Schweitzer Fachinformationen
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Gesucht: Der Mann fürs Leben. Muss nicht perfekt sein ...
Aus ihrer Fake-Beziehung ist längst etwas Echtes geworden. Luc und Oliver sind verliebt und könnten eigentlich nicht glücklicher sein. Doch dann bricht auf einmal der Heiratswahn aus, und alle um sie herum geben sich das Jawort. Von den ganzen Zukunftsplänen in seinem Bekanntenkreis unter Druck gesetzt, beginnt Luc sich zu fragen, ob Oliver und er auch den nächsten Schritt wagen sollten. Aber beide merken schnell, dass es für ein Happy End mehr braucht als bloß einen Heiratsantrag ...
"Unterhaltsam und authentisch. Niemand verdient ein Happy End mehr als Luc und Oliver!" BOOKPAGE
Die Fortsetzung der romantischen Liebesgeschichte rund um Luc und Oliver
Der Sinn von Junggesellinnenabschieden hatte sich mir noch nie erschlossen. Aber wenn ich mir meine Erfahrungen mit Gartenpartys, Dinnerpartys und Kostümpartys so ansah, war ich wohl allgemein kein großer Fan von Partys. Rückblickend mochte das der Grund dafür sein, dass ich meine Partyjahre in erster Linie damit verbracht hatte, mich elend zu fühlen und mich selbst zu hassen. Ich hatte mich weiterentwickelt. Darin war ich sogar verdammt gut. Ebenso wie darin, Bridges Junggesellinnenabschied zu organisieren. Oder eher ihren geschlechtsneutralen Abschied vom Singleleben, denn sie hatte die Hälfte ihres Freundeskreises nicht ausschließen wollen. Und da sie mich zu ihrer »Maid of Honour« gemacht hatte, hätte es auch mich ausgeschlossen, was seltsam gewesen wäre. Obwohl ich insgeheim einen Abend zu Hause mit meinem wundervollen Anwaltsfreund vorgezogen hätte.
Mein wundervoller Anwaltsfreund, der sich auch nach zwei Jahren noch wie mein wundervoller Anwaltsfreund anfühlte.
Mein wundervoller Anwaltsfreund, der gerade spät dran war - was dem Anwaltsteil und nicht dem Freundteil zuzuschreiben war.
Hier saß ich also im abgesperrten VIP-Bereich einer schicken, aber erschwinglichen Cocktailbar und trug eine gehäkelte Mütze in Form einer Vulva auf dem Kopf. Eine maßgefertigte Häkelmütze in Form einer Vulva, die ich bei einer von Bridges Freundinnen in Auftrag gegeben hatte, nachdem mir klar geworden war, dass es sich bei Genitalien-Merch für Junggesellinnenabschiede fast ausschließlich um Penisse handelte. Natürlich hätte ich einfach auf Deko in Form von Genitalien verzichten können, aber dann wäre es kein richtiger geschlechtsneutraler Abschied vom Singleleben gewesen, was Bridge traurig gemacht hätte. Und sowohl als Trauzeuge als auch als Freund wollte ich es unbedingt vermeiden, Bridget traurig zu machen.
James Royce-Royce fischte einen schwanzförmigen Lolli aus dem schwanzförmigen Lolliglas. Es war das erste Mal seit Monaten, dass ich ihn oder seinen Ehemann James Royce-Royce ohne ihren frisch adoptierten Sohn sah. Ihr frisch adoptierter Sohn, den sie selbstverständlich James genannt hatten. Um Verwirrung zu vermeiden, nannten sie ihn allerdings Baby J. »Ich muss schon sagen, Luc«, meinte er. »Ich bin beleidigt, weil du dich für kommerziell produzierte, penisförmige Süßigkeiten entschieden hast, statt mich um Hilfe zu bitten.«
Bernadette May, eine recht bekannte Kochbuchautorin, mit der Bridge so viele Arbeitskrisen durchgestanden hatte, dass sie zwangsläufig Freundinnen geworden waren, starrte auf der anderen Seite des Tischs düster vor sich hin. Sie war die Art Person, die wegen allem und jedem düster vor sich hinstarren konnte - und es meistens auch tat. »Das liegt daran, dass du wahrscheinlich einen echten, in Safran gerollten und mit Blattgold verzierten Pferdepenis mitgebracht hättest.«
»Wohingegen dein Beitrag ein mit Marzipanschwänzen verzierter Biskuitkuchen gewesen wäre«, entgegnete James Royce-Royce.
»Aus ebendiesem Grund«, ich zupfte meine Vulvamütze zurecht, »habe ich euch beide nicht um Hilfe gebeten. Heute Abend feiern wir Bridget. Es sollte keine Gelegenheit für euch werden, euch in einem Cook-off mit Penisthema zu battlen.«
Bridge saß neben mir, trug eine Penismütze und, wie wir alle, ein T-Shirt mit der Aufschrift Bridge's Bitches. Nein, Oliver, ich glaube, das geht in Ordnung, wir benutzen das Wort im empowernden Sinn, und jetzt ist es sowieso zu spät, es zu ändern, was auf ein Missverständnis mit der Druckerei zurückzuführen war.
»Ein Cook-off mit Penisthema wäre eigentlich ziemlich cool gewesen«, sagte sie.
