Schweitzer Fachinformationen
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Eine Frau mit Rachedurst
London 1852: Eleanor Watkins ist überzeugt, dass Lord Rockberry schuld am Tod ihrer Schwester ist. Nun will sie den Mann bestrafen - und begibt sich dabei selbst in Gefahr ...
Ein Mann mit Sinn für Gerechtigkeit
James Swindler hat hart gearbeitet, um seine zwielichtige Vergangenheit zu sühnen. Jetzt setzt er sich als Ermittler bei Scotland Yard dafür ein, dass kein Unschuldiger hinter Gitter kommt. Um ein Verbrechen zu verhindern, hängt er sich an Eleanors Fersen.
Ein unaufhaltsames Begehren
James ist fest entschlossen, all seine Verführungskünste einzusetzen, um Eleanor zur Preisgabe ihrer Pläne zu verleiten. Doch auch sie weiß ihren Charme einzusetzen. Und schon bald wird aus eiskaltem Kalkül brennende Leidenschaft ...
Ein sinnlicher historischer Liebesroman mit aufregendem Katz-und-Maus-Spiel!
Dieser NEW YORK TIMES BESTSELLER ist "eine zärtliche, gefühlvolle Liebesgeschichte, die mit all den Wendungen eines großartigen Spannungsromans aufwartet." RT Book Reviews
Die Novelle zur Reihe "Scoundrels of St. James": "Sinnlich berührt".
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London 1852
Rache war nichts für die Mutlosen. Es hätte Eleanor Watkins vielleicht zu denken gegeben, dass sie schier verzehrt wurde von dem überwältigenden Verlangen, sie zu stillen, wenn sie sich einen Moment Zeit genommen hätte, um darüber nachzudenken. Aber seitdem sie das Tagebuch ihrer Schwester gefunden, es gelesen und von den Gräueln erfahren hatte, die Elisabeth widerfahren waren, als sie in der vergangenen Ballsaison nach London gereist war, blieb ihr kaum Zeit für etwas anderes als ihre Überlegungen, wie sie ihre Schwester am besten rächen konnte. Eleanor war fest entschlossen, dafür zu sorgen, dass der Schurke, der ihre noch unschuldige Schwester auf brutalste Weise in die Fleischeslust eingeführt hatte, genauso teuer für seine Sünden bezahlen würde, wie Elisabeth es für ihre Naivität getan hatte.
Eleanors Streben nach Vergeltung beherrschte all ihre Handlungen und jeden ihrer Gedanken - von dem Moment an, in dem sie von dem Gesang einer Lerche erwachte, bis sie ihren Kopf abends wieder auf das Kissen legte, zu einer weiteren unruhigen Nacht voller abscheulicher Albträume, die Nahrung fanden durch jeden Buchstaben ihrer Schwester, mit dem sie die Schande und die Scham beschrieb, die sie in den Händen des Marquess von Rockberry erlitten hatte.
Eleanors schon zwanghafter Vergeltungsdrang war der Grund dafür, dass sie heute Abend und viel später schon, als eine anständige Frau sich hier noch sehen ließe, durch Cremorne Gardens, eine Art Vergnügungspark, spazierte. Selbst seriöse Gentlemen hatten sich schon nach Hause begeben, doch der Mann, den sie verfolgte, konnte ja wohl auch kaum derartig bezeichnet werden, auch wenn er eine ganz gute Imitation davon zustande brachte. Sie hatte gehört, dass das Feuerwerk, das jeden Abend in diesem Park stattfand, fantastisch war. Aber natürlich war er nicht mal rechtzeitig gekommen, um sich an einem so harmlosen Vergnügen zu erfreuen, wie farbenfrohe Lichtstreifen den Nachthimmel erhellen zu sehen. Nein, er tendierte zu Vergnügungen einer sehr viel dunkleren und unheilvolleren Natur.
