Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Über die Autoren 7
Einführung 21
Teil I: Willkommen in der Buchhaltung 25
Kapitel 1: Von Erbsenzählern und Buchhaltern 27
Kapitel 2: Verschiedene Rechenwelten 31
Kapitel 3: Rahmenbedingungen der Buchführung 47
Kapitel 4: Doppelt hält besser 57
Teil II: Jetzt wird gebucht 71
Kapitel 5: Kontenrahmen 73
Kapitel 6: Wir grenzen uns ab 81
Kapitel 7: Buchungen im Anlagevermögen 89
Kapitel 8: Jetzt wird geleast 115
Kapitel 9: Buchungen im Umlaufvermögen 121
Kapitel 10: Ganz persönlich: Die Privatkonten 149
Kapitel 11: Personalbuchungen 161
Kapitel 12: Buchungen im Finanzbereich 177
Teil III: Der Jahresabschluss: Bilanzieren und bewerten 205
Kapitel 13: Über das Inventar und die Inventur 207
Kapitel 14: Das Ende naht: Vorbereitende Buchungen zum Jahresabschluss 213
Kapitel 15: Gewinnermittlungsarten 237
Kapitel 16: Breitband: Aufbau der Bilanz 243
Kapitel 17: Relativ: Unterschiedliche Bewertungen 261
Kapitel 18: Die E-Bilanz 273
Kapitel 19: Aktiv bilanzieren 281
Kapitel 20: Passiv bilanzieren 293
Kapitel 21: Hopp oder Topp: Die Gewinn-und-Verlust-Rechnung 311
Teil IV: Der Jahresabschluss: Konzernabschluss und Berichte 331
Kapitel 22: Last, but not least: Anhang und Lagebericht 333
Kapitel 23: Die Kapitalflussrechnung 345
Kapitel 24: Ganz groß: Der Konzernabschluss 355
Kapitel 25: Berichterstattung und Abschlussprüfung 371
Teil V: Der Top-Ten-Teil 381
Kapitel 26: Zehn Webseiten für Buchhalter 383
Kapitel 27: Zehn Bilanzierungsskandale 387
Kapitel 28: Zehn Begriffe, die Ihnen über den Weg laufen könnten 395
Kapitel 29: Zehn Kennzahlen 403
Anhang: Lösungen zu den Übungen 411
Stichwortverzeichnis 417
Kapitel 2
IN DIESEM KAPITEL
Was haben die Finanzbuchhaltung und die Kostenrechnung gemeinsam? Beide verbreiten oftmals Angst und Schrecken bei denjenigen Menschen, die sich mit diesen nicht unbedingt als aufregend und sexy geltenden Themenfeldern herumärgern müssen. Warum, ist uns auch nicht ganz klar - nicht dass wir die Kostenrechnung und die Finanzbuchhaltung wirklich aufregend und sexy finden, aber verängstigen und erschrecken lassen müssen Sie sich davon nun wirklich nicht. Und beide beißen übrigens auch nicht.
Doch das ist nicht die einzige Gemeinsamkeit. Welche es noch gibt und wo zum Henker dann die Unterschiede der beiden Rechenwerke liegen, erfahren Sie auf den nächsten, hoffentlich spannenden und wenig Furcht einflößenden Seiten.
Zunächst konfrontieren wir Sie erst einmal knallhart mit den wesentlichen Begrifflichkeiten: Die Welt der Finanzbuchhaltung besteht aus
während in der Kostenrechnung von
die Rede ist.
Die Finanzbuchhaltung kann Ihnen auch unter dem Namen Geschäftsbuchhaltung über den Weg laufen. Die Kostenrechnung heißt mitunter auch Betriebsbuchhaltung.
In manchen angestaubten Lehrbüchern können Sie statt Leistungen auch auf den Begriff Erlöse stoßen. Es ist hierbei dasselbe gemeint. Nicht nur Namen von Schokoriegeln können sich im Laufe der Jahre ändern - auch profane Fachbegriffe tun das mitunter.
Da gemäß eines bekannten Zitats eines ehemaligen Bundeskanzlers der Bundesrepublik Deutschland »wichtig ist, was hinten rauskommt«, wollen wir Ihnen auch nicht verschweigen, worin die beiden genannten Rechenwelten münden:
Wie so oft im Leben liegt der Unterschied zwischen Kosten und Aufwendungen einerseits sowie Leistungen und Erträgen andererseits im Detail. Und dieses Detail nennt sich recht unspektakulär Betriebszweck.
Der Betriebszweck ist einfach ausgedrückt das eigentliche Kerngeschäft Ihres Unternehmens und alles, was damit im Zusammenhang steht.
Der Grund für die Unterscheidung ist, dass die beiden Rechenwerke unterschiedliche Ziele verfolgen.
Aber der Reihe nach:
Eine Kostenrechnung dient also rein innerbetrieblichen Zwecken, während die Finanzbuchhaltung hauptsächlich Außenstehende informieren und schützen soll.