»Ein geschlechtsneutrales Genitalien-Cook-off«, warf Priya ein. »Ich werde nicht nach Hause zu meinen Freundinnen zurückkehren und ihnen erzählen, dass ich einem Back-Event beigewohnt habe, bei dem sich alles um Schwänze drehte.«
Freundinnen, Plural. Das war eine neue Entwicklung in Priyas Leben, die Bridges Hochzeitssitzordnung durcheinandergebracht hatte. Priya und Theresa waren nach wie vor zusammen, hatten aber über Weihnachten einen Dreier ausprobiert, der sich zu regelmäßigen Treffen und schließlich zu einer festen Beziehung entwickelt hatte. Natürlich gerade zu dem Zeitpunkt, als ich Bridge mit den Hochzeitseinladungen geholfen hatte.
»Weißt du«, sagte ich zu Priya, »Theresa und Andi hätten heute Abend super gerne kommen können. Ich habe sogar T-Shirts für sie drucken lassen.«
Priya zuckte abfällig mit den Schultern. »Ja, aber das Gute an einer Dreierbeziehung ist, dass sich deine Partnerinnen gegenseitig bespaßen können, statt dich zu einer Scheißveranstaltung wie dieser zu begleiten, wo sie so tun müssen, als würden sie deine Arschlochcrew mögen.«
Ich zuckte zusammen. »Vergessen wir bitte nicht, dass sich nicht alle anwesenden Personen kennen, also könnte es falsch rüberkommen, sie als Arschlöcher zu betiteln.«
»Ist schon gut.« Das war Jennifer, die auf dem Schoß ihres Mannes Peter saß und ihren Cocktail übrigens aus einem völlig normal geformten Strohhalm trank. »Brian redet auch ständig so daher.«
»Aber Brian ist selbst ein ziemliches Arschloch«, kommentierte Peter.
Bridget breitete die Arme weit aus, als wollte sie die ganze Gruppe umarmen. »Belassen wir es doch einfach dabei, dass ich euch Arschlöcher lieb habe.«
»Wenn ich so darüber nachdenke«, James Royce-Royce inspizierte nach wie vor seinen unangetasteten Schwanzlolli, »müsste es eigentlich auch arschlochinspirierte Dekoration geben.«
Ich funkelte ihn an. »Müsste es absolut nicht. Mein Onlinesuchverlauf ist sowieso schon schlimm genug.«
»Ach, wirklich?« Priya bedachte mich mit einem Das-glaube-ich-nicht-Blick. »Du und Oliver, ihr wohnt doch praktisch zusammen. Ich könnte wetten, dein Suchverlauf besteht nur aus >Rezepte für vegane Marmelade< und >schöne Spaziergänge in und um Clerkenwell<.«
Sah man von meiner Recherche zu geschlechtsneutraler Deko für den Abschied vom Singleleben ab, kam sie damit der Wahrheit erschreckenderweise ziemlich nahe. »Das kannst du nicht wissen.«
»Letzte Woche hast du mir eine E-Mail geschrieben, um zu fragen, was ich von einer Tischlampe halte.« Priya klang vernichtend monoton.
Alle Anwesenden keuchten im Chor.
»Luc«, rief James Royce-Royce. »Nein. Keine Tischlampe.«
»Halt die Klappe«, antwortete ich äußerst erwachsen.
Priya nickte ernst. »Ja, er und Oliver stehen so richtig auf rohes Hardcore-Tischlampenshopping.«
»Sie tun es fast jedes Wochenende«, fuhr sie fort. »In jedem Zimmer. Auf jedem Tisch.«
»Es war ein Tisch.« Verzweifelt wedelte ich mit den Händen. »Ein einziges Mal.«
James Royce-Royce grinste mich schelmisch über den Rand seines Martini-Glases an und hob eine Braue. »So fängt es immer an. Aber ehe du dich's versiehst, landet ihr bei dem richtig versauten Zeug wie Deckenflutern.«
»Keine Deckenfluter«, rief ich. Obwohl Oliver erst vor Kurzem behauptet hatte, dass sich ein Deckenfluter gut in meinem Wohnzimmer machen würde.
»Ich hoffe doch sehr, dass ihr wenigstens an Stromschlagverhütung gedacht habt«, sagte Peter.
Ich stand auf, in der Hoffnung, entschlossen und nicht beleidigt rüberzukommen. »Ich hasse euch alle. Will noch jemand etwas zu trinken?«
Glücklicherweise waren die meisten versorgt, nur ein paar von Bridges Kolleginnen verlangten nach einer Runde Cosmos. Cosmoi?
Auf dem Weg zur Bar checkte ich mein Handy, um zu sehen, ob mein wundervoller Anwaltsfreund heute noch kommen würde.
Es tut mir so leid. Stecke bis zum Hals in Arbeit. Ich komme so schnell wie möglich.
Es tut mir so leid. Ich kann immer noch nicht gehen.
Es tut mir so leid. Ich breche in zehn Minuten auf.
Bitte mach dir keine Sorgen. Alles ist gut, und ich werde mich definitiv bald auf den Weg machen.
Ich bin mir sicher, dass du eine großartige Party auf die Beine gestellt hast.
Mir ist bewusst, dass ich gerade einen mangelhaften Freund abgebe. Ich werde es wiedergutmachen, für dich und Bridget.
Ich fahre jetzt los. Bin in zwanzig Minuten da.
Der Verkehr ist schlimmer als erwartet. Sorry.
Das war so typisch für Oliver. Es nervte mich schon ein wenig, dass er nicht hier war, aber seine panischen Nachrichten waren so süß, und ich war in ihn verliebt. Also . Fuck.
Gerade war ich dabei, eine spielerisch frustrierte Antwort zu tippen, damit er sich beruhigen konnte, als ich von hinten in ein Pärchen hineinlief.
»Scheiße.« Mein Daumen rutschte ab, und ich schickte Oliver versehentlich eine Nachricht, die keinerlei Sinn ergab. »Sorry, ich habe...
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