Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Diese Geschichte kannst du nicht mehr aus der Hand legen - denn dann wird jemand sterben!
Ein beängstigendes Manuskript landet auf dem Schreibtisch der Lektorin Lilli Ziegler: In dem Text verschafft sich jemand Zugang zu einem Familienhaus. Nicht irgendein Haus - sondern ihr eigenes! Lilli setzt alle Hebel in Bewegung, um sich und ihre Familie zu schützen. Doch innerhalb kürzester Zeit tauchen weitere Manuskriptauszüge auf. Lilli sieht sich einem unbekannten Feind ausgesetzt, der die Menschen in ihrem Umfeld besser zu kennen scheint, als sie selbst es tut. Mit jedem neuen Textauszug gerät Lilli tiefer in das perfide Spiel des mysteriösen Unbekannten. Bald befinden sich alle, die ihr etwas bedeuten, in tödlicher Gefahr. Ihr bleibt nicht mehr viel Zeit, das Ende der Geschichte in die eigene Hand zu nehmen ...
Das packende Thriller-Debüt von T. J. Hammann wird dich schockieren und begeistern!
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.
»Bitte verzeihen Sie, Frau Ziegler, aber es ist dringend.«
Lilli bedeckte mit einer Hand die untere Hälfte des Telefons und hob eine Braue in Richtung ihrer Assistentin. »Ja?«
»Es ist dieses Manuskript. Herr Jung hat sehr darauf gedrängt, dass Sie es heute lesen.«
»Ich schaue es mir gleich an.«
Die junge Frau legte den Umschlag auf Lillis Schreibtisch, bevor sie die Tür hinter sich schloss.
Lilli nahm die Hand vom Hörer. »Schatz, bist du noch dran?«
»Ja, Mama«, sagte Emma.
Lilli warf einen Blick auf die ungelesenen Manuskripte, die sich auf und neben ihrem Schreibtisch stapelten. »Ein paar Stunden werde ich wohl noch brauchen.«
»Okay, dann fahr ich in die Stadt.«
»Du hast nicht vergessen, dass heute Donnerstag ist, oder?«
»Ich werd rechtzeitig zu Hause sein, keine Sorge.«
»Gut, viel Spaß.«
Lilli schaute aus der großflächigen Fensterfront ihres Büros im zweiten Stock des Verlagsgebäudes. Der Straßenverkehr staute sich wie so oft auf der Kreuzung vor dem Haupteingang. An mehreren Stellen huschten Fußgänger zwischen den wartenden Wagen hindurch und verschwanden auf den Treppen der U-Bahn-Station Hansaring.
Sie griff nach dem Umschlag, den ihre Assistentin ihr gebracht hatte. Darin befanden sich lediglich die ersten paar Seiten eines getippten Manuskripts, unprofessionell zusammengehalten von einer Heftklammer. Lilli kannte den Literaturagenten Steffen Jung seit fast einem Jahrzehnt. Hätte ihr ein anderer ein unkommentiertes Manuskript mit dem Drängen auf sofortige Bearbeitung geschickt, wäre es postwendend in der Mülltonne gelandet. Sie las die Überschrift.
Kapitel 1 - Geheimnisse
Verwirrt überprüfte sie erneut das Innere des Umschlags, doch der Titel des Manuskripts war nirgends zu finden.
Ihr Haus steht am Ende von 'ner ziemlich rissigen Straße. Außen rum sin' da überall Büsche und Bäume reingesetzt, bestimmt damit die Leute nich dauernd reinglotz'n. Von dem Haus selber seh ich nur 'n paar rote Steine, sonst nix. 'ne schmale Auffahrt an der Seite reicht für zwei Autos, aber grad steht da keins.
Etwas an der Sprache, in der der Text verfasst war, kam ihr vertraut vor, obwohl sie es nicht genau zuordnen konnte. Sie ließ nachdenklich die Fingerspitzen über das Papier gleiten. Eine solche Schriftform hatte sie noch nie gesehen. Manche Buchstaben waren seltsam breit, andere ungewöhnlich schmal. Und dann die Hausbeschreibung. Was für ein unglaublicher Zufall.
Hab ich mir schon so gedacht, dass die nich da sein wird. Um die Zeit is die immer im Büro von ihrem Verlag. Die sitzt jetzt bestimmt kerzengrade am Schreibtisch und fummelt an ihrer komischen Riesenbrille rum.
