Schweitzer Fachinformationen
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Können zwei Wochen dein Leben verändern?
"Das Meer leuchtet türkis, besonders dort, wo es näher am Strand ist und es beginnt merkwürdig in meinem Inneren zu ziehen. Es fühlt sich an wie . Sehnsucht."
Eigentlich konzentriert sich Thierry Laboulet ganz auf seine Karriere. Er lebt und arbeitet in Paris und jettet als angesagter Anwalt für Firmenfusionen um die ganze Welt. Als sein Großvater stirbt, vermacht er ihm ein altes Cottage in St. Ives. Doch Thierry hat keinerlei Interesse daran, es zu behalten und würde es am liebsten abreißen, um ein hübsches Hotel im Pariser Stil zu bauen. Dann trifft er Liv und es ändert sich alles .
Liv Redfield ist lebhaft und setzt immer ihren Kopf durch. Sie liebt St. Ives und Cornwall über alles und lebt mit ihrer Großmutter Mabel in dem malerischen Küstenort. Wenn ihre Großmutter, die immer vergesslicher wird, das alte Cottage auf dem Hügel am Meer sieht, kehren ihre Erinnerungen zurück und sie ist so glücklich wie lange nicht mehr. Deshalb will Liv das "Blueberry Hill Cottage" unbedingt retten.
Nur die zwei Wochen, die Thierry in St. Ives verbringt, bleiben ihr, um ihm die wahre Schönheit des Ortes zu zeigen. Die beiden kommen sich schnell näher. Doch kann Liv Thierry überzeugen, das alte Cottage zu retten und sein Herz zu öffnen? Oder sind die unerwarteten Gefühle der beiden nicht mehr als ein Sommerflirt?
"Two Weeks Until Forever" ist eine herzerwärmende Liebesgeschichte über die Kraft der Erinnerung, die Schönheit der Natur und die Bedeutung von Familie und Freundschaft.
In meiner Mittagspause gehe ich normalerweise nicht nach Hause, aber heute muss ich. Die Sonne scheint auf meinen Weg, ich weiche Touristen aus, werfe nur kurz einen Blick auf das Meer, die glitzernden Wellen, den dunkelblauen Streifen am Horizont. Vorhin habe ich Grandma eine Nachricht geschrieben, aber sie hat sie bisher weder gelesen noch hat sie darauf irgendwie reagiert. Und das ist einfach total untypisch für sie. Wieder zücke ich mein Handy und sehe nach. Nichts. Keine blauen Häkchen an meiner Nachricht und auch sonst kein Lebenszeichen von Grandma. Ganze vier Stunden.
Normalerweise guckt sie regelmäßig auf ihr Handy und hört auch den witzigen Signalton, den wir ihr eingestellt haben. Ein Froschquaken, von dem Grandma schwört, dass es klingt wie der Froschkönig aus einem Märchenfilm. Ich beschleunige meine Schritte, weil mein Herzschlag auf einmal schneller wird.
Der Weg kommt mir viel zu weit vor, dabei brauche ich normalerweise keine sieben Minuten von meiner Wohnung zum Salon. Jetzt sind es vermutlich nicht mal drei gewesen, so wie ich keuche, als ich vor der Treppe ankomme. Beim Hochrennen halte ich mich vorsichtshalber am Geländer fest, weil sich meine Beine anfühlen wie Pudding. Oben ramme ich den Wohnungsschlüssel ins Schloss und fluche, während ich mit unserem Geheimrüttelverfahren versuche, die Tür so schnell wie möglich aufzubekommen.
"Grandma?", rufe ich, sobald ich drin bin. Ich zwinge mich, stehen zu bleiben und lasse die Geräusche der Wohnung auf mich wirken. Da ist nichts, oder? Alles ist still. Vielleicht ist Grandma gar nicht da, ist einkaufen gegangen oder einen Spaziergang machen und das sollte mich überhaupt nicht so nervös machen, wie es das tut. Sie ist erwachsen, sie kann auf sich selbst aufpassen. Gleichzeitig weiß etwas in mir, dass das eine Lüge ist.
Es ist still, aber da liegt ein Geruch in der Luft, den ich nicht sofort einordnen kann. Hat Grandma Kerzen angezündet? Ich fange an, die Wohnung systematisch abzusuchen, platze in jedes Zimmer wie eine Verrückte. Das Badezimmer ist leer, Grandmas Zimmer auch, im Wohnzimmer finde ich sie auch nicht. Als ich die Tür zur Küche aufstoße, wird mir schwarz vor Augen, ganz kurz nur. Der Schwindel weicht Panik. Eine Wolke Rauch quillt aus dem Backofen und ich stürze hin, um ihn abzustellen. Mit hektischen Handgriffen fülle ich eine Schüssel mit Wasser und reiße die Klappe auf. Macht man das so? Ich weiß es nicht!
