Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Zwischen Anziehung und Abgrund liegt manchmal nur ein einziger Kuss
Als June von ihrer Freundin Ashley eingeladen wird, die Semesterferien bei deren Familie in den Hamptons zu verbringen, ahnt sie nicht, dass diese Wochen ihr Leben verändern werden. Denn die Thornburys sind nicht nur Teil der High Society, ihnen gehört auch das Hamptons Prestige, der exklusivste Members' Club der Insel.
Bei einer Party lernt June Cameron kennen, der ihr den Kopf verdreht. Und dann ist da auch noch Ashleys Bruder Weston. Obwohl June ihn nicht ausstehen kann, lassen dessen Blicke ihr Herz ungewollt höherschlagen. Doch in den Hamptons, wo sich Lügen und Liebeleien die Hand reichen, ist es ausgerechnet die Wahrheit, die niemals schläft.Spicy New Adult Romance trifft auf Geheimnisse und High Society – mit den beliebten Tropes Love Triangle, Best Friend's Brother, Broken Hero und Bad Boy vs. Good Guy.
Kapitel 1
Juniper
»Das hier wird ein Sommer, den wir niemals vergessen werden.«
»Klingt verdächtig nach den letzten Worten, bevor eine Katastrophe eintritt, wenn du mich fragst.« Ich spielte unruhig am rosafarbenen Lack meines Daumennagels herum, der bereits angefangen hatte, leicht abzublättern, während mein Blick zu meiner besten Freundin Ashley hinüberglitt, die uns in ihrem Mercedes Cabrio geradewegs über den Long Island Expressway in Richtung Hamptons chauffierte. Die elegante Sonnenbrille mit den goldenen Details hatte sie lässig in ihren voluminösen Afro geschoben. Sie war eine der energiegeladensten - okay, die energiegeladenste - und zugleich disziplinierteste Person, die ich kannte, und sie erinnerte mich viel zu oft an einen meiner Lieblingscharaktere aus all den Serien, die ich in meinen zweiundzwanzig Jahren schon gebinged hatte: Donna aus Suits. Als würde nichts und niemand sie jemals aus dem Konzept bringen.
»Ich kann immer noch nicht fassen, dass du es geschafft hast, mich zu überreden. Wäre ich den Sommer über in New York geblieben, hätte ich vermutlich jeden einzelnen Tag mit einem Buch im Central Park verbracht. Tagein, tagaus.« Ich drehte den Song von Gracie Abrams etwas leiser, der uns um die Ohren wirbelte. Mein Sommer wäre ziemlich unspektakulär und eintönig geworden ohne meine beste Freundin. Ein Glück, dass ich für einige Wochen raus aus der Stadt war. »Du bist dir ganz sicher, dass es klargeht, wenn ich deiner Familie den Sommer über auf die Nerven gehe? Auch wenn wir jetzt schon seit einem Jahr befreundet sind, habe ich deine Familie ja noch gar nicht kennengelernt. Könnte ja sein, dass sie es komisch finden, wenn ich dabei bin.«
Ashley winkte schnaubend ab. »Ganz im Gegenteil. Meine Familie wird, wenn, dann dir auf die Nerven gehen. Mom wird alle Hebel in Bewegung setzen, damit du dich wohlfühlst und viel von ihr hältst, glaub mir. Das ist das oberste Gebot der Thornbury-Familie.« Als sie leise seufzte, überkam mich das Gefühl, dass es eher Ashley nervte, dass ihre Familie anscheinend so auf ihre Außenwirkung bedacht war. Zwar hatte ich Ash in New York mit ihrem gepflegten Äußeren und dem tollen Apartment Nähe des Central Parks als wohlhabend kennengelernt, doch ihre Herzlichkeit, ihr Humor und ihre Hilfsbereitschaft machten sie zu einer sehr bodenständigen Person. Auch wenn ich am Anfang noch zurückhaltend gewesen war, hatte ich sie sehr schnell in mein Herz geschlossen.
