Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Mich verbindet mit der modernen Technik eine Hassliebe.
Die meisten von uns kennen dieses Gefühl gut, aber wir kommen nicht so richtig dahinter, woran es liegt. Wir merken, dass unsere technischen Spielzeuge uns in ihren Bann schlagen, aber wir wissen nicht, wie wir mit den Herausforderungen fertigwerden, die mit ihrem Gebrauch verbunden sind und die sich immer mehr vervielfachen.
Wir sind immerzu beschäftigt, aber wir langweilen uns.
Wir sind angefüllt und doch leer.
Wir sind mit allem und jedem verbunden und doch einsamer als je zuvor.
Unser Leben ist angefüllt mit mehr Aktivitäten, als wir je für möglich gehalten hätten, aber am Ende des Tages fühlen wir uns oft ausgehöhlt. Wir haben mehr Zeug - Autos, Häuser, Klamotten, Geräte, Spielzeuge - als irgendeine andere Generation vor uns, und doch lechzen wir nach immer mehr. Wir sind online mit der ganzen Welt verbunden, aber oft fühlen wir uns so allein, dass wir es gar nicht beschreiben können. Wir wissen zwar, dass Gott etwas anderes für uns im Sinn hat, etwas Besseres, etwas Größeres. Aber wir wissen nicht genau, wie wir es finden sollen.
Zweifellos hat sich unser Leben durch viele dieser Neuerungen tatsächlich verbessert. Ich kann jederzeit meinem Freund in Australien eine SMS schicken und ihn wissen lassen, dass ich für ihn bete. Ich kann Verwandten, die Tausende von Meilen entfernt wohnen, Bilder von der Geburtstagsparty meines Sohnes zeigen. Ich kann meinen Rentenstand abfragen, Lebensmittel einkaufen oder ein Hotel am Strand buchen und brauche dazu nichts als mein Smartphone. Doch trotz all dieser Vorteile mache ich mir unwillkürlich Gedanken über die unbeabsichtigten Kehrseiten mancher dieser Annehmlichkeiten, ohne die ich inzwischen «echt nicht mehr leben kann».
Es fasziniert mich wirklich, wie die Technik und die sozialen Medien unser Leben, unsere Beziehungen und sogar unseren Glauben beeinflussen. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich muss zugeben, dass ich darüber im Zwiespalt bin. Ich bin wirklich vernarrt in die Technik und nutze sie Tag für Tag fast ununterbrochen. Gleichzeitig aber kann ich sie nicht ausstehen. Es macht mich fertig, wie sehr sie mich in Beschlag nimmt, wie abhängig ich von ihr bin und dass ich manchmal einfach nicht dem Drang widerstehen kann, bei ihr die Antworten auf alle wichtigen Fragen meines Lebens zu suchen.
Denk mal darüber nach, wie schnell sich die Welt während unserer Lebenszeit verändert hat. Ich weiß noch, wie Handys erstmals erschwinglich wurden. Damals fragte ich mich, warum jemand so etwas haben wollte. Sicher, für einen, der Arzt war oder rund um die Uhr in Bereitschaft sein musste, war das bestimmt praktisch, aber ich weiß noch, wie ich dachte, was für eine Belastung das wäre, so etwas mit sich herumzuschleppen. Da könnte mich ja jeder jederzeit erreichen!
Das würde ich nie wollen.
So können sich die Dinge ändern. Damals wollte ich kein Handy haben; heute kriege ich fast eine Panikattacke, wenn ich mein Handy zu Hause oder im Büro vergesse. Für dich hört sich das vielleicht verrückt an (oder vielleicht weißt du auch ganz genau, wovon ich spreche), aber es ist mir sogar schon unangenehm, mein Telefon in einem anderen Zimmer des Hauses als dem, in dem ich mich gerade befinde, liegen zu lassen, wenn ich zu Hause bin. Ich könnte einen wichtigen Anruf von meinem Zahnarzt verpassen, der mich an meinen nächsten Termin erinnern will, oder von jemandem, der mich bitten möchte, sein neues Kätzchen einzusegnen. (Die Antwort lautet Nein.) Oder es könnte ja eine WhatsApp-Nachricht2 von einem meiner Kinder im Obergeschoss kommen, das wissen möchte, was es zum Abendessen gibt - lauter ganz dringende Dinge, weißt du.
Ich bin inzwischen so weit, dass ich mein Smartphone immer bei mir haben muss.
Krank, ich weiß.
Ein Werkzeug, das ich anfangs gemieden habe, ist für mich zu einer Rettungsleine geworden.
E-Mails sind auch so eine Geschichte. Ich erinnere mich noch, wie ich 1997 mein erstes E-Mail-Konto einrichtete, kostenlos bei Juno. (Ob du es glaubst oder nicht, diese erste E-Mail-Adresse ist immer noch aktiv. Dahin lasse ich alles schicken, was ich nie zu Gesicht bekommen möchte.) Anfangs war ich nicht sicher, ob E-Mail-Nachrichtenaustausch das Richtige für mich wäre. Mir war schon klar, dass manche Leute das beruflich gut gebrauchen konnten, aber ich hatte niemanden, mit dem ich von Computer zu Computer kommunizieren musste. Wer tat so etwas schon? Und warum konnte man nicht einfach zum Telefon greifen und die Leute anrufen? Das ist doch viel einfacher und schneller, oder? Du kannst es dir schon denken: Kaum ein Jahr später war es mir ein Rätsel, wie je ein Mensch ohne E-Mail hatte überleben können.
Erst glaubte ich nicht, so etwas zu brauchen. Dann hatte ich das Gefühl, nicht mehr ohne es leben zu können.
