Schweitzer Fachinformationen
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Mein Name ist Anita Blake. Ich bin Expertin für Kreaturen der Nacht.
Ich habe mit Gestaltwandlern diniert, mit Werwölfen getanzt und werde von Jean-Claude, dem Meistervampir der Stadt, umworben. Doch seit Kurzem ist ein neuer Vampir in der Stadt. Dunkel und gefährlich. Sein Name: Alejandro. Und er will mich. Deshalb wütet jetzt ein Krieg der Untoten. Ich würde mich ja geschmeichelt fühlen - wenn mein Leben nicht auf dem Spiel stände ...
Als in St. Louis eine Leiche gefunden wird, die von nicht weniger als fünf Vampiren ausgesaugt wurde, ahnt Anita Blake nichts Gutes und geht der Sache auf den Grund. Sie findet heraus, dass ein Jahrtausende alter Vampir in der Stadt ist: der mächtige Meistervampir Alejandro. Er will Anita zu seiner Dienerin machen. Ehe sie sich versieht, gerät sie mitten in einen Revierkampf der Untoten. Denn der herrschende Vampir, Jean-Claude, beansprucht Anita für sich. Währenddessen verliebt sie sich in den attraktiven Lehrer Richard. Sie sind zwei Menschen zwischen den Fronten - zumindest glaubt Anita das. Und als es zu einer Schlacht der Untoten um die Seelen der Stadt kommt, läuft Anita Gefahr, die ihre für immer zu verlieren ...
"Laurell K. Hamilton saugt dich in ihre Welt ein wie der Kuss eines Vampirs." J.D. Robb
Nächster Band: Anita Blake - Gierige Schatten.
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Unter meinen Fingernägeln klebte eingetrocknetes Hühnerblut. Man muss ein bisschen Blut vergießen, wenn man seinen Lebensunterhalt mit Totenerweckungen verdient. Es klebte mir auch an Gesicht und Händen, blätterte aber schon ab. Ich hatte versucht, das Schlimmste zu entfernen, bevor ich zu der Besprechung ging, aber manche Dinge kann nur eine Dusche in Ordnung bringen. Ich trank einen Schluck Kaffee aus meinem persönlichen Becher, auf dem stand: »Wer mich auf die Palme bringt, ist selber schuld«, und blickte die beiden Männer an, die mir gegenübersaßen.
Mr Jeremy Ruebens war klein, ein finsterer, mürrischer Typ. Ich hatte ihn noch nie anders als finster blickend oder schreiend erlebt. Alles, was zu seinem Gesicht gehörte, drängte sich in der Mitte, als wär's zusammengeschoben worden, ehe der Ton trocken war. Seine Hände strichen über sein Mantelrevers, den dunkelblauen Schlips, die Krawattennadel, den weißen Hemdkragen. Dann falteten sie sich für einen Moment in seinem Schoß und begannen den Reigen von neuem: Mantelrevers, Schlips, Krawattennadel, Kragen, Schoß. Ich schätzte, dass ich es noch fünfmal würde mit ansehen können, bevor ich um Gnade schreien und ihm alles versprechen würde, was er wollte.
Der zweite war Karl Inger. Ihn hatte ich noch nie gesehen. Er war knapp einsfünfundachtzig. Neben Ruebens und mir würde er wie ein Turm aufragen. Eine Fülle welliger roter Haare umgab sein flächiges Gesicht. Er trug wirklich und wahrhaftig kotelettgroße Koteletten und den üppigsten Schnurrbart, den ich je gesehen hatte. Alles war ordentlich gestriegelt außer seiner unbändigen Frisur. Aber vielleicht wollte sie nur heute nicht richtig sitzen.
Ruebens' Hände machten zum vierten Mal ihre Runde. Vier war mein Limit.
Ich wollte um den Schreibtisch herumgehen, seine Hände packen und »Aufhören!« schreien. Aber das wäre wohl ein bisschen zu grob, selbst für meine Begriffe. »Ich habe Sie nicht so zappelig in Erinnerung, Ruebens«, sagte ich stattdessen.
Er sah mich an. »Zappelig?«
Ich deutete auf seine Hände und ihr endloses Kreisen. Er runzelte die Stirn und legte die Handflächen auf seine Oberschenkel. Dort blieben sie, regungslos. 1a-Selbstbeherrschung.
