Schweitzer Fachinformationen
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Randale auf dem Campingplatz: Das schöne Klohäusl wurde verwüstet und mit Sofias Post passieren merkwürdige Dinge. Bevor sie noch einen Nervenzusammenbruch erleidet, verdammen die Hirschgrundis sie zu absoluter Ruhe. Sofia fügt sich ihrem Schicksal und lässt sich auf einer Luftmatratze entspannt über den Hirschgrundsee treiben - und stößt dabei mit einer anderen Luftmatratze zusammen. Auf der ein Toter liegt!
Das war es mit der Erholung. Denn obwohl ihre Camper ihr ein striktes Ermittlungsverbot erteilen, kann Sofia ihre Spürnase einfach nicht aus dem Fall raushalten. Was, wenn der Mord mit der Verwüstung des Klohäusls zusammenhängt? Möchte jemand Sofia gezielt schaden? Sind die Vandalen auch die Mörder? Erholung hin oder her, Sofia muss herausfinden, was auf ihrem Campingplatz vor sich geht. Und mit den Klohäusl-Randalierern hat sie auch noch ein Hühnchen zu rupfen ...
»Der Tod fährt mit dem Gummiboot« ist der dreiundzwanzigste Teil der erfolgreichen Bayern-Krimi-Reihe »Sofia und die Hirschgrund-Morde« von Susanne Hanika. Krimi trifft auf Humor, Nordlicht auf bayerische Dickschädel, Hobbyermittlerin auf feschen Kommissar - dazu jede Menge Leichen, Mörder und Ganoven. Und all dies vor herrlich bayerischer Kulisse!
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.
Die hellen Vorhänge blähten sich nach innen und warfen lichte Schatten an die Decke. Durch das geöffnete Fenster wehte ein lauer Wind, voll mit den Geräuschen und Gerüchen des Sommers. Die leisen Stimmen hörten sich friedlich und beruhigend an. Eine Weile starrte ich das Lichterspiel an der Decke an. Irgendetwas war anders als sonst. Neben mir lag weder mein Freund Jonas noch mein alter Hund Milo. Vor dem Fenster sagte gerade die Vroni: »Bald kommt eine Schlechtwetterfront. Das müssen wir noch ausnutzen - wir bleiben den ganzen Tag am Strand und im Café und genießen die Sonne.«
Plötzlich wusste ich, was sich so falsch anfühlte. Es musste sehr viel später sein als sonst, der Beleuchtung nach zu schließen. Ich linste hinüber zu meinem Wecker und sah, dass es zehn nach elf war. Kurz schloss ich die Augen, dann schoss mir der Schreck in die Glieder.
ZEHN NACH ELF!
Ich sprang so hastig auf, dass ich für einen Moment nur Sternchen sah.
Die Semmelchen! Der Campingladen! Meine Gäste! Mein Campingplatz! Wieso hatte mich nur niemand geweckt? Es musste doch jemandem aufgefallen sein, dass ich noch im Bett lag!
Als ich wieder etwas sah, rannte ich einfach los, in meinem Mickey-Mouse-Nachthemd von ganz früher, als ich bei meiner Nonna auf dem Campingplatz übernachtet hatte. Mit abstehenden Haaren und vermutlich einem Puls von über hundert riss ich die Tür zur Rezeption auf. Direkt hinter der Tür lag meine Hündin Lola, die erschrocken aufsprang, und eine Frauenstimme sagte: »Ich wusste gar nicht, dass Sie hier arbeiten.«
Die Frage war auf jeden Fall nicht an mich gerichtet, denn alle Anwesenden schauten in eine andere Richtung. Lauter junge Mütter standen in der Rezeption Schlange, was mich etwas irritierte, denn in den Tagen zuvor hatten sie immer ihre Männer Semmeln holen geschickt. Die Frauen drehten sich um und starrten mich etwas irritiert an. Der Blick in den kleinen Wandspiegel meiner Nonna bestätigte mir, dass das durchaus berechtigt war, denn ich sah aus - um die Worte meiner Nonna zu verwenden - wie die Irre von Chaillot.
»Na, gut geschlafen?«, fragte Jonas, als ich mich bis zum Tresen durchgeschlängelt hatte, und lächelte mich trotz meines Aussehens freundlich an.
