Schweitzer Fachinformationen
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Zurück nach Amalfi, zurück zu Vino, Gelato und Amore!
Carolina, die Besitzerin der Cartiera Cavaliere - der reizenden Papeterie mit Schreibwaren aus feinstem Amalfi-Papier - hat sich geschworen, ihren Ex Bernardo, der nach einem Auslandsaufenthalt nun wieder in Amalfi gelandet ist, weitgehend zu ignorieren. Sie ist inzwischen mit Aldo, einem Konditor aus Minori zusammen, der aber nicht halb so viel Leidenschaft in ihr weckt wie Bernardo. Bernardo versucht alles, um Carolina zurückgewinnen, auch wenn er weiß, dass er sie damals sehr verletzt hat. Und Carolina merkt, dass sie nach wie vor Gefühle für ihn hegt, aber Angst hat, ihm wieder zu vertrauen. Und dann ist da auch noch Aldo...
»Fackle nicht lange und greif nach der Hand deiner besten Freundin. Wenn dich jemand aus dem größten Schlamassel herausziehen kann, dann sie!«
Amalfi, ein Sommer vor vielen Jahren
Die Sonne knallte Bernardo auf den Bauch, und es würde ihn nicht wundern, wenn seine Haut tatsächlich anfing zu brennen. Aber es war Sommer, und die gesunde Bräune gehörte dazu, vor allem, weil sie den Mädchen gefiel, die aus aller Welt kamen, um Urlaub in Amalfi zu machen.
»Soll ich dich eincremen?«
Er richtete sich leicht auf, legte die Hände unter seinen Nacken und zog den Kopf hoch. Carolina sah ihn an, in ihrer Hand hielt sie Sonnencreme. Lichtschutzfaktor dreißig, vermutete er. Mindestens. Sie war immer vorsichtig, aufmerksam, bedacht. Meistens zog er sie damit auf, weil man mit fünfzehn unvorsichtig und locker sein durfte.
Er hatte sich am frühen Nachmittag mit seinem Badetuch am Strand neben seine Cousine Livia gelegt. Dann waren Diletta und Carolina dazugekommen. Die drei waren unzertrennlich, doch es war immer Platz für andere, die sich ihrer kleinen Gruppe anschließen wollten. Und Bernardo war gerne mit dabei, wenn es sich ergab.
Carolina sah ihn erwartungsvoll an. Eigentlich mochte Bernardo keine Sonnencreme. Er fand sie zu klebrig auf der Haut, und er hasste es, wie der Sand danach an seinem Körper haftete. Aber Carolina blickte ihn weiterhin eindringlich an - anders als sonst. Und das verwirrte ihn.
Also ließ er sich darauf ein. »Klar«, sagte er mit vorgetäuschter Abgebrühtheit. Doch er drehte sich auf den Bauch und schloss die Augen. Die Geräusche um ihn herum schienen jetzt deutlicher durchzudringen. Lachende Menschen, Musik aus den Lautsprechern des Strandbads nebenan, Schritte, die den Sand zum Vibrieren brachten. Er zuckte leicht zusammen, als er die kalte Creme auf seiner beinahe glühenden Haut spürte, doch Carolina verteilte sie sofort, sodass das Gefühl sehr angenehm war. Ihre Haare streiften seinen Rücken bei jeder Bewegung und setzten ihn gleichzeitig komplett unter Strom. Er räusperte sich und ermahnte sich selbst, mit dem Unsinn aufzuhören. Das war Carolina, die Freundin seiner Cousine. Carolina, die er kannte, seit er denken konnte. Ja, das süße Mädchen aus dem Papierladen, das ständig zwischen Postkarten, Lesezeichen und dicken Blöcken verschwand und die meiste Zeit ihren Eltern beim Verkauf half. Das Mädchen, auf das er schon mal ein Auge geworfen hatte, von dem er sich jedoch aus Respekt stets ferngehalten hatte. Sie war eine Nummer zu groß für ihn. Doch sie bewegte ihre Finger weiterhin sanft über seinen Rücken, und er merkte, wie er eine Gänsehaut bekam. Er konnte es nicht verhindern, wollte es plötzlich auch gar nicht. Was war schon dabei, wenn er die Berührungen einfach genoss?