Mit jedem weiteren Sonnenstrahl, der durchs offene Verdeck meine nackte Haut kitzelte, brachten wir immer mehr Meilen zwischen uns und New York City, wo wir die letzten Monate zwischen Buchdeckeln und den Vorlesungssälen der Columbia University gefangen gewesen waren. Der nächste Song, diesmal einer von SZA, scholl durch den Lautsprecher, und ich spürte, wie ein Gefühl von Freiheit und Verheißung alles in mir in Beschlag nahm. Ich atmete tief durch, sog die sanfte Brise ein, während wir über den Expressway brausten. Eigentlich hatte ich Ashleys Einladung, den Sommer über im Anwesen ihrer Familie in den Hamptons zu verbringen, ablehnen wollen. Okay, zuerst hatte ich das auch wirklich getan, doch wer Ashley kannte, wusste auch, wie hartnäckig sie sein konnte, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte. Da sie meine beste Freundin war, konnte ich ihr sowieso so gut wie nichts ausschlagen, obwohl mich dieser Sommer eine riesige Überwindung gekostet hatte. Ich wollte mich niemandem aufdrängen. Schon gar nicht einer wildfremden, reichen Familie. Da passte ich mit meinen hundert Dollar auf dem Konto perfekt rein und würde sicher überhaupt nicht herausstechen, wenn ich dort meine Klamotten von American Eagle trug. Und das auch noch den ganzen restlichen Sommer über. Acht Wochen. Doch konnte ich nicht leugnen, dass in mir eine gewisse Vorfreude brodelte. Immerhin hatten sich Ashleys Erzählungen nach sehr viel Spaß angehört, und ich konnte es kaum erwarten, einen Fuß in die High Society der Hamptons zu setzen, die Poolpartys zu besuchen und am Strand in die Wellen zu rennen und für ein paar Wochen meinen Alltag zu vergessen.
»Und dein Dad?«
Ash zuckte mit den Schultern. »Dem ist der Ruf der Familie genauso wichtig. Der Einzige, dem da nicht so viel dran liegt, ist mein Bruder. Mal sehen, wie es ihm geht. Er hat sich eine Verletzung am Rücken zugezogen und ist daher schon früher angereist. Ich kann es kaum erwarten, dass du ihn endlich kennenlernst.«
»Wird auch so langsam Zeit. Hauptsache, wir beide sind jetzt schon zwei Semester lang befreundet und haben es immer noch nicht geschafft, dass ich ihn mal zu Gesicht bekomme. Dabei studiert er doch auch in New York?«
»Jap. An der NYU. Aber das wird er dir sicher später alles genauer erzählen.« Ein begeistertes Lächeln huschte über ihre Lippen, ich sah auch ihr die Vorfreude richtig an.
Ich hob einen Mundwinkel. »Weiß er überhaupt, dass du mich den Sommer über im Schlepptau hast?«
»Mach dir keine Gedanken, June. Ich habe es im Familien-Chat erwähnt. Weston ist toll und hat ein großes Herz. Er ist manchmal ein wenig zu sehr von sich selbst überzeugt, typisch Sportler eben. Wir sind vielleicht nicht ultraeng miteinander, aber er ist mein Bruder . Ich hab ihn lieb. Mit Sicherheit wird er dich direkt mögen, wenn ihr euch kennenlernt, und die ganze Zeit mit dir abhängen wollen. Du wirst dich super mit ihm verstehen, versprochen . Aber nicht, dass du ihn am Ende des Sommers mehr magst als mich.«
Ein Schmunzeln legte sich auf meine Lippen, während ich mir durchs dunkelblonde Haar wuschelte. »Niemand könnte dir jemals das Wasser reichen, Ash.«
Ich war wirklich gespannt auf Ashs Familie und konnte es kaum erwarten, sie kennenzulernen und noch mehr über meine beste Freundin zu erfahren. Ihren Eltern gehörte ein elitärer Club in den Hamptons, wo die Reichen und Schönen ihre Sommertage und -abende verbrachten. Auch wenn es womöglich ein kleiner Kulturschock werden würde, kribbelte mein Körper vor Spannung, zur Abwechslung mal die Seite der Reichen kennenzulernen, während ich selbst aus ganz normalen Verhältnissen stammte. Ich konnte nur davon träumen, mit der High Society einer der wohlhabendsten Gegenden der Staaten zu verkehren. Auf Ashleys Bruder freute ich mich auch. Sie hatte bislang nur Gutes über ihn verloren, und wenn er nur ansatzweise so warmherzig und humorvoll war wie seine Schwester, dann würde ich ihn ganz bestimmt sehr schnell in mein Herz schließen. Mal sehen, was dieser Sommer brachte. Hoffentlich konnte ich nach dem ganzen Prüfungsstress etwas abschalten und hier draußen, wo mich niemand kannte, etwas zur Ruhe kommen.
