslegung der legge fallimentare am Beispiel des stato d'insolvenza
III. Konkursrechtliche Reformbestrebungen nach der legge Prodi
1. Statuto dell'impresa Ferri von 1983
2. Entwürfe Pajardi von 1983/1984
IV. Wandel der 1990er Jahre
Kapitel V. Reformauftakt zur Jahrtausendwende
§ 11 Erster Akt (2000-2007). Befreiung von vergangenen Idealen
I. Molto rumore per nulla? Reformüberlegungen bis Ende 2004
1. Gang der Reformbemühungen
a) XIII. Legislaturperiode
b) XIV. Legislaturperiode
2. Harmonie und Disharmonie der frühen Reformentwürfe
II. Auftakt der Reform. Vom decreto competitività hin zum decreto correttivo
1. Überblick über den Gang der Gesetzgebung
2. Ziele und Grundlinien der Reform
3. Leitmotive der neuen concordati
a) Öffnung und Privatisierung des concordato preventivo
aa) Verfahrenszugang und Vergleichsinhalt
bb) Mehrheitsfindung und Gläubigerschutz
b) Funktionswandel des concordato fallimentare
4. Modernisierung des fallimento
a) Neuordnung der Funktionen und Kompetenzen der Verfahrensbeteiligten
b) Neukonzipierung des Systems der Auswirkungen des fallimento
aa) Einschränkung der revocatoria fallimentare
(1) Esplosione della revocatoria und jüngste Orientierung in der Rechtsprechung
(2) Zeitliche Einschränkung der Konkursanfechtung
(3) Privilegierung bestimmter Rechtsgeschäfte
(4) Neuer Geist der Konkursanfechtung
bb) Bestehende Rechtsverhältnisse
(1) Generalklausel nach Art. 72 l. fall
(2) Lösungsklauseln
(3) Spezifische Vertragstypen
c) Einführung der esdebitazione
5. Anklang der Reform in Wissenschaft und Praxis
§ 12 Zweiter Akt (2008-2015). Favor debitoris, quo vadis?
I. Aufstieg und Fall des concordato preventivo
1. Fattibilità giuridica del concordato. Grundsatzentscheidung der Corte di Cassazione
2. Chancen und Risiken des neuen concordato "in bianco"
a) Ursprüngliche Verfahrensgestaltung
b) Erste praktische Erfahrungen und Gegenreform
c) Veranschaulichung der Reformproblematik aus ESUG-Perspektive
aa) Vergleichbare Ausgangsproblematik
bb) Ausprägungen des rezipierten US-amerikanischen Rechts
(1) Vollstreckungsschutz
(2) Gläubigermacht
cc) Praktische Relevanz
3. Concordato con continuità aziendale
4. Decreto-legge Nr. 83/2015. Abgangsarie des concordato preventivo?
a) Autonomieverlagerung
b) Wandlung der Gesellschafterposition in der Unternehmenssanierung
aa) Trennung und Verbindung von Gesellschafts- und Insolvenzrecht
bb) Mechanismus des gesellschaftsrechtlichen Übergriffs
cc) Vereinbarkeit mit höherrangigem Recht
dd) Offene Fragen
c) Semikollektive Verfahren für Finanzgläubiger nach Art. 182septies l. fall. als Zukunftsmodell?
aa) Verfahrensvoraussetzungen und Regelungsziele
(1) Accordi di ristrutturazione finanziaria
(2) Moratorium
bb) Eintritt der accordi di ristrutturazione dei debiti in die Umlaufbahn des fallimento
II. Insolvenza civile
1. Später Triumph Vivantes?
2. Crisi da sovraindebitamento der novellierten legge Nr. 3/2012
a) Verfahrensstruktur
aa) Beilegung der Überschuldungskrise
bb) Liquidation und Entschuldung
b) Kritik und erste Resultate in der Praxis
c) Position der insolvenza civile im System der Konkursverfahren
§ 13 Dritter Akt (2015-2021). Opera seria con lieto fine?
I. Genese des codice della crisi d'impresa e dell'insolvenza von 2019
1. Richtungsvorgaben der legge delega Nr. 155/2017 im Kontext
a) Leitlinien des Gesetzes
b) Europäischer und internationaler Sanierungskulturwandel
2. Umsetzung der Ermächtigung
a) Kritik in der Literatur
b) Stabilisierung des Instabilen
II. Übergang des alten Rechts in den neuen codice
1. Gesetzliche Verwirklichung einer gewandelten Sanierungskultur
a) Early warning all'italiana
b) Zusammenspiel von crisi und insolvenza
2. Kontinuität und Diskontinuität im concordato preventivo
a) Zugang und Zielsetzung
b) Verfahrensalternativen
c) Abkehr vom automatic stay
d) Richterliche Kontrolle und Gläubigerabstimmung
e) Gesetzgeberischer Wille und Verfahrensrealität
3. Fortführung des alten fallimento im Gewande der liquidazione giudiziale
4. Crisi und insolvenza in der Unternehmensgruppe
III. Pausa minor oder Schlussakkord?
1. Konsonanz und Dissonanz des neuen codice mit der Richtlinie 2019/1023
a) Unionsrechtlicher Ansatz
b) Präventive Restrukturierungsrahmen
aa) Eröffnungsvoraussetzungen
bb) Debtor in possession und Vollstreckungssperre
cc) Inhalt und Annahme von Restrukturierungsplänen
c) Second chance
d) Schlussfolgerung
2. Erinnerungen an Renouard
a) Kritik des Schrifttums und déjà-vu der jüngsten Gesetzgebungsgeschichte
b) Neue Autonomien des selbständigen Sonderrechts. Vom sistema a soggetto hin zum sistema ad attività?
Italienische Insolvenzrechtstradition. Conclusio
§ 14 Schlussbetrachtung. Versuch einer Modellbildung
Appendix
I. Progetto Calenda-Boselli 1900
II. Progetto Finocchiaro-Aprile 1906
III. Progetto Bonelli 1921
IV. Progetto D'Amelio 1925
V. Legge Rocco 1930
VI. Progetto preliminare Asquini 1940
Literaturverzeichnis
Sach- und Personenverzeichnis

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