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Edinburgh ist seit 1437 Hauptstadt Schottlands und königliche Residenz. Mitten im Zentrum thront eine großartige Burg scheinbar uneinnehmbar auf einem Felsen. Von dort führt die Royal Mile nach Nordosten zum Palast Holyroodhouse. Die Residenz des Königs in Schottland wurde in ihrer jetzigen Form im 17. Jahrhundert angelegt. Hier heiratete Mary Stuart, Queen of Scots, 1565 Lord Darnley.
Edinburghs St Giles' Cathedral gilt als »Mutter des schottischen Presbyterianismus«.
Rechts vor dem Palast steht Schottlands modernes Parlamentsgebäude. Es ist bezeichnend, dass gerade dieses Gebäude, das sich so selbstbewusst von seiner Umgebung absetzt, von dem katalanischen Architekten Enric Miralles entworfen wurde. Mit den Katalanen teilt Schottland den Wunsch nach Unabhängigkeit. 2004 wurde das Gebäude von Königin Elizabeth II. eingeweiht. Südlich vom Schloss erhebt sich wuchtig im Holyrood Park der sogenannte Arthur's Seat. Auf diesen 251 Meter hohen Gipfel führt keine Straße. Man muss zu Fuß hinaufsteigen. Von oben hat man einen grandiosen Blick auf die schottische Hauptstadt und die Burg - die Aussicht ist sogar besser als auf dem Calton Hill, dessen Gipfel man bequem mit dem Auto erreicht. Auf Calton Hill steht eines dieser schrägen Bauwerke, die man auf Englisch eine folly nennt - eine Torheit. 106 Meter über der Stadt sollte auf dem Hügel das Walhalla für Schottlands Dichter und Denker, Kriegsherren und Staatsmänner, Erfinder und Künstler entstehen. Dort wurde auch 1822 mit dem Bau von Charles Cockerells Parthenon begonnen. Leider ging dem guten Mann das Geld aus. Oder Gott sei Dank, denn heute bewundert man das unvollendete Werk, das gerade durch seinen unfertigen Zustand etwas von seiner geplanten Monumentalität verliert. Aber auf dem Calton Hill gibt es noch mehr Interessantes zu sehen, so zum Beispiel das alte Observatorium, ein Denkmal für den schottischen Philosophen Dugald Stewart und das 31 Meter hohe Nelson Monument.
Vom Calton Hill schweift der Blick über Edinburghs Altstadt bis hinüber zum ehrwürdigen Edinburgh Castle.
Die North Bridge überspannt seit 1897 die Bahngleise an Waverley Station und verbindet die Princes Street mit der Royal Mile.
Das neue Parlament repräsentiert Schottlands Blick in die Zukunft.
Der Vorplatz, die Esplanade, vor Edinburgh Castle dient während des Sommers als tribünengesäumte Arena des Royal Edinburgh Military Tattoos, ansonsten beginnen hier die Reisegruppen ihre Rundgänge durch die Stadt oder eben auf die altehrwürdige Festungsanlage, die wie ein Adlerhorst weithin sichtbar in der Mitte der Stadt thront und deren unverwechselbar charakteristische Silhouette prägt. Bis ins 11. Jahrhundert reicht die Geschichte des monumentalen Bauwerks als königliche Residenz auf dem markanten Castle Rock in gut 135 Meter Höhe zurück. Der erloschene Vulkan diente zuvor schon den Pikten um 600 n. Chr. Als Respekt einflößendes Statussymbol und perfekter Standort ihrer Machtzentrale. Das heutige Aussehen des königlichen Palastes, der tagtäglich gewaltige Besucherströme zu bewältigen hat, basiert auf den architektonischen Idealvorstellungen des 15. Jahrhunderts. Einige Gebäudeteile sind wesentlich älter, so die vergleichsweise winzige St Margaret's Chapel, die etwa um 1130 errichtet wurde und gleichzeitig das älteste noch erhaltene Bauwerk Edinburghs ist. Am Gatehouse bewachen die Helden der schottischen Geschichte, William Wallace, der Braveheart aus dem gleichnamigen Film, auf der rechten Seite und Robert the Bruce, der heroische Triumphator über England in der Schlacht von Bannockburn 1314, auf der linken Seite. Nach Durchquerung des Portals führt der Weg bergauf, rechts liegt der gut sortierte Souvenirshop mit Ticketverkauf. Am Portcullis Gate im Argyle-Tower gleich dahinter beginnen die geführten Touren über das Burggelände. Danach öffnet sich ein großer, gepflasterter Platz mit Hinweistafeln zu historischen Daten und den unterschiedlichen Baustadien.
