Schweitzer Fachinformationen
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Jede Liebe hat ihren Preis - wie viel bist du bereit zu geben? So seriös sich Max Bennett als Geschäftsmann auch gibt, privat ist er ein absoluter Draufgänger, der seine Unabhängigkeit liebt und für jedes Abenteuer zu haben ist. Doch dann bremst ihn eine unglückliche Landung beim Fallschirmspringen aus. Als ihm seine Physiotherapeutin vorgestellt wird, verschlägt es Max die Sprache: Vor ihm steht seine ehemalige Schulfreundin Emilia Campbell. Sie ist eine bildschöne Frau geworden - mit einem Körper, der ihn um den Verstand bringt. In ihm regt sich brennendes Interesse. Aber ist der freiheitsliebende Max überhaupt bereit für eine Beziehung? »Max Bennett hat mein Herz im Sturm erobert!« Geneva Lee, Autorin der Royals-Serie
2 Emilia
Gegenwart
»Bitte, bitte, lass einen heißen Rockstar oder Schauspieler auf der Liste der neuen Patienten stehen.« Meine beste Freundin Abby steht am Rezeptionstresen und starrt konzentriert auf den Computerbildschirm.
»Irgendwer Interessantes?«, frage ich.
Wir arbeiten in einer der besten Physiotherapie-Kliniken San Franciscos. Daher betreuen wir oft hochklassige Athleten, die nach einer Verletzung eine Therapie brauchen, und hin und wieder sogar echte Prominente. Bei den Promis ist es gut, vorher Bescheid zu wissen, dass sie kommen, weil dann manchmal auch Paparazzi auftauchen.
Während Abby die Liste auf ihrem Computer durchsieht, fällt mir ein, dass ich auf der Heimfahrt beim Supermarkt anhalten und meiner Großmutter eine Packung Käsecracker kaufen muss. Egal, wie schlecht ihr Tag auch war, die machen sie immer glücklich. Da meine Großmutter Alzheimer hat, waren in letzter Zeit fast alle Tage schlechte Tage. Es ist unendlich schmerzhaft, der starken Frau, die mich großgezogen hat, dabei zuzusehen, wie sie langsam verblasst.
»Nix da.« Abby schüttelt enttäuscht den Kopf. »In nächster Zeit keine weiteren Promis. Nur noch mehr Geschäftsleute.«
Ich grinse. Ach ja, wir behandeln auch die verschiedensten Geschäftsleute, die von einem Tag auf den anderen beschließen, dass sie in ihrem Beruf zu viel sitzen und mehr Sport machen müssen. Und dann übertreiben sie es, was zu Verletzungen führt. Es ist immer dasselbe.
»Schau dir den hier an«, sagt Abby lachend. »Er war Fallschirmspringen und hat die Landung vermasselt.«
Ich schlage mir die Hand vor den Mund. »Das ist nicht witzig, Abby. Er hätte .«
»Ernsthafte Verletzungen davontragen können, ich weiß. Aber das hat er nicht. Ich meine, er braucht eine Therapie, aber seine Verletzung ist wirklich nicht allzu schlimm. Ein angerissenes Kreuzband. Mehr nicht. Ich kann einfach nicht anders, als zu lachen, wenn irgendein Hitzkopf sich in ein Abenteuer stürzt, nur um es dann richtig zu verkacken.«
»Du bist ein schlechter Mensch«, sage ich mit einem Kopfschütteln. »Machst dich über das Unglück anderer lustig.«
»Ich muss meine Freizeit ja irgendwie füllen. Und was gibt es da Besseres, als über andere zu urteilen und zu lästern?«
»Hast du es mal mit einem Buch oder Kochen versucht?«, fordere ich sie heraus. »Ich habe gehört, das kann auch Spaß machen.«
»Nö. Zu viel Arbeit.«
Ich seufze ergeben. »Wer ist er? Der Fallschirmspringer, meine ich.«
»Den Namen habe ich vergessen.« Sie richtet den Blick wieder auf den Computer. »Max Bennett. Hey, der Name kommt mir irgendwie bekannt vor.«
»Max B. Bennett?«, stottere ich. Mein Herz schlägt plötzlich Purzelbäume. Der Name ist nicht unbedingt selten, aber trotzdem. »Bist du dir sicher?«
»Ja.«
»Steht da auch sein Geburtsdatum?«
Als Abby das Datum verkündet, muss ich unwillkürlich lächeln. Das ist er. Ganz sicher. Dass zwei Leute gleich heißen und am selben Tag Geburtstag haben, wäre ein zu großer Zufall.
