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Blut ist dicker als Wasser? Nicht für Sofia - zumindest, wenn es um ihren Cousin Horst geht. Der hat sie schon als Kind immer geärgert und jetzt taucht dieser unverschämte Kerl plötzlich auf ihrem Campingplatz auf und will ihr Nonnas Erbe streitig machen. Sogar Evelyn hat er gedroht, dass ihr Café bald ihm gehören wird. Und auch die anderen Camper sind vor seinen haltlosen Unterstellungen und Bedrohungen nicht sicher.
Als Horsts Klamotten aus dem Gruberhäusl verschwinden, beschuldigt er Sofia. Doch sie findet seine Jacke wieder - am leblosen Körper eines Anglers. Liegt hier eine Verwechslung vor? Wollte der Mörder in Wirklichkeit ihren Cousin töten? Schließlich hat sich Horst in der kurzen Zeit reichlich Feinde gemacht. Obwohl die Hirschgrundis dazugehören, lassen sie es sich nicht nehmen, ihre eigenen Ermittlungen aufzunehmen.
»Der Tod braucht schreibt heut sein Testament« ist der fünfundzwanzigste Teil der erfolgreichen Bayern-Krimi-Reihe »Sofia und die Hirschgrund-Morde« von Susanne Hanika. Krimi trifft auf Humor, Nordlicht auf bayerische Dickschädel, Hobbyermittlerin auf feschen Kommissar - dazu jede Menge Leichen, Mörder und Ganoven. Und all dies vor herrlich bayerischer Kulisse!
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.
Ich grinste.
»Und Anton Vollath meint nun, dass du die Auserwählte bist?«, wollte ich erstaunt wissen.
»Ja«, antwortete Evelyn knapp und stand auf.
Ruckizucki hatte sie plötzlich alle Löffel aufgehoben, ins Spülbecken geworfen und lief auf die Terrasse, um die Tische abzuräumen.
»Hast du Angst, dass er dich in Haushaltsdingen für unfähig hält?«, rief ich ihr nach.
»Ich habe Angst, dass ich ihm etwas antue, wenn ich mich nicht mit Arbeit ablenke«, verriet sie mir, als sie wieder hereinwirbelte.
»Dann kann ich ja gehen.«
»Untersteh dich!«, erwiderte sie und hob drohend einen Finger.
Im nächsten Moment ging schon die Tür auf, und Anton kam herein. Er putzte sich brav die Schuhe ab und ließ seinen Blick herumschweifen, als würde er einen Sitzplatz suchen.
»Hallo«, sagte ich.
»Hallo, Schnucki«, mischte sich Katmandu mit einem übertrieben freundlichen Tonfall ins Gespräch ein.
»Grüß Gott«, antwortete Anton.
Er bekam ein rotes Gesicht und stellte sich an den Tresen, wo er erst einmal ausgiebig ignoriert wurde. Ich blieb artig bei meinem Ramazzotti sitzen.
Mit großem Getöse räumte Evelyn den Geschirrspüler ein. Erst danach wandte sie sich Anton zu und fragte kurz angebunden: »Ja?«
»Ein Kännchen Kaffee bitte«, sagte Anton eingeschüchtert.
»Kännchen Kaffee gibt's nicht«, antwortete Evelyn in ruppigem Tonfall, obwohl das nicht stimmte.
»Dann bitte . eine Tasse Kaffee. Mit Kaffeeweißer.«
»Kaffeeweißer gibt's auch nicht«, erwiderte Evelyn und sah ihn so streng an, dass er sich wahrscheinlich nicht mehr zu atmen traute.
»Dann mit etwas Kondensmilch«, sagte er.
Evelyn wirkte, als würde sie ihm auch das gerne verwehren, dann drehte sie sich aber um und begann den Kaffee zu brühen. Anton schien mit sich zu kämpfen.
»Cappuccino bitte«, mischte sich Katmandu ein und wurde ignoriert.
»Was ich schon immer fragen wollte .«, sagte Anton und räusperte sich umständlich.
Evelyn schepperte mit Kännchen herum und tat so, als hätte sie nichts gehört.
»Also, wir zwei kennen uns ja jetzt schon eine ganze Weile«, sagte er und wurde immer röter.