Im Ofen kann ich erst nichts sehen, weil mich eine weitere Wolke Rauch umwirbelt. Flammen sehe ich keine, aber zur Sicherheit schütte ich das ganze Wasser aus der Schüssel auf das Backblech. Es zischt, weißer und schwarzer Rauch wirbeln durcheinander.
Endlich muss ich husten und ab da übernimmt mein Notfallsystem. Ich stürze zur Balkontür und reiße sie auf. Irritiert starre ich auf das schwarze Ding, was im Ofen liegt. War das mal ein Brot? Ist Grandma ausgegangen und hat vergessen, dass der Ofen an ist? Oder wurde sie aufgehalten und konnte nicht rechtzeitig zurückkommen? Ich werfe einen Blick zum Kalender, ob ich einen Arzttermin vergessen habe, und dann sehe ich sie. Ganz still und klein hockt Grandma auf dem alten Ledersessel unter dem Fenster. Ihr Kopf ist nach unten gesunken, die Hände liegen still in ihrem Schoß.
Mein Herz setzt aus und schlägt so schmerzhaft weiter, dass ich meine Hand unwillkürlich auf die Brust presse.
"Grandma?", flüstere ich, als wolle ich sie nicht wecken. Meine Füße fühlen sich auf einmal so schwer an, dass ich keinen Schritt machen kann. Grandma gibt noch immer kein Geräusch von sich und ich versuche mich zu wappnen, als ich mich zu ihr umdrehe. Auf einmal ist kein Fitzelchen Schnelligkeit mehr in mir und ich bewege mich in Zeitlupe auf sie zu, strecke meine Hand aus und starre auf ihren Brustkorb, um zu sehen, ob sie noch atmet. Ich glaube schon, oder doch nicht?
Ich lege meine eiskalten Finger auf Grandmas Arm und streiche über ihre Haut. Mit einem Ruck hebt sie ihren Kopf an, ihre Augen weit aufgerissen.
"Grandma", flüstere ich. Sie ist noch nicht richtig wach, sie scheint noch mitten im Traum gefangen. "Du bist eingeschlafen .", murmele ich und weiß auch nicht, warum ich ihr das sage. Das wird sie ja wissen und eigentlich . "Tut mir leid, dass ich dich erschreckt habe."
Ich lasse Pausen zwischen meinen Sätzen und versuche, mein Herz zu beruhigen. Es ist alles okay. Grandma hat nur geschlafen. Vielleicht war sie nachts wieder wach und muss die fehlenden Stunden Schlaf nachholen. Nichts, worüber man sich aufregen müsste.
"Was ist los?", fragt Grandma. Ihre Stimme ist ganz dünn.
"Tut mir leid", wiederhole ich. "Du bist eingeschlafen und ich habe mir Sorgen gemacht." Ich gestikuliere Richtung Ofen. "Ich fürchte, das können wir nicht mehr essen."
Ihr Blick hält mich fest, irrt dann einen Moment im Raum umher und findet schließlich den Backofen. "Was ist das denn?"
Immer noch finde ich ihre Stimme fremd, da fehlt etwas, aber auch das liegt ganz bestimmt an der Müdigkeit.
"Dein Gebäck ist verbrannt. Ein Brot, vermute ich?" Sobald der Satz raus ist, möchte ich ihn zurücknehmen und umformulieren, denn in Grandmas Augen bilden sich Tränen.
"Ich bin eingeschlafen und habe das Brot vergessen ."
Dass sie es noch weiß, halte ich für ein gutes Zeichen.
"Das kann doch mal passieren. Hast du schlecht geschlafen letzte Nacht?" Ich streichle über ihre rastlosen Finger, die an ihrem Rock herumzupfen, während sie abwechselnd zum Backofen und zu mir sieht.
"Natürlich, da waren wir doch so spät im Bett!" Ihr Gesicht hellt sich auf, dafür habe ich jetzt den Eindruck, in einer fremden Welt gelandet zu sein. Wir haben uns gestern Abend wie immer um zehn Uhr verabschiedet und sind in unsere Schlafzimmer gegangen. Das war nicht später als sonst. Aber ich knipse ein Lächeln an, um Grandma nicht wieder zu beunruhigen, wo sie endlich wieder mit der Welt im Reinen scheint. "Ein neues Jahr! All die Möglichkeiten, Livvie! Und ." Sie schweigt einen Moment und sieht mich irgendwie bedeutungsschwer an, während ich versuche, nicht in Panik zu verfallen. Ein neues Jahr?
