Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Jede Baumart stellt bestimmte Ansprüche an Klima, Lage und Boden. Es ist deshalb nicht egal, ob ein Wald auf einem feuchten oder trockenen Boden, im kühlen, kalten oder warmen Klima, am Nord- oder Südhang steht. Von all diesen "Standortfaktoren" hängt es ab, welche Baumarten wir pflanzen sollen, welche und wie viel Pflege der Wald braucht und wie viel Ertrag er abwirft.
Der Baum erzeugt mithilfe von Sonnenlicht, Wasser, Luft und Bodennährstoffen Blätter, Rinde, Knospen, Holz .
Blätter (Nadeln) fallen regelmäßig ab und werden von Würmern, Insekten, Pilzen u. a. "gefressen", verdaut und wieder ausgeschieden. Von diesen Ausscheidungen leben nun wieder Bakterien, Pilze und andere Mikroorganismen. Die Wurzeln nehmen die feinst zerteilten Stoffe als Bodennährstoffe wieder auf - der Nährstoffkreislauf ist geschlossen. Der Nährstoffkreislauf ist unterbrochen, wenn ein Glied dieses Kreislaufs ausfällt.
Mögliche Ursachen für einen unterbrochenen Nährstoffkreislauf
Offene Bestandesränder: Sonne und Wind verschlechtern das Bestandesklima, ein Teil des Bodenlebens stirbt ab (Monokulturen).
Die Nahrung der Bodenlebewesen ist zu einseitig und schwer zersetzbar (nur Fichten- oder Kiefernadeln), Streurechen.
Entnahme des gesamten Feinreisigs samt den Nadeln bei Durchforstung (Hackguterzeugung).
Undurchforstete, dichte Bestände (Licht- und Wärmemangel hemmen das Bodenleben).
Bodenverdichtung durch schwere Fahrzeuge im Bestand.
Links geschlossener, rechts unterbrochener Nährstoffkreislauf
Jedes Tier und jede Pflanze ist für die Lebensgemeinschaft Wald wichtig und erfüllt eine Aufgabe! Je artenreicher ein Wald ist, desto gesünder und weniger anfällig ist er gegen Krankheiten und Schäden. Es herrscht ein ökologisches Gleichgewicht zwischen den dort lebenden Pflanzen und Tieren.
Guter Waldboden
Viele verschiedene Tierarten (insbesondere Regenwürmer und Insekten) zersetzen die Streu rasch und durchwühlen und vermischen das Erdreich. Die einzelnen Schichten gehen fließend ineinander über. Gute Krümelstruktur. Den Bäumen stehen viele Nährstoffe zur Verfügung. Gutes Wachstum der Bäume, aber auch der "Unkräuter" und "Unhölzer"!
Schlechter Waldboden
Wenig Bodenleben, Streu wird kaum zersetzt. Die Bäume kommen nicht an die Nährstoffe heran, der Wald "hungert", die Bäume wachsen langsamer und sind anfälliger!
Aufgaben:
Erklären Sie den Begriff Nährstoffkreislauf!
Welche Funktionen könnten folgende Lebewesen für die Lebensgemeinschaft Wald haben: Rehe, Eichelhäher, Spechte, Mäuse, Regenwürmer, Sträucher und Kräuter, Pilze, Bakterien?
Was können wir für das ökologische Gleichgewicht tun?
Wodurch kann der Nährstoffkreislauf gestört/gefördert werden?
Nennen Sie drei Standortfaktoren.
Guten Standort zeigen an:
Buschwindröschen
Mögliche Ursachen für schlechten Waldboden:
Extremer Standort (z. B. Gebirge)
Nach Nährstoffentzug durch Streunutzung (oder Baumverfahren bei der Holzernte)
Monokulturen (z. B. Fichten auf nicht geeigneten Standorten)
Nach Durchforstung oder Kahlschlag werden sämtliche Äste und Wipfel als Brennholz genutzt.
