Schweitzer Fachinformationen
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Zum Buch
Es ist einfach zu definieren, was ein Kind ist (Spielzeug, Herumrennen, Fragen) oder ein Erwachsener (Jobs, Seufzen, Gin). Höchstwahrscheinlich gehören Sie jedoch einer neuartigen verschwommenen Kategorie dazwischen an. Wären Sie zwei Generationen früher geboren, wären Sie jetzt ein verheirateter Hausbesitzer mit drei Kindern und einem hübschen Posten in einer Keksfabrik. So aber fristen Sie ein verlängertes Teenager-Dasein mit geringen Erwartungen, noch weniger Verpflichtungen und genug Zeit, sich selbst zu finden. Doch egal, wie lange Sie es bisher geschafft haben, unter dem Radar der Verantwortung hindurchzufliegen, Sie ahnen sicher schon, wie in der Ferne das wahre Erwachsenenleben bedrohlich Gestalt annimmt und immer näher kommt, wie ein hungriger Steuereintreiber in der Nacht . Dieses Buch wird Ihnen helfen! Es ist eine urkomische Anleitung, wie man durch das Minenfeld der Erwachsenenwelt hindurchnavigiert, und zeigt Ihnen, wie Ihr liebenswerter verantwortungsloser Charakter die Jahre bis zur Rente unversehrt übersteht.
Über den Autor
Paul Hawkins, Jg. 1987, ist Bestsellerautor und Verfasser von Drehbüchern. Seine lebenslangen Bemühungen, einen ordentlichen Job zu vermeiden, haben ihn nach Berlin geführt, ins Mekka der verlängerten Verantwortungslosigkeit. Bei C.H.Beck ist von ihm erschienen: Gebrauchsanleitung Mensch. Bedienung, Wartung, Reparatur (2014).
EINLEITUNG WOHNEN Wie man von Zuhause auszieht Wie man eine Wohnung findet Profi-Tipp: Wie man Verträge unterschreibt Wie man eine Wohnung behält Profi-Tipp: Wie man ein Zimmer einrichtet Wie man putzt und aufräumt Profi-Tipp: Wie man heimwerkt LEBEN Wie man einkaufen geht Profi-Tipp: Wie man eine Diät macht Wie man Alkohol trinkt, ohne sich zu blamieren Wie man in den Urlaub fährt Wie man «auf dem Laufenden» bleibt Profi-Tipp: Wie man wählt LIEBEN Wie man einen Partner findet Profi-Tipp: Wie man sich verabredet Wie man nicht fremdgeht Profi-Tipp: Wie man ein Beziehungsdate hat Wie man zusammenlebt Profi-Tipp: Wie man streitet Wie man eine Dinnerparty gibt ARBEITEN Wie man eine Bewerbung schreibt Profi-Tipp: Wie man arbeitslos ist Wie man ein Vorstellungsgespräch übersteht Profi-Tipp: Wie man ein Praktikum macht Wie man den Weg zur Arbeit bewältigt Wie man mit Kollegen auskommt Profi-Tipp: Wie man krankfeiert ETC. Wie man Rechnungen bezahlt Profi-Tipp: Wie man den Führerschein macht Wie man Auto fährt Wie man Geld verdient Wie man ein Formular ausfüllt Profi-Tipp: Wie man sich beschwert Das Ende ... des Erwachsenseins?
Als moderner Sammler und Jäger haben Sie es leicht: Der größte und anstrengendste Teil der Nahrungsbeschaffung ist bereits für Sie erledigt worden. Sie müssen sich bloß noch auf die Jagd nach einem Supermarkt begeben, Ihr Essen in einem Wagen sammeln und es dann sicher nach Hause schaffen, ohne unterwegs von einem Pteranodon gefressen zu werden.
Die moderne Welt hat sich jedoch ein neues (zugegeben, weniger ernsthaftes) Problem geschaffen, nämlich die Schwierigkeit, in einem uferlosen Meer der Möglichkeiten treibend Entscheidungen treffen zu müssen. Supermärkte sind prachtvolle moderne Kathedralen des unfassbaren Überflusses, weshalb man sich sehr leicht darin verlaufen kann, überwältigt von der unendlichen Auswahl, gelähmt von den zahllosen Möglichkeiten, herumstolpernd in stiller Ehrfurcht und Verwirrung, irre vor sich hin murmelnd, die Vor- und Nachteile vierzig verschiedener Frühstücksflocken abwägend, während die ganze Zeit eine leise Kifferstimme im Hinterkopf flüstert: «Wow, Mann, Alter, wie bin ich denn hier bloß gelandet?»
