Schweitzer Fachinformationen
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Sofia und ihre Camper sind am Boden zerstört: Evelyn will den charmanten Franzosen Pierre heiraten - und zu ihm auf sein Weingut ziehen. Für ihr Café auf dem Campingplatz hat Evelyn sogar schon eine neue Pächterin gefunden: Frau Neiss, die leider gar nicht so nice ist und nur noch Grünkohl-Smoothies und andere gesunde Sachen anbietet. Doch dann wird Pierre ermordet! Jetzt ist Evelyn am Boden zerstört. Witwe! Noch vor der Hochzeitsnacht! Sofia macht sich sofort auf die Suche nach dem Mörder - tatkräftig unterstützt von den anderen Campern. Obwohl die eigentlich nur Frau Neiss loswerden wollen, um wieder Kaffee und Kohlenhydrate zu bekommen. Doch was sie dann herausfinden, hat es in sich ...
"Der Tod reist mit Verspätung an " ist der sechzehnte Teil der erfolgreichen Bayern-Krimi-Reihe "Sofia und die Hirschgrund-Morde" von Susanne Hanika. Krimi trifft auf Humor, Nordlicht auf bayerische Dickschädel, Wieder-Single-Frau auf Jugendliebe und feschen Kommissar - dazu jede Menge Leichen, Mörder und Ganoven. Und all dies vor herrlich bayerischer Kulisse!
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!
Wir hatten drei Tage Nieselwetter hinter uns, ein Tag scheußlicher als der andere, und noch hingen graue Wolken tief über dem Hirschgrunder See. Sie hüllten die Pappeln am Ufer in einen dicken, düsteren Mantel. Der Wetterbericht hatte uns Hoffnung auf ein paar Sonnenstrahlen gemacht, was ich kaum glauben konnte, wenn ich mir die momentane Bewölkung ansah. Ich ließ den Blick vom Esszimmerfenster aus über meinen Campingplatz schweifen. Er lag da wie ausgestorben. Denn die wenigen Campinggäste jetzt im Frühjahr machten es sich heute so kuschelig wie möglich! Zu meinen Gästen zählten zwei Rentnerehepaare, die zum Wandern gekommen waren und weder ins Café noch in den Campingladen gingen. Sie hatten sich anscheinend schon vorher mit Vorräten eingedeckt. Außerdem war noch ein alleinstehender Mann in einem Kastenwagen da, den alle nur »Den Grantlhuber von Platz 29« nannten, da er vor allem durch seine griesgrämige Miene auffiel. Gerade ging der Grantlhuber mit gesenktem Blick auf das Klohäusl zu, wo er meinem dienstältesten Dauercamper auswich, der gerade mit beschwingten Schritten Richtung Seeufer ging.
Als ich hinter mir ein Geräusch hörte, drehte ich mich vom Fenster weg. Jonas kam aus dem Schlafzimmer, er war mit seinen Krücken zum Bad unterwegs und gab sich alle Mühe, keinen Gesichtsausdruck wie drei Tage Regenwetter zu machen. Dabei hatte er allen Grund dazu! Denn er trug am linken Fuß eine Knöchelschiene, Bänderriss.
»Ich hole uns Frühstück«, kündigte ich an.
»Danke«, sagte er und gab der Badtür mit der Krücke einen kleinen Schubs, um sie zu öffnen. »Ich würde dir gerne Frühstück machen.«
Ja, ein Frühstück zu organisieren war tatsächlich angenehmer als eine Fußverletzung. Jonas hatte sich ein Außenband gerissen. Nicht im Dienst, sondern hier auf dem Campingplatz. Auf dem Steg in den See, wo sich schmieriges Laub zu einer fatalen Mischung verklebt hatte. Und vielleicht hatte auch ein aufgeweckter Hundewelpe eine Rolle gespielt. Hinter der Yucca-Palme stürzte sich eben dieser Hundewelpe hervor - bestimmt hatte Lola nur darauf gewartet, dass endlich wieder das tolle Krückenspiel losging, denn sie stellte sich energisch vor Jonas, um seine Krücken anzukläffen. Dabei hob fast ihr Hintern vom Boden ab, so sehr engagierte sie sich beim Bellen.
»Ich weiß«, antwortete ich und gab ihm einen schnellen Kuss.
