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Taylor Swift ist einer Kleinstadt aufgewachsen. Wie so mancher geborene Star konnte sie es kaum erwarten, die Welt jenseits des Einkaufszentrums und der Methodistenkirche, der Highschool und der Tribüne des Footballplatzes zu erkunden. Diese frühen Jahre sind ein Teil von ihr, nicht nur als Kindheitserinnerungen, sondern durch ihr erstes Album, Taylor Swift. Es ist das einzige Album ohne eigenen Abschnitt auf der Eras-Tour, wobei die meisten der Lieder in dem Teil der Show gespielt werden, in dem Taylor das Publikum mit Songs außerhalb der festen Setlist überrascht. Die Themen und Anspielungen auf ihrem Debütalbum sind einfacher gestrickt als später in ihrem reiferen Songwriting, aber es ist und bleibt Taylor Swift. Die Szenen sind so gestaltet und die Geschichten so erzählt, dass sie wie Sirenengesänge hypnotisieren. Taylor trägt zu schwarzen Kleidchen (und Jeans - die sind einfach immer in) lieber Cowboystiefel als High Heels. Die Geschichten drehen sich um das immer aktuelle Thema der Sehnsucht nach Liebe. Taylor wird die prägenden Erlebnisse aus ihrem Debütalbum auf unterschiedliche Art und Weise immer wieder erzählen: Der Freund aus der Heimatstadt mit dem Chevy-Truck in »'tis the damn season« (evermore) stammt direkt aus »Tim McGraw«, während »Midnight Rain« (Midnights) sich mit der Wahl zwischen einem traditionellen Leben und den Verlockungen des Ruhmes auseinandersetzt. Taylor Swift nimmt uns mit in den Sommer, in dem sie ihre Entscheidung traf.
Das Album ist einerseits für Swift-Historiker interessant, die nach den Ursprüngen suchen, es steht als Werk mit beeindruckendem Songwriting aber auch für sich selbst. Taylor war erst 16, als ihr mit ihrem Namen betiteltes Debütalbum herauskam. Wie die meisten Teenager beobachtete sie die Menschen in ihrem Umfeld genau, und ihre ersten Geschichten spielen in einer Welt, die ihrem Heimatort Wyomissing in Pennsylvania (11.122 Einwohner) oder Hendersonville (62.257 Einwohner), wo sie zur Highschool ging, auffallend ähnlich ist. Als Taylor Swift herauskam, war Taylor ein aufgehender Stern am Himmel der weltberühmten Musikszene Nashvilles (689.447 Einwohner) - ein Ort, in dem Songwriting-Talent seit jeher respektiert wird. Im zarten Alter von 14 hatte sich Taylor einen Plattenvertrag als Songwriterin gesichert und würde niemals vergessen, dass es ihr Talent zum Geschichtenerzählen und zum Erfinden von Fantasiewelten war, das ihr zum Ruhm verhalf.1 Ihre zweitwichtigste Fähigkeit war ihr unbändiger Elan, der ihr half, als sie auf Radiotournee ging und sich bei den Programmleuten vorstellte, also denen, die entscheiden, was im Radio gespielt wird. Es ist für keinen Künstler einfach, vor einer Handvoll Erwachsener in einem Konferenzraum einen großartigen Auftritt hinzulegen, aber Taylor verfügte über ein natürliches Selbstvertrauen, das dazu beitrug, dass sich diese wichtigen Branchenvertreter für sie erwärmten, vor allem, als sie immer wieder zurückkam und sie mit neuen Songs und einer weiteren Stunde in ihrer höflichen, lächelnden Gesellschaft verwöhnte.2 Sie standen vielleicht gerade in einem Konferenzraum in Downtown Nashville, aber Taylors Musik entführte sie an einen völlig anderen Ort.
Mit ihrem Debütalbum nimmt uns Taylor mit in eine idyllische Kleinstadt an einem See, wo die Leute in Pick-up-Trucks herumfahren und die erste Liebe für die Ewigkeit sein kann - vorausgesetzt, die andere Person behandelt dich gut. Die ersten Zeilen des ersten offiziellen Taylor-Swift-Songs, »Tim McGraw« entführen uns in eine Sternennacht in Georgia. Dein Crush sieht dir in die Augen und sagt dir, wie schön sie sind. Wer wäre nicht gern an diesem Ort, am besten für immer? Taylor kreiert ein Paradies der Seitenstraßen und Veranden, sicher und gemütlich wie unsere ersten romantischen Tagträume. Wenn sich das anhört wie eine musikalische Umarmung, dann war Taylor der gleichen Meinung. Bei ihrer ersten Tour ging sie mitten in »Tim McGraw« runter zum Publikum, um ihre Fans zu umarmen und ihnen fürs Kommen zu danken. Danach sprang sie wieder zurück auf die Bühne, um das Lied über die Eindrücklichkeit der ersten Liebe nahtlos zu beenden. Das Lied ist auch ein Leitbild für Taylor Swifts Songwriting-Prozess: Wie alle (gequälten) Poeten kann sie blumige Vergleiche erfinden - doch sie gibt ihnen eine neue Wendung. Der Junge, den sie mag, vergleicht ihre Augen mit funkelnden Sternen, wie Romeo Julias Augen in der berühmten Balkonszene. Doch anstatt ihn anzuhimmeln, schimpft Taylor ihn scherzhaft dafür, ihr mit Sprüchen zu kommen. Wenn ihr erstes Album auch erste Romanzen und das, was kommen könnte, idealisiert, hat Taylor es nicht mit vor großartigen, schwülstigen Metaphern über die Liebe strotzenden Songs gefüllt. Stattdessen baut sie aus konkreten, bedeutungsvollen Erinnerungen an eigene Erfahrungen ein ganzes Universum, vom Kleinen Schwarzen, in dem sie mit dem Jungen in »Tim McGraw« tanzt, bis hin zu dem Schal, den sie später in der Wohnung von irgendjemandes Schwester liegen lässt.