»Ich bin nicht zappelig, Miss Blake.«
»Ms Blake, bitte. Und warum sind Sie so nervös, Mr Ruebens?« Ich trank meinen Kaffee.
»Ich bin es nicht gewohnt, von Leuten wie Ihnen Hilfe zu erbitten.«
»Leuten wie mir?«
Er räusperte sich heftig. »Sie wissen, was ich meine.«
»Nein, Mr Ruebens, durchaus nicht.«
»Nun, eine Leichenbändigerin .« Er stockte mitten im Satz. Ich fing an, ärgerlich zu werden, und das musste er mir angesehen haben. »Nichts für ungut«, sagte er sanft.
»Wenn Sie hierher gekommen sind, um mich mit Schimpfnamen zu belegen, dann verlassen Sie gefälligst mein Büro. Wenn Sie in einer ernsten Angelegenheit hier sind, bringen Sie sie vor und verlassen dann gefälligst mein Büro.«
Ruebens stand auf. »Ich habe Ihnen vorher gesagt, sie wird uns nicht helfen.«
»Wobei helfen? Sie haben mir überhaupt noch nichts erzählt«, sagte ich.
»Vielleicht sollten wir ihr einfach sagen, warum wir gekommen sind«, schlug Inger vor. Er sprach in einem tiefen, rollenden Bass. Angenehm.
Ruebens holte tief Luft und stieß sie durch die Nase aus. »Also gut.« Er setzte sich wieder auf seinen Platz. »Als wir uns zuletzt begegnet sind, war ich noch Mitglied bei Humans Against Vampires.«
Ich nickte ihm ermunternd zu und trank von meinem Kaffee.
»Mittlerweile habe ich eine neue Gruppe gegründet, Humans First. Wir haben die gleichen Ziele wie HAV, aber unser Vorgehen ist direkter.«
Ich blickte ihn an. Das Hauptziel von HAV war es, den Vampiren die Legalität zu entziehen, um sie wieder wie Tiere erlegen zu können. Das kam mir entgegen. Ich habe früher Vampire getötet, gejagt, wenn Sie so wollen. Inzwischen war ich ihr Henker. Ich brauchte einen Hinrichtungsbefehl, um einen bestimmten Vampir zu töten, andernfalls war es Mord. Um den Befehl zu bekommen, musste man beweisen, dass der Vampir eine Gefahr für die Allgemeinheit war, und das hieß, man musste erst abwarten, bis der Vampir jemanden umgebracht hatte. Die bisher geringste Anzahl waren fünf Tote gewesen, die höchste dreiundzwanzig. Das waren eine Menge Leichen. In der guten alten Zeit durfte man einen Vampir töten, sobald man ihn erblickte.
»Wie sieht denn dieses direkte Vorgehen aus?«
»Sie wissen schon«, sagte Ruebens.
»Nein«, erwiderte ich, »keineswegs.« Ich hatte eine Vermutung, aber ich wollte es von ihm selbst hören.
»HAV ist es nicht gelungen, die Vampire mithilfe der Medien oder der politischen Maschinerie zu diskreditieren. Humans First ist entschlossen, sie alle vollständig zu vernichten.«
Ich lächelte über meinen Kaffeebecher hinweg. »Sie meinen, Sie wollen jeden einzelnen Vampir in den Vereinigten Staaten töten?«
»So lautet das Ziel«, bestätigte er.
»Das ist Mord.«
»Sie haben Vampire getötet. Halten Sie das wirklich für Mord?«
Nun holte ich tief Luft. Noch vor ein paar Monaten hätte ich Nein gesagt. Aber jetzt war ich mir einfach nicht mehr sicher. »Ich bin mir nicht mehr sicher, Mr Ruebens.«
»Wenn das neue Gesetz durchkommt, Ms Blake, werden Vampire wählen dürfen. Macht Ihnen das keine Angst?«
»Doch.«
»Dann helfen Sie uns.«
»Hören Sie auf, drum herumzureden, Ruebens. Sagen Sie einfach, was Sie wollen.«
»Na schön. Wir wollen den Schlafplatz des Meistervampirs der Stadt.«
Eine Weile sah ich ihn nur an. »Meinen Sie das ernst?«
»Todernst, Ms Blake.«
Ich musste lächeln. »Wie kommen Sie darauf, dass ich weiß, wo sich dieser Schlafplatz befindet?«
Es war Inger, der darauf antwortete. »Kommen Sie, Ms Blake. Wenn wir zugeben können, dass wir für Mord eintreten, dann können Sie zugeben, dass Sie den Meister kennen.« Er lächelte ach so sanftmütig.