Lilli erstarrte. Daumen und Zeigefinger ihrer linken Hand ruhten am Brillengestell. Ganz langsam legte sie ihre Handflächen auf die Schreibtischplatte, um das beginnende Zittern zu unterdrücken. Sie atmete geräuschvoll aus. Als ihr die eigene Körperhaltung auffiel, beugte sie den Rücken etwas, streckte ihn dann jedoch nach kurzem Zögern wieder durch.
Das hier musste irgendeine Art geschmackloser Scherz sein.
Ich könnt mich ja gar nich konzentrieren in so 'nem Büro. Überall kann man reinschau'n. Und die Frau würd wahrscheinlich nich mal merk'n, wenn jemand die 'ne Ewigkeit lang beobacht'n würde.
Plötzlich wurde sich Lilli der Fensterfront in ihrem Rücken überdeutlich bewusst. Bei dem Gedanken daran, jetzt im Moment von dem Autor dieses Manuskripts beobachtet zu werden, breitete sich auf ihren Armen eine Gänsehaut aus. Ein Kribbeln kroch ihren Rücken hinauf und verwandelte sich in ein unangenehmes Jucken. Falls dort tatsächlich jemand mit einem Fernglas lauerte und jede ihrer Bewegungen überwachte, würde sie demjenigen zeigen, dass sie sich nicht einschüchtern ließ.
Sie fuhr hoch und trat an die Scheibe. Auf der anderen Straßenseite lag das AZIMUT Hotel, ein hässlicher L-förmiger Steinklotz. Mit schnellen Blicken suchte sie die Fenster im ersten Stock ab, dann im zweiten und dritten. Nichts. Da starrte niemand halb hinter einem Vorhang verborgen zu ihr zurück.
Natürlich nicht.
Ihre Hand stoppte auf halbem Weg zu der Packung Zigaretten in ihrer Hosentasche. Eine Unterbrechung kam nicht infrage. Sie setzte sich wieder.
Die Tür an der Seite is zu, also geh ich in den Vorgarten. Durch die Fenster kann ich keine Bewegungen drinnen seh'n, aber eins der Fenster is offen. So gelang ich in die Küche.
Die Frau sollte echt besser aufpass'n, immerhin lebt die hier nich als Einzige.
Im Geiste ging sie die vergangenen Wochen durch, doch ihres Wissens hatte sie das Küchenfenster nie offen stehen lassen. Es war natürlich nicht auszuschließen, dass Lilli ihren Fehler nicht bemerkt hatte, weil Emma nach der Schule das Fenster für sie geschlossen haben könnte. Wahrscheinlicher erschien es Lilli allerdings, dass der Verfasser dieses Manuskripts log und nicht durch das Fenster eingestiegen war. Falls er überhaupt in ihr Haus eingebrochen war.
In der Küche sieht alles total ordentlich aus. Wie immer. Die Flächen sin' sauber, und nix liegt rum. Alle Pfannen und Töpfe sin' blank poliert und in Schränke gepackt. Im Wohnzimmer nebenan sieht's genauso aus. Grüne Topfpflanzen, schöne Möbel und Kissen und so, kein Staub.
Die wird sich wohl nie ändern.
Hier sieht eigentlich nur eine Sache so richtig nach Leben aus, und das is die Geige von der Tochter. Die liegt mitten im Raum in so 'nem speziellen Koffer dafür. Der Deckel is offen. Als ob die grad erst damit gespielt hätte.
Lilli las den Absatz noch einmal, während ihr die Implikationen des Gelesenen klar wurden. Normalerweise bewahrte Emma die Geige in ihrem Zimmer auf. Als Lilli gestern Abend zu Bett gegangen war, war ihre Tochter im Wohnzimmer damit beschäftigt gewesen, neue Saiten aufzuziehen. Lilli hatte das Instrument heute Morgen bemerkt und bewusst nicht hochgebracht, damit Emma es selbst aufräumen musste, was nur bedeuten konnte .
Das Ding hat irgendwie was Erregendes. Mit 'nem Finger fahr ich übers Holz. Die is richtig schön geschwung'n, und oben den Hals kann man ganz leicht zerbrech'n. Da muss ich aufpass'n, weil ich ja Handschuhe anhab. Kann sonst schnell was passier'n.
