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ZWEI HERZEN BEGEGNEN EINANDER IM AUGE DES STURMS
Die Heirat zwischen Talasyn und Alaric sollte den Krieg beenden, der ihr Leben geprägt hat. Doch friedlich ist nichts zwischen ihnen. Denn während Talasyn ihre Rolle als neue Kaiserin von Kesath spielt, planen ihre Verbündeten den Sturz von Alarics Herrschaft. Aber auch wenn sie weiß, dass das Nachtimperium noch immer eine Gefahr darstellt – je mehr Zeit Talasyn mit Alaric verbringt, desto schwerer fällt es ihr, die Gefühle zurückzudrängen, die zwischen ihnen brodeln. Ohne Alaric kann sie den Kataklymus nicht abwenden, der ihrer beider Reiche zerstören würde. Ihm zu vertrauen hieße jedoch, das Schicksal all der Menschen, an deren Seite sie jahrelang gekämpft hat, in seine Hände zu legen.
Teil 2 der HURRICANE-WARS-Trilogie
"Ich brauche den nächsten Band. Jetzt. Sofort! Die romantische Spannung und der Schlagabtausch zwischen Alaric und Talasyn sind nicht von dieser Welt." ABIGAIL BOOKS ADDICTION
Eine Brise, die von der Schneeschmelze im Hochland kündete, strich über die kargen Ebenen und pfiff durch das einsame Fenster in der privaten Halle des Regenten. Sie fuhr mitten in die wirbelnden Schwaden aus Schattenmagie, die von Stein zu Stein schwebten und sie schließlich verschlangen, wie sie es auch mit dem Tageslicht taten.
Überall, außer in einer hellen Ecke, wo der Sariman gebadet in Sonnenlicht lag und von lederbewehrten Händen auf den Tisch gepresst wurde.
Der Vogel zappelte wild im Griff seiner drei Häscher, und ein wehmütiges Trillern drang aus dem schiefen Goldschnabel. Seine Augen wurden rund wie Kupfermünzen, als sich ein vierter Verzauberer näherte, der eine gläserne Spritze in der Hand hielt. Die hohle Stahlnadel glänzte kalt in der Dunkelheit, als der Verzauberer das Annullierungsfeld betrat.
Gaheris' Verzauberer sahen noch verzweifelter aus als der Sariman. Es war nicht so einfach, wenn man die eigene Magie versiegen spürte, wenn plötzlich eine Lücke dort klaffte, wo sonst der Aether war.
Selbst von seinem Posten in sicherer Entfernung aus prickelte die Erinnerung an dieses Gefühl mit solcher Heftigkeit in Alarics Adern, dass seine Finger in den Panzerhandschuhen zuckten und gegen den Drang kämpften, das Schattentor aufzustoßen - nur um zu sehen, ob er es noch vermochte.
»Das verfluchte Biest singt den ganzen Tag.« Vom dolchförmigen Thron her durchschnitt ein Knurren das melodiöse Wehklagen des Sarimans. »Wenn du in deiner Zeit in Nenavar schon nicht herausbekommen hast, wie sich seine Eigenschaften nutzen lassen - hast du dann wenigstens gelernt, wie man dieses Ding zum Schweigen bringt?«
Alaric dachte an die Verstärkungsvorrichtung, jenen Kreis aus Drähten und Metallglasgefäßen auf den Fliesen des Himmelsdachs. An die geschmolzenen Kerne rubinroten Bluts in saphirblauer Regenmagie.
Er schüttelte den Kopf.
»Was frage ich überhaupt.« Die bittere Enttäuschung auf Gaheris' faltigen, vernarbten Zügen war überdeutlich. »Du bist nach Südosten gesegelt und hast nichts herausgefunden. Was kannst du eigentlich, Kaiser?«
Das Lied des Sarimans wurde schriller, als die Nadel sich in seine Halsader bohrte. Es klang wie eine Handvoll eiserner Nägel, die über Porzellan kratzten, siebenfach verstärkt, und grub sich wie Krallen in Alarics Innerstes. Aber er durfte sich das nicht anmerken lassen. Nicht vor Gaheris.