»Was tust du hier?«, fragte ich erstaunt.
Jonas saß in einem hellen T-Shirt und kurzer Hose hinter dem Tresen, und was er machte, erschloss sich mir im nächsten Moment, als das Telefon klingelte, er den Hörer abnahm, »Campingplatz am Hirschgrund« sagte und mir zuzwinkerte.
Ich starrte ihn eine Weile ratlos an, während er am Computer herumklickte und Auskunft gab, ob wir noch einen Seeplatz hatten und wie es um die Wassertemperatur im See bestellt war. Die jungen Frauen hatten anscheinend jetzt, wo sie mich sahen, alles erledigt, denn sie verschwanden ziemlich rasch. Gerade kam die Schmidkunz nebenan aus dem Campingladen und fragte mich sehr freundlich: »Na, ausgeschlafen?«
Sie hatte bestimmt Semmelchen verkauft, denn sie trug den Korb mit den nicht abgeholten, in Bäckertüten verpackten und mit den Namen der Camper beschrifteten Semmeln.
»Aber .«, krächzte ich. »Wieso habt ihr mich denn nicht geweckt?«
Die Frage konnte ich mir selbst beantworten. Die letzte Woche war ein einziges Desaster gewesen. Nicht nur, dass mir jemand Müll ins Klohäusl gekippt und die Klotüren mit einer komischen braunen Masse beschmiert hatte. Plötzlich hatte ich wieder vor Augen, dass ich gestern komplett eskaliert war, weil eine Mutter direkt neben der abspülenden Vroni die Durchfallunterhosen ihrer Söhne ausgewaschen hatte. Danach waren plötzlich die Männertoiletten verstopft gewesen, der Postkasten geplündert, und die Briefe hatten schmutzverschmiert vor dem Klohäusl herumgelegen. Irgendjemand hatte diesen seltsamen Streich beziehungsweise Vandalismus, wie Vroni es nannte, gefilmt und den Mitschnitt auf die Homepage der Hirschgrundis gestellt, mit der Anmerkung, dass mein Campingplatz das letzte Drecksloch sei. Der Höhepunkt des gestrigen Tages war dann aber der Gröning gewesen, mein ältester Dauercamper, der seinen Mittagsschlaf in seinem Vorzelt einfach am Boden liegend gemacht hatte.
Dass ich gedacht hatte, ihn wiederbeleben zu müssen, war in meinen Augen nur logisch gewesen - alter Mann liegt im Vorzelt, Mund steht offen, und auf so Kleinigkeiten wie Puls überprüfen oder mal kurz ansprechen hatte ich aus Zeitgründen - oder aus Panik? - verzichtet. Dass er nicht auf meine Herzdruckmassage gleich wirklich einen Herzinfarkt bekommen hatte, war echt ein Wunder gewesen!
»Das war halt alles ein bisserl viel die letzte Woche«, sagte die Schmidkunz freundlich.
Ich nickte.
Jonas legte den Telefonhörer auf.
»Nettes Schlaf-Shirt«, grinste er. »Und klasse Frisur.«
Ich hatte einen mentalen Zusammenbruch gehabt. Das war der Grund, weshalb Jonas jetzt gerade Telefondienst machte.
»Du musst doch arbeiten«, krächzte ich.
»Ich feiere Überstunden ab«, erklärte er mir, dann stand er auf und nahm mich in den Arm.
In seinen Freizeitklamotten sah er einfach wie der nette Typ von der Rezeption aus, und man konnte überhaupt nicht ahnen, dass er in Wirklichkeit ein taffer Kommissar war und die bösen Jungs fing.
»Aber .«
»Keine Widerrede«, empfahl er mir mit den Lippen direkt an meinem Ohr.
Jetzt erinnerte ich mich auch wieder, dass ich gestern wie ein Häuflein Elend im Wohnzimmer auf der Couch gesessen und geheult hatte wie ein Schlosshund. Hatte ich angekündigt, den Campingplatz aufzugeben? Nie wieder aus dem Schlafzimmer zu kommen? Und mich fortan nur noch von Geleebananen und Blätterkrokanteiern zu ernähren?
»Du brauchst ein paar Tage Erholung«, erklärte Jonas mir.
»Wer sagt das?«, fragte ich, noch immer in der Umarmung gefangen.