Wie sich das wohl anfühl'n würde, die in echt zu berühr'n? Na ja, vielleicht irgendwann mal.
Hier sin' überall Fotos von ihrer Familie verteilt, so an den Wänden und auf den Regalen und so. Auf manchen von denen sin' die schon erwachsen, auf den meisten nich. Das is, als ob die Frau die ganze Zeit mit der Kamera neben denen hergelauf'n wär.
Von Lilli und ihrem Mann gibt's auch welche. Die haben sich wohl viel im Urlaub rumgetrieb'n, und warum auch nich? Musst'n ja 'n paar Sachen bring'n, die sonst keiner abzieh'n will, damit die sich das alles leist'n konnt'n.
Mich wundert's nich, dass das mit denen kaputt gegang'n is. Nene, ich find's eher komisch, dass die Frau die ganzen Fotos und alles nich weggeschmiss'n hat. Aber die weiß halt die Wahrheit über ihn nich.
Ich geh mal nach oben, wo die Schlafzimmer sin'. Als Erstes kommt Theos altes Zimmer. Hier is leider nich viel zu holen für mich, weil der alles in seine neue Wohnung mitgenomm'n hat.
Lillis Zimmer is direkt gegenüber. Das hat 'n großes Bett für zwei Leute und 'n paar Fenster zum Garten hinten. In 'ner Schublade vom Nachttisch find ich 'n kleines Spielzeug. Ansonsten sin' in ihren Schränken lange Röcke und so Kleider, die oben bis zum Hals zu sin', und natürlich sin' da auch ihre komischen Pullis, die die immer statt Blusen unter ihren Jacken trägt.
Jetzt is nur ein Zimmer übrig. Da is alles voll mit Klamotten und zerknüllten Sachen und so. Schmale Jeans überm Sofa. Tops, die den Bauch zeig'n, zwischen Sitzsäcken. Pinke Unterwäsche aufm Teppich.
Neben ihrem Schminktisch hängt 'n Poster von 'nem Typen in Unterwäsche. An den Wänden sin' Fotos von Emma und ihren Kumpels in Clubs für Erwachsene. Keins von denen is älter als zwei Jahre, und ihre Eltern sin' nirgends zu sehen. Int'ressant.
Obwohl das Zimmer ziemlich durch'nander is, find ich schnell, was ich gesucht hab. Geheimnisse.
Zu Hause schreib ich direkt alles für die auf. Es klackert sehr laut, aber ich werd nur immer aufgeregter, und es klackert noch mehr. Ich tu das wirklich. Jetzt werd'n die Rollen vertauscht!
Lilli sah dem Sekundenzeiger ihrer Armbanduhr beim Ticken zu, die Handflächen wieder auf die Schreibtischoberfläche gepresst. Obwohl sie saß, hatte sie das Gefühl, sich abstützen zu müssen. Sie schenkte sich ein Glas Wasser ein und verschüttete dabei etwas, sodass sich auf dem Holz des Tisches ein durchsichtiger Ring um das Glas bildete.
Dutzende Fragen drängten sich in ihrem Kopf, und jede einzelne schrie, als wäre sie die wichtigste. Sie schloss die Augen. Zuallererst musste sie herausfinden, ob dieser Scheißkerl tatsächlich heute in ihrem Haus gewesen war oder sogar in diesem Moment dort war. Lilli fuhr hoch. Emma!
Mit ein paar schnellen Griffen warf sie sich Mantel und Tasche über die Schulter und schloss das Büro hinter sich ab. Im Gehen zog sie ihr Handy aus der...
Dateiformat: ePUBKopierschutz: Wasserzeichen-DRM (Digital Rights Management)
Systemvoraussetzungen:
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet - also für „fließenden” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Mit Wasserzeichen-DRM wird hier ein „weicher” Kopierschutz verwendet. Daher ist technisch zwar alles möglich – sogar eine unzulässige Weitergabe. Aber an sichtbaren und unsichtbaren Stellen wird der Käufer des E-Books als Wasserzeichen hinterlegt, sodass im Falle eines Missbrauchs die Spur zurückverfolgt werden kann.
Weitere Informationen finden Sie in unserer E-Book Hilfe.