»Ich würde dir sogar lieber einen Mordfall lösen, als hier festzusitzen«, machte er schlecht gelaunt weiter.
»Mal den Teufel nicht an die Wand!«, erwiderte ich entsetzt, da er schon viel zu oft hier auf meinem Campingplatz ermittelt hatte. »Damit macht man keine Späße.«
»Du hast recht«, nickte er und humpelte ins Bad.
Ich schnappte mir ein Tablett aus der Küche und polterte mit meinen Hunden die Treppe hinunter. Vorneweg lief Lola, mein süßes Hundebaby, dicht gefolgt von ihrer Mutter. Hinter mir schlurfte Milo, mein Hundeopa, der mittlerweile kaum noch etwas sah und hörte und hin und wieder in mich hineinlief. Im Vorbeigehen schnappte sich Lola noch einen Socken, der in einem meiner Schuhe steckte, und tobte voraus.
Danach ging es weiter, quer über den Campingplatz. Die hohen Birken und die Pappeln hatten frisch ausgetrieben, noch hing der Nebel in den Blättern, aber durch ein heiß ersehntes Wolkenloch fielen tatsächlich die ersten Sonnenstrahlen und brachten die Regentropfen auf den Blättern zum Funkeln. Die Vögel sangen so laut, dass mir das Herz juchzte. Besonders ein Buchfink, der auf einer der drei Birken beim Klohäusl saß, schmetterte sein Lied wie ein Weltmeister!
Vor seinem Wohnwagen hatte sich der Hetzenegger seinen Campingstuhl in Liegeposition gebracht und Richtung Sonne ausgerichtet. Dort lag er jetzt - noch in Jacke, aber mit nackten Füßen in seinen Crocs - und hatte die Augen geschlossen. Einen Stellplatz weiter hatte sich auch der Schmidkunz, ein weiterer meiner Dauercamper, in Stellung gebracht: Obwohl es nicht sehr warm war, saß der Apotheker schon vor seinem Campingtisch, eine große Tasse Kaffee neben und eine riesige Süddeutsche Zeitung vor sich.
Ich lächelte.
Ich liebte es, wenn es so friedlich auf unserem Platz war!
Als ich über die Treppe hinunter zum See lief, hingen dort die Nebelschleier wie leichte Gespinste über dem Wasser. Dort, wo sie sich langsam auflösten, erstrahlte die Wasseroberfläche. Beschwingt riss ich die Tür zum Café auf.
»Morgen!«, rief ich hinein.
Es roch schon wahnsinnig appetitlich nach Semmelchen und buttrigen Croissants - die lagen in einem großen Weidenkorb, der mit einem rot karierten Tuch ausgeschlagen war, auf dem ersten Tisch im Café. Evelyn stand wie gewohnt hinter dem Tresen und beugte sich über einen Zettel. Die Sonne schien durch das Fenster und beleuchtete Evelyns aschblond gefärbtes Haar. Noch immer hatte ich mich nicht daran gewöhnt, dass ihre Haare nicht mehr das gewohnte Krachrot hatten.
»Guten Morgen«, sagte ich fröhlich. »Was machst du da?«
»Ich erstelle gerade meine Glücksliste«, sagte Evelyn, ohne aufzusehen. »Um herausfinden, was mich wirklich glücklich macht. Eine ganz einfache Übung, du musst nur jeden Tag alles notieren, was dich zum Lächeln bringt.«
Ich sah auf die Liste. Wie nicht anders zu erwarten, war das erste Wort, das dort stand, »Pierre«. Pierre war mit seinem Auto vor unserer Campingschranke liegen geblieben und seitdem Dauergast bei uns. Die beiden hatten sich so schnell ineinander verliebt, dass es direkt unheimlich war! Und obwohl er superreich war und superbeschäftigt, schaffte er es dank der Digitalisierung, alles von hier aus zu erledigen - seine Videocalls, Besprechungen, Unterschriften unter wichtige Dokumente und was weiß ich! Etwas erleichtert stellte ich fest, dass Evelyn nicht nur »Pierre« in tausendfacher Ausführung geschrieben hatte, sondern auch so Dinge wie: »Der perfekte Kaffee, der perfekte Abschluss des Tages. Der Ramazzotti im richtigen Moment. Ich will den verwunschenen Pfad finden, der mich zum glücklichen Leben führt.«
Sie sah aus dem Fenster und begann zu lächeln. Auch ich richtete meinen Blick nach draußen und entdeckte Pierre, der gerade die Treppe herunterkam. Wie immer war seine Frisur perfekt gestylt, und ich konnte nicht umhin anzunehmen, dass sie diesen verwunschenen Glückspfad zusammen mit Pierre zu gehen gedachte.