Zum Glück dauert es nicht lange, bis Ihnen das Staunen und Bewundern durch die wöchentliche Wiederholung der Aufgabe brutal ausgetrieben wird. Wenn es so weit ist, wollen Sie das Einkaufserlebnis bloß noch so schnell wie möglich hinter sich bringen, so wenige Entscheidungen wie möglich treffen und mit der geringstmöglichen Gehirnbeteiligung aus dem Warenlabyrinth herausfinden. Sie werden wütend durch die Gänge stapfen, einen eigensinnigen Wagen mit kaputtem Hinterrad vor sich her schieben und wie alle anderen grummeln: «Oh Mann! Einkaufen dauert sooooo lange!» (Was natürlich überhaupt nicht stimmt, wenn man es mit Ackerbau und Viehzucht vergleicht.)
Wenn Sie zu zweit effizient einkaufen wollen, müssen Sie zuvor einschätzen, ob Ihr Partner Ihnen Hilfe oder Hemmschuh sein wird. Wenn Sie so ein Powerpärchen sind, das im Voraus Listen schreibt, sich aufteilt, Walkie-Talkies verwendet und damit die Arbeitsbelastung halbiert: super. Wenn Ihr Partner jedoch irgendwie trödelig, launisch, exzentrisch, chaotisch, impulsiv, vergesslich oder bescheuert ist, kann das nicht funktionieren. Dann wird er oder sie Ihnen nur ein Klotz am Bein sein. Man schickt den Partner los, um Milch zu besorgen, er verschwindet eine gute Dreiviertelstunde lang und kehrt dann mit einer angebissenen Ananas zurück.
Einen solchen Partner sollten Sie besser zu Hause lassen, von wo er im schlimmsten Fall telefonische Rückmeldungen geben kann. Wenn Sie ihn aber unbedingt mitnehmen müssen, versuchen Sie ihn ins Supermarktcafé zu setzen (lenken Sie ihn mit einem Donut ab und laufen Sie weg), oder noch besser: mit einer Handvoll Kleingeld ins Münz-Auto draußen vor dem Laden, Namen und Telefonnummer auf den Handrücken geschrieben, falls er verloren geht.
Im Allgemeinen gibt es zwei verschiedene Arten des Einkaufens.
1. Ohne Auto
Das begrenzt Ihren Einkauf auf die Menge, die Sie mit beiden Armen tragen können, weshalb Sie praktisch jedes Mal, wenn Sie hungrig sind, erneut einen Supermarkt aufsuchen müssen.
2. Mit Auto
Mit dem Auto dauert das Einkaufen länger, aber Sie können jedes Mal im Supermarkt so tun, als sei es der letztmögliche Besuch vor einer nuklearen Katastrophe.
Das Einkaufen ohne Auto ist natürlich der sicherste Weg, das Risiko der Option Paralysis zu minimieren, denn die Einkaufsmenge ist durch Ihre persönliche Tragekapazität beschränkt. Eine andere Gefahr ist hierbei jedoch, dass Sie einen Laden in der Absicht betreten, nur zwei Kleinigkeiten zu erwerben, um fünf Minuten später stapelweise Tiefkühlpizza, die gerade im Sonderangebot war, auf den Armen zu balancieren, einen Eierkarton unters Kinn geklemmt zu haben und mit einem Zwölferpack Klopapier zwischen den Knien zur Kasse zu watscheln.
Wenn Sie auf halbem Weg durch den Supermarkt bemerken, dass Sie eigentlich einen Einkaufswagen oder Korb benötigt hätten, bringen Sie einfach alles, was Sie schon zusammengerafft haben, nach vorn zur Kasse und legen es dort in der Nähe auf dem Boden ab. Gehen Sie dann so oft wie nötig zurück und laden jede neue Beute auf den alten Haufen, wie ein Eichhörnchen, das Nüsse für den Wintervorrat sammelt.
Wenn Sie Einkaufsentscheidungen ganz und gar vermeiden wollen, ist der kürzeste Weg, eine Person nachzuahmen, die sich mit dem Einkaufen schon sehr gut auskennt, und deren System später zu Hause zu entschlüsseln. Dazu müssen Sie gleich nach der Ankunft den Supermarkt nach Menschen absuchen, die offensichtlich wissen, was sie tun, dann einem von ihnen möglichst unauffällig in sicherem Abstand folgen und jeden Gegenstand in Ihren Einkaufswagen legen, den dieser Mensch in seinen legt.