Was Opener betrifft, ist »Tim McGraw« thematisch der perfekte Startschuss für das Album und für ihre gesamte darauffolgende Karriere. Es geht um eine wahre Teenager-Erfahrung, aber es geht auch um Taylors größeren Traum: Für ihre Musik respektiert zu werden. Das Lied steckt voller Metaphern für Taylors Wunsch nach Anerkennung ihres lyrischen Talents. Bei ihr scheinen der Mond und die Sterne nicht einfach. Sie strahlen wie Rampenlicht. Sie sagt nicht einfach »hör mir zu«, sie sagt, dass du sie eines Tages im Radio hören wirst. Tatsächlich taucht das Wort »Radio« in vier der Songs von Taylor Swift auf, ein klarer Beweis dafür, was sie im Sinn hatte. Die Wortwahl lässt darauf schließen, wo sie damals stand. Im Laufe dieses Buches werden wir entdecken, dass Taylors Worte eine tiefe persönliche Bedeutung haben und auch viel von ihrem Lebensweg offenbaren - Taylor war ein Teenager, als sie Taylor Swift schrieb, es ist also nur natürlich, dass das Wort »girl« in fünf Songs des Albums vorkommt; es war Taylors Welt. Im Laufe der Zeit wird sich die Art, wie sie »girl« verwendet, dramatisch ändern, vor allem im Konflikt zwischen dem »guten Mädchen« und dem »bösen Mädchen«, der ihre Karriere durchziehen wird. Ein Mädchen zu sein, ist hier jedoch noch nicht kompliziert. Wenn du ein Mädchen bist, bist du nach Taylors Logik genau dort, wo du hingehörst: am See, mit deinem Crush, im Mondschein. Das subtil Geniale an ihrer Wortwahl in »Tim McGraw« ist, dass man nicht unbedingt im echten Rampenlicht stehen wollen muss, um Taylors Sehnsucht zu teilen: Wir wollen uns einfach als etwas Besonderes fühlen. Die hellen Scheinwerfer des Ruhms stehen für Taylor noch in den Sternen - diese funkeln jedoch bereits in den Texten des ganzen Albums. Bis jetzt ist sie noch eine Teenagerin, die in ihrem Zimmer auf dem Boden sitzt und Lieder schreibt, die hoffentlich irgendjemandem gefallen werden.
Während der Sound von Taylor Swift mit seinen Gitarren und dem live eingespielten Schlagzeug sehr organisch ist, ist die Geschichte, wie das Album bekannt wurde, recht digital. Eine neue Technologie kam genau zum richtigen Zeitpunkt für jemanden, der mit Gleichgesinnten in Kontakt treten wollte: die sozialen Medien. Eine Zeit davor ist nur schwer vorstellbar, doch die sozialen Medien und Taylor waren zur selben Zeit jung. Wie jeder Teenager zu dieser Zeit postete sie über ihr Leben, wobei aus dem Schulalltag schnell ein Leben im Tourbus wurde, komplett mit zeitgemäß geglättetem Haar und dick aufgetragenem Eyeliner (das YouTube-Make-up-Tutorial war noch nicht erfunden). Es war günstig, dass Taylor ihre Karriere als Songwriterin zu einer Zeit begann, in der die Kultur weniger förmlich und glamourös wurde und eher auf sympathische Stars setzte. Taylor baute ihr Imperium auf, indem sie nicht nur die Hände jedes Programmverantwortlichen in Nashville schüttelte, sondern auch über Social Media und persönlich mit ihren Fans, Mädchen für Mädchen, in Kontakt trat. Ein Fan namens Holly Armstrong kommt im Jahr 2021 im Podcast The Swift Legacy, der sich auf Taylors frühere Musik konzentriert, zu Wort.3 Sie erzählt, wie sie mit 12 Jahren Taylor, die damals 13 war, an einer Uferpromenade spielen sah. Ihr Set enthielt den unveröffentlichten Song »Lucky You« und eine Coverversion von Country-Legende Patsy Cline. Danach stellte Holly sich zusammen mit drei weiteren Leuten an, um mit dieser coolen neuen Sängerin zu sprechen. Sie unterhielten sich über alltägliche Dinge wie ihre Lieblingsfarbe (Lila) und ihre Oberteile (auf Hollys stand »American Girl« und auf Taylors war ein rosa Schmetterling aufgedruckt). Nach der kurzen Unterhaltung hatte Holly das Gefühl, eine neue Freundin gewonnen zu haben und wurde treuer Fan. »Ich glaube nicht, dass sich Taylor vorstellen konnte, jemals so bekannt zu werden, wie sie es jetzt ist. So denkt niemand. Du...
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