»Na ja, jeder«, antwortete er vage.
Also alle Hirschgrundis, nahm ich an. Und er. Und vermutlich die von der Bäckerei Meierbeck und die von den Stöckls, der Brauerei. Und allen voran der Gröning, der sich bestimmt seines Lebens nicht mehr sicher fühlte.
»Geh einfach ein bisschen schwimmen«, sagte er, als das Telefon schon wieder klingelte. »Oder ins Café frühstücken.«
Das war natürlich ein fantastisches Angebot. Mein Blick schweifte zwar erst einmal in den Campingladen - hatte ich nicht vorgehabt, das Süßigkeitenregal neu zu bestücken? -, aber Jonas warf mir einen tadelnden Blick zu, und ich lief brav nach oben, um zu duschen und mich anzuziehen.
Im Café war die Terrasse voll besetzt. Evelyn begrüßte mich mit einem Käffchen. Ich setzte mich an den Tresen, wo sie mir ein sahniges Beerenmüsli vor die Nase stellte und mit einem Lächeln ein bisschen in Honig geröstetes Granola darüberstreute.
»Ich bin gestern eskaliert«, sagte ich etwas betreten.
»Hm«, machte sie nur und nickte.
Durch das Fenster konnte ich sehen, dass der Gröning gerade an den Strand kam. Er hatte seine Badehose an und stellte sich ins Wasser. Mit einer Hand massierte er sich ein wenig sein Brustbein.
»Ich habe den Gröning wiederbelebt«, brachte ich geknickt hervor, als ich ihn dort stehen sah.
»Ja«, nickte Evelyn und stellte ein kleines Glas Wasser auf das Tablett mit einem ihrer Low-Carb-Frühstücke. »Bin gleich wieder da.«
Ich starrte mein Frühstück an, bis Elias, der Enkelsohn der Hetzeneggers, sich zu mir gesellte.
»Kannst du der Oma sagen, dass man in den großen Ferien nicht Vokabeln lernen darf?«, fragte er mich.
»Ja«, sagte ich einfach mal so. Sagen konnte ich viel, aber ob das was brachte, wusste ich nicht.
»Darf ich meine Kameras beim Klohäusl aufhängen?«, wollte er dann noch wissen.
Eigentlich wäre es schon praktisch zu sehen, wer mir gerade am Campingplatz dazwischenpfuschte. Ich antwortet dennoch »Nein«, und nahm einen Schluck Kaffee.
Eine Weile starrten wir gemeinsam auf den Strand. Marvin hatte sich zum Gröning gesellt. Marvin war ein sympathischer junger Mann von etwa 28 Jahren mit wuscheligen dunklen Haaren, der mit seiner Freundin Janina zu Evelyns Podcast »Zu Gast in Evelyns Café« eingeladen war. Die letzten zwei Tage hatten sie damit verbracht, über Beziehungsprobleme zu reden, und das bei laufendem Mikrofon. Wie es gelaufen war, hatte Evelyn noch nicht berichtet. Sie machte gerade ein riesiges Geheimnis aus der Sache und wollte erst darüber reden, wenn die beiden die Aufnahmen gehört und freigegeben hatten. Sowohl Marvin als auch der Gröning sahen etwas angestrengt aus. Ich redete mir ein, dass es beim Gröning daran lag, dass Marvin eine Luftmatratze dabei hatte, die aussah wie ein männliches Geschlechtsteil. Aber vermutlich lag es an seinem Brustbein, das dank mir so schmerzte. Gerade kam die Vroni auf der Suche nach ihrem Enkelsohn hereingewirbelt.
»Ich fand's toll, dass du gestern den Gröning wiederbelebt hast«, sagte Elias.
Das sollte wohl der Aufmunterung dienen.
»Ich finde das nicht toll«, murmelte ich, während ich beobachtete, wie die Vroni Elias von dem Thema abzubringen versuchte, indem sie sich zwischen ihn und mich schob.
»Ich glaube, der ist dir total dankbar«, machte Elias unbeirrt weiter.
Das bezweifelte ich, schließlich hatte er nur geschlafen und war furchtbar erschrocken.
»Das Tollste daran war, dass du dabei gesungen hast«, begeisterte sich Elias und summte ein bisschen »Highway to hell«.
»Das war wie in einem Lehrvideo«, nickte...
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