Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Bevor Sie mit dem Sparen beginnen, sollten Sie sich einen Überblick über Ihre Finanzen verschaffen.
Bevor es ans Anlegen geht, sollten Sie sich aber erst einmal die Frage stellen, wie viel Geld Sie überhaupt anlegen können. Oft hat man ja das Gefühl, dass, kaum kommt das Gehalt aufs Konto, schon wieder die Hälfte weg ist. Miete, Lebenshaltung, Sprit fürs Auto, hier ein Geschenk, da ein Kinobesuch: Ohne dass wir es richtig mitbekommen, rattert der Kontostand gegen null. Und dann soll man auch noch Geld für später abknapsen?! Sie werden sehen: Es geht! Dafür beginnen Sie am besten mit einem Kassensturz: Einnahmen, Ausgaben, Vermögen, Schulden - wie steht es eigentlich um Ihr Geld?
Erst einmal gilt es herauszufinden, wie viel Sie jeden Monat übrig haben. Dafür braucht es einen verregneten Tag, Zettel, Stift, Taschenrechner - und Ruhe. Vor jeder Finanzplanung steht die Bestandsaufnahme. Machen Sie sich eine (monatliche) Liste und stellen Sie das, was Sie über das Jahr einnehmen, dem gegenüber, was Sie in etwa ausgeben. Übersteigen Ihre Einnahmen die Ausgaben, kann man nur sagen: Glückwunsch! Wenn nicht, sollten Sie vor allem anderen daran etwas ändern. Denn wer nichts übrig hat, kann auch nichts sparen und anlegen.
Dann sollten Sie schauen, wie viel Sie schon besitzen. Bunkern Sie Geld auf Ihrem Girokonto? Falls Sie ein Spar- oder Tagesgeldkonto haben: Wie viel haben Sie darauf geparkt? Haben Sie vielleicht schon ein Wertpapierdepot? Oder eine Lebensversicherung abgeschlossen? Zahlen Sie in eine betriebliche Altersvorsorge ein? All das wird auf Ihrem Zettel auf der Habenseite verbucht.
Aber nicht nur das, was Sie haben, sondern auch das, was Sie schulden, sollten Sie notieren. Sind Sie in den Dispo gerutscht? Zahlen Sie noch Bafög aus Studienzeiten zurück? Oder haben Sie einen Kredit aufgenommen: beispielsweise, um das neue Auto oder ein Haus zu finanzieren? Falls ja, müssen Sie diese Schulden von dem, was Sie besitzen, abziehen.
Sind Ihre Schulden höher als das, was Sie auf der Habenseite notieren konnten, gilt es erst einmal, diese zu tilgen. Das ist in der Regel die beste Geldanlage.
Der zweite Schritt ist es, sich einen Puffer für unvorhergesehene Ausgaben zu schaffen. Als Faustregel gilt: Wer sich in der Ausbildung befindet und 3 000 Euro auf der hohen Kante hat, kann sich glücklich schätzen. Im Berufsleben reicht das nicht: Da sollten die Rücklagen für die nächste Autoreparatur, eine neue Waschmaschine und sonstige Eventualitäten reichen. Als Richtwert gelten zwei bis drei Netto-Monatsgehälter, also je nach Einkommen zwischen 3 000 und 10 000 Euro. Kommen Sie bei Ihrem Kassensturz auf weniger als 2 000 Euro Rücklagen, sollten Sie dringend etwas ändern: weniger ausgeben und mehr zur Seite legen. Wie Sie den Notgroschen am besten anlegen, erfahren Sie auf S. 22.
Vermögenswirksame Leistungen nutzen
Beim Aufbau von Rücklagen hilft in vielen Fällen der Arbeitgeber über vermögenswirksame Leistungen. Allerdings wissen das anscheinend längst nicht alle fest angestellten Mitarbeiter, da viele dieses Geldgeschenk ungenutzt verfallen lassen. Mehr dazu ab S. 45.
Ohne Netz und doppelten Boden sollte niemand Geld anlegen. Bevor Sie also mit dem Investieren anfangen, ist es ratsam, sich zumindest grundlegend abzusichern. Viele glauben zwar, sie seien gut geschützt. Das Problem ist nur, dass wir hierzulande zwar gut 10 Prozent unseres verfügbaren Einkommens in Versicherungen stecken, aber oft in die falschen.
Stellt sich also die Frage: Was ist nötig und was nicht? Nach der Krankenversicherung ist die Privathaftpflicht die wichtigste Versicherung und ein absolutes Muss für jeden. Wer keine hat - und das ist immer noch ein Viertel hierzulande -, sollte sie schleunigst abschließen. Fast ebenso wichtig ist ein Schutz gegen Berufsunfähigkeit. Was Sie sonst noch an Versicherungsschutz brauchen, hängt von Ihrer ganz persönlichen Lebenssituation ab.