Der Regent sah aus, als sei er um zehn Jahre gealtert in den zehn Tagen, seit Kesaths kaiserliche Delegation aus Nenavar heimgekehrt war und Kommodore Mathire ihm diesen Vogel überreicht hatte. Er war dünner und verhärmter, dunkle Ringe auf der verwitterten Haut unter den grauen Augen, die Alarics so sehr ähnelten.
»Vater, wenn das Vogelzwitschern Euch wachhält«, wagte Alaric vorzuschlagen - wohl wissend, dass Gaheris den Sariman überallhin mitnahm -, »kann er doch vielleicht in diesem Saal bleiben, wenn Ihr Euch zur Nacht zurückzieht.«
»Damit jedes geschwätzige Küchenmädchen und selbst noch der begriffsstutzigste Stallbursche in der Zitadelle über den unschätzbaren Vorteil schwadronieren kann, den wir jetzt haben?« Gaheris schlug auf die Armlehne seines Throns, und die Schattenranken um ihn her flackerten höher, angetrieben von seinem Zorn - von seiner Paranoia. »Du redest Unsinn über meine Gesundheit, während wir eigentlich über deine Frau sprechen sollten.«
Vom Ausbruch des Regenten verängstigt beeilten sich die Verzauberer, den Rest ihrer Aufgabe zu erledigen. Sie füllten das Sarimanblut aus der Spritze in eine Phiole, die sie zukorkten; sie desinfizierten die Einstichstelle mit Kräutern und setzten das Tier zurück in seinen verzierten Messingkäfig. Sie verneigten sich erst vor Gaheris, dann vor Alaric, bevor sie fluchtartig aus dem Raum eilten. Das Schattentor schnappte nach ihren Fersen.
»Hör auf mich, mein Sohn«, grollte Gaheris, sobald er und Alaric allein waren. »Nach der mondlosen Dunkelheit wird die Magie der Lichtweberin ihren Zweck erfüllt haben. Ebenso wird es keinen Grund mehr geben, diesen Scheinfrieden mit Nenavar aufrechtzuerhalten. Wir müssen schnell zuschlagen, um diese Inseln dem Nachtimperium einzuverleiben. Wenn du und deine Frau also erst einmal den Leerenriss aufgehalten habt, wirst du sie hierherbringen - vorgeblich, weil ja in eurem Ehevertrag festgehalten ist, dass sie von Zeit zu Zeit in der Zitadelle Hof halten muss.«
»Und wenn Ihr bis dahin keinen Weg gefunden habt, ihr ihre Magie zu nehmen?«
»Dann gibt es immer noch den Sariman, um sie in Schach zu halten.«
»Ihr wollt sie als Geisel nehmen«, sagte Alaric dumpf.
»Die Nenavarener werden gefügiger sein, wenn ihre Lachis'ka in unserer Gewalt ist, meinst du nicht?« Gaheris lächelte - verzog humorlos die pergamentdünnen Lippen. »Und wenn nicht, nun ja, dann erinnern wir sie daran, wie es ihren Drachen gegen unsere Leerenkanonen ergangen ist.«
Grausige Bilder schossen Alaric durch den Kopf: Talasyn, der man das Lichtgespinst entrissen hatte. Drachen, die aus dem Himmel stürzten und als verrottende Leichen in den Tiefen des Immermeers versanken. Schatten, der über das Dominium fiel. Kesathische Sturmschiffe, die eine stolze, jahrtausendealte Zivilisation dem Erdboden gleichmachten - so, wie sie es mit all den Staaten Sardovias getan hatten.