Bernardo bemerkte, wie neben ihm jemand aufstand.
»Wir gehen ins Wasser, Caro. Kommst du mit?« Das war Livia.
»Ja, ich bin gleich fertig. Geht ihr nur vor«, ließ sie ihre Freundinnen wissen.
Aber Bernardo wollte sie nicht abhalten. »Na los. Ab ins Wasser«, rief er deshalb und setzte sich auf. Er vermisste sofort ihre Hände auf seinem Rücken und wollte nichts mehr als die Uhr zurückdrehen, um den Moment immer wieder zu erleben. Doch er durfte sich diesem Wunsch nicht hingeben.
Carolina setzte sich im Schneidersitz auf ihr Badetuch. Ihre Knie waren vom Knien im Sand ganz rot. Sie rieb sich wiederholt mit den Handflächen über die Beine, um die letzten Reste der Creme loszuwerden.
»Ach, eigentlich habe ich gar keine Lust«, erklärte sie achselzuckend und schaute auf den Boden.
»Was? Wieso nicht?« Er versuchte, sich so leger wie immer zu geben. So selbstsicher und ironisch. Es misslang ihm. Sie machte ihn nervös. Heute machte sie ihn nervös, und er bekam nicht aus dem Kopf, wie wundervoll es sich angefühlt hatte, von ihr berührt zu werden und ihre Haare auf seinem Rücken zu spüren.
»Weil ich lieber bei dir bin.« Jetzt hob sie den Blick.
Er war sprachlos, öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn aber wieder.
»Wusstest du das denn nicht?« Sie spielte mit einer Locke, und er wollte das auch tun. Stattdessen vergrub er seine Hand im Sand, der unter der heißen obersten Schicht angenehm kühl war.
»Was soll ich nicht gewusst haben?« Die Antwort auf ihre Frage kam wie ein Reflex.
»Dass ich dich mag .«
»Meine Güte, Carolina, ich .« Er wusste nicht, wie er ihr erklären sollte, dass es ihm genauso ging. Er hatte so auf diesen Augenblick gehofft. Und nun war er gekommen, und er fühlte sich überrumpelt, denn er kannte sich überhaupt nicht aus mit Gefühlen. Er war knapp siebzehn und war bisher mit Sommerflirts und lockeren Beziehungen ohne Tiefgang ganz gut gefahren.
»Oh, nein, nein. Schon gut. Ich dachte nur eben, so etwas wie . Ich weiß nicht, ich habe mir eingebildet, dass von dir auch etwas kam. Es tut mir leid. Ich .« Carolina wurde rot und stotterte.
Er schob sich etwas näher zu ihr, nahm ihre Hände. »Hey, hey, hey. Dir muss gar nichts leidtun, okay? Ich bin nur etwas überrumpelt.«
»Oh, mein Gott. Das ist mir so peinlich! Bitte, vergiss, was ich gesagt habe.« Sie stand so schnell auf, dass ihre Gelenke knackten. Er wollte sie aufhalten und das Missverständnis klären. Stattdessen blickte er ihr hinterher, bis sie in den Wellen verschwand.
Er ließ sich auf den Rücken fallen und bedeckte die Augen mit beiden Händen.
Carolina mochte ihn. Peng. Sein Herz klopfte aufgeregt. Es war wundervoll, aber es machte ihm gleichzeitig Angst.
Bernardo mied Carolina in den nächsten Wochen. Die Furcht vor seinen eigenen Gefühlen war stärker als der Wunsch, sie zu erleben.
