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Torfrautraining für Frauen: Die Stärken von Keeperinnen voll ausschöpfen Eine Torfrau ist nicht einfach ein »weiblicher Torhüter«! Michael Gurski, Torfrautrainer bei RB Leipzig, definiert die Trainingsmethoden im Frauenfußball für diese zentrale Position neu. Mit innovativen Trainingsansätzen veranschaulicht er, wie die Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Keeper:innen als Stärken genutzt werden können. In diesem Fußballbuch zeigt er zusammen mit der ehemaligen Schweizer Nationaltorhüterin Kathrin Lehmann auf, mit welchen besonderen Herausforderungen und Möglichkeiten Torhüterinnen im modernen Frauen-Fußball konfrontiert sind: So erhalten Torfrauen ein speziell auf sie zugeschnittenes Training, um ihr Potenzial auf dem Platz voll auszuschöpfen! - Torfrauentraining neu gedacht: Innovative Ansätze und moderne Fußball-Strategien - Entwicklung moderner Torfrauen: Mit maßgeschneiderten Methoden für Torverteidigung, Raumverteidigung, Offensivspiel und mentale Stärke. - Mit einem Vorwort von Thomas Schlieck und einem Prolog von Elvira Herzog zur neuen Trainingslehre für Tor-Frauen im Fußball - Fußballtraining für Frauen: Ein unverzichtbares Fußball-Fachbuch für alle Trainer:innen - Mit vielen Übungen und Ideen für ein spielnahes Training: Trainingsaufbau für unterschiedliche Altersgruppen Torwarttraining neu gedacht: Die Zukunft des Frauenfußballs aktiv mitgestalten Wer im Frauen- und Mädchenfußball tätig ist, findet in diesem Torwarttraining-Buch ein wertvolles Hilfsmittel zur Förderung des Sports. Es bietet neue Einsichten und praktische Anleitungen, um Torfrauen aller Altersklassen optimal auszubilden und ihnen dabei zu helfen, ihr volles Potenzial zu entfalten. So sind die Keeperinnen den Anforderungen des modernen Fußballs gewachsen - und erfolgreich!
Michael Gurski, geb. 1979 in Tübingen, war Profitorwart und Torwarttrainer im Männerfußball. Nach fast zwei Jahrzehnten als Spieler in verschiedenen deutschen Vereinen widmet sich Gurski nun dem Coaching und spezialisierte sich auf das Training von Torfrauen. Gurski lebt und arbeitet in Deutschland, wo er die Torfrauen von RB Leipzig trainiert.
Die Geschichte der Torfrau beginnt mit einem Missverständnis. Über Jahrzehnte hinweg wurde sie als kleinere, schwächere und weniger dynamische Variante des männlichen Torwarts betrachtet. Sie wurde durch die Brille des Männerfußballs wahrgenommen - ihre Ausbildung, ihre Rolle, ihre Wahrnehmung. Doch ich erkannte, dass hier ein grundlegender Fehler vorlag: Die Torfrau ist keine Kopie des Torwarts. Sie ist eine eigenständige, einzigartige Rolle, die eigene Prinzipien und Philosophien verdient.
Diese Einsicht kam nicht plötzlich und auch nicht in einem Büro oder auf einer Konferenz. Sie entstand in einem Dialog - einem Gespräch, das alles veränderte und mich an einen entscheidenden Wendepunkt meiner eigenen Karriere brachte.
Der Nachmittag hätte leicht im Fluss der Zeit verschwinden können. Es war ein gewöhnlicher Tag in einem kleinen Café, doch das Gespräch, das ich mit Kathrin Lehmann führte, war alles andere als gewöhnlich. Es ging um mehr als nur um Fußball. Es ging um die Frage, wie die Position der Torfrau endlich die Aufmerksamkeit und den Respekt bekommen konnte, den sie verdient.