»Das ist mein Max«, sage ich. Und als sie lediglich eine Augenbraue hochzieht, meine ich: »Komm schon, ich habe dir von ihm erzählt. Mein Nachbar, als ich noch klein war.«
»Oooooh, jetzt erinnere ich mich.«
Max war so viel mehr als nur mein Nachbar. Nach Moms Tod war er mein bester Freund und ich habe ihn angebetet. Allerdings habe ich ihn seit fünfzehn Jahren nicht mehr gesehen . was ungefähr fünfzehn Jahre zu viel sind.
»Kannst du ihn irgendwie mir zuschustern?«
»Dein Terminplan ist bereits voll.«
»Könntest du einen meiner Patienten jemand anderem geben? Das kannst du für deine beste Freundin doch sicherlich tun.« Ich klimpere mit den Wimpern, davon überzeugt, dass ich dabei absolut lächerlich aussehe.
»Schön. Ich werde mal schauen, wie ich das regeln kann. Ich sage dir Bescheid.«
»Danke. Bis morgen.«
Mit schwungvollen Schritten verlasse ich den Rezeptionsbereich. Lächelnd denke ich an den neunjährigen Jungen zurück, der mich immer auf dem Schulweg begleitet hat, als wäre er mein persönlicher Bodyguard. Max hatte sich auf die Fahne geschrieben, mich zum Lächeln zu bringen, wenn ich doch nur weinen wollte, weil ich meine Mutter verloren hatte. Später, als ich dreizehn war, zogen Grams und ich nach Montana, und Max und ich verloren uns aus den Augen.
Und nun der Fallschirmsprung. Der Junge von damals war kein Hitzkopf. Sicher, er hatte nur Flausen im Kopf und lief nie vor einer Herausforderung davon, aber ich hätte nicht von ihm erwartet, dass er Fallschirmspringen geht.
Ms Henderson, die letzte Patientin, die ich heute behandele, verlässt die Klinik zur selben Zeit wie ich. Ihr Ehemann wartet am Wagen auf sie. Nachdem er seine Frau sanft auf die Wange geküsst hat, öffnet er die Tür für sie. Der liebevolle, fast staunende Ausdruck in seinen Augen rührt mich. Gleichzeitig erinnert er mich erneut an die Unruhe, die sich vor einigen Monaten in mein Herz geschlichen hat. Seitdem ich ein kleines Mädchen war, wünsche ich mir die Art von Liebe, wie die Hendersons sie teilen. Doch manche Leute sind einfach nicht für ein Happy End bestimmt. Meine Eltern jedenfalls nicht. Dem nigelnagelneuen, aber nie getragenen Hochzeitskleid in meinem Schrank nach zu urteilen, gilt dasselbe für mich. Mein Verlobter, Paul, hat unsere Hochzeit drei Wochen vor dem großen Tag abgeblasen. Das war vor einem halben Jahr und ein Teil von mir kann es immer noch nicht glauben.
Auf der Heimfahrt halte ich am Supermarkt an und kaufe die Käsecracker für Grams. Plötzlich verspüre ich das dringende Bedürfnis, mit Grams über Max zu reden, doch ich bin mir nicht sicher, ob sie sich an ihn erinnert. An manchen Tagen erkennt sie mich nicht einmal. Ich beschließe, erst mal ihre Stimmung einzuschätzen, wenn ich nach Hause komme. Dann sehe ich weiter.
