Schweitzer Fachinformationen
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Winteridylle am Hirschgrundsee? Von wegen! Eine Folge der beliebten Soap "Atemlos - Zeit der Leidenschaft" soll auf dem Campingplatz gedreht werden. Doch die anfängliche Euphorie der Hirschgrundis schlägt schnell ins Gegenteil um. Denn mit dem Filmteam reisen auch wahnsinnig viele Fans an und überrennen den Campingplatz. Als jedoch rauskommt, dass das ultimative Traumpaar in der Serie entzweit werden soll, gibt es bei den Anhängern ordentlich Krawall. Ausgerechnet der Serienfiesling Markus drängt sich zwischen die beiden. Und dann fällt bei den Filmaufnahmen auch plötzlich noch ein Schuss - der stand zwar im Drehbuch, aber nicht, dass Markus wirklich tot umfällt. Alle glauben an einen tragischen Unfall. Doch nicht Sofia und ihre Hirschgrundis!
"Der Tod hält keinen Winterschlaf" ist der einundzwanzigste Teil der erfolgreichen Bayern-Krimi-Reihe "Sofia und die Hirschgrund-Morde" von Susanne Hanika. Krimi trifft auf Humor, Nordlicht auf bayerische Dickschädel, Wieder-Single-Frau auf Jugendliebe und feschen Kommissar - dazu jede Menge Leichen, Mörder und Ganoven. Und all dies vor herrlich bayerischer Kulisse!
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Das Schneetreiben draußen wurde dichter. Die Schneeflocken wirbelten durcheinander und nahmen einem zunehmend die Sicht. Das andere Ufer lag bereits hinter einer düsteren Schneewand verborgen, und der Tannenbaum mit der glitzernden Weihnachtsbeleuchtung, der nur wenige Meter vom Fenster entfernt stand, war nur noch schemenhaft zu erkennen.
Mir dagegen lief der Schweiß über den Körper, denn ich saß in der neuen Sauna im Wellnessbereich des Stöckl'schen Gasthauses. Dieser war wirklich sehr schick geworden und eine echte Bereicherung für den Ort, wie ich wohlwollend feststellte. Besonders gelungen war das lang gestreckte Panoramafenster in der finnischen Sauna, durch das man auf den See hinausblicken konnte, hinüber zu den unendlichen Wäldern des Hirschgrundgebiets mit seinen unberührten Naturschönheiten, den hohen Felsen, den Mooren und den ausgedehnten Wiesen. Meinen Campingplatz konnte man von hier aus zwar nicht sehen, aber wenn man sich dicht ans Fenster stellte und nach links schielte, konnte man wenigstens die Stelle am anderen Ufer entdecken, an der ich manchmal schwimmend anlandete und mit Genuss meinen Campingplatz betrachtete.
Jedenfalls, wenn es nicht gerade einen Schneesturm gab.
Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn und versuchte mich zu erinnern, ob ich schon Winterreifen an meinem Auto hatte. Denn als ich mit meinen liebsten Dauercamperinnen Evelyn, der Vroni und der Schmidkunz hergefahren war, hatte es noch nicht geschneit.
»So was hätte ich gerne am Campingplatz. Dass man gar nicht erst groß vorfahren muss zum Stöckl, sondern einfach im Bademantel in die Sauna und wieder zurück zum Wohnwagen kann«, erklärte mir die Vroni gerade, und im selben Atemzug: »Also, in einer Minute geh ich raus in den Ruheraum. Angeblich haben sie da ein Lichtspiel, und man wird in unterschiedlichen Farben gebadet, was einen unglaublich positiven Einfluss auf die Stimmung haben soll.«
Die Tür ging auf, ein kalter Schwall Luft umstrich kurz meine Beine, und eine Männerstimme sagte: »Das stimmt.«
Alex!
»Endlich ein Mann«, sagte Evelyn. »Ich dachte schon, die trauen sich alle nicht rein zu uns. So viel Weiblichkeit, das hält nicht jeder Mann aus!«
Alex Stöckl war seit Neuestem der Besitzer des örtlichen Gasthofs. Seine Eltern hatten ihm das Wirtshaus und die dazugehörige Brauerei überschrieben, und seitdem machte er sich viele Gedanken darüber, wie er den Gasthof und den Hotelbetrieb attraktiver machen konnte. Mit dem Wellnessbereich war ihm das auf Anhieb gelungen, wir Hirschgrundis waren allesamt schwer begeistert!
