Schweitzer Fachinformationen
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Diana Arweiler-Harbeck, Judith Saxe
Mehr als die Hälfte aller Fehlbildungen im HNO-Bereich betrifft die Ohrregion. Ursächlich sind diese auf eine Störung der Ontogenese durch exogene oder genetische Faktoren zurückzuführen, wobei auch Umwelteinflüsse (Infektionen, ionisierende Strahlen, teratogene Substanzen) eine große Rolle spielen. Häufig bestehen gleichzeitig anatomische Veränderungen des äußeren Gehörgangs und der Ohrmuschel (bis hin zur Aplasie) sowie am Mittel- und Innenohr. Wegweisend für eine Fehlbildung kann z.B. ein tiefstehendes Ohr sein, wenn die durch die Embryogenese bedingte Wanderung des Gehörgangs nach kranial und dorsal gestört wurde. Korrelationen zwischen Grad der Gehörgangs- und Ohrmuschelfehlbildung konnten bislang nicht nachgewiesen werden, sodass eine getrennte Klassifikation empfohlen wird.
Gehörgangsatresie
Gehörgangsdysplasie
Atresia auris congenita
Klassifikation nach Weerda
Computertomografie Felsenbein
Prognose
Das Erscheinungsbild der Gehörgangsfehlbildungen ist vielfältig. Es kann sich sowohl um Verengungen als auch um bindegewebige oder knöcherne Verschlüsse des Gehörgangs handeln.
Die kongenitale Stenose des äußeren Gehörganges wird von Jahrsdoerfer als Einengung des Gehörgangs auf weniger als 4mm definiert.
Aufgrund der gemeinsamen Entwicklung von äußerem Ohr und Mittelohr treten Fehlbildungen häufig kombiniert auf (Atresia auris congenita).
Die Inzidenz der Atresia auris congenita isoliert oder zusammen mit Fehlbildungen des äußeren, Mittel- und ggf. Innenohrs liegt bei ca. 1:10000.
kongenital
Keine Geschlechtsprädisposition bekannt.
positive Familienanamnese (genetisch)
teratogene Einflüsse während der intrauterinen Entwicklung
exogene Faktoren wie Infektionen, teratogene Stoffe (z.B. Thalidomid, ionisierende Strahlung)
genetisch bedingt, z.B. autosomal dominant (Franceschetti-Syndrom) oder rezessiv (Goldenhar-Syndrom)
Klassifikation der Gehörgangsfehlbildungen nach Weerda-Typ A-C ? [1]:
Typ A: Verengung des Gehörganges in einzelnen Bezirken oder auf ganzer Länge, Gefahr der Entstehung eines Gehörgangscholesteatoms
Typ B: teilweise angelegter Gehörgang, vom Mittelohr durch eine Atresieplatte getrennt
Typ C: Fehlen des knöchernen Gehörganges im Sinne einer Totalobturation, häufig kombiniert mit Fehlbildungen der Ohrmuschel und der Ossikel, Innenohrfehlbildung in der Regel nicht vorhanden
Unter Berücksichtigung möglicher zusätzlicher Fehlbildungen von Mittelohr und Innenohr gibt es zwei weitere Klassifikationen, die sich nach der Computertomografie des Felsenbeins richten:
internationale Klassifikation nach Jahrsdoerfer
erweiterte Klassifikation nach Siegert-Mayer-Weerda ( ? Tab. 1.1 )
Struktur
Konfiguration
Punkte (max. 28)
äußerer Gehörgang
normal/Weichgewebeatresie/Knochenatresie
2/1/0
Mastoidbelüftung
ausgeprägt/mittel/keine
Paukengröße
groß/mittel/eburnisiert
Paukenbelüftung
N. facialis
normaler/gering dislozierter/stark dislozierter Verlauf
Gefäße
Hammer-Amboss-Komplex
normal/dysplastisch/fehlend
Stapes
ovales Fenster
offen/verschlossen
4/0
rundes Fenster
einseitig, seltener bilateral vorkommend
zumeist in Kombination mit Fehlbildungen der Ohrmuschel und des Mittelohres
Einengung oder vollständige Stenose des Gehörganges
Schallleitungsschwerhörigkeit
bei einseitigem Vorkommen normale Sprachentwicklung, jedoch Beeinträchtigung des Richtungshörens und des Hörens im Störlärm
Richtungsweisend sind die klinische Untersuchung und der Ausschluss weiterer Fehlbildungen.
Eine ausführliche otologische Diagnostik ist ausschlaggebend für die audiologische Rehabilitation.
Bildgebende Maßnahmen sollten altersabhängig dann erwogen werden, wenn sie eine unmittelbare therapeutische Konsequenz haben und dementsprechend in Abhängigkeit vom Alter sinnvoll geplant werden.
Pädiatrische Untersuchung: Bei Verdacht auf syndromales Geschehen oder zusätzliche kognitive Defizite Vorstellung in einem sozialpädiatrischen Zentrum zur erweiterten Diagnostik
familiäre Disposition
exogene Faktoren (Medikamente, Infektionen, Strahlung) während der Schwangerschaft
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