»Sagen Sie mir, woher Sie diese Information haben, und ich werde es vielleicht bestätigen, vielleicht aber auch nicht.«
Sein Lächeln wurde nur ein bisschen breiter. »Also wer redet jetzt drum herum?«
Da hatte er Recht. »Wenn ich sage, ich kenne den Meister, was dann?«
»Nennen Sie uns seinen Schlafplatz«, sagte Ruebens. Er beugte sich nach vorn mit gieriger, beinahe lüsterner Miene. Ich fühlte mich nicht geschmeichelt. Nicht ich war es, die ihn erregte. Es war der Gedanke, den Meister zu pfählen.
»Woher wissen Sie, dass der Meister ein Mann ist?«
»Es gab einen Artikel in der Post-Dispatch. Der Name wurde sorgfältig vermieden, aber diese Kreatur war eindeutig männlich«, sagte Ruebens.
Ich überlegte, wie es Jean-Claude gefallen würde, als Kreatur bezeichnet zu werden. Ich wollte es lieber nicht so genau wissen. »Ich nenne Ihnen eine Adresse und Sie gehen hin und was dann? Stoßen Sie ihm einen Holzpflock ins Herz?«
Ruebens nickte. Inger lächelte.
Ich schüttelte den Kopf. »Daraus wird wohl nichts.«
»Sie weigern sich, uns zu helfen?«, fragte Ruebens.
»Nein, ich kenne einfach den Schlafplatz nicht.« Ich war froh, damit die Wahrheit zu sagen.
»Sie lügen, um ihn zu schützen«, behauptete Ruebens. Sein Gesicht wurde noch finsterer, auf seiner Stirn bildeten sich tiefe Falten.
»Ich kenne ihn wirklich nicht, Mr Ruebens, Mr Inger. Wenn ich für Sie einen Toten erwecken soll, darüber können wir reden, andernfalls .« Ich ließ den Satz unvollendet und schenkte ihnen mein professionellstes Lächeln. Es schien keinerlei Wirkung auf sie zu haben.
»Wir haben uns bereit gefunden, Sie zu dieser unchristlichen Zeit zu sprechen, und wir haben für die Beratung ein ansehnliches Honorar bezahlt. Ich möchte meinen, dass Höflichkeit das Mindeste ist, was Sie uns schulden.«
Ich wollte antworten, Sie haben damit angefangen, aber das hätte kindisch geklungen. »Ich habe Ihnen Kaffee angeboten. Sie haben ihn abgelehnt.«
Ruebens Blick wurde noch eine Stufe finsterer, rings um die Augen zeigten sich kleine Zornesfalten. »Behandeln Sie alle Ihre Klienten so?«
»Bei unserer letzten Begegnung haben Sie mich ein Zombieflittchen genannt. Ich schulde Ihnen gar nichts.«
»Aber unser Geld haben Sie genommen.«
»Mein Boss hat es genommen.«
»Wir sind im Morgengrauen zu einem Besprechungstermin gekommen, Ms Blake. Sicher können Sie uns auf halbem Weg entgegenkommen.«
Ich hatte den Termin mit Ruebens nicht gewollt, aber nachdem Bert ihr Geld schon genommen hatte, hatte ich die Sache quasi am Hals gehabt. Die Besprechung hatte ich für den frühen Morgen festgesetzt, also nach der Arbeit und vor dem Zubettgehen. Auf diese Weise könnte ich anschließend nach Hause fahren und bekäme acht Stunden Schlaf ohne Unterbrechung. Sollte doch Ruebens seinen Schlaf unterbrechen.
»Könnten Sie herausfinden, wo der Meister seinen Schlafplatz hat?«, fragte Inger.
»Wahrscheinlich, aber selbst wenn, würde ich Ihnen die Adresse nicht geben.«
»Warum nicht?«, fragte er.
»Weil sie mit ihm unter einer Decke steckt«, sagte Ruebens.
»Still, Jeremy.«
Ruebens öffnete schon empört den Mund, aber Inger sagte: »Bitte, Jeremy, um der Sache willen.«
Ruebens hatte sichtlich Mühe, seinen Ärger herunterzuschlucken, aber er schaffte es. Echte Selbstbeherrschung.
»Warum nicht, Ms...
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