Binnen Kurzem fühlte ich mich davon wie gefangen.
Zum Glück ist der E-Mail-Nachrichtenaustausch offenbar inzwischen (zumindest bei meinen Freunden und Kollegen) nicht mehr so ein großes Ding wie früher. Heute kann mich jeder, mit dem ich wirklich Kontakt halten möchte, direkt per SMS oder WhatsApp erreichen. Ich arbeite immer noch mit E-Mails, aber ich tue es eigentlich nicht gern. Ich habe immer das Gefühl, nie ganz Herr der Nachrichtenberge in meinem Postfach zu sein, und wenn ich an einem Werktag länger als zwei Stunden nicht nach meinen Mails geschaut habe, mache ich mir Sorgen, wer da vielleicht schon auf eine Antwort von mir wartet.
Aber ich kann nicht bestreiten, dass die Technik uns das Leben in vieler Hinsicht viel leichter gemacht hat.
Früher mussten wir immer in ein Einkaufszentrum fahren, um Klamotten zu kaufen. Das habe ich schon seit Jahren nicht mehr gemacht. Heute geht es klick, klick, klick, und schon sind ein neues Paar Jeans, ein Hemd und ein neues Paar Schuhe unterwegs zu mir. Genauso ist es mit der Bank: Ich muss mich nicht auf den Weg zum Schalter machen, wenn ich meine Bankgeschäfte online erledigen kann.
Und durch mein Smartphone eröffnen sich noch ganz andere Dimensionen. Es kann Buch darüber führen, wie viele Kalorien ich zu mir genommen und wie viele Schritte ich in einem bestimmten Zeitraum getan habe. Es sagt mir, wie das Wetter in Bangladesch oder in Paris wird, zeigt mir, wo das Auto meiner 20-jährigen Tochter ist, liest mir aus der Bibel vor und macht mir ein Baguette mit Eiersalat. (Okay, der letzte Punkt ist noch im Betastadium.)
Es ist unbestreitbar, dass Technik unser Leben verbessert. Dasselbe gilt für soziale Medien. Facebook®3, Twitter®4, Instagram5, SnapChat6, LinkedIn7, Vine8, Pinterest9, Tumblr10, NeueAppdiegeradeirgendeinPickelgesichtinKalifornienerfundenhat. Unsere unsagbar große Welt ist unendlich viel kleiner geworden. Jetzt können wir neuen Kontakt zu unserem besten Freund aus der zweiten Klasse knüpfen, den wir schon vor Jahrzehnten aus den Augen verloren haben. Wir können alles verfolgen, was unsere Lieblings-Promis oder -Sportprofis zu sagen haben - solange es nicht mehr als 140 Zeichen sind.11 Und wir können alle unsere Follower mit Duckface-Selfies12 beglücken.
Aber haben wir vielleicht einen Punkt erreicht, an dem Technik und soziale Medien uns ebenso viel schaden können, wie sie uns helfen?
Ehe du jetzt denkst, es ginge mir in diesem Buch darum, gegen die Technik zu wüten und zum Boykott sozialer Medien aufzurufen, hoffe ich, du hörst heraus, was ich mit dieser Botschaft auf dem Herzen habe. Mir ist alles Gute willkommen, das unser Hightech-Zeitalter zu bieten hat. Wir können uns über praktisch alles informieren, was uns interessiert. Wir können Verbindungen zu Menschen in aller Welt knüpfen. Und wir können unsere Gedanken, Ideen und Gefühle zu jedem Thema allen Menschen mitteilen, wann immer wir es wollen. Ich finde es toll, dass die Technik das möglich macht.
Als Pastor gefällt es mir außerdem sehr, dass wir die Technik einsetzen können, um Menschen auf absolut verblüffende Weise mit der guten Nachricht des Evangeliums zu erreichen. Die meisten Leute gehen davon aus, die letzte große Neuerung bei der Bibel habe 1452-1454 stattgefunden, als Gutenberg die Bibel mit seiner neuerfundenen Druckerpresse druckte. Aber durch mobile Geräte lässt sich Gottes Wort heute in viel größerer Zahl unter die Leute bringen, als Gutenberg sich je hätte träumen lassen.
Unsere Gemeinde, Life.Church, brachte 2008 die «YouVersion Bible»-App heraus. Bis heute haben über 200 Millionen Menschen die App kostenlos auf ihre Mobilgeräte heruntergeladen. Dank der Gnade Gottes laden derzeit jeden Monat über 4 Millionen Menschen die App herunter. Durch die Großzügigkeit der Verlage und Übersetzer gibt es unsere Bibel-App in mehr als 1000 Versionen und über 700 Sprachen, und man hat die Wahl unter Tausenden von Bibelleseplänen. Und wenn jemand nicht gerne liest, ist das auch kein Problem: Die Bibel-App kann dir sogar aus der Bibel vorlesen.
Wenn du unter fünfundzwanzig bist, kennst du höchstwahrscheinlich die Welt gar nicht anders als so klickbegeistert, wie sie heute ist. Du hast noch nie einen Aufschlag für Ferngespräche bezahlt, geschweige denn zwei Groschen in einen Münzfernsprecher gesteckt. Wahrscheinlich kennst du nicht einmal die meisten Telefonnummern noch auswendig, die du jeden Tag benutzt, weil sie natürlich in deinem Mobilgerät gespeichert sind. Tonbandkassetten sind historische Artefakte - von Achtspur-Tonbändern gar nicht zu reden. Ich würde darauf wetten, dass du wahrscheinlich nicht einmal weißt,...
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