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Eine Bar, ein schmutziger Hinterhof: Zwischen zwei Müllcontainern liegt die Leiche einer Stripperin. Vampirjägerin Anita Blake wird hinzugerufen, denn der Körper der Frau ist völlig blutleer und übersät von Bisswunden. Dieser Mord wurde von nicht nur einem Vampir begangen. Anita weiß aus eigener Erfahrung, was für eine berauschende Erfahrung der Biss eines mächtigen Vampirs sein kann - berauschend genug, um wie das Opfer ohne Gegenwehr in den Tod zu gehen. War dies ein Einzelfall oder der Auftakt einer Mordserie? Gleichzeitig kämpft Anita mit ihren eigenen Problemen - denn sie ist noch immer infiziert mit der Ardeur, einem übernatürlichen Verlangen. Und das muss gestillt werden ...
"Mörderisch schnell, actiongeladen, voller Spannung und purer Leidenschaft." Barnes & Noble Review
Dieses E-Book ist der erste Band einer zweiteiligen Geschichte. Nächster Band: Anita Blake - Blinder Hunger.
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Es war eine Oktoberhochzeit. Die Braut war eine Hexe, die Verbrechen übernatürlicher Wesen aufklärte. Der Bräutigam arbeitete als Totenerwecker und Vampirjäger. Das klang wie ein Halloweenscherz, war aber keiner.
Die Bräutigamseite trug ganz traditionell schwarzen Smoking, weißes Hemd mit orangefarbener Fliege. Die Brautseite trug orangefarbene Kleider. Ballkleider in Halloween-Orange sind kaum zu finden. Ich befürchtete schon, ich müsste dreihundert Dollar für so eine Monstrosität hinblättern. Doch da ich zur Bräutigamseite gehörte, durfte ich einen Smoking tragen. Larry Kirkland, Bräutigam, Kollege und Freund, blieb standhaft. Er weigerte sich, mich zu einem Kleid zu zwingen, wenn ich keins anziehen wollte. Hmm, mal überlegen: dreihundert Dollar oder mehr für ein sehr orangenes Ballkleid, das ich lieber verbrennen würde, als es je wieder anzuziehen, oder hundert Dollar für einen geliehenen Smoking, den ich hinterher wieder loswerden konnte. Warten Sie, lassen Sie mich kurz überlegen.
Ich lieh mir den Smoking. Kaufen musste ich ein Paar schwarze Schnürschuhe. Der Verleih hatte keine in Frauengrößen. Aber gut. Selbst mit den Siebzig-Dollar-Schuhen, die ich wahrscheinlich nie wieder tragen würde, kam ich noch ziemlich gut weg.
Als ich die vier Brautjungfern sah, wie sie mit ihren aufgeplusterten Kleidern und Hochsteckfrisuren durch den Mittelgang der vollbesetzten Kirche schritten, fand ich, dass ich sogar sehr gut weggekommen war. Sie trugen runde Sträußchen aus orangenen und weißen Blüten mit schwarzer Spitze, an denen orangene und schwarze Bänder baumelten. Ich brauchte nur vorne zu stehen und mit einer Hand das andere Handgelenk zu halten. Eine Anweisung der Hochzeitsorganisatorin. Sie fürchtete offenbar, die Trauzeugen des Bräutigams würden sonst in der Nase bohren oder etwas ähnlich Peinliches tun. Wir durften die Hände nicht in die Hosentasche schieben, nicht vor dem Schritt falten, nicht die Arme verschränken. Zur Generalprobe war ich zu spät gekommen. Große Überraschung. Dabei hatte die Hochzeitsplanerin geglaubt, ich könnte einen zivilisierenden Einfluss auf die Männer haben, nur weil ich eine Frau war. Dabei war ich kaum weniger flapsig, wie sie bald feststellte. Offen gestanden fand ich, dass wir uns alle wirklich gut benahmen. Nur schien sie sich in Gegenwart von Männern nicht sehr wohl zu fühlen. Oder in meiner Gegenwart. Vielleicht lag's auch daran, dass ich bewaffnet war.
Doch keiner der Trauzeugen, mich eingeschlossen, hat irgendetwas getan, worüber sie sich hätte beschweren können. Das war Larrys Tag, und keiner von uns wollte ihn versauen. Oh, und natürlich Tammys Tag.