Von der Terrasse der Mills Mount Battery wird täglich um 13 Uhr aus alter Gepflogenheit ein Kanonenschuss abgefeuert. Dieser belächelte, aber sehr beliebte Anachronismus benennt, außer sonntags, seit 1861 auf Wunsch der Händler und der Bürger der Stadt die exakte Tageszeit. Eigentlich sollte diese Aufgabe der Time Ball, eine herabfallende Kugel am Nelson Monument am Calton Hill übernehmen. Doch es stellte sich schnell als wenig praktikabel heraus, denn man musste schon genau zur rechten Zeit zum Turm auf dem 103 Meter hohen Hügel am östlichen Ende der Princes Street hinaufschauen, um die Kugel an der Standarte fallen zu sehen.
Zugegeben, auch die Aussicht vom Calton Hill auf die Stadt ist beeindruckend, vor allem auf die Princes Street und die Burg. Vielen Besuchern sagt jedoch der Blick vom Arthur's Seat über die mit Schornsteinen geschmückten Dächer mehr zu. Von den zwei Aussichtspunkten kann man die beiden Gesichter der Stadt ausmachen: die Old Town mit der Royal Mile und die vor 200 Jahren angelegte New Town mit ihren großzügigen Boulevards und eleganten Stadtvillen der Aristokratie, mit ihren vornehmen Squares und Einkaufsstraßen.
Während die mittelalterliche Altstadt aufgrund Platzmangels hinter den Mauern der Flodden Wall 250 Jahre lang bis zu 14 Stockwerke nach oben wuchs, entstanden die Stadtviertel der New Town auf dem Reißbrett.
Die Flodden Wall wurde aus Angst vor den Engländern gebaut. Am 9. September 1515 erlebten die Schotten eine der entscheidendsten Niederlagen ihrer Geschichte gegen die Engländer auf dem Flodden Field südwestlich der englischen Stadt Berwick. Ihr König fiel und mit ihm der Adel des Landes und Hunderte, wenn nicht sogar Tausende Soldaten. Es war eine grausame Schlacht zwischen den tapferen Soldaten des englischen Königs Henry VIII und denen des Schottenkönigs James IV. Edinburgh geriet in Panik. Man begann sofort mit dem Bau eines Schutzwalls, der Flodden Wall.
Unter der Bezeichnung »Auld Reekie« ist Edinburgh, dessen Zentrum seit 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, etwas weniger bekannt. Damit umschreiben die Schotten die vom Rauch der Kohleöfen geschwärzten Sandsteinfassaden, die zuweilen durchaus düstere Assoziationen wecken. Vor allem in den schmalen, verwinkelten Gassen der Altstadt zwischen immens hohen dunklen, fast fensterlosen Hauswänden geht es, unterstützt von entsprechender Wetterlage, ausgesprochen unheimlich zu. Auch weht hier bisweilen ein recht eigentümlicher Geruch, der schon Theodor Fontane bei seinem Besuch aufgefallen ist. Nicht umsonst sind die allabendlichen Geistertouren so außerordentlich beliebt. Jeder Meter der Royal Mile, die stetig abwärts vom Castle nach Holyrood führt, birst vor Historie, Mythos und immer auch sehr viel Mystik. Allerdings wollen sich diese nicht immer auf den ersten Blick erschließen, da sie von üppig-überladenen Souvenirshops und Andenkenläden kaschiert werden. Typisches Schottentum verkommt dann manchmal zu schnödem Kitsch im traditionellen Mäntelchen, zu viele Karos, zu viele Kilts, zu viele Dudelsackklänge, allenthalben etwas zu viel Folklore.
Die Victoria Terrace überragt gleich in mehreren Stockwerken den Western Bow, der in weitem Bogen zum Grassmarket hinunterführt.
Das Edinburgh Festival bietet nonstop Unterhaltung.
Ob solo, in einer Kapelle bei den Highland Games oder in einer Rockband - der Dudelsack ist allgegenwärtig.
Ganz anders verliefen die Dinge bei der Planung der New Town. Als es 1707 zum Act of the Union gekommen war, der Vereinigung des Königreichs England mit dem Königreich Schottland, konnten die Bewohner von Edinburgh aufatmen. Die Stadt sprengte ihre schützenden Mauern und breitete sich aus. 1760 wurde der See Nor' Loch unterhalb der Burg trockengelegt, und ab 1772 überbrückte schließlich die North Bridge die Schlucht, die die Old Town von der New Town trennt. In Edinburgh zog jene georgianische Eleganz ein, die noch heute das Bild der Stadt prägt. Große Architekten und Stadtplaner wie Robert Adams, Thomas Hamilton und James Craig zog es ebenso in die Stadt wie Dichter und Denker, beispielsweise James Boswell, Robert Burns und Sir Walter Scott. In Edinburgh ließen sich aber auch der Philosoph David Hume, der Ökonom Adam Smith und der große Ingenieur Thomas Telford nieder, um nur einige der Geistesgrößen zu nennen.
Edinburgh ist ohne Zweifel eine schöne, eine äußerst charmante Stadt mit hervorragenden Restaurants und einem regen Kulturleben....
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