Während wir weiter in Richtung Sonne düsten, die Großstadt hinter uns ließen und uns den Hamptons mit all den Villen und Sandstränden näherten, klopfte mein Herz mit jeder Meile verdächtig schneller. Bei neuen Menschen, auch wenn es die Familie meiner besten Freundin war, versuchte ich zwar, offen und freundlich zu sein, doch zur selben Zeit im Hinterkopf zu behalten, dass Vorsicht geboten war. Man wusste nie, wie die Menschen hinter ihrer Fassade wirklich tickten und wie tief die Abgründe waren, die sie zu vertuschen versuchten. Damit hatte ich selbst schon so meine Erfahrungen machen müssen.
»Habe ich dir eigentlich schon dafür gedankt, dass du das alles auf dich nimmst?«
Ich kicherte leise. »Du meinst, einen Sommer in einem Anwesen am Strand mit schicken Partys und leckerem Essen - und das alles auch noch mit meiner besten Freundin? Ja, das ist wirklich eine schwere Last, die ich da auf mich nehme. Frechheit, dass du mir das zumutest.«
Ashley lachte auf und warf mir dann einen gespielt bösen Blick zu. »Ich freue mich wirklich, dass du mitkommst. Meine Familie kann echt anstrengend sein.« Sie furchte die Stirn. »Nicht für dich, keine Sorge. Zu dir werden sie wie immer zuckersüß sein. Aber für mich sind die Sommer dort nicht immer so einfach.«
Ein mulmiges Gefühl breitete sich in mir aus, und ich warf ihr einen fragenden Blick zu. »Ja, du hattest schon mal angedeutet, dass ihr euch hin und wieder zofft.«
»Ich hoffe einfach nur, dass es nicht so schlimm wird, wenn eine Pufferperson«, sie lächelte mich vielsagend an, »also du, dabei ist. Wir werden sehen. Aber wie auch immer es läuft, das soll uns den Sommer nicht verderben, okay?«
»Okay.« Während wir mit dem Cabrio die Straße entlangfuhren, wirbelte mir der warme Wind durchs Haar. Das Ortsschild der Hamptons tauchte vor uns auf, eingerahmt von blühenden Hortensien und so perfekt, dass es fast schon kitschig wirkte. Links und rechts reihten sich Villen aneinander, jedes Anwesen größer und beeindruckender als das davor. Auf den Gehwegen schlenderten Leute mit Eiskaffees und edlen Designer-Tüten, als hätten sie alle Zeit der Welt. Vor den kleinen Boutiquen hingen Strohhüte und Kleider, die nach Sommer und Luxus schrien. Selbst die Luft fühlte sich anders an - warm, frisch und nach Meer, und ich hatte das Gefühl, dass wir mit jedem Meter tiefer in eine andere Welt eintauchten. Wir steuerten Southampton und schließlich die Crestwater Heights an, und irgendwie passte hier alles perfekt ins Bild. Fast schon zu perfekt.
»Bist du bereit für die Thornbury Mansion?« Ashley warf mir einen verheißungsvollen Blick zu, bevor wir durch ein schmiedeeisernes Eingangstor mit dem geschwungenen Familienwappen über eine lange und gewundene Auffahrt auf ein großes Anwesen zusteuerten, das sich mitten auf einer Wiese zwischen dichten Hecken und hohen Eichen befand. Der weiße Kies knirschte unter den Rädern,...
Dateiformat: ePUBKopierschutz: Wasserzeichen-DRM (Digital Rights Management)
Systemvoraussetzungen:
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet - also für „fließenden” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Mit Wasserzeichen-DRM wird hier ein „weicher” Kopierschutz verwendet. Daher ist technisch zwar alles möglich – sogar eine unzulässige Weitergabe. Aber an sichtbaren und unsichtbaren Stellen wird der Käufer des E-Books als Wasserzeichen hinterlegt, sodass im Falle eines Missbrauchs die Spur zurückverfolgt werden kann.
Weitere Informationen finden Sie in unserer E-Book Hilfe.