Schweitzer Fachinformationen
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Sofia liebt ihren Kommissar. Aber den Alex mag sie auch! Ist halt ihr Jugendfreund. Dumm nur, dass darum der Haussegen auf dem Campingplatz mächtig schief hängt. Und das in der Adventszeit. Noch dümmer ist aber, dass in Alex' Brauerei "Stöcklbräu" eine Leiche liegt. Und geradezu saudumm ist: Alles deutet auf Alex als Täter! Bevor also ihr fescher Kommissar den Alex verhaftet, muss Sofie sich auf die Suche nach dem wahren Mörder machen. Dass auf dem Campingplatz noch immer keine Winterruhe eingekehrt ist, macht ihre Ermittlungen nicht gerade leichter. Und woher hat Evelyn plötzlich das Geld, um ihr Café zu eröffnen? Das geht doch alles nicht mit rechten Dingen zu!
"Der Tod kriegt niemals kalte Füße" ist der siebte Teil der erfolgreichen Bayern-Krimi-Reihe "Sofia und die Hirschgrund-Morde" von Susanne Hanika. Krimi trifft auf Humor, Nordlicht auf bayerische Dickschädel, Wieder-Single-Frau auf Jugendliebe und feschen Kommissar - dazu jede Menge Leichen, Mörder und Ganoven. Und all dies vor herrlich bayerischer Kulisse!
eBooks von be Thrilled - mörderisch gute Unterhaltung!
Am nächsten Morgen wachte ich auf und bemerkte als Allererstes, dass kein Jonas neben mir lag. Vermutlich hatte er in seiner Regensburger Wohnung übernachtet. Oder er war schon wieder weg, denn es war sehr spät, bereits zehn Uhr, und ich hatte komplett verschlafen, weil ich dreimal in der Nacht draußen gewesen war. Unter den mitleidigen Blicken von Milo, der sich nicht dazu bequemt hatte, mitzugehen. Denn natürlich hatte ich Clärchen am Abend nirgends mehr hingebracht. Schließlich war es schon dunkel gewesen, und ich hatte keine Lust mehr gehabt, mich von der Couch wegzubewegen.
Bis ich mich angezogen und gefrühstückt hatte, war es fast Mittag, und ich hatte schon einmal in Erfahrung gebracht, wo das nächste Tierheim war. Und dass sie absolut keinen Platz hatten für Neuaufnahmen. Erst gestern seien einige sardinische Hunde angekommen, und alle Plätze seien belegt. Ich solle es beim nächsten Tierheim probieren.
Ich ging nach unten in die Rezeption, wo Evelyn vor dem Rechner saß.
»Eigentlich könntest du sie wegbringen«, schlug ich Evelyn vor. »Schließlich bin ich die ganze Nacht wach gewesen. Und habe gerade schon wieder eine Pfütze aufgewischt.«
Wahrscheinlich hatte Clärchen Blasenprobleme!
»Ja, und du warst so blöd und hast sie angenommen. Das wäre mir nie passiert«, behauptete Evelyn.
Bevor wir das ausdiskutieren konnten, kam der Gröning herein.
»Mein Kulturbeutel ist weg«, klagte er. »Ich nehm den immer nur ins Klohäusl und dann wieder zum Wohnwagen. Der ist einfach weg. Ich glaube, es gibt Diebe hier.«
Evelyn verdrehte die Augen. »Der steht drüben im Campingladen«, sagte sie und fügte an mich gewandt hinzu: »Den hat er stehen lassen, als er sich die Semmeln geholt hat.«
Mit grimmiger Miene holte sich der Gröning seinen braunen Cordstoff-Kulturbeutel Marke Sechzigerjahre und ging wortlos von dannen. Als er die Tür hinter sich schloss, hörte ich erneut ein Motorgeräusch. Neugierig trat ich ans Fenster. Vielleicht war die Besitzerin ja wiedergekommen! Aber vor meiner kaputten Schranke hielt gerade ein rostiger alter VW-Bus, und ein Typ in Tarnkleidung sprang heraus.
»Der erste Wintercamper«, sagte Evelyn sehr zufrieden, die neben mich getreten war. »Hab ich's nicht gesagt? Bald geht's los!«
»Vielleicht will er den Hund abholen«, fragte ich hoffnungsvoll.