Ich stand damals an einem Scheideweg. Nach vielen Jahren als Torwarttrainer im Männerfußball, zuletzt bei der SpVgg Unterhaching, hatte ich beschlossen, einen neuen Weg einzuschlagen. Der Wechsel zu den Torfrauen von RB Leipzig war für mich mehr als nur ein beruflicher Schritt - es war ein Sprung ins Unbekannte. Ich wusste, dass die Trainingsmethoden, die ich im Männerfußball jahrelang erfolgreich angewandt hatte, nicht einfach auf den Frauenfußball übertragbar waren. Doch genau das reizte mich. Ich wollte herausfinden, was es brauchte, um die Torfrau zu einem zentralen Bestandteil des Spiels zu machen - nicht als Abbild eines männlichen Konzepts, sondern als eigenständige Größe.
Kathrin hörte mir aufmerksam zu. Ihre Erfahrungen als ehemalige Schweizer Nationaltorhüterin brachten eine Tiefe und Authentizität in unser Gespräch, die ich sofort spürte. Sie erzählte von den Herausforderungen, die sie in ihrer Karriere erlebt hatte, von Trainingsmethoden, die nicht für sie gemacht waren, und von einer Fußballwelt, die ihre Rolle oft als Nebenprodukt des männlichen Torwartsystems betrachtete.
Während wir sprachen, wurde mir klar, dass wir beide an einer gemeinsamen Vision arbeiteten. Meine Beobachtungen aus dem Männerfußball - die Unterschiede in Dynamik, Antizipation und Raumkontrolle - ergänzten sich perfekt mit ihrer gelebten Erfahrung. Gemeinsam identifizierten wir die Schwächen der bisherigen Ansätze und erkannten das immense Potenzial, das in der Torfrau steckt, wenn man sie nur richtig fördert.
Dieses Gespräch war kein Zufall. Es war der Beginn einer Bewegung. Ich wusste, dass mein Wechsel nach Leipzig nicht nur ein beruflicher Neustart war, sondern eine Gelegenheit, die ich nutzen musste, um die Position der Torfrau neu zu definieren. Die Spannung zwischen uns war keine Spannung des Konflikts, sondern die Art von Spannung, die entsteht, wenn zwei Menschen eine gemeinsame Wahrheit entdecken. Mit jedem Satz, den wir austauschten, schien sich der Raum um uns herum zu verdichten. Wir sprachen nicht nur über die Torfrau - wir erschufen sie neu.
Nach diesem Gespräch hätte vieles enden können. Doch ich entschied mich, die Theorie in die Praxis zu bringen. Die nächsten zwei Jahre beim RB Leipzig waren geprägt von täglicher intensiver Arbeit mit den Torfrauen auf allen Leistungsniveaus. Was ich dort erlebte, veränderte mein Verständnis für diese Position. Ich sah, wie viel Potenzial in den Torfrauen steckte, wie präzise sie den Raum kontrollierten, wie schnell sie Spielsituationen antizipierten. Doch ich sah auch die Hindernisse, die ihnen im Weg standen: Trainingsmethoden, die auf männliche Körper und Dynamiken ausgelegt waren, und eine Mentalkultur, die oft unterschätzte, was es bedeutete, als Frau im Tor zu stehen.
Es war eine harte, aber unglaublich bereichernde Zeit. Mit jeder Trainingseinheit wurde mir klarer, dass die Evolution der Torfrau nicht eine Frage der Technik war. Es war vor allem eine Frage der Wahrnehmung. Wenn ich die Torfrau trainieren wollte, musste ich sie vor allen Dingen verstehen.
In dieser Phase war ich nicht allein. Thomas Schlieck, Head of Global Goalkeeping bei Red Bull Soccer und einer der angesehensten Experten für Torwartentwicklung, wurde zu einem Mentor für mich. Seine unübertroffene Expertise und seine Fähigkeit, Theorie und Praxis zu verbinden, halfen mir dabei, meine Arbeit auf ein neues Niveau zu heben. Er war für mich ein Berater und ein Inspirator zugleich, der mich dazu brachte, meine Beobachtungen in präzise Konzepte und Strategien zu übersetzen.