»Wir haben einen Drachen verletzt, und es gibt noch Hunderte weitere.« Alaric zwang sich, die Worte auszusprechen, trotz des Gallegeschmacks in seinem Mund. »Ich bin mir nicht sicher, ob unser Vorrat an Leerenmacht in der Lage ist -«
»Überlass das mir und meinen Verzauberern«, fuhr Gaheris ihn an. »Wenn wir alles für diesen Angriff aufwenden, gibt es immer noch mehr zu holen - zusammen mit frischen Aetherkristallen und Nenavars übrigen Reichtümern. Deine einzige Aufgabe, Kaiser, besteht darin, deine Frau hierherzubringen.« Er hielt inne und verzog den Mund zu einem höhnischen Grinsen. »Mach dir keine Sorgen. Sie ist uns lebendig nützlicher als tot, vor allem sobald ich ihre Anwesenheit besser ertrage, weil sie keine Lichtweberin mehr ist. Ich werde sie nicht töten.« Der nächste Satz triefte nur so vor Hohn: »Das würde ich dir nicht antun.«
»Ihr wart derjenige, der auf diese Ehe bestanden hat«, erwiderte Alaric und achtete darauf, sich keine Gefühlsregung anmerken zu lassen. Nicht die kleinste Spur eines Zögerns. »Sie bedeutet mir nichts.«
»Das will ich auch hoffen«, sagte Gaheris trocken. »Sie ist auf dem Kontinent aufgewachsen. Sie hat für Sardovia gekämpft. Da besteht ein tiefes Band - und du kannst ihr nicht trauen.«
Alaric hatte das immer gewusst. Doch es seinen Vater aussprechen zu hören zerrte an etwas in seinem Brustkorb. Er schwieg und ertrug den Schmerz.
»Wenn sie in einigen Tagen für ihre Krönung hier eintrifft«, fuhr Gaheris fort, »halte sie hinter Schloss und Riegel. Wir können es nicht gebrauchen, dass sie hier herumläuft und von den jüngsten Unruhen erfährt. Weise die Generäle an, kein Wort darüber zu verlieren, weil andernfalls ihre Zungen ans Stadttor genagelt werden.«
Die »jüngsten Unruhen«, wie Gaheris sie nannte, war eine Reihe von Aufständen, die sich in verschiedenen Städten auf vormaligem Allbundterritorium ereignet hatten. Der Regent war damit beschäftigt gewesen, diese niederzuschlagen, während Alaric sich in Nenavar aufgehalten hatte. Die Abwesenheit seines Sohns hatte zweifelsohne zu Gaheris' Verärgerung beigetragen. Immerhin waren es nur lokale Aufstände gewesen - zu klein und zu verstreut, um wirklich Auswirkungen zu haben.
»Die Lichtweberin wird es nicht riskieren, wegen ein paar Widerstandskämpfern den Frieden zu brechen«, protestierte Alaric. »Sie weiß, was auf dem Spiel steht.«
Der Leerenriss würde sich in weniger als vier Monaten entladen: amethystfarbenes Brüllen bis in den letzten Winkel von Lir. Eine Verschmelzung von Licht und Schatten war der einzige Weg, das zu verhindern. Talasyn hatte versprochen, zu kooperieren. Sie würde nicht .
»Du sagtest mir einmal«, meinte Gaheris, »es sei nicht ratsam, die Zukunft vom Herzen einer Frau abhängig zu machen - und ebenso wenig werde ich auf etwas so Kapriziöses setzen, wenn es um die Sicherheit unseres Volkes geht.«
Alaric sog die Luft ein, und Gaheris sackte eine Winzigkeit zusammen, als laste nun das Gewicht seiner Behauptung auf ihm. Als spanne sich in diesen Augenblicken ein Band zwischen ihnen, straff gezogen durch die vergangenen Jahre: Vater und Sohn, verknotet.
»Erinnere dich an deine Mutter«, murmelte Gaheris. »Erinnere dich, wie sie uns verließ, als die harte Arbeit begann. Als das, was sie wollte, nicht mehr zu dem passte, was Kesath zum Überleben brauchte.«
Ich werde weiterhin mit dir arbeiten, hatte Talasyn mit lodernden Augen auf jenem Dach gesagt. Aber du wirst mich nie davon überzeugen können, dass das Nachtimperium Sardovia vor sich selbst gerettet hat. . Was für eine bessere Welt du auch aufzubauen glaubst - sie wird immer auf Blut begründet sein.
»Ja«, sagte Alaric heiser. »Ich erinnere mich.«
»Gut. Die Legion soll deine Frau bei diesem anstehenden Besuch nicht einen Moment lang aus den Augen lassen«, warnte Gaheris. »Sie wird die Widerstandskämpfer unterstützen, sobald sie die Gelegenheit dazu bekommt. Dessen bin ich mir sicher.«
Der Beginn der...
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