Bewaffnet mit den Crackern und erfüllt von einer seltsamen Freude, drehe ich die Musik im Auto lauter, binde mein schulterlanges, blondes Haar zu einem Pferdeschwanz und ziehe die Jacke enger um mich. Die Heizung in meinem Auto hat vor ein paar Wochen den Geist aufgegeben und bis jetzt fehlt mir das Geld, sie reparieren zu lassen. Ich verdiene als Physiotherapeutin nicht schlecht, aber die Miete und die häusliche Pflege für meine Großmutter verschlingen einen großen Teil meines Einkommens. Grams' mickrige Rente hilft immerhin, ihre Arztrechnungen und Medikamente zu bezahlen. Meine Finger trommeln im Rhythmus der Musik aufs Lenkrad, als ich den Motor anlasse und losfahre.
Eine halbe Stunde später betrete ich das Haus. Sofort begrüßt mich Ms Adams, die Pflegerin meiner Großmutter.
»Gott sei Dank sind Sie da!«
»Was ist passiert?«
»Sie war den ganzen Nachmittag nicht sie selbst und es ist mir auch nicht gelungen, sie zu beruhigen. Sie haben einen harten Abend vor sich. Ich glaube wirklich, es wäre einfacher für Sie, Ihre Großmutter in ein Heim zu geben.«
Die Muskeln in meinem Rücken verkrampfen sich und ich lasse die Schultern kreisen. Ich habe ein Altenheim ein paar Stunden von San Francisco entfernt gefunden, das billiger wäre als eine Vollzeit-Pflegekraft, aber es würde mir das Herz brechen, Grams dorthin abzuschieben.
»Auf keinen Fall. Ich komme schon klar. Wo ist sie?«
»Im Garten.«
»Ich gehe zu ihr. Ich habe ihr ihre Lieblingscracker gekauft. Vielen Dank, Ms Adams. Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend.«
»Bis morgen, Emilia.«
Nachdem Ms Adams das Haus verlassen hat, gehe ich nach draußen. Unser Garten ist klein, aber voller Blumen und Pflanzen. Außerdem gibt es hinter dem Haus eine dunkelgrün gestrichene, überdachte Holzveranda mit Couch und Hollywoodschaukel. Grams sitzt auf dem Sofa, ihre Miene wirkt ausdruckslos. Sie reißt den Kopf zu mir herum und springt auf die Beine, als sie mich sieht. Meine Großmutter ist einundsechzig, aber ihr Körper ist noch fit und beweglich. Früher hat sie immer gesagt: »Alter ist nur eine Zahl. Davon lasse ich mich nicht unterkriegen.« Das silberne Haar umrahmt ihr herzförmiges Gesicht.
»Violet, du bist zu Hause!«
Ich blinzele gegen die Tränen an. Violet ist der Name meiner verstorbenen Mutter. Aber ich habe gelernt, dass es besser ist, meine Großmutter nicht zu korrigieren, sonst wird sie nur noch verwirrter und unsicherer. Grams hat meine Mom sehr geliebt, obwohl sie nur ihre Schwiegertochter war. Mom ist mit sechzehn schwanger geworden. Ihre eigenen Eltern warfen sie raus, also nahm Grams sie auf, sodass wir zu dritt bei ihr wohnten. Nach der Beerdigung meiner Mutter beschloss mein Arschloch von Vater, dass die Vaterschaft nichts für ihn sei. Er verschwand, einfach so. Ich habe ihn nie wiedergesehen. Seitdem gab es immer nur Grams und mich.
Ich hebe die Packung hoch und sage: »Ich habe dir Cracker gekauft.«
Sie schnalzt missbilligend mit der Zunge und schüttelt den Kopf. »Komm morgen nicht wieder so spät nach Hause. Du weißt, was man über Mädchen sagt, die spät nach Hause kommen. Ich will nicht, dass man schlecht über meine Schwiegertochter spricht.«
Ich presse die Lippen aufeinander und kämpfe erneut mit den Tränen. Ich weiß einfach nicht, wie ich Grams wieder in die Gegenwart locken kann, ohne sie aufzuregen. Doch dann überrascht sie mich plötzlich.
»Dieses Haus ist wunderschön, Emilia, Liebling. Ich bin so froh, dass wir es gefunden haben.«
»Ich auch. Am besten gefällt mir der Garten. Er ist so friedlich.«
Grams schweigt ein paar lange,...
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