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Ein rasantes Abenteuer, das dich an der Kehle packt und nicht mehr loslässt!
Profikiller Edward ist ein alter Freund von Anita Blake und sie schuldet ihm einen Gefallen. Deshalb fährt sie nach Santa Fe, um mit ihm zusammen eine Reihe brutaler ritueller Morde aufzuklären, bei denen grausame Magie im Spiel war. Ihre Ermittlungen führen die beiden auf die Spur einer uralten Vampirin, die behauptet, eine aztekische Göttin zu sein. Es wird bald klar, dass die Morde nur der Auftakt des Grauens waren - denn der Täter versucht, eine dunkle Macht zu erwecken ...
Dieses E-Book ist der erste Band einer zweiteiligen Geschichte. Nächster Band: Anita Blake - Herrscher der Finsternis.
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Ich war von oben bis unten mit Blut bespritzt. Aber nicht mit meinem, also war's in Ordnung. Außerdem war es nur Tierblut. Wenn die schlimmste Bluttat dieser Nacht sechs Hühner und eine Ziege betraf, konnte ich damit leben und jeder andere auch. Ich hatte hintereinander sieben Tote erweckt. Das war selbst für mich ein Rekord.
Kurz vor der Dämmerung, der Himmel war noch dunkel und voller Sterne, bog ich in meine Einfahrt ein. Ich ließ den Jeep draußen stehen, war zu müde, um mich mit dem Garagentor zu befassen. Es war Mai, kam einem aber vor wie April. Der Frühling in St. Louis ist eine Zwei-Tage-Angelegenheit zwischen der Winterkälte und der Sommerhitze. Den einen Tag friert man sich den Arsch ab, und kurz darauf sind es dreißig Grad. Aber in diesem Jahr gab es einen richtigen Frühling, einen nassen, milden Frühling.
Von den vielen Zombies abgesehen war das eine Nacht wie jede andere. Vom Bürgerkriegssoldaten, den eine Historikervereinigung befragen will, über das Testament, dem die Unterschrift fehlt, bis zur letzten Konfrontation eines Sohnes mit seiner ehemals Missbrauch treibenden Mutter war mal wieder alles dabei gewesen. Und ich hatte die ganze Nacht in einem Pulk von Anwälten und Therapeuten herumgestanden. Wenn ich nur noch einmal jemanden fragen hörte: Wie fühlst du dich dabei, Jonathan (oder Cathy oder wer auch immer)?, würde ich anfangen zu schreien. Ich wollte nie wieder sehen, wie jemand »auf Gefühle eingeht«. Wenigstens kamen bei den meisten Anwälten die Hinterbliebenen nicht mit ans Grab. Der vom Gericht bestellte Anwalt vergewissert sich, ob der erweckte Tote genügend Wahrnehmungsfähigkeit hat, um zu wissen, was er unterschreibt, dann unterzeichnet er das Dokument als Zeuge. Wenn der Tote die Fragen nicht beantworten kann, gibt es keine rechtsgültige Unterschrift. Der Tote muss dafür »geistig gesund« sein. Ich hatte noch keinen erweckt, der diese Definition geistiger Gesundheit nicht erfüllte, aber offenbar kam es manchmal vor. Jamison, einer meiner Kollegen bei Animator's Inc., hatte es mal mit zwei Anwälten zu tun gehabt, die am offenen Grab deswegen aneinandergeraten sind. Lustig.
Es war so kühl, dass ich fröstelte, als ich auf meine Haustür zuging. Als ich gerade den Schlüssel ins Schloss fummelte, klingelte das Telefon. Ich stieß die Tür mit der Schulter auf, weil keiner kurz vor Morgengrauen anruft, wenn es nicht wichtig ist. Bei mir war das meistens die Polizei, und dann ging es um Mord. Ich trat die Tür wieder zu und lief zur Küche. Der Anrufbeantworter hatte sich bereits eingeschaltet. Meine Ansage lief aus, und Edwards Stimme war zu hören.
»Anita, hier Edward. Wenn du da bist, nimm ab.« Schweigen.