"Ich bin ganz sicher, dass du Michael vergessen wirst, wenn du eine neue Liebe triffst und das könnte ja dieses Jahr passieren! Man weiß nie, wo die Liebe lauert." Sie sieht verträumt zum Fenster, und bemerkt offenbar nicht meinen vermutlich völlig entgeisterten Blick.
Michael? Michael ist fünfzehn Jahre her. Er war mein erster Freund. Grandma ist offenbar soeben im Jahr 2008 aufgewacht, am Neujahrstag vielleicht sogar. Sie muss geträumt haben. Ganz bestimmt. Endlich finde ich meine Stimme wieder und mir fällt gleich ein, was ihr helfen könnte.
"Grandma, kommst du mit zu Rose? Sie ist heute im Salon und wartet schon mit dem Tee auf dich."
Grandmas Gesicht hellt sich auf. "Rose! Wie schön! Wir haben uns ewig nicht gesehen, ist sie schon von ihrer Reise zurück?"
Ich wage nicht zu glauben, dass Grandma von Roses letzter Reise spricht. Sie meint die Weltreise von vor fünfzehn Jahren, als Rose den Salon an ihre Tochter für ein Jahr Weltreise übergeben hat. Danach hat sie noch vier Jahre in Teilzeit gearbeitet, bevor sie in Rente gegangen ist. Fünfzehn Jahre. Für Rose ist viel passiert in der Zeit, für Grandma auch. Vor vierzehn Jahren ist ihr Mann gestorben, mein Grandpa George. Auch wenn ich nie so ein enges Verhältnis zu ihm hatte wie zu Grandma, vermisse ich ihn an manchen Tagen immer noch ganz schön, und Grandma tut das auch, natürlich.
"Ob George mitkommen möchte?", fragt Grandma und mein Herz wird ganz schwer. Muss ich ihr sagen, dass er nicht mehr lebt? Dass wir das Jahr 2023 haben? Das kann ich nicht. In diesem Fall hoffe ich fast, dass sie Grandpa gleich wieder vergisst. Es ist schon seltsam, zum allerersten Mal wünsche ich mir, dass Grandma etwas vergisst. Ich verziehe den Mund und sehe auf die Uhr. Wir haben noch Zeit für einen kleinen Spaziergang. Bestimmt hat der Rauch des kokelnden Brotes ihre Erinnerungen vernebelt. Ja! Das kann doch sein, oder? Frische Luft wird ihr guttun.
"Komm, Grandma, lass uns gehen. Die Sonne scheint heute wieder so schön." Das Wetter lenkt sie immer ab. "Wir könnten einen kleinen Schlenker über den Strand gehen", locke ich sie und siehe da, das funktioniert. Dass sie den Strand liebt, vergisst sie nie, egal in welchem Jahr sie gerade in ihrem Kopf lebt. Denn den Strand hat sie schon geliebt, als sie ein kleines Mädchen war.
"Das ist eine gute Idee, Liebes."
Munter plaudernd verlassen wir meine kleine Wohnung. Dabei rede ich so viel, dass Grandma es nicht schafft, sich auf ihre Umgebung zu konzentrieren. Ich atme erleichtert aus, als wir draußen stehen. Die schmale Straße hinunter zum Hafen kennt sie schon ewig, nur meine Wohnung habe ich ja noch nicht so lange. Grandma muss denken, dass sie mit meinem Grandpa George noch immer in der Porthminster Terrace wohnt. Wie schaffe ich es bloß, dass sie wieder im Hier und Jetzt ankommt? Sie wird Grandpa schrecklich vermissen! Mir fällt gleich ein, was ihr helfen könnte: Rose erdet sie immer. Oder kann es sie in die andere Richtung ziehen? Ob Grandma vorhin ihren Kopf gestoßen hat? Oder kommen diese Halluzinationen wirklich allein von der Rauchentwicklung aus dem Ofen? Mein Hals fühlt sich auch immer noch ganz rau an und sie war dem Rauch ja viel länger ausgesetzt als ich.
Grandma läuft leicht schlurfend neben mir her. Ihr Gesichtsausdruck ist wie immer, fröhlich, zufrieden und ganz entspannt. Was auch immer mit...
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