Schweitzer Fachinformationen
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© K. Oborny/Thieme |
Das Gesundheitssystem wird unter dem Aspekt der unterschiedlichen Aufgabenverteilung in folgende Bereiche eingeteilt ( ? Abb. 1.1):
Prävention
Behandlung
Rehabilitation
Pflege
Bereiche des Gesundheitswesens.
Abb. 1.1
Definition
Die Prävention versucht durch vorbeugende Maßnahmen, einen Krankheitseintritt zu verhindern, zu verzögern oder Krankheitsfolgen abzumildern.
Je nach Zeitpunkt der Maßnahme unterscheidet man drei Stufen der Prävention:
Primärprävention (Krankheitsverhütung)
Sekundärprävention (Krankheitsfrüherkennung)
Tertiärprävention (Verhütung einer Krankheitsverschlechterung)
Primärprävention (Krankheitsverhütung) Die Primärprävention, nach den §§ 20 bis 24 SGB V, setzt beim gesunden Menschen an und versucht, die Gefahr einer Gesundheitsschädigung abzuwenden. Primärpräventive Maßnahmen werden vorbeugend durchgeführt, um zu verhindern, dass ein Mensch überhaupt krank wird. Dazu gehören z.?B. Impfungen zur Verhütung einer Infektionskrankheit oder Maßnahmen zur Gesundheitsförderung (Ernährungsverbesserung, Raucherentwöhnung).
Sekundärprävention (Krankheitsfrüherkennung) Unter Sekundärprävention wird das möglichst frühzeitige Erkennen von Gesundheitsgefährdungen oder Erkrankungen verstanden (geregelt in den §§ 25 und 26 SGB V). Die Erkrankung befindet sich im Anfangsstadium und ist meist noch symptomlos. Ziel ist die Frühtherapie und Kontrolle von Risikofaktoren. Durch die Vorverlegung der medizinisch-kurativen Behandlung soll die Erkrankung vermieden bzw. der Krankheitsverlauf gemildert werden. Hierzu gehören Maßnahmen der Früherkennung, z.?B. Gesundheits-Check-up, Krebsfrüherkennungsuntersuchungen, Früherkennungsleistungen für Kinder (z.B. Früherkennungsuntersuchung U1-U9).
Tertiärprävention (Verhütung einer Krankheitsverschlechterung) Die Tertiärprävention soll
Krankheitsrückfälle verhüten,
das Fortschreiten oder eine Verstärkung von bereits eingetretenen Gesundheitsschädigungen vermeiden
und die Folgen von Krankheiten bewältigen.
Zu den Maßnahmen der Tertiärprävention zählt die Nachsorge nach Krebserkrankungen oder einem Herzinfarkt. Auch die Rehabilitation wird häufig dem Bereich der Tertiärprävention zugeordnet.
? Tab. 1.1 zeigt die primäre, sekundäre und tertiäre Prävention im Überblick.
Ansatzpunkt
bevor eine Erkrankung entsteht, setzt beim gesunden Menschen an
wenn sich die Krankheit noch im Anfangsstadium befindet
wenn die Person bereits erkrankt ist
Zielsetzung
die Wahrscheinlichkeit des Krankheitseinritts verringern
Früherkennung von Gesundheitsgefährdungen oder Erkrankungen und entsprechender Einsatz von Maßnahmen
den Wiedereintritt eines akuten Krankheitszustandes verhindern (Rezidivprophylaxe)
Folgeerkrankungen vermeiden
das Fortschreiten oder eine Verschlechterung des Krankheitsbildes vermeiden
Folgen von Krankheiten bewältigen
Zielgruppe
gesunde Personen bzw. Risikogruppen
Patienten bzw. kranke Personen, deren Erkrankung noch nicht festgestellt ist
Patienten bzw. Rehabilitanden, die sich bereits im klinischen Stadium einer Krankheit befinden
Beispiele für Maßnahmen
Schutzimpfungen
gesunde Ernährung (Ernährungserziehung in der Schule)
regelmäßige sportliche Betätigung/Bewegung
Entspannungstechniken
Verzicht auf Drogen, Alkohol und Nikotin
rückenschonende Arbeitsweise (z.?B. durch Anwendung von Kinästhetik in der Pflege)
Gesundheits-Check-up
Krebsfrüherkennungsuntersuchungen
Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft
Vorsorgeuntersuchungen im Kindesalter
Nachsorge nach Krebserkrankungen oder einem Herzinfarkt
medikamentöse Therapien
Pflege nach dem Bobath-Konzept nach einem Schlaganfall
nach Schewior-Popp, Fischer, 2008
Eine Einordnung der Prävention lässt sich auch nach der Interventionsart vornehmen. Es wird unterschieden zwischen
Verhaltensprävention und
Verhältnisprävention.
Verhaltensprävention Maßnahmen, die eine Verhaltensänderung von Individuen oder Gruppen beabsichtigen, werden unter dem Begriff "Verhaltensprävention" zusammengefasst. Sie sollen Menschen informieren und ihnen helfen, ihr gesundheitsschädigendes Verhalten aufzugeben. Beispiele hierfür sind Nichtraucherkampagnen und Raucherentwöhnungsprogramme. Zur Verhaltensprävention gehört z.?B. auch das Erlernen kinästhetischer Techniken, um die Bandscheiben gesund zu erhalten.
Verhältnisprävention Verhältnisprävention soll Strukturen in der Lebenswelt des Menschen so gestalten, dass Risikofaktoren und Ursachen der Krankheitsentstehung beseitigt werden. Dazu zählt die Gestaltung der Arbeitsumgebung und der Arbeitsmittel, z.?B. mit ergonomischen Produkten (Stühle, Betten, Arbeitsflächen, Patientenlifter). Eine weitere Möglichkeit der Verhältnisprävention ist ein ausgewogenes Speiseangebot in der Personalkantine.
Beide Ansätze verfolgt das Präventionsgesetz (PrävG). Die wichtigsten Inhalte des Präventionsgesetzes sind in ? Kapitel 22 zusammengefasst.
Krankenbehandlung
Krankenbehandlungen (Heilbehandlung)...
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