Ich rannte schneller und schlitterte auf hohen Absätzen zum Telefon, bumste gegen die Wand, ergriff den Hörer und hätte ihn fast wieder fallen lassen. Während ich ihn auffing und drehte, rief ich atemlos: »Edward, Edward, ich bin's! Ich bin zu Hause!«
Als ich ihn endlich am Ohr hatte, hörte ich ihn leise lachen.
»Schön, dass ich auch mal amüsant bin. Was ist los?«, fragte ich.
»Ich fordere meinen Gefallen ein«, antwortete er ruhig.
Jetzt war ich es, die schwieg. Er war mir mal als Verstärkung zu Hilfe gekommen und hatte zusätzlich einen Freund mitgebracht, Harley. Das Ende der Geschichte war, dass ich Harley tötete. Na ja, er hatte versucht, mich umzubringen, und ich war schneller gewesen, aber Edward nahm das damals ziemlich persönlich. Eine heikle Sache. Edward ließ mir dann die Wahl: Entweder sollten er und ich gegeneinander antreten und ein für alle Mal herausfinden, wer der Bessere ist, oder ich wäre ihm einen Gefallen schuldig. Er würde mich dann eines Tages anrufen und mich als Verstärkung mitnehmen wie Harley damals. Ich hatte mich für die zweite Möglichkeit entschieden. Ich wollte niemals gegen Edward antreten müssen. Denn ich war ziemlich sicher, dass ich am Ende tot wäre.
Edward war ein Auftragsmörder. Spezialisiert auf Monster, Vampire, Gestaltwandler, was man sich nur denken kann. Es gab Leute wie mich, die das legal taten, aber Edward interessierte es nicht, ob etwas legal oder ethisch vertretbar war. Gelegentlich brachte er sogar Menschen um, allerdings nur, wenn sie in dem Ruf standen, gefährlich zu sein. Auftragsmörder, Kriminelle, bösartige Leute eben. Er verstand sein Handwerk und diskriminierte niemanden, Rasse, Religion, Geschlecht oder dergleichen war ihm völlig egal. Wenn derjenige gefährlich war, brachte Edward ihn zur Strecke. Dafür lebte er, das war er - das Raubtier der Raubtiere.
Einmal hatte ihn jemand auf mich ansetzen wollen. Edward hatte abgelehnt und war zu mir gekommen als mein Leibwächter, mit Harley. Ich fragte ihn damals, warum er den Auftrag nicht angenommen hatte. Seine Antwort war einfach. Hätte er angenommen, würde er nur mich töten. Wenn er mich beschützte, würde er mehr Leute töten. Edwards Logik.
Er ist entweder ein Soziopath oder so knapp dran, dass man den Unterschied nicht mehr sieht. Ich bin vielleicht einer der wenigen Freunde, die er hat, aber das ist in etwa, als sei man mit einem Leoparden befreundet. Er rollt sich am Fußende des Bettes zusammen und lässt sich den Kopf streicheln, aber er würde einem trotzdem an Kehle gehen. Nur noch nicht heute Abend.
»Anita, bist du noch dran?«
»Ja, Edward.«
»Du scheinst dich nicht zu freuen, von mir zu hören.«
»Sagen wir einfach, ich bin vorsichtig.«
Er lachte wieder. »Vorsichtig. Nein, du bist nicht vorsichtig. Du bist misstrauisch.«
»Ja«, sagte ich. »Worum geht es also?«
»Ich brauche Verstärkung.«
»Was kann so gefährlich sein, dass der Tod persönlich Verstärkung braucht?«
»Ted Forrester braucht Vampirhenker Anita Blake als Verstärkung.«
Ted Forrester war Edwards Alter ego, seine einzige legale Identität, von der ich wusste. Ted war ein Kopfgeldjäger für abnorme Wesen, ausgenommen Vampire. Für die wurde immer eine Ausnahme gemacht, weshalb es zum Beispiel gerichtlich bestellte Vampirhenker gab, aber keine gerichtlich bestellten Henker für alle anderen. Vielleicht machten sie die bessere Lobbyarbeit, zumindest bekamen sie die meiste Presse. Kopfgeldjäger wie Ted füllten die Lücke zwischen der Polizei und den zugelassenen Henkern. Sie arbeiteten meistens in Rancher-Staaten, wo es erlaubt war, Schädlinge zu jagen und sich dafür bezahlen zu lassen. Zu den Schädlingen zählten auch Lykanthropen. In sechs Staaten durfte man sie einfach abknallen, solange danach bei einer Blutuntersuchung bewiesen wurde, dass es wirklich Lykanthropen waren. Ein paar solcher Fälle waren vor Gericht gelandet und erfolgreich angefochten worden, aber geändert hatte sich nichts.