Für die Beantwortung der Frage, ob es wirtschaftlich sinnvoller ist, wenn Ihre Gärtnerei die Rosen selbst züchtet, statt sie wie bisher vom Großhändler zu beziehen, spielt es nun wirklich keine Rolle, ob das Unternehmen Wertpapiere in seinem Besitz hält oder nicht.
Für das Finanzamt zum Beispiel ist es aber durchaus wichtig zu wissen, was sich alles im Unternehmensbesitz befindet und besteuert werden muss. Dafür dürfte das Finanzamt im Gegenzug aber wohl weniger Interesse daran haben, woher Sie Ihre Rosen denn nun genau beziehen.
Während eine Finanzbuchhaltung gemäß dem Handelsgesetzbuch zwingend vorgeschrieben wird, ist die Kostenrechnung eine rein freiwillige Sache. Man kann sie haben - muss aber nicht.
Betreiben Sie beispielsweise eine Großgärtnerei, so ist dem Betriebszweck alles das dienlich, was mit dem Verkaufen von Pflanzen und Blumen zu tun hat. Sei es das Gewächshaus, die Samen, die Ladenausstattung und so weiter.
Kaufen Sie nun jedoch im Namen der Gärtnerei Wertpapiere, so hat das nichts mit dem eigentlichen Sinn und Zweck des Unternehmens als Gärtnerei zu tun. Es sei denn, Sie haben die Wertpapiere dazu erworben, um Ihre mühsam gezüchteten Rosen damit einzupacken, was aber wohl eher ein theoretischer Fall sein dürfte.
Apropos: Wann haben Sie Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner eigentlich das letzte Mal Rosen mitgebracht? Dies dient, außer in besonders verfahrenen Fällen, dem Betriebszweck einer Partnerschaft - aber das nur am Rande.
Nachdem wir Sie eben schon grob mit den vier Begriffen bekannt gemacht haben, stellen wir sie Ihnen nun noch etwas näher vor.
Wichtig ist hierbei, dass die Aufwendungen und Erträge auch der Abrechnungsperiode zugeschrieben werden, in der sie verursacht wurden. Das nennt man auch Periodengerechtigkeit. Wenn Sie beispielsweise in Ihrer Gärtnerei Ende Dezember Rosen auf Pump verkaufen und das Geld dafür erst im Januar bekommen, werden die Erträge dennoch dem Vorjahr zugeschrieben, denn dort wurden sie ja verursacht. Wann letztendlich die Zahlung erfolgt, spielt bei Aufwendungen und Erträgen im ersten Schritt keine Rolle.
Kosten sind nichts anderes als das, was an Geld anfällt, wenn Sie Ihre Produkte oder Dienstleistungen erstellen. Leistungen sind das Gegenteil, nämlich das, was an Geld anfällt, wenn Sie Ihre Produkte und Dienstleistungen verkaufen.
Um die Kosten und Leistungen zu bestimmen, braucht man zwei Angaben: die Menge und den dazugehörigen Preis. Die Menge kann bei Rohstoffen beispielsweise in verbrauchten Stückzahlen, Kilogramm oder Litern ausgedrückt werden. Bei Maschinenlaufzeiten rechnet man meist mit Stunden. Multipliziert man diese Mengen mit den dazugehörigen Preisen (oder Stundensätzen), erhält man die jeweiligen Kosten.
Zwischen Kosten und Aufwendungen einerseits sowie Leistungen und Erträgen andererseits bestehen also unmittelbare Verbindungen. Für Kosten und Aufwendungen etwa gilt:
Neben Aufwendungen, die nichts mit dem Betriebszweck zu tun haben, den sogenannten betriebsfremden Aufwendungen, fließen auch Aufwendungen aus anderen Abrechnungszeiträumen in das Töpfchen der neutralen Aufwendungen. Die nennt man periodenfremde Aufwendungen. Beispiele hierfür wären etwa Steuernachzahlungen für Vorjahre oder Mietvorauszahlungen für die nächsten fünf Jahre. Außerdem sind auch Außerordentliche Aufwendungen sowie Sonstige neutrale Aufwendungen per Definition neutral.
Dateiformat: ePUBKopierschutz: Adobe-DRM (Digital Rights Management)
Systemvoraussetzungen:
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet – also für „fließenden” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Mit Adobe-DRM wird hier ein „harter” Kopierschutz verwendet. Wenn die notwendigen Voraussetzungen nicht vorliegen, können Sie das E-Book leider nicht öffnen. Daher müssen Sie bereits vor dem Download Ihre Lese-Hardware vorbereiten.Bitte beachten Sie: Wir empfehlen Ihnen unbedingt nach Installation der Lese-Software diese mit Ihrer persönlichen Adobe-ID zu autorisieren!
Weitere Informationen finden Sie in unserer E-Book Hilfe.