Und deshalb hatte Lord Rockberry abgewartet, bis die achtbaren Leute den Park verlassen hatten und die lasterhaften, die nichts Gutes im Schilde führten, eingetroffen waren, bevor auch er auf einmal in Erscheinung trat. Sein unheimliches Lachen schallte durch den Park, wenn er hin und wieder stehen blieb, um mit dem einen oder anderen Ganoven zu sprechen. Mit seiner großen, schlanken Gestalt kam er gut voran, als er sich mit schnellen Schritten durch den Pöbel drängte, und sein wallendes Cape verstärkte noch den Eindruck, dass er sich den Schurken gegenüber für einen König hielt. Doch sogar bei seiner Größe und dem Zylinder, den er trug, musste Eleanor um Grüppchen von Menschen herumeilen, um ihn im Auge zu behalten - und es darüber hinaus auch so zu tun, dass er sie nicht bemerkte. Sie würde seinen unbestreitbaren Reizen ganz sicher nicht zum Opfer fallen, wie es ihrer Schwester passiert war. Falls einer von ihnen sich verlieben sollte, war es für sie beschlossene Sache, dass er es sein würde.
Sie hatte eigentlich vorgehabt, ihm heute Nacht den Dolch ins Herz zu stoßen, damit alle Welt sehen konnte, wie schwarz und verdorben es war. Aber sie wusste auch, dass dies weder der richtige Ort noch der richtige Zeitpunkt dafür war. Sie musste vorsichtig sein und ihren sorgfältig durchdachten Plan genau so ausführen, wie er war - wenn sie nicht am Galgen enden wollte. Sosehr sie ihre Schwester auch liebte, war sie jedoch noch nicht bereit, ihr schon zu folgen - auch wenn sie, falls ihr Leben der Preis für ihre Rache sein sollte, ihn gern bezahlen würde. Von dem Moment an, in dem sie diesen Weg beschritten hatte, war ihr klar gewesen, dass er sie irgendwann nach Newgate führen könnte. Doch nicht einmal das würde sie bereuen, solange es auch Lord Rockberry in die Hölle führte.
»Möchten Sie Gesellschaft?«
Der blonde junge Mann, der mit der Frage vor sie hintrat, schenkte ihr ein charmantes Lächeln. Seine offensichtlich maßgeschneiderte Kleidung saß perfekt, und Eleanor dachte, dass sie an einem anderen Abend auf einem Ball vermutlich sogar mit ihm tanzen würde - wenn sie nur jemanden hätte, um sie auf gebührende Art und Weise in die Gesellschaft einzuführen. »Nein, danke. Ich bin verabredet«, sagte sie.
»Der Glückliche! Aber wenn er nicht erscheint .«
»Das wird er«, log sie und eilte an ihm und dem plätschernden Springbrunnen vorbei, während sie wünschte, sie hätte wenigstens ein paar Minuten Zeit, um die Schönheit dieser Parkanlage zu bewundern.
Verdammt! Wie sollte sie jetzt Lord Rockberry wiederfinden? Eleanor beschleunigte ihre Schritte und seufzte vor Erleichterung, als sie ihn mit einer vollbusigen Frau sprechen sah, deren Kleid einen schamlos tiefen Ausschnitt hatte, der allen Anwesenden einen Blick auf das erlaubte, was sie anzubieten hatte. Anscheinend war sie jedoch nicht das, was Lord Rockberry suchte, denn er ließ sie stehen und ging weiter, ohne sich noch einmal umzuschauen. Was nicht verwunderlich war, da er ja Damen mit einem unschuldigeren Naturell vorzog. Eleanor konnte beim besten Willen nicht verstehen, warum er hierhergekommen war, wo schlechtes Benehmen nicht nur hingenommen, sondern sogar erwartet wurde. Lord Rockberry dagegen hatte einen Hang zum Intolerablen und ihre Schwester gezwungen, verkommene, sündhafte und lasterhafte Ausschweifungen zu erdulden.
Vor fast einer Woche hatte Eleanor damit begonnen, seine Angewohnheiten und Rituale aufzulisten, um sich ein Bild von seiner Manier zu machen und dann zu überlegen, wie sie diesem Leben am besten ein Ende setzte, ohne ihr eigenes dafür zu opfern.
Leider hatte ihr Dasein in einem kleinen Dorf an der Küste ihr weder das Wissen noch die Erfahrung für Katz-und-Maus-Spiele mit auf den Weg gegeben, und oft genug befürchtete sie, dass sie die Beute und nicht das Raubtier in diesem tödlichen Spiel war. Besonders, da sie das stetig zunehmende Gefühl hatte, selbst von jemandem beobachtet zu werden, während sie Lord Rockberry verfolgte.