Evelyn fielen ein paar Kaffeelöffel zu Boden, aber versehentlich und nicht als Loslass-Übung. Sie stellte ihm dann den Kaffee vor die Nase und sagte ziemlich ruppig: »Na ja. Ein paar Wochen.«
»Und da bin ich heute Morgen auf die Idee gekommen .«
Als hätte er nichts gesagt, nahm Evelyn ihr Handy und drehte sich von ihm weg.
»Ja, hallo«, schnurrte sie ins Telefon.
Ich hatte es nicht klingeln gehört, aber ihrer Miene nach zu schließen rief gerade jemand an, auf den sie sich schon lange gefreut hatte. »Schön, dass du anrufst. Nein, kein Problem .«
Sie zwinkerte mir zu, was mir seltsam vorkam, weil sie eben noch derart betrübt gewesen war, als würde sie geradezu in eine mittlere Depression rauschen. Und jetzt flirtete sie am Telefon!
»Du weißt ja, was ich mag«, zwitscherte sie ins Handy. »Ja, heute Abend habe ich Zeit, sag einfach wann und wo.«
Sie strich mit den Fingern lasziv über den Tresen, als würde sie einen Mann streicheln. Dann raunte sie noch etwas in den Hörer, was ich nicht verstand. »Ich freu mich auf dich, mein Süßer!«, fügte sie schließlich noch hinzu. »Bussi bussi, mein Schatzi«, kicherte sie und wischte das Gespräch weg.
Wer war denn das? Bussi bussi, mein Schatzi sagte sie zumindest zum Rechtsmediziner Stein nie, und außer mit ihm hatte sie meines Wissens gerade mit keinem etwas laufen. So konnte man sich irren!
»Du gehst heute Abend aus?«, wollte ich erstaunt wissen.
»Ja«, antwortete sie. »Endlich mal wieder ein richtig heißer Typ. Wenn ich da nur an diesen Steve denke .« Sie stöhnte auf. »Der hat doch allen Ernstes gedacht, ich mach ihm den Haushalt.«
Anton riss die Augen auf, als könnte er das auch nicht glauben.
»Den Haushalt?«, echote ich, weil ich niemanden kannte, der von Evelyn ernsthaft erwartete, dass sie ihm den Haushalt machte. Und von einem Steve hatte ich auch noch nie etwas gehört.
»Ja, unglaublich, oder?«, sagte Evelyn. »Schade, ehrlich, der war echt so ein Träumchen, 35, gut aussehend, du weißt schon, so ein Surfer Boy, ausgeprägte Brustmuskeln, gut trainierte Oberarme und mindestens einen Kopf größer. Und was für ein Six-Pack! Das kann man null vergleichen mit dem Durchschnitts-Bierbauch-Typen.«
Ich warf einen kurzen Blick auf Anton, der ein bisschen so aussah, als könnte er nicht glauben, dass eine Frau mehr auf ausgeprägte Brustmuskeln stand als auf einen schicken Trachtenjanker.
»Na egal, jetzt bin ich ihn ja los und kann mich mit Frank treffen. Und Sex haben«, fügte sie unnötigerweise hinzu.
Frank? Welcher Frank? Der einzige Frank, den ich kannte, war im Winter gestorben.
»Noch einen Kaffee?«, fragte sie Anton Vollath und riss ihm die Tasse weg, die er vor sich stehen hatte.
»Ähm«, sagte er und schien mit sich zu ringen. »Ich glaube .«
»Ja«, antwortete Evelyn, obwohl er noch gar nicht gesagt hatte, was er glaubte oder nicht, und rauschte mit einem Tablett auf die Terrasse hinaus, wo sie mit dem Abräumen der Tische weitermachte.
»Sag mal«, sagte ich, als ich mit einem zweiten Tablett kam, um ihr zu helfen.
»Ich werde den nicht ermutigen«, zischte sie ärgerlich.
»Und wer ist der Bussi-bussi-Schatzi-Surfer-Boy?«, fragte ich neugierig.
»Niemand«, antwortete sie mit zornigem Blick. »Das war natürlich ein fingiertes Gespräch.«
Das erklärte meine Ahnungslosigkeit.