»Was ist eigentlich mit dir los?«
Bernardo erschrak. Er war bei seiner Nonna Filippa zu Besuch, wo auch Livia mit ihrer Familie lebte. Sie saßen zusammen am großen Küchentisch, während Nonna kochte. Livia sah ihn mit gerunzelter Stirn an.
»Was soll mit mir los sein?« Er legte seine Hände flach auf den Tisch, spürte, dass nun auch Nonna die Ohren spitzte, während sie den frischen Fisch putzte.
»Du verhältst dich in letzter Zeit so seltsam. Fast habe ich den Eindruck, dass du mich und die anderen meidest. Also sag schon, wo liegt das Problem?«
Bernardo überlegte, so zu tun, als hätte er keine Ahnung, wovon sie sprach. Doch er musste eine Lösung finden. So konnte es nicht ewig weitergehen. Also gab er sich einen Ruck. »Es geht um Carolina. Sie hat mir neulich am Meer gestanden, dass sie mich mag.«
»Na endlich!«, mischte sich Nonna ein. Sie zeigte mit der Spitze des Messers auf ihn, gestikulierte. »Sie ist ein mutiges Mädchen, das genau weiß, was es will. Das solltest du dir merken, mein Lieber!«
»Du wusstest es?«, fragte er erstaunt.
»Ich glaube, in ganz Amalfi gibt es niemanden, der nichts von Carolinas Schwärmerei für dich weiß. Außer dir natürlich. Aber das wundert mich nicht. Du bist so was von blind.« Auch Livia hob aufgeregt die Hände in die Luft. Sie war die Enkelin, die Nonna Filippa am ähnlichsten war. Bernardo fragte sich oft, ob es tatsächlich in den Genen lag. Vielleicht imitierte Livia Filippa auch nur unbewusst. Immerhin lebten sie zusammen und verbrachten viel Zeit miteinander.
»Offensichtlich .«, überlegte Bernardo laut.
Filippa schenkte ihnen Saft nach. Eigentlich mochte keiner so recht den Birnensaft, den sie unbeirrt weiter einkaufte und ihren Enkeln und Enkelinnen vorsetzte. Es hatte aber auch niemand so recht das Herz, es ihr zu sagen.
Sie setzte sich zu ihnen. »Du magst sie nicht?« Filippa legte fürsorglich ihre Hand auf seine.
Bernardo konnte den Fisch riechen, und es war gerade so leise in Nonnas Küche, dass die penetrante Stimme einer Reiseleiterin von der Via Lorenzo D'Amalfi bis zu ihnen drang. Sie erklärte den Touristen, dass die Via sich zum Shoppen eignete. Und Bernardo wünschte, auch so klare Worte finden zu können, um zu erklären, was Carolinas Geständnis in ihm bewegt hatte. Nämlich eine ganze Menge. »Ich mag sie. Sehr sogar. Vielleicht schon immer. Aber . Was, wenn es nicht passt? Es geht immerhin um Carolina. Ich will nicht, dass wir uns dann nicht mehr leiden können, versteht ihr?«
»Ach, Bernardo, ihr seid so jung! Ich glaube, du solltest die Sache ganz entspannt angehen. Eine Garantie gibt es ohnehin nie.«
»Nonna hat recht. Und Carolina würde schier ausflippen, wenn du mit ihr gehen wolltest. Meine Güte, ihr zwei als Paar, das wäre mal ein Ding«, pflichtete Livia Nonna aufgeregt bei.
Bernardo stand auf, ging in der Küche auf und ab, fuhr sich mit beiden Händen über den glatt rasierten Kopf. Was hatte seine Nonna sich aufgeregt, als er damit angefangen hatte, sich die Haare immer kürzer zu schneiden. Sie mochte seine Locken so sehr. Nonna behauptete immer, er habe sie von Nonno geerbt. Bernardo wusste nicht, wem er seine Haarpracht zu verdanken hatte, aber er mochte es kurz und unkompliziert....
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