»Und wofür braucht mich Ted?« Obwohl ich wahrhaftig erleichtert war, dass Ted mich fragte und nicht Edward. Hätte er mich als Edward um Hilfe gebeten, ginge es wahrscheinlich um etwas Illegales, vielleicht sogar um Mord. Ich stand nicht auf kaltblütiges Morden. Noch nicht.
»Komm nach Santa Fe, dann erfährst du es.«
»Nach New Mexico? Santa Fe in New Mexico?«
»Ja.«
»Wann?«
»Jetzt.«
»Da ich als Vampirhenker komme, kann ich wohl meinen Ausweis zücken und mein Arsenal mitbringen.«
»Bring mit, was du willst«, sagte Edward. »Ich werde mein Spielzeug mit dir teilen, wenn du da bist.«
»Ich bin noch gar nicht im Bett gewesen. Bleibt mir noch Zeit, ein bisschen zu schlafen, bevor ich ins Flugzeug steige?«
»Ja, aber sei am Nachmittag hier. Wir haben die Leichen weggebracht, den Rest des Tatorts heben wir für dich auf.«
»Welche Art Verbrechen?«
»Ich würde sagen Mord, aber das trifft es nicht ganz. Blutbad, Gemetzel, Folter. Ja«, sagte er, als dächte er über den Begriff nach, »ein Foltermord.«
»Willst du mir Angst machen?«, fragte ich.
»Nein.«
»Dann lass das Dramatisieren und sag mir einfach, was passiert ist.«
Er seufzte, und zum ersten Mal hörte ich eine schleppende Müdigkeit in seiner Stimme. »Wir haben zehn Vermisste und zwölf Tote.«
»Scheiße«, sagte ich. »Wieso habe ich nichts in den Nachrichten gehört?«
»Die Vermisstenfälle standen in der Boulevardpresse. Ich glaube, die Schlagzeile war: >Bermuda-Dreieck in der Wüste.< Die zwölf Toten sind drei Familien. Die Nachbarn haben sie heute gefunden.«
»Wie lange waren sie da schon tot?«, fragte ich.
»Seit ein paar Tagen, eine Familie seit fast zwei Wochen.«
»Himmel, wieso hat die keiner vermisst?«
»Während der letzten zehn Jahre hat sich die Bevölkerung von Santa Fe völlig verändert. Viele lassen sich hier nieder oder haben eine Ferienwohnung. Die Einheimischen nennen sie Kalifornienmacher.«
»Witzig«, sagte ich. »Aber ist Ted Forrester ein Einheimischer?«
»Ted wohnt in der Nähe der Stadt, ja.«
Eine freudige Erregung durchfuhr mich. Edward war ein wandelndes Geheimnis. Ich wusste so gut wie nichts über ihn. »Heißt das, ich werde deine Wohnung sehen?«
»Du wirst bei Ted Forrester wohnen«, antwortete er.
»Aber das bist du, Edward. Ich werde also bei dir zu Hause wohnen?«
Einen Augenblick lang war er still, dann: »Ja.«
Plötzlich fand ich die Reise viel attraktiver. Ich würde Edwards Zuhause kennenlernen. Ich würde meine Nase in sein Privatleben stecken können, falls er eins hatte. Was konnte besser sein?
Doch eins beunruhigte mich noch. »Du hast gesagt, dass die Opfer drei Familien sind. Schließt das Kinder ein?«
»Seltsamerweise nicht«, sagte er.
»Na wenigstens etwas, Gott sei Dank.«
»Bei den Kleinen bist du schon immer weich geworden«, fand er.
»Macht es dir...
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