Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Bevor es um Werkzeuge und konkrete Planungsbeispiele geht, möchte ich Ihnen zunächst einige Argumente aufzeigen, warum es überhaupt sinnvoll ist, Bilder zu planen, wo die Grenzen der Planbarkeit liegen und wie sich der kreative Prozess des Fotografierens mit der scheinbar trocken anmutenden Vorarbeit der Planung vereinbaren lässt. Sie werden sehen, dass es mit den richtigen Werkzeugen Spaß macht, Aufnahmen zu planen.
Planung ist in der Fotografie nichts Ungewöhnliches - im Gegenteil: In den meisten Bereichen ist sie sogar unumgänglich und ein fest etablierter Bestandteil der Arbeit des Fotografen.
Sicherlich fallen Ihnen weitere Beispiele aus anderen Bereichen der Fotografie ein, wenn Sie kurz darüber nachdenken.
In der Landschaftsfotografie hingegen hat man oft den Eindruck, dass sich die Planung darauf beschränkt, einen Ort (z. B. »Taunus«), eine Jahreszeit (z. B. »Herbst«) und vielleicht noch eine Tageszeit (z. B. »morgens, zum Sonnenaufgang«) auszuwählen.
Der Landschaftsfotograf gilt in der Regel als derjenige, der die Kamera sowieso immer dabeihat und das fotografiert, was er bei seinen Streifzügen vorfindet.
Selbstverständlich ist das auch einer der Reize an der Landschaftsfotografie, da man immer wieder neue Motive und Bedingungen vorfindet, an die man sich anpassen muss. Nichtsdestotrotz ermöglicht die Planung von Landschaftsaufnahmen, die Qualität Ihrer Bilder und die Ausbeute deutlich zu steigern.
Um etwas konkreter zu fassen, wie das Vorgehen beim Planen in der Landschaftsfotografie aussieht, soll die folgende Definition gelten, die Ihnen im weiteren Verlauf des Buches immer wieder begegnen wird.
Das Planen von Landschaftsaufnahmen umfasst die exakte Wahl von:
Der Zeitpunkt der Planung einer Aufnahme kann zeitlich entkoppelt vom Zeitpunkt der Durchführung der Aufnahme liegen. Werkzeuge in Form von Apps und Websites unterstützen den Fotografen bei der Planung und Vorbereitung seiner Aufnahmen.
Versuchen Sie, diese vier Elemente im Kopf zu behalten als eine Art Checkliste für Informationen, die Sie zusammentragen müssen. In den weiteren Teilen des Buches werden wir immer wieder darauf zurückkommen. Betrachten wir aber zunächst verschiedene Gründe im Detail, warum es sich lohnt, auch in der Landschaftsfotografie einen entsprechenden Planungsaufwand auf sich zu nehmen.
Auch mit der gerade geschilderten und wissenschaftlich anmutenden Definition könnten Sie sich die Frage stellen, wozu das Ganze überhaupt gut sein soll. Wie Sie gleich sehen werden, gibt es viele gute Gründe, um Landschaftsbilder zu planen.
Vorab sei aber gesagt, dass Sie das Konzept nicht als Ersatz für Ihr bisheriges Handeln sehen sollten, sondern als Ergänzung. Die Planung nimmt Ihnen weder die Suche nach Motiven ab noch die Vorstellung vom fertigen Bild. Vor Ort sind weiterhin Sie gefragt als Fotograf, der sich an die vorherrschenden Gegebenheiten anpassen und dafür die Kamera sicher beherrschen muss. Sie werden immer noch ein Auge für Motive und Details benötigen, um auch das geplante Bild zunächst im Kopf entstehen zu lassen.
Durch die Unterstützung von Werkzeugen, einer guten Vorarbeit und der dadurch vorhandenen Struktur in Ihrer Arbeit werden Sie mehr aus Ihren fotografischen Aktivitäten herausholen können. Betrachten wir im Folgenden einige Vorteile im Detail.
Wie oft sind Sie schon zu Fototouren aufgebrochen, ohne mit einem wirklich guten Bild zurückzukommen? Wie oft sind Sie gar nicht erst losgefahren, weil Sie befürchteten, dass sowieso nichts dabei herumkommt?
Auch das Planen von Aufnahmen garantiert nicht, dass Sie immer erfolgreich sein werden, aber Sie können Ihre Chancen auf beeindruckende Bilder deutlich erhöhen. Durch die Vorplanung schaffen Sie sich fotografische Ziele, deren Umsetzung Sie konsequent verfolgen können. Durch die gründliche Vorbereitung eliminieren Sie viele Faktoren, die sich nachteilig auf Ihre Bilder auswirken könnten, und steigern dadurch automatisch die Qualität.
Abb. 2.1: Ein geplanter Sonnenstern an der Kugel des Fernsehturms dank exakter Positionsbestimmung der Sonne | 35 mm | f16 | 1/5000 s | ISO 100
Haben Sie schon mal Mond, Sonne, Milchstraße oder gar einen Meteorschauer gezielt als Teilmotiv punktgenau in Ihren Aufnahmen untergebracht?
Mit der Planung der Gestirne können Sie Situationen berücksichtigen, die mitunter nur alle paar Jahre überhaupt eintreten und so Ihren Hauptmotiven die Krone aufsetzen.
Die punktgenaue Vorhersage von Sonnen- und Mondstand eröffnet ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten für Aufnahmen, die ansonsten nur als äußerst unwahrscheinliche Zufallstreffer entstehen könnten. Mit solchen zusätzlichen Eyecatchern verschaffen Sie Ihren Bildern ein Alleinstellungsmerkmal, mit dem Sie sich von anderen Fotografen abheben können.
Abb. 2.2: Sonne auf der Spitze des Fernsehturms durch aufsteigenden Nebel aus 12 km Entfernung | 600 mm | f14 | 1/8000 s | ISO 50
Es wird Tage geben, an denen Ihnen einfach nicht nach Fotografieren zumute ist oder das Wetter Sie nicht vor die Tür lässt, auch wenn es bekanntlich kein schlechtes Wetter, sondern nur die falsche Bekleidung gibt. Für diese Fälle, oder auch als Zeitvertreib in der Bahn oder vor dem Fernseher, bietet es sich an, die Zeit für die Planung zu nutzen. Sie werden merken, dass es viel Spaß machen kann, am Computer und Smartphone neue Ideen für Bilder zu kreieren und mit den passenden Tools zu planen.
Später wird sich zeigen, dass Sie mithilfe bestimmter Werkzeuge auch die Wahl Ihres Equipments vorausplanen können. Beispielsweise wird Ihnen die Wahl der Brennweite deutlich erleichtert, sodass Sie nicht Ihren gesamten Objektivpark einpacken müssen, sondern nur das Objektiv, das Sie für Ihr geplantes Bild benötigen. Die Packliste können Sie bereits während des Planungsprozesses mit generieren, damit sie parat steht, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, das geplante Bild tatsächlich aufzunehmen.
Mit der Planung Ihrer Aufnahmen bringen Sie Ordnung in Ihre fotografischen Vorhaben und erstellen automatisch einen Ablaufplan. Mitunter werden Sie am Tag mehrere Pläne haben, die in einer bestimmten zeitlichen Reihenfolge abgearbeitet werden müssen, wenn alle umgesetzt werden sollen.
Niemand zwingt Sie, jeden Plan auch zu realisieren. Durch die Verschriftlichung fällt es Ihnen aber leichter zu entscheiden, welche Pläne Sie priorisieren möchten, weil Sie ein Motiv vor einem anderen favorisieren.
In Kombination mit einem Kalendereintrag am Smartphone samt zugehörigen Erinnerungen werden Sie jedenfalls nie wieder die Gelegenheit für ein Spitzenbild verpassen.
Abb. 2.3: Geplantes Bild eines Sonnenaufganges im Elbsandsteingebirge | 14 mm | f11 | 1/100 s | ISO 100
Oft verfällt man als Fotograf dem Glauben, dass eine bessere Ausrüstung automatisch bedeutet, auch bessere Bilder zu bekommen. Zwar gibt es selbstverständlich eine Daseinsberechtigung für die Vollformatkamera, das Objektiv mit einer noch höheren Lichtstärke und das komplette Arsenal an Steckfiltern. Ob Sie damit bessere Ergebnisse erzielen, hängt aber eher von Ihrer fotografischen Entwicklung ab als von der erweiterten...
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