Die Braut betrat am Arm ihres Vaters die Kirche. Ihre Mutter saß schon in der vordersten Bank in einem hellorangenen Kleid, das ihr gut stand. Sie strahlte und weinte, sie litt und war zugleich überglücklich. Mrs Reynolds war der Grund für die große kirchliche Hochzeit. Larry und Tammy wären mit einer kleineren zufrieden gewesen, aber Tammy schien ihrer Mutter nichts abschlagen zu können, und Larry wollte mit seiner zukünftigen Schwiegermutter gut auskommen.
Detective Tammy Reynolds war ein Traum in Weiß komplett mit Schleier, der wie Dunst ihr Gesicht verhüllte. Sie war so stark geschminkt wie noch nie, doch das dramatische Make-up passte zu der Perlenkette und dem glockenförmigen Rock. Das Kleid sah aus, als hätte es auch allein den Gang hinunterschreiten oder zumindest allein stehen können. Mit ihren Haaren hatten sie auch etwas gemacht. Es war geglättet und straff nach hinten frisiert, sodass ihre aparte Schönheit zur Geltung kam. Mir war vorher nie aufgefallen, dass Detective Reynolds schön war.
Die Trauzeugen des Bräutigams, Larrys drei Brüder und ich, standen in einer Reihe, ich am Ende. Darum musste ich ein bisschen den Hals recken, um Larrys Gesicht zu sehen. Es lohnte sich. Er war so blass, dass die Sommersprossen auffielen wie Tintenspritzer. Seine blauen Augen waren größer als sonst. Mit seinen kurzen roten Locken hatten sie auch etwas angestellt: Sie lagen beinahe glatt an. Er sah gut aus. Sofern er nicht noch in Ohnmacht fiel. Er blickte Tammy an, als hätte ihm jemand mit einem Hammer eins übergebraten. Hätten sie ihn auch zwei Stunden lang geschminkt, hätte er natürlich traumhaft ausgesehen. Aber Männer brauchen sich darüber keine Gedanken zu machen. Lebendig und gesund ist der Standard. Von der Frau wird erwartet, dass sie an ihrem Hochzeitstag schön ist, der Bräutigam muss nur da sein und sollte keinen in Verlegenheit bringen, am wenigsten die Braut.
Ich hielt den Kopf wieder gerade und versuchte ebenfalls, keinen in Verlegenheit zu bringen. Ich hatte mir die Haare in nassem Zustand zurückgebunden, damit sie glatt anlagen. Da ich nicht bereit war, sie mir abzuschneiden, war dies die beste Methode, um wie ein Mann auszusehen. Aber es gab noch anderes an mir, was sich einem männlichen Erscheinungsbild widersetzte. Ich habe Kurven, und die werden auch in einem Männersmoking nicht unsichtbar. Keiner beklagte sich, doch die Hochzeitsorganisatorin verdrehte bei meinem Anblick die Augen. Laut sagte sie: »Du brauchst mehr Make-up.«
»Die anderen Trauzeugen sind auch nicht geschminkt«, wandte ich ein.
»Willst du hübsch aussehen?«
Da ich fand, ich sähe schon ziemlich gut aus, gab es nur eine Antwort: »Nicht unbedingt.«
Das war dann die letzte Unterhaltung zwischen uns gewesen. Sie ging mir entschieden aus dem Weg. Ich glaube, sie wollte absichtlich gemein sein, weil ich ihr nicht half, die anderen Trauzeugen auf Linie zu bringen. Sie schien zu glauben, dass wir unsere Kräfte vereinen sollten, nur weil wir beide Eierstöcke statt Eier hatten. Davon abgesehen, warum sollte ich mich extra aufhübschen? Es war Tammys und Larrys Tag, nicht meiner. Falls, FALLS ich je heiraten sollte, würde ich mir damit Mühe geben. Bis dahin war es mir egal. Außerdem trug ich bereits mehr Make-up als sonst. Also überhaupt welches. Meine Stiefmutter Judith erzählt mir dauernd, dass ich ab dreißig über diese Frauendinge anders denken werde. Bis zur großen Drei-Null sind es nur noch drei Jahre, aber die Panik hat noch nicht eingesetzt.