»Probier's mal aus!«, schlug Evelyn vor, während Pierre bereits zur Tür hereinkam.
Mit seinem liebenswürdigen Akzent stieß er dramatisch hervor: »Bon jour, ma chérie, du großes Glück meines Lebens!«
Frühstück mit Jonas, machte ich mir meine persönliche Glücksliste im Kopf, während Pierre auf Evelyn zuschritt. Wippende Hundeohren. Ein Blick über den See im Sonnenschein. Es gab wirklich so viel, was mich glücklich machte. Auch ganz profane Dinge wie die Vorfreude auf meinen neuen Empfangstresen, an dem mein Jugendfreund Alex gerade tischlerte. Der alte war bei unserem letzten Mordfall in Flammen aufgegangen.
Evelyn und Pierre gingen hinaus auf die Terrasse, die jetzt richtig in der morgendlichen Sonne erglühte. Ich hörte Pierre sagen: »Was 'ast du nur gemacht mit deine Haar, dass du heute noch schöner als die Tag vorher?«
Hinter mir ging schon wieder die Tür auf, und die Vroni und die Schmidkunz kamen herein. Obwohl die Campingsaison offiziell eröffnet war, waren so früh im Jahr nur wenige Gäste hier. Aber die beiden waren Dauercamperinnen hier am Platz und liebten diese Zeiten, bevor es so richtig losging. Für das kommende Wochenende hatten sich bereits einige neue Gäste angemeldet, dann war es mit der Ruhe vorbei.
Ich lächelte den beiden Frauen zu, doch deren Miene erhellte sich nur kurz. Seit Pierre da war, waren sie eigentlich immer hochgradig besorgt. Sie blieben neben mir stehen, und die Schmidkunz sagte: »Also, ich bin mir sicher, Pierre ist überhaupt nicht reich und gebildet.«
»Aha«, sagte ich, weil mir ihre Verdächtigungen langsam wirklich auf den Senkel gingen.
Gestern hatte sie behauptet, er sei ein Schwerverbrecher, weil er immer freundlich lächelte und sich nie in die Karten sehen ließ. Ich fragte lieber nicht, weshalb sie ihn nicht für reich hielten, aber sie machte ungefragt weiter: »Er hat einen Smoking dabei und trägt dazu allen Ernstes eine .« Sie machte eine bedeutsame Pause, als käme gleich etwas unglaublich Skandalöses. ». eine Krawatte.«
»Und?«, fragte ich verständnislos.
»Fliege!«, tadelte mich die Schmidkunz. »Dazu gehört einfach eine Fliege!«
»Und ein Kummerbund«, sagte ich und überlegte, ob ich Jonas dazu überreden konnte, sich einen Smoking, eine Fliege und einen Kummerbund zuzulegen und dann Sex mit mir zu haben. Das stellte ich mir ausgesprochen anregend vor. Verträumt sah ich nach draußen, in die immer lichter werdenden Nebelschleier, die einen Blick auf eine Schar Enten freigaben.
»Vielleicht hat er seine Fliege verlegt«, schlug ich schließlich vor, weil sie auf eine Antwort wartete.
»Kein anständig reicher Mann würde sich auf so etwas einlassen!«, behauptete Vroni, als würde sie sich mit reichen Männern total auskennen.
»Und ich dachte, ihr habt eure Ängste bezüglich des kriminellen Hintergrundes von Pierre überwunden«, sagte ich augenzwinkernd.
»Irgendetwas ist mit ihm faul, da bin ich mir hundertprozentig sicher. Und wir sollten alles tun, um Evelyn zu schützen!«, erklärte mir die Schmidkunz ganz ohne Augenzwinkern.
Darauf fiel mir nichts ein. Pierre würde nie mein Freund werden, aber ein...
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