Während die Lavendelsträucher mit ihrem angenehmen Duft die Luft um sie herum erfüllten, kämpfte Eleanor mit sich, um nicht zurückzublicken und sich durch nichts anmerken zu lassen, dass sie sich ihres Verfolgers bewusst war. Das erste Mal hatte sie zwei Abende zuvor einen großen Mann bemerkt, der ihr gefolgt war, nachdem Lord Rockberry Scotland Yard einen Besuch abgestattet hatte. Sie hätte mit ihren Plänen für den Marquess diskreter vorgehen sollen. Vielleicht hatte sie ihn ja tatsächlich erschreckt mit ihrer Kühnheit, ihn auf sie aufmerksam zu machen, damit er dann womöglich an seinem eigenen Verstand zu zweifeln beginnen würde. Und falls ihn das wahnsinnig machte und er sich das Leben nahm, umso besser. Das würde es ihr ersparen, sich die Hände an ihm schmutzig machen zu müssen. Aber natürlich war es auch möglich, dass er bei seinem Besuch bei Scotland Yard Anzeige gegen sie erstattet hatte.
Ihren eigenen Verfolger hatte sie heute Nacht noch nicht gesehen, doch sie war sich sicher, dass er da sein musste, weil sich ihr plötzlich die Nackenhaare sträubten und ein eisiges Prickeln sie durchlief.
Es war auch keine Hilfe, dass bei dieser geringen Entfernung von der Themse bereits ein dichter Nebel vom Fluss hereinkam und allem, was sie umgab, die Farbe nahm. Das Licht der Gaslaternen wurde zu schwachen Dunstschleiern, die sich bemühten zu erhellen, was viele zu verbergen vorzogen. Aus den Schatten hinter den Ulmen und Pappeln kam das Gemurmel von Männern und verführerisches Frauenlachen.
Eleanor war sich nicht mehr sicher, was sie zu erreichen hoffte, indem sie Lord Rockberry zu einem so fragwürdigen Ort folgte, aber sie musste wissen, was er tat und wen er traf, um den Moment bestimmen zu können, an dem sie am besten zuschlug. Doch sie musste vorsichtig sein.
Er durchstreifte die Nacht wie ein hungriges Raubtier, Eleanor wusste allerdings, dass es nicht Nahrung war, was er suchte, sondern äußerst dekadente Sinnesfreuden. Das Tagebuch ihrer Schwester hatte ihr in allen intimen und herzzerreißenden Einzelheiten offenbart, wie er sie verführt hatte - und nicht nur zur Befriedigung seiner eigenen Triebe, sondern auch zu dem Vergnügen anderer. Als ob Elisabeths eigene Wünsche belanglos und ihre Träume nur dazu da waren, zerstört zu werden. Und vernichtet hatte Lord Rockberry Elisabeth schon lange, bevor sie sich von den Klippen in die aufgewühlte See gestürzt hatte.
Eleanor kämpfte gegen ihre Tränen an, weil dies nicht der richtige Augenblick war, ihrem Kummer zu erliegen, und bestärkte sich in ihrem Vorsatz, dafür zu sorgen, dass es Lord Rockberry teuer zu stehen kam, für den Tod ihrer Schwester verantwortlich zu sein, die nur neunzehn Jahre alt geworden war.
Dieser abscheuliche Mensch verschwand gerade hinter einer Wegbiegung. Verflucht noch mal! Er war zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um zu bemerken, dass ihm jemand folgte, also musste er wohl auf dem Weg zu irgendeinem Rendezvous sein. Eleanor fragte sich, ob er sein nächstes Opfer schon erwählt haben mochte. Wenn dem so war, könnte sie das Spiel eigentlich auch heute Abend schon beenden, weil sie nicht untätig dabeistehen und eine andere Frau so leiden lassen konnte, wie Elisabeth gelitten hatte.
Sie huschte um die Bäume herum - und verhielt abrupt den Schritt, als drei lüstern grinsende junge Herren ihr den Weg verstellten.
»Hallo, Süße«, sagte der in der Mitte, der auf sie den Eindruck machte, der Wortführer der drei zu sein.
Das Licht der Gaslaternen war in diesem Bereich des Parks besonders schwach, und der dichte graue...
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