Tammys Vater übergab ihre Hand an Larry. Tammy ist sieben Zentimeter größer als er, die hohen Absätze nicht eingerechnet. Ich stand nah genug beim Bräutigam und sah den Blick, mit dem Tammys Vater seinen Schwiegersohn bedachte. Es war kein freundlicher Blick. Tammy war im vierten Monat schwanger, und daran war Larry schuld. Eigentlich Tammy und Larry, aber ich glaube nicht, dass ihr Vater es so sah. Nein, Mr Nathan Reynolds machte offenbar Larry dafür verantwortlich, so als hätte er die Jungfrau Tammy aus dem Bett weg entführt, entjungfert und schwanger zurückgebracht.
Mr Reynolds hob Tammys Schleier, um das sorgfältig geschminkte Gesicht zu enthüllen. Er küsste sie feierlich auf die Wange, warf Larry noch einen finsteren Blick zu und wandte sich freundlich lächelnd ab, um sich zu seiner Frau in die Bank zu setzen. Dass er von dem finsteren Blick so schnell zu einem freundlichen Lächeln wechseln konnte, wenn er wusste, dass die ganze Kirche sein Gesicht sah, störte mich. Es gefiel mir nicht, dass Larrys Schwiegervater so gut lügen konnte. Ich fragte mich, womit er sein Geld verdiente. Doch ich war generell misstrauisch. Das kommt davon, wenn man zu lange zu eng mit der Polizei zusammenarbeitet. Zynismus ist so ansteckend.
Wir alle drehten uns zum Altar um, denn die Trauzeremonie begann. Ich war im Lauf der Jahre bei einem Dutzend Hochzeiten gewesen, meist bei christlichen, sodass mir der Ablauf und die Worte vertraut waren. Komisch, wie viel sich einem unbewusst einprägt. »Liebe Gemeinde, wir haben uns heute hier versammelt, um diesen Mann und diese Frau in den heiligen Bund der Ehe eintreten zu lassen.«
Es war keine katholische oder episkopale Hochzeit, darum brauchten wir nicht niederzuknien oder sonst etwas zu tun. Wir würden nicht mal die Kommunion erhalten. Ich muss zugeben, dass meine Gedanken dadurch ein wenig abschweiften. Ich war noch nie ein großer Fan von Hochzeiten. Sie sind nötig, sicher, aber ich gehörte nicht zu den Mädchen, die sich ausmalen, wie ihre Hochzeit eines Tages sein wird. Ich kann mich nicht erinnern, je darüber nachgedacht zu haben, bevor ich mich im College verlobte, und als die Verlobung in die Brüche ging, ging ich wieder dazu über, nicht an Hochzeiten zu denken. Später war ich kurz mit Richard Zeeman verlobt, Lehrer für Naturwissenschaften an der Junior High und Ulfric des hiesigen Werwolfrudels. Doch er machte mit mir Schluss, weil ich besser mit den Monstern zurechtkam als er. Inzwischen hatte ich mich so ziemlich mit dem Gedanken abgefunden, dass ich wohl nie heiraten, diese Worte nie vor mir und meinem Liebsten gesprochen würden. Laut würde ich es niemals zugeben, aber ein kleines bisschen machte es mich traurig. Nicht das mit der Hochzeit - mein eigenes Hochzeitskleid wäre mir genauso zuwider wie andere -, sondern dass ich keinen Menschen hatte, den ich mein Eigen nennen konnte. Ich war im amerikanischen Bürgertum in einer Kleinstadt aufgewachsen und wand mich innerlich vor Verlegenheit, weil ich gegenwärtig mit drei Männern gleichzeitig zusammen war, vielleicht mit vieren, je nachdem, wie man es sehen will. Ich arbeitete daran, es nicht mehr als peinlich zu empfinden, doch es warf ständig Fragen auf. Zum Beispiel: Wen nimmt man als Begleiter zu einer Hochzeitsfeier mit? Diese fand in einer Kirche statt, zwischen lauter heiligen Dingen; somit fielen zwei Männer schon mal aus. Vampire kamen in solcher Umgebung nicht gut zurecht. Wenn Jean-Claude und Asher beim Reinkommen in Flammen aufgingen, würde das die Feierlaune doch ziemlich dämpfen. Blieben mein offizieller Freund, Micah...
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