Dieses Buch, das Sie nun in Händen halten, ist das Ergebnis dieser Reise. Es ist ein ehrlicher Einblick in meine Gedanken, meine Erfahrungen und meine Erkenntnisse. Es ist mein Leitfaden, der zeigt, wie ich die Torfrau ins Zentrum stelle und ihre Einzigartigkeit herausarbeite. Meine Vision ist, dass dieses Buch die Geschichte der Torfrau neu schreibt.
Jedes Kapitel ist geprägt von den Erfahrungen, die ich u. a. in Leipzig gesammelt habe, und von den Einsichten, die Kathrin Lehmann und Thomas Schlieck beisteuerten. Dieses Buch beschreibt, wie Torfrauen trainiert werden und wie sie wahrgenommen und gefördert werden können. Ich habe verstanden, dass es einen Unterschied gibt, wie Torhüterinnen und Torhüter trainiert werden müssen. Es ist so wichtig, dass man sich dessen bewusst ist. Und fast noch wichtiger ist, dass man diesen Unterschied wertfrei betrachtet.
Dieses Buch ist der vorläufige Höhepunkt von zwei Jahren intensiver Arbeit, Reflexion und Leidenschaft. Ich bin mir sicher, dass sich dieses Buch - genauso wie die Geschichte der Torfrau - immer weiterentwickeln wird. Es ist ein Aufruf an alle Trainer und Trainerinnen von Torfrauen, im Training neu zu denken. Es ist Zeit für die Evolution des Torfrauenspiels.
Diese Evolution des Torfrauenspiels verlangt ein radikales Umdenken. Das, was wir als »Torhüterspiel« kennen, wurde für Männer konzipiert - ihre Physis, ihre Bewegungsmuster, ihre Dynamik. Frauen agieren aufgrund physiologischer und psychologischer Unterschiede anders. Dieser Unterschied ist völlig wertfrei, aber das Wissen darüber elementar, um als Trainer oder Trainerin erfolgreich zu sein. Eine Torfrau und ein Tormann müssen sich zwar mit denselben Key Points im Spiel - wie Psyche, Physis, Taktik und Technik, Kognition und Koordination - auseinandersetzen, doch wie man diese Key Points adressatenspezifisch richtig trainiert, ist die Kunst als Coach. Genau darin lag bis jetzt allerdings der Fehler. Torfrauen werden häufig gleich trainiert wie Torhüter und an den Maßstäben des Männerfußballs gemessen. Die Torfrau ist allerdings kein weiblicher Torhüter. Sie ist eine Torfrau. Genau hier setzt mein Buch an und lädt alle dazu ein, mit einer neuen Perspektive zu trainieren: mit der Perspektive »Torfrau«.
Dieses Buch ist ein Versuch, die Geschichte des Torfrauenspiels neu zu schreiben. Es zeigt auf, warum die alte Methodik nicht ausreicht und wie wir durch spezifische, auf Frauen zugeschnittene Ansätze eine neue Ära des Torfrauentrainings einläuten können. Es geht um einen Denkansatz, der weit über Technik und Taktik hinausgeht. Es geht um das Schaffen einer Identität, eines Selbstbewusstseins und eines Systems, das Torfrauen nicht länger in eine vorgefertigte Form zwingt - sondern in dem die Torfrau selbst zur eigenen Norm wird.
In meiner täglichen Arbeit mit einem Frauen-Bundesligateam wird eine Wahrheit immer deutlicher: Eine Torfrau ist nicht nur eine Spielerin, sie ist eine Schlüsselfigur, ein Eckpfeiler eines Teams. Ihre Rolle erfordert ein Training, das weit über die Standards hinausgeht, die wir aus dem Männerfußball kennen. Während der Fußballplatz für Männer und Frauen normativ gleich ist - die Spielfeld-, die Tor- und die Ballgröße sowie die Regeln -, sind die...
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