Wenn Ihnen die Vorstellung, genau das Gleiche zu kaufen wie ein anderer Kunde, nichts ausmacht, können Sie auch gleich den nächsten Zeit sparenden Schritt tun und einfach den vollen Einkaufswagen von jemand anderem nehmen. Es wird Ihnen im Supermarkt des Öfteren auffallen, dass ein Kunde seinen Wagen völlig unbeaufsichtigt stehen lässt, um die Nährwertangaben auf einem Joghurtglas aufmerksam zu lesen. Die Gelegenheit sollten Sie nutzen, sich den Einkaufswagen schnappen, um die Ecke schieben und dann rasch zur Kasse hasten.
Streng genommen ist das noch nicht mal Diebstahl, da der andere Kunde die Ware ja noch gar nicht bezahlt hat. Er oder sie hat das Zeug im Einkaufswagen bloß ausgewählt, also könnte man Ihnen schlimmstenfalls vorwerfen, geistiges Eigentum entwendet zu haben, und das hat ja heutzutage ohnehin keinen Wert mehr.
Wenn Sie es also mit dem Wagen eines anderen Kunden aus dem Supermarkt geschafft haben, herzlichen Glückwunsch. Bevor Sie allerdings die raubkopierten Einkäufe in den Kofferraum laden und nach Hause rasen, sollten Sie noch einmal rasch überprüfen, ob Sie tatsächlich nur Lebensmittel raubkopiert oder ob Sie in Ihrer Hast nicht auch unbemerkt ein Kleinkind im Kindersitz mitgenommen haben.
Sollten Sie tatsächlich ein Kind entdecken, geraten Sie bitte nicht in Panik. Je nachdem, wie weit entfernt vom Laden Sie geparkt haben, können Sie entweder zurücklaufen und das Kind beim Kundenservice abgeben, oder Sie nehmen es mit nach Hause und ziehen es als Ihr eigenes groß.
Wenn Sie plötzlich das Gefühl haben, Treppen oder sportliche Aufgaben nicht mehr so gut bewältigen zu können oder nicht mehr in Ihre Lieblingsunterwäsche zu passen, könnte es Zeit für eine Diät sein. Eine Diät ist eine langweilige und wenig spaßige Methode, Ihren Körper wieder in die vorherige Form zu bringen, indem Sie einen großen Teil der Inhaltsstoffe streichen, durch die Sie so viel kuscheliger geworden sind.
Erster Schritt: Willenskraft aufbringen
Sind Sie erwachsen, schwingt das Pendel Ihres Stoffwechsels langsam und unerbittlich in Richtung Konsequenzen. Natürlich ist es denkbar, dass Sie stets achtsam und maßvoll gelebt haben - sich niemals übermäßig den Genüssen von Käse und Kuchen, Steak und Bier, Kaffee, Eis und Wein hingegeben haben -, doch viel wahrscheinlicher ist, dass Sie Ihr Lebensschiff mit einer Diät nicht etwa auf ruhigem Kurs halten, sondern mit diesem Notfallmanöver widerwillig davor bewahren wollen, gegen den Leuchtturm zu krachen. Darum ist es viel leichter, eine Diät zu beginnen, wenn sich ein motivierender Anlass dafür bietet, zum Beispiel ein bevorstehender Strandurlaub, eine Hochzeit oder der Jahrestag eines Herzinfarkts.
Zweiter Schritt: Versuchungen vermeiden
Bevor Sie «morgen», «nächste Woche» oder «nach Weihnachten» Ihre Diät beginnen, sollten Sie so viele Versuchungen wie möglich aus Ihrem Blickfeld verbannen, damit Ihr Hirn nicht jedes Mal wie ein gieriges Kleinkind «WILL HABEN» schreit, wenn es irgendetwas Zuckerhaltiges entdeckt. Das ist außerhalb Ihrer eigenen vier Wände leider gar nicht so einfach, vor allem werden Ihnen im Supermarkt die Regale in der Nähe der Kasse Probleme bereiten, weil die Marktdesigner dort strategisch «Naschwaren» platzieren, um die Gier zuckersüchtiger Kinder zu wecken. Eine Zeitlang müssen Sie, wenn Sie in der Schlange stehen, auf Ihre Schuhe starren oder der Kassiererin intensiv in die Augen schauen, bis sie den Spießrutenlauf der farbenfroh verpackten Diabetesbomben hinter sich haben.
Auch in Restaurants sollten Sie auf der Hut sein. In unseren modernen Zeiten haben zwar die meisten Gaststätten, die etwas auf sich halten, eine Diät-kompatible Alternative zu ihren weltberühmten Spaghetti Carbonara oder Filet Mignon auf der Speisekarte, doch bedenken Sie, dass der Küchenchef dieses Gericht wahrscheinlich widerwillig aus irgendwelchen Resten zusammengerührt hat, weil er allein schon dessen Existenz als Beleidigung seiner gesamten Laufbahn...
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