»Das kann schon sein«, stimmte Alex Evelyn grinsend zu und breitete sein Handtuch neben mir aus. »Man kann sogar auswählen, welche Farben man haben will«, erklärte er der Vroni das Farbspiel. »Beruhigend oder anregend. Gestern bin ich dort eingeschlafen und habe geschnarcht.«
Ich grinste, Vroni seufzte begeistert. »Das wär schon was für den Campingplatz, oder, Sofia? Das würde dem Franzl total gefallen.«
Zumindest das Einschlafen und Schnarchen. Franzl war nämlich ihr Ehemann und lag mit Vorliebe auf seinem Liegestuhl neben dem Vorzelt, um sich von den anstrengenden Mahlzeiten zu erholen. Natürlich nicht jetzt im Winter.
»Aber wir können doch jederzeit zu Stöckls gehen«, wandte ich ein. »Und uns da beruhigen lassen.«
Alex lachte.
»Morgen kommen wir auf jeden Fall noch einmal und nehmen die erste Podcast-Folge auf, Alex«, wechselte Evelyn das Thema.
»Welchen Podcast?«, wollte die Schmidkunz wissen.
»Den, bei dem ich Sofias Geliebten spiele«, erklärte Alex grinsend.
»Aber Alex!«, mischte sich die Vroni mit tadelndem Tonfall ein.
»Nur für den Podcast«, erklärte Evelyn und kletterte auf die oberste Bank, um sich dort der Länge nach auszustrecken. »Jonas weigert sich penetrant!«
Jonas war mein Freund und außerdem Kriminalkommissar in Regensburg. Nun, eigentlich war er hauptsächlich bei mir auf dem Campingplatz beschäftigt, schließlich fand die Kripo dort aufgrund diverser unnatürlicher Todesfälle ein reichliches Betätigungsfeld.
»Das kann ich verstehen«, überlegte die Schmidkunz. »Was sagen da schließlich die Kollegen, wenn er in einem Sex-Podcast mitmacht.«
»Das ist doch eh alles inkognito«, winkte Evelyn ab. »Außerdem geht es nicht nur um Sex.«
»Ich dachte, es geht gar nicht um Sex?«, fragte ich misstrauisch. »Sondern nur um Beziehungen.«
Alex grinste breit und hatte keinerlei Einwände. Ich schlug ihm mit der flachen Hand auf den nackten Oberschenkel. »Hör auf zu grinsen!«
Sofort machte er eine ernste Miene, und jetzt musste ich lachen.
»Sofia wird Maja heißen«, klärte er die anderen auf.
»Und du?«, fragte ich nach seinem Alias für den Podcast.
»Na ja, Jonas natürlich«, erwiderte er sehr ernsthaft.
»Du meinst, dass die Kollegen in Regensburg jubeln werden?«, fragte ich amüsiert.
»Jetzt bleibt doch mal ernst«, unterbrach uns Evelyn.
Ernst wurden im nächsten Moment alle, denn wir hörten Stimmen draußen im Ruheraum.
»Ist das jemand von .?« Vroni ließ offen, wen sie meinte, und ihre Stimme klang furchtbar aufgeregt.
»Soll ich nachsehen?«, erbot sich Alex.
»Nein«, quietschte Vroni los. »Bloß nicht.«
Wir horchten erneut, aber nun war es wieder totenstill draußen.
»Kommen die jetzt rein in die Sauna?«, wollte die Vroni wissen. »Wie sehe ich gerade aus? Meine Haare sind bestimmt in einem schrecklichen Zustand! Und soll ich mich lieber .«
Bevor sie dazu kam sich einzuwickeln, räusperte sich Alex.
»So, jetzt hab ich euch ertappt! Ihr seid alle nur wegen der >Atemlosen Leidenschaft< hier!«, warf er uns vor. »Ich dachte, ihr kommt, weil ihr unseren Wellnessbereich ausprobieren wollt, wo ihr doch in Wirklichkeit .«
»Wir sind nicht wegen >Atemlos< da«, widersprach die Schmidkunz ebenfalls atemlos, aber sie war die Erste, die aufstand, um durch das kleine Fensterchen in der Holztür zu erspähen, wer sich im Vorraum aufhielt.
