Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Wenn das Leben gemein zu dir ist, hilft nur noch Eis mit Sahne!
Aurora bleibt keine Wahl: Sie muss das familieneigene Eiscafé verkaufen! Und so fährt sie in ihre alte Heimat, das idyllische Küstenstädtchen Maratea. Ihr Vater Gino und ihre Tante Olivia scheinen unerwartet gefasst, sie haben nur eine Bitte - Aurora soll zuerst ein paar Tage in der Casa del Gelato arbeiten. Was sie nicht weiß: Ihr Vater hat sie nur hergelockt, damit sie endlich selbst die Eisdiele übernimmt. Er hat dafür auch zwei sehr überzeugende Argumente in petto: Auroras Liebe zur Eiscreme - und den ebenso begabten wie attraktiven Eismacher Nando ...
"Roberta Gregorio hat mit 'Zwei Kugeln Glück mit Sahne' einen zauberhaften und warmherzigen Sommerroman geschrieben, der in jede Urlaubstasche gehört. Denn dieses Buch macht definitiv Lust auf Sommer, Sonne, Urlaub und viiiieeel Eis!" (Kati-Katharinenhof, Lesejury)
Glück kann man nicht kaufen. Eiscreme und diesen Roman schon - und das ist doch fast das Gleiche ...
Dieses eBook enthält ein exklusives Kurzinterview mit der Autorin. Und für alle, die nicht genug von Bella Italia bekommen können, empfehlen wir als Lesetipp: "Der Duft von Liebe und Oliven" von Roberta Gregorio. Alle Geschichten dieser Reihe zaubern dir den Sommer ins Herz und bringen dir den Urlaub nach Hause. Die Romane sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden. eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.
Aurora berührte Giuliettas kalte Brust flüchtig. Etwas peinlich war ihr das, obwohl Giulietta nur eine Statue und diese Geste inzwischen eine Tradition war, die Aurora vor jeder Abreise einhielt. Sie bildete sich ein, dass das Glück brachte und sie auf der langen Fahrt beschützte. Wie immer erschien ihr diese Berührung trotzdem einen Tick zu intim. Was natürlich völliger Unsinn war. Der hübsche Innenhof mit dem Balkon, von dem behauptet wurde, er sei Schauplatz der wichtigsten Romeo-und-Julia-Szenen gewesen, war wie üblich gut besucht. Und alle Besucher machten Halt an der lieblichen Bