Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Tod auf der Yogamatte! Evelyns Jugendfreundin Stella feiert ihren Junggesellinnen-Abschied auf dem Campingplatz am Hirschgrund - mit viel Yoga und wenig Alkohol. Ihr Mann und seine Kumpels feiern ebenfalls - auf dem anderen Campingplatz im Ort, mit wenig Yoga und viel Alkohol. Doch eines Morgens liegt der schöne Martin, ein Freund des Bräutigams, nackt und tot in seinem Zelt. Und Evelyn war die Letzte, die ihn dort besucht hat ... Dummerweise finden sich immer mehr Beweise, die auf Evelyn als Täterin hindeuten. Ganz offensichtlich will jemand ihr den Mord in die Schuhe schieben! Das kann Sofia nicht zulassen! Kann sie ihre Freundin retten und sie von dem Verdacht befreien? Und was sagt ihr heißgeliebter Kommissar dazu, dass sie wieder einmal auf eigene Faust ermittelt?
"Der Tod versteht auch Dialekt" ist der sechste Teil der erfolgreichen Bayern-Krimi-Reihe "Sofia und die Hirschgrund-Morde" von Susanne Hanika. Krimi trifft auf Humor, Nordlicht auf bayerische Dickschädel, Wieder-Single-Frau auf Jugendliebe und feschen Kommissar - dazu jede Menge Leichen, Mörder und Ganoven. Und all dies vor herrlich bayerischer Kulisse!
eBooks von beThrilled - mörderisch gute Unterhaltung!
»Das mit der Schranke musst du jetzt wirklich mal in Angriff nehmen«, sagte der Schmidkunz neben mir und hielt sein Auto direkt vor der Absperrung an.
Da mochte er recht haben. Seit einiger Zeit schlossen wir die defekte Schranke zu meinem Campingplatz nämlich manuell. Mir selbst war es wahnsinnig wurscht, ob der Balken oben oder unten war, doch meine Camper fühlten sich bei dauerhaft offener Schranke einfach nicht wohl. Das Schließen indes ging nur mit größter körperlicher Anstrengung, und wir lebten in der steten Sorge, dass die Schranke beim nächsten Mal nicht mehr aufging.
»Hm«, machte ich und blieb auf dem Beifahrersitz sitzen, während der Schmidkunz ausstieg.
Ohne meine Krücken kam ich nämlich nirgendwohin, was seine Vor- und Nachteile hatte. Jetzt zum Beispiel, bei dem Nieselwetter, blieb ich gerne im Auto sitzen und schaute dem Schmidkunz zu, wie er schon zum zweiten Mal an diesem Tag die Schranke mit sichtbarer Anstrengung öffnete.
Ich blickte in die andere Richtung aus dem Beifahrerfenster und sah einen Lieferwagen beim Klohäusl stehen. Das waren die Handwerker, die im Männerabteil gerade Fliesen legten. Nicht mehr lange, und mein Klohäusl wäre endlich vollständig renoviert, freute ich mich.
Der Schmidkunz fuhr mich noch bis vor die Rezeption, und noch bevor sein Auto zum Stehen kam, wurde auch schon die Beifahrertür aufgerissen.
»Und, hast du die Mandelmilch bekommen?«, fragte mich Evelyn, während ich meine Beine aus dem Auto schwang. Zuvorkommend reichte mir Frau Schmidkunz, die neben Evelyn stand, meine Krücken. »Und den veganen Pizzakäse?«
Der Schmidkunz verdrehte die Augen zum Himmel und ließ den Kofferraumdeckel aufspringen. Er begann, die Kartons mit den Einkäufen herauszuwuchten, und drückte den ersten gleich seiner Frau in die Hände, während ich noch eine Weile mit den Krücken in der Hand sitzen blieb.
»Noch nicht«, sagte ich, als würde ich in zwei Sekunden motiviert aufspringen, um Pizzakäse ohne Käse zu organisieren.
»Der wäre aber wichtig, wir wollen morgen Pizza machen.«
Die Schmidkunz stemmte die Hände in die Hüften und sah ziemlich angekäst aus. Seit ich vom Scheunendach geplumpst war, war ich auf Krücken angewiesen. Und auf die Hilfsangebote sowohl meiner Dauercamper als auch von meinem Freund Jonas und meinem Jugendfreund Alex. Denn Autofahren ging noch gar nicht, und ich würde auch sicher die Schmidkunzens nicht dazu zwingen, mich nach Regensburg zu fahren, um gluten-, laktose- und tierfreie Lebensmittel einzukaufen!
»Ich bin hier die Campingplatzbetreiberin und nicht der Einkaufsdienst. Wenn deine Freundin lauter Sonderwünsche hat, dann kann sie ja ihre Nahrungsmittel selber mitbringen«, erwiderte ich mit bemüht freundlicher Stimme, obwohl meine Laune gerade echt im Keller war. Schließlich war es schon zwei Uhr am Nachmittag, und ich hatte noch nichts gegessen! Mühsam stemmte ich mich hoch und ging mit klackernden Krücken Richtung Rezeption. Es konnte doch keiner erwarten, dass ich für jede mögliche Lebensmittelmarotte gerüstet war!
»Das ist Stellas Junggesellinnenabschied«, merkte Evelyn eingeschnappt an, während die Schmidkunzens die Kartons mit den Lebensmitteln schleppten. »Der soll doch perfekt sein. Und wenn sie nun mal Veganerin ist und kein Gluten verträgt .«
Ich kommentierte Stellas Ernährungsmaximen nicht, sondern schlug mit freundlicher Stimme vor: »Du kannst dir gerne mein Auto ausleihen und losfahren.«
Hinter mir kamen Herr und Frau Schmidkunz mit den Kartons herein.
»Wir bräuchten das schon heute Abend«, beharrte Evelyn. Dem Schmidkunz rutschte der volle Karton halb aus der Hand und knallte auf den Tresen. Vielleicht wollte er damit andeuten, dass er vorhatte, in fünf Minuten Zeitung zu lesen und auf gar keinen Fall noch einmal mit zwei dauerquasselnden Frauen zum Einkaufen zu fahren. Das laute Geräusch ließ meinen geerbten alten Hund Milo hochschrecken, der gerade den Schlaf des Gerechten schlief. Hinter uns dingelte wieder die Tür, und Vroni, eine weitere meiner Dauercamperinnen, kam hereingesegelt, zwei meiner vollen Einkaufstaschen an ihren gewaltigen Busen gedrückt.
»Hast du Milch mitgebracht?«, fragte sie aufgeregt, da sie anscheinend schon in die Taschen gespitzt und keine entdeckt hatte. »Wir wollten gerade Kaffee trinken.«
»Sojamilch, Hafermilch oder Mandelmilch?«, leierte ich herunter, während ich in den Karton mit der Milch spähte. In meinem Knöchel pochte der Schmerz. Das lange Stehen war irgendwie noch nicht das Wahre.
»Milch halt«, sagte Vroni kopfschüttelnd. »Doch keinen so neumodischen Schmarrn!«
»Wo soll ich das abstellen?«, fragte der Schmidkunz, inzwischen eindeutig genervt.
»Vielen Dank für die Hilfe«, antwortete ich. »Den Rest macht Evelyn.«
Evelyn hob eine Augenbraue, trug aber widerstandslos den Karton mit dem »neumodischen Schmarrn« hinüber in den Campingladen.
»Kuhmilch hab ich vergessen«, sagte ich entschuldigend, während ich meine Krimskrams-Schublade zudrückte. Die musste ich echt mal entrümpeln, so schwer, wie sie zuging!
»Wie bitte?«, fragte Vroni entsetzt nach. »Und wie soll ich jetzt meinen Kaffee trinken?«
»Mit Hafermilch«, schlug ich freundlich vor. »Schmeckt ganz gut.«
»Zu süß für den Kaffee«, fand die Schmidkunz.
»Kommt nicht infrage«, hörte ich die Vroni mit einer Dringlichkeit schimpfen, als hätte sie vor, umgehend zum Supermarkt zu fahren und höchstpersönlich die Kuhmilchvorräte aufzufüllen.
Hauptsache keine Toten, dachte ich mir, während ich zu Evelyn humpelte. Das hatten wir nämlich schon ein paarmal auf meinem Campingplatz gehabt. Gemeuter wegen Milch war ja Peanuts im Vergleich zu einem Leichenfund! Und wie erfreulich, der Campingladen war geputzt und aufgeräumt. Evelyn kniete vor dem Kühlregal und räumte es gerade mit begeisterten Ausrufen ein. Erst verspätet kapierte ich, dass sie sich dabei filmte. Wollte sie mir damit zeigen, wie viel sie hier leistete?
»Ihr könntet doch in Regensburg Milch holen«, schlug Evelyn vor, jetzt mit ihrer normalen Stimme und ohne Video, dafür nur einen Bruchteil so fröhlich wie gerade eben. Ich humpelte ihr in die Rezeption hinterher. »Da kann man bestimmt veganen Pizzakäse kaufen. Den könntet ihr mir mitbringen.«
»Das ist doch einfach unglaublich«, schimpfte die Vroni gerade weiter und blickte mit in die Seiten gestemmten Fäusten aus dem Fenster. »Uns ein schlechtes Gewissen einreden mit ihrem komischen Essen! Die soll sich doch mal ansehen, wie sie aussieht!« Ich stellte mich neben Vroni und blickte ebenfalls hinaus. Stella, Evelyns Freundin aus Jugendtagen, die sich ausgerechnet meinen Campingplatz für ihren Junggesellinnenabschied ausgewählt hatte, scharte gerade ihre sieben Brautjungfern um sich. Stella war siebenundfünfzig Jahre alt, in etwa so alt wie Evelyn also, die aus ihrem Alter ein Riesengeheimnis machte. Allerdings war Stella drahtig und sportlich und komplett faltenfrei. Alles wegen ihrer veganen Ernährung und dem Yoga, wie sie behauptete, aber ich hatte den Eindruck, dass sie da OP- und Botox-technisch auch ein bisschen nachgeholfen hatte. Aber sie wirkte tatsächlich um mindestens fünfzehn Jahre jünger und war richtig fit!
»Sie sieht toll aus«, sagte Evelyn und stemmte ihre Hände in die Hüften. Seit Stella heute Morgen auf dem Campingplatz angekommen war, lief auch Evelyn nur noch in Sportklamotten herum - enge Lycra-Shirts, kombiniert mit knallengen, sehr bunten Hosen, die durchaus auch eine verschlankende Wirkung hatten. Obwohl Evelyn nie Yoga machte, zumindest bis jetzt nicht, sah sie nicht schlecht aus. Okay. Ihre Haare waren nach dem letzten Friseurbesuch irre rot. Auch wenn sie jetzt so tat, als wäre das Absicht gewesen, war ich mir sicher, dass sie den falschen Farbton ausgesucht hatte.
»Das kann nicht gesund sein!«, behauptete Vroni. »Den ganzen Tag nur Sport und dazu diese ekelhaften grünen Wirsing-Smoothies.«
Brokkoli, hätte ich am liebsten verbessert, aber ich machte mich lieber auf den Weg nach draußen zum Postkasten. Als ich vor die Rezeption trat, riss mir ein Windstoß die Tür aus der Hand und knallte sie zu, ein paar Regentropfen wehten mir ins Gesicht. Eigentlich hätte heute schon schönes Wetter sein sollen, aber dummerweise hielt sich das Wetter nicht an den Wetterbericht. Stella, die glückliche Braut, war mit ihren sieben Brautjungfern zur freien Fläche vor dem Klohäusl spaziert, und die Gruppe dehnte und streckte sich ausgiebig. Dabei ließen sie sich von dem leichten Sprühregen überhaupt nicht abschrecken. Vermutlich wollten sie gleich zu einer Joggingrunde aufbrechen.
»Und, schon eingerichtet?«, rief ich zu ihnen hinüber. Stella war nämlich mit drei ihrer Brautjungfern im »Gruber-Häusl« eingezogen, meinem »Tiny House«, das ich letztes Jahr auf dem Campingplatz hatte aufstellen lassen. Auch Evelyn hatte angekündigt, dort zu übernachten, aber noch keine Anstalten gemacht, ihr Bettzeug tatsächlich hinüberzutragen.
»Ja, es ist wunderschön! Und schade, dass du nicht mitjoggen kannst!«, rief Stella mit einem strahlenden Lächeln. »Jeder ist bei uns willkommen.«
»Oh. Danke!«, antwortete ich so begeistert, als würde ich am liebsten die Krücken wegwerfen und losrennen. »Das wäre toll.«
Schon wieder ein Moment, in dem ich mich über mein verstauchtes Gelenk freute.
»Evelyn?«, rief Stella lauter als nötig.
»Ich muss gerade den Campingladen einräumen!«, flötete Evelyn und steckte ihren Kopf nur kurz...
Dateiformat: ePUBKopierschutz: Wasserzeichen-DRM (Digital Rights Management)
Systemvoraussetzungen:
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet - also für „fließenden” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Mit Wasserzeichen-DRM wird hier ein „weicher” Kopierschutz verwendet. Daher ist technisch zwar alles möglich – sogar eine unzulässige Weitergabe. Aber an sichtbaren und unsichtbaren Stellen wird der Käufer des E-Books als Wasserzeichen hinterlegt, sodass im Falle eines Missbrauchs die Spur zurückverfolgt werden kann.
Weitere Informationen finden Sie in unserer E-Book Hilfe.
Dateiformat: ePUBKopierschutz: ohne DRM (Digital Rights Management)
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet – also für „glatten” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Ein Kopierschutz bzw. Digital Rights Management wird bei diesem E-Book nicht eingesetzt.