»Die sind noch beim Essen«, erklärte Alex und kletterte jetzt auch eine Bank höher, um sich richtig durchbrutzeln zu lassen.
»Wie ist denn der Edward so?«, wollte die Vroni aufgeregt wissen.
»Einen Edward haben wir nicht«, behauptete Alex, aber man konnte an seiner Stimme hören, wie er grinste. Natürlich wusste er, wen Vroni meinte.
Ab morgen würden im Café von Evelyn, dem Fräulein Schmitts, Außenaufnahmen für die Soap Opera »Atemlos, Zeit der Leidenschaft« stattfinden. Die Moderatorin Kammann, die schon mal bei uns auf dem Campingplatz gedreht hatte, hatte Evelyns Café weiterempfohlen. Bis gestern hatten meine Camperinnen noch gebibbert, dass die Filmgesellschaft es abblasen würde, denn eine Bedingung war Schnee. Und vor Weihnachten war es nur matschig und nasskalt gewesen. Aber am ersten Weihnachtsfeiertag hatte es Frost gegeben, und der hatte aus der matschigen Landschaft ein malerisches Winterwonderland gezaubert. Mit Eiskristallen an den Zweigen der Kiefern, Tannen und Fichten, mit malerischen Eiszapfen an den Dachrinnen und glitzernden Schneekristallen an den Fensterscheiben. Jetzt stand den aufregenden Dreharbeiten nichts mehr im Wege!
»Wolltest du nicht rausgehen?«, fragte ich die Vroni, die schon ganz rot am ganzen Körper war, besonders im Bereich ihrer riesigen Brüste.
»Ja. Eigentlich schon. Wer ist jetzt da draußen?«, fragte Vroni aufgeregt. »Ist es der Edward?«
Natürlich hieß der Schauspieler nicht wirklich Edward, sondern Martin Kleiner, aber nach der fünften Staffel und hundert Folgen fiel es schwer, sich an die wirklichen Namen der Schauspieler zu erinnern.
»Dich interessiert auch nur der Edward«, stellte Evelyn fest. Evelyn und ich fanden Edward nämlich zu bubihaft, während Vroni und die Schmidkunz ihn nachgerade verehrten.
»Mich interessiert auch die Luise«, wehrte sich Vroni. »Das ist, glaub ich, eine ganz eine Nette.«
Das sagte Vroni oft über Leute.
»Ich sehe niemanden«, flüsterte die Schmidkunz.
»Wolltest du nicht rausgehen aus der Sauna?«, fragte jetzt auch Evelyn etwas belustigt.
»Ja. Aber da draußen . streiten die vielleicht? Ich will jetzt auch nicht stören«, merkte Vroni an und blieb vor der Saunatür stehen.
Wir horchten eine Weile interessiert, und tatsächlich konnte man jetzt zwei erregte Stimmen hören.
»Du kannst auch nackt an ihm vorbeigehen und ihn grüßen«, schlug Evelyn vor. »Dann wird er auf dich aufmerksam, und du kannst ihn in ein nettes Gespräch über den Fortgang der Handlung verwickeln.«
Vroni wurde noch einen Ticken röter. »Du spinnst ja. Ich kann mich doch nicht nackert unterhalten.«
»Und ich will nicht, dass du hier drinnen kollabierst, nur weil du dich nicht raustraust«, merkte Evelyn an.
Wütend riss Vroni die Tür auf. »Natürlich trau ich mich.«
Wieder kam ein Schwall kalte Luft herein, wir hörten die erregten Stimmen lauter. Vroni schloss eilig die Tür.
Eine Weile war es ganz still in der Sauna. Der Ofen knackte, Alex summte ein wenig die Anfangsmelodie von >Zeit der Leidenschaft<, während ich verträumt über den See blickte - zumindest das, was man im Schneetreiben davon erkennen konnte. Wir hatten es hier echt unglaublich winterlich idyllisch! Und den Dreharbeiten sah ich freudig entgegen, denn im Gegensatz zum letzten Mal hatten wir diesmal einfach gar...
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