»Du glaubst auch noch an den Weihnachtsmann«, erwiderte Evelyn.
Im nächsten Moment ging die Tür mit einem Dingeln auf, und ein hünenhafter Mann mit einem wilden roten Wikingerbart und einer roten Wikingermähne kam an den Tresen. Ein breites Grinsen breitete sich über seinem Gesicht aus, als er uns bemerkte.
»Sexy Hirschin!«, strahlte er, und an seiner Stimme merkte ich, dass er noch nicht besonders alt war. »Unsere Sonderbotschafterin!«
Sonderbotschafterin? Ich warf Evelyn einen fragenden Blick zu, aber sie hatte sofort wieder ihren sexy Flirtblick drauf und beachtete mich nicht weiter.
»Ich bin der Stefan«, erklärte er, und als keiner von uns etwas sagte, fügte er hinzu: »Outdoorfreaky2!«
Evelyn quietschte auf, als wäre das die tollste Nachricht ever, und umarmte Stefan Outdoorfreaky2.
»Ich kann's nicht glauben!«, rief sie immer wieder. »Dass ihr tatsächlich gekommen seid!«
Wikinger-Stefan grinste nur breit.
»Dann wollen wir mal schauen, was wir noch frei haben!«, tönte Evelyn, obwohl wir alles frei hatten. Draußen hörte ich erneut Motorengeräusch, und zu meinem großen Erstaunen stauten sich vor meiner Schranke gerade die Fahrzeuge!
»Wer ist das?«, fragte ich energisch, weil es aussah, als wollte Evelyn mich überhaupt nicht mit einbeziehen.
»Das sind die Teilnehmer unseres ersten GPBS-Treffens«, erklärte Evelyn. Sie sprach die Buchstaben englisch aus. TschiPiBiEs.
Der Hüne drehte sich um und verließ die Rezeption. Von draußen hörte ich ein großes Helau.
»Moment!«, zischte ich Evelyn zu. »Was soll das sein, GPBS? Und was machen die hier?«
»German Prepper and Bushcrafting Society«, erklärte sie mir, als wäre ich ein bisschen doof. »Und ich bin jetzt die Sonderbotschafterin!«
»Ah«, machte ich nur und hatte das Gefühl, als wären das ganz schlechte Nachrichten.
»Und hier, bei uns Hirschgrundis, wird das erste Treffen stattfinden.«
»Aha. Ich dachte, du machst eine Advents-Week?«, fragte ich, als ich diverse Männer draußen auf meinem Vorplatz stehen sah, die nicht wirkten, als hätten sie mit Advent irgendetwas am Hut. Sie waren alle in Tarnfarben gekleidet, hatten struppige Bärte im Gesicht und schienen in den letzten Wochen in einem Unterschlupf im Wald gelebt zu haben.
»Ja, das mache ich auch«, erklärte sie mir und schlüpfte in ihre Bundeswehrstiefel. »Es wird Adventscocktails geben und selbst gemachte Plätzchen.«
Die Typen sahen mehr nach Bier und Schnaps und Schweinsbratenplätzchen aus.
»Was sind denn eigentlich Prepper genau?«, fragte ich vorsichtig. Aber Evelyn antwortete nicht, sondern rannte hinauf in die Wohnung. Wahrscheinlich musste sie sich erst einmal für ihre Rolle als Sonderbotschafterin neu einkleiden. Neugierig trat ich ans Fenster und beobachtete die neuen Camper. Neben den vielen Haaren im Gesicht hatten einige von ihnen riesige Bäuche, andere waren zaundürr. Ihre Lieblingsfarben waren auf jeden Fall Olivgrün und Braun. Der leichte Nieselregen, der ständig vom Himmel tropfte, schien sie überhaupt nicht zu stören.
Gerade als ich mich abwenden wollte, hielt oben an der Straße ein sehr seltsames Gefährt. Es war ein bis obenhin vollgestopfter Landrover mit einem riesigen schwarzen Schnorchel neben der Fahrertür und aufgetürmten Alukisten auf dem Dach. An der Anhängerkupplung hing ein ziemlich alter Wohnwagen Marke Eigenbau, der erstaunlicherweise keine Fenster hatte. Die Tür des Landrovers ging auf, und noch ein Typ stieg aus. Sein Anblick ließ mich fassungslos zurück. Der Kerl sah aus wie ein Alien!