Private Haftpflichtversicherung: Eine private Haftpflichtversicherung braucht jede und jeder. Im Grunde ist sie Ihr ganz privates Sicherheitsnetz, das Sie gegen Ansprüche anderer absichert. Ob Sie im Skiurlaub schuld an einem Zusammenstoß sind und sich jemand ein Bein bricht oder nach dem Grillen die Glut unbeaufsichtigt lassen und das Haus der Nachbarin abbrennt: Sobald Sie anderen schaden, sind Sie gesetzlich zum Schadenersatz verpflichtet. Im Extremfall sogar ein Leben lang, was schnell in den finanziellen Ruin führen kann. Haben Sie noch keine private Haftpflichtversicherung, sollten Sie das daher unbedingt ändern. Sie sollte pauschal Schäden bis mindestens zehn Millionen Euro abdecken. Die Beiträge der besten Tarife für die ganze Familie liegen bei knapp 100 Euro im Jahr. Man bekommt "sehr guten" Schutz bei einigen Anbietern aber auch schon für etwa 65 Euro im Jahr. Verglichen mit anderen Versicherungen ist das ein sehr überschaubarer Preis für eine Menge Sicherheit.
Berufsunfähigkeitsversicherung: Schutz ist auch wichtig für den Fall, dass Sie zum Beispiel einen Unfall haben oder krank werden und deshalb nicht mehr in der Lage sind, zu arbeiten oder sich selbst zu versorgen. Damit Sie dann nicht im Regen stehen, sollten Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Sie tritt ein, wenn Sie in Ihrem zuletzt ausgeübten Beruf nicht mehr arbeiten können. Leider sind viele immer noch der Meinung, ihnen könne das nicht passieren, und falls doch, wäre der Staat in der Pflicht. Ein fataler Irrtum in beiden Fällen. Inzwischen wird in Deutschland jeder fünfte Angestellte und jeder vierte Arbeiter vor Erreichen des Rentenalters berufsunfähig, immer häufiger aufgrund von psychischen Krankheiten. Dennoch hat der Staat den gesetzlichen Berufsunfähigkeitsschutz für alle abgeschafft, die nach 1961 geboren wurden. Sie können im Fall der Fälle nur noch eine Erwerbsminderungsrente erwarten; das heißt, sie bekommen nur dann eine Rente, wenn sie gar nicht mehr arbeiten können. Auch hier gilt es also, privat vorzusorgen. Allerdings ist eine solche Versicherung alles andere als günstig. So zahlt zum Beispiel eine junge Controllerin ab 740 Euro im Jahr, wenn sie sich eine Rente von 2 000 Euro im Monat bis zum 67. Lebensjahr sichern möchte. Je jünger und gesünder Sie beim Abschluss sind, desto weniger kostet der Schutz.
Versicherungen im Test Wir testen regelmäßig Privathaftpflicht-, Berufsunfähigkeits- und Risikolebensversicherungen. Im Internet können Sie die aktuellen Tests unter test.de gegen eine geringe Gebühr abrufen. Welche Versicherungen in Ihrer persönlichen Lebenssituation (noch) sinnvoll sind und was Sie beim Abschluss beachten sollten, können Sie übersichtlich in unserem Ratgeber "Das Versicherungs-Set" nachlesen. Sie bekommen ihn im Buchhandel oder über test.de/shop.
Risikolebensversicherung: Ob Krankheit oder ein schwerer Unfall: So gut wie nie rechnet man mit dem Tod eines Familienmitglieds. Zum ersten Schock kommt dann der zweite - nämlich die Frage, wie es finanziell weitergehen soll. Haben Sie eine Familie, ist eine Risikolebensversicherung daher genauso ein Muss wie die private Haftpflicht. Sie schützt Angehörige vor einem Sturz ins Bodenlose. Eine Risikolebensversicherung ist ein reiner Todesfallschutz, kein Sparvertrag. Stirbt der Versicherte, bekommen die im Vertrag genannten Hinterbliebenen die gesamte Versicherungssumme ausgezahlt. Weil Todesfallschutz und Sparleistung - anders als bei einer Kapitallebensversicherung - nicht vermischt werden, ist sie die bessere und günstigere Wahl für alle, die ihre Lieben absichern wollen. Gute Policen für den Hauptverdiener gibt es schon für rund 245 Euro pro Jahr. Ob Sie so günstig an eine kommen, hängt von verschiedenen Faktoren ab wie der Versicherungshöhe, dem Eintrittsalter, der Laufzeit und Ihrem Gesundheitszustand.
Entspannt durchblicken
Berufs- oder erwerbsunfähig? Berufsunfähig ist, wer dauerhaft durch andauernde Einschränkung seinen bisherigen Beruf nicht mehr ausüben kann. Gründe dafür können eine Krankheit, körperliche Verletzung oder ein Kräfteverfall sein, womit gemeint ist, dass ein Mensch zu schwach ist, seinem Beruf nachzugehen. Diese Voraussetzungen für eine Berufsunfähigkeit müssen ärztlich festgestellt sein.
Erwerbsunfähig (beziehungsweise erwerbsgemindert) ist hingegen, wer unfähig ist, durch irgendeine Arbeit seinen Lebensunterhalt verdienen zu können: ob aufgrund einer geistigen oder...
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