Neunblättrige Zahnwurz
Wald-Bingelkraut
Sauerklee
Schattenblümchen
Waldmeister
Sanikel
Im Übergang zum schlechten Standort:
Schneerose
Leberblümchen
Schlechten Standort zeigen an:
Erika
Torfmoos
Peitschenmoos
Wald-Schachtelhalm
Rotstengel-Astmoos
Drahtschmiele
Heidelbeere
Humusarten
Die Pflanzendecke sowie Art und Anzahl der Streu zersetzenden Lebewesen bestimmen die Güte des Humus.
Regenwurmmull: Gute Krümelstruktur (Ton-Humus-Komplex), guter Wasser-, Luft- und Nährstoffhaushalt des Bodens. Beste Humusform.
Insektenmull: Hauptsächlich durch Insekten (Milben, Gliederfüßer) entstanden. Fein zersetzter, oft staubförmiger, bräunlicher Humus. Rasche Zersetzung der Streu.
Moder: Hauptsächlich durch Pilze entstanden. Typischer Geruch, verlangsamte Zersetzung der Streu.
Rohhumus: Praktisch keine Zersetzung der Streu. Der Nährstoffkreislauf ist unterbrochen. Nährstoffmangel.
Die meisten Bodennährstoffe sind in der Rinde, den Blättern und den Nadeln enthalten, die wenigsten im Holz. Deshalb ist die Entnahme von Holz keine Belastung für den Boden. Bei einem geschlossenen Nährstoffkreislauf ist daher auch keine regelmäßige Düngung im Wald notwendig!
Zeigerpflanzen sind Gräser, Kräuter und Sträucher, die uns die Bodengüte eines Standorts anzeigen.
Je mehr "Unkraut" nach einem Kahlschlag wächst, desto besser ist der Waldboden!
Nadeln, Reisig, dünne Äste und Wipfel (unter 5 cm Durchmesser) im Wald liegen lassen, sie sind der natürliche Dünger des Waldes!
Die Baumarten haben sich in Jahrmillionen an das Großklima (z. B. kontinentales oder ozeanisches Klima) und an Klimaregionen (Alpen, Hügel- oder Flachland) angepasst. Jeder Baum hat seinen Platz: der Affenbrotbaum in Afrika, die Fichte im Alpengebiet und die Pappel in der Au.
Jeder Wald schafft sich aber auch sein Bestandesklima (Kleinklima), das ausgleichend wirkt. Im Winter ist es wärmer, im Sommer kühler als auf der freien Fläche. Besonders günstig wirken sich ein geschlossener, stufiger Waldrand (Trauf) und eine gute Baumartenmischung auf das Kleinklima aus.
Bevor man eine Baumart pflanzt, ist es notwendig, ihre Klima- und Standortansprüche zu kennen.
Die Geländeform, ja sogar die allernächste Umgebung hat auf den Standort großen Einfluss, ebenso Himmelsrichtung, Steilheit und Seehöhe.
Die Versorgung mit Nährstoffen und Wasser wird entscheidend von der Geländeform beeinflusst. Sie kann im Hangverlauf mehrmals wechseln bzw. sich wiederholen.
Unterhang
Meist tiefgründige Böden mit guter bis sehr guter Wasser- und Nährstoffversorgung; hier erfolgt Nährstoffeintrag.
Mittelhang
Meist mittelgründig mit mittlerer Wasser- und Nährstoffversorgung. In Trockenperioden kann es hier zu Wasserstress kommen.
Ebene
Diese Standorte neigen zum Wechsel zwischen kurzfristiger Vernässung und Austrocknung.
Oberhang/Kuppe
Diese Standorte neigen zur Austrocknung, haben meist auch nur eine mäßige Nährstoffversorgung und waren früher sehr oft mit Kiefer bestockt.
Anmoor
Humusreiche Mineralböden, die mächtiger als 30 cm sind und vornehmlich über Wasserüberschuss verfügen. Die Wasserhaushaltsstufe ist meist "feucht" bis "nass". Der unter Wasserüberschuss entstandene...
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