»Vielleicht solltest du diesem Anton lieber ehrlich sagen, dass du kein Interesse hast«, schlug ich vor. »Das führt doch zu nichts, wenn du ihm eine Beziehung mit einem Surfer-Boy vorspielst, und in Wirklichkeit .«
»Meinst du, das habe ich nicht versucht?«, fragte Evelyn, die ja grundsätzlich mit ihrer Meinung nicht hinterm Berg hielt. »Aber bei dem geht's ja zum einen Ohr rein und zum anderen raus .«
Das hatte meine Nonna über mich auch oft gesagt, wenn sie mir irgendwelche Arbeitsaufträge gegeben hatte.
Evelyn wirbelte wieder ins Innere des Cafés und ich folgte ihr.
»Hallo, ihr Lieben!«, rief uns dort die Vroni entgegen. Sie war gerade ins Café gekommen, mit einem Wäschekorb unterm Arm, und begann die Geschirrtücher von Evelyn einzusammeln. »Ich hab noch Platz in der Waschmaschine, da wasch ich dir jetzt gleich mal die Geschirrtücher durch.«
»Danke«, antwortete Evelyn und sah mit grimmiger Miene auf Anton.
»Und dann bin ich fertig für heute«, strahlte uns Vroni an, die schlechte Stimmung komplett ignorierend. »Ich habe jetzt sämtliche Bettwäsche gewaschen und alles, was wir übern Winter im Wohnwagen hatten, Handtücher, Geschirrtücher und die Decken . So wie gerade das Wetter ist, ist bis heute Abend alles trocken. Notfalls werfe ich den Rest einfach in den Trockner, damit die Restfeuchte draußen ist.«
Sie sah begeistert in die Runde. »Dem Franzl hab ich angeschafft, er soll die Matratzen in die Sonne legen und drunter schön saugen, aber er ist ja nur am Maulen. Schlimmer als der Elias.«
Ihr Enkelsohn konnte auch ordentlich maulen, wenn es um die Beteiligung im Haushalt ging.
»Aber ich hab ihm schon gesagt, danach gibt es eine schöne Belohnung, da soll er uns eine Pizza holen.«
»Ich bin auch bald fertig, und dann belohne ich mich ebenfalls«, sagte Evelyn, noch immer mit grimmiger Miene, als hätte sie nicht wirklich vor, sich zu belohnen.
»Der Franzl kann dir auch eine Pizza mit holen«, schlug die Vroni vor. »Was willst du haben? Thunfisch? Artischocken?«
»Ich belohne mich anders. Ich treffe mich mit Mike für heißen Sex«, sagte Evelyn.
Mike? Ob dem Anton nicht auffiel, dass sie gerade alle möglichen Namen durcheinanderwarf? Aber bestimmt hatte er auch so kapiert, dass den Haushalt eines Mannes zu stemmen nicht die Kernkompetenz von Evelyn war.
»Okay«, erwiderte die Vroni mit einem ratlosen Gesichtsausdruck. »Wer ist Mike?«
»Der Surferboy mit dem heißen Body«, erklärte ich ihr, ganz als würde ich ihn kennen, und zwinkerte, um Vroni zu bedeuten, dass sie nicht nachzuhaken brauchte.
»Dann viel Spaß«, antwortete die Vroni und klang noch immer etwas ratlos.
Anton Vollath sagte: »Zahlen bitte«, Katmandu sagte: »Zehn fuchzig«, was gar nicht stimmte, und Evelyn kassierte ab. Als sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, sagte Evelyn: »Puh« und Katmandu schloss sich mit einem »geschüttelt oder gerührt« an.
»Wahrscheinlich sucht er eine Hausfrau, die gleichzeitig eine Domina ist«, überlegte ich.
»Da wäre ich die Richtige«, grinste Evelyn, dann trank sie ihr Glas Ramazzotti auf einen Zug aus und begann sich vor einem kleinen Spiegel auf dem Tresen zu schminken. »Zumindest in den Domina-Part könnte ich mich total einfühlen.«
Eine Weile sah ich ihr beim Schminken zu - das war unglaublich beruhigend. Bevor ich mich zu Jonas gesellen konnte, ging die Tür schon wieder auf, und Horst, mein werter Cousin, kam herein.
Horst war schon sechzig Jahre alt, und ich erschrak jedes Mal ein bisschen, wie er inzwischen aussah. Als junger Mann war er sportlich und schlank gewesen, inzwischen hatte er komplett ergraute Haare und ein...
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