Er trug eine Gasmaske!
Die Erklärung, was Prepper waren, musste ich mir selbst zusammensuchen, denn die Sonderbotschafterin Evelyn hatte jetzt andere Dinge zu tun. Sie kam von oben aus der Wohnung gestürmt und rauschte nach draußen zu den Preppern. Obwohl ich mir bis vor Kurzem die Daumen gedrückt hatte, dass meine »Hirschgrundis« vergaßen, dass sie im Advent auf den Campingplatz kommen wollten, war ich plötzlich heilfroh, als ich den Hetzenegger sah, der die Schranke öffnete. Gut, dass ich meine Hirschgrundis hatte! Von denen war keiner Sonderbotschafter. Na gut, der Hetzenegger könnte sofort Sonderbotschafter für die neuesten Campingutensilien werden. Auch die Schmidkunzens waren gekommen, anscheinend hatten sie sich alle für eine bestimmte Uhrzeit verabredet, denn sie polterten gleichzeitig in die Rezeption: der Hetzenegger, seine Frau, die Vroni, der Apotheker Schmidkunz und dessen Frau. Und sie schnatterten drauflos, als hätten wir uns schon seit Jahren nicht mehr gesehen.
»Was für ein süßes Hundchen hast du denn da?«, fragte Vroni begeistert, nachdem die wichtigsten Informationen ausgetauscht waren, und hob das Puschel-Clärchen an ihren riesigen Busen. »Was für ein süßes, süßes Hundilein!«
Das süße Hundilein schleckte das Kinn von Vroni.
»Morgen bringe ich sie ins Tierheim«, kündigte ich an, was große Empörung bei Vroni und der Schmidkunz auslöste.
»Ihr könnt sie auch gerne mitnehmen«, schlug ich vor. »Das süße Hundilein ist nicht stubenrein. Und hat vielleicht Würmer!«
Seltsamerweise war danach meine Rezeption leer. Angeblich, weil dringend die Vorräte und die Wechselklamotten in den Wohnwagen getragen und gelüftet werden mussten. Und weil die Gasflaschen montiert gehörten.
»Feiglinge!«, sagte ich.
Ich nutzte die Gunst der Stunde und verdünnisierte mich nach oben. Dort angekommen, bemerkte ich, dass ich mit meinen Puschelsocken in der nächsten Pfütze von Clärchen stand, und wischte das erst mal sauber. Danach schnappte ich mir neue Puschelsocken, die mit einem Elchgesicht verziert waren und garantiert Evelyn gehörten. Nachdem ich kurz den Begriff »Prepper« gegoogelt hatte, legte ich mich aufs Sofa. Zur Verdrängung aller Probleme eignete sich nämlich bestens eine Netflix-Session im Weihnachtsmodus. Das fand Clärchen auch, denn schwupps saß sie neben mir und kuschelte sich an mich. Sie hatte innerhalb kürzester Zeit kapiert, wer ihr neuer Ansprechpartner war.
Das Idyll dauerte indes nicht lange, denn nach ein paar Minuten klopfte es an der Wohnungstür, und die Hetzeneggers und Schmidkunzens kamen hereingepoltert. Lautstark wurde mir berichtet, was für komisches Volk auf meinem Platz sei. Ich schaltete den Fernseher auf stumm und seufzte innerlich.
»Das ist etwas Hochhonoriges. Die Gesellschaft für Prepper und Bushcrafter«, erklärte ich, während die Schmidkunz eine rechteckige Dose mit Stollen auf den Tisch stellte und Vroni daneben eine mit Plätzchen, die man aufgrund ihrer Größe eher als Tonne bezeichnen musste denn als Dose.
»Prepper?«, fragte Vroni. »Was soll das denn sein?«
»Die sind vorbereitet«, sagte ich. »Für den Ernstfall.«
Das hatte ich jedenfalls so auf Wikipedia nachgelesen.
»Also, die sind überhaupt nicht vorbereitet!«, erklärte der Hetzenegger energisch und setzte sich neben mich aufs Sofa.
Clärchen krabbelte eilig auf meinen Schoß, um sich dort einzuringeln.
Ich hielt die Luft an.
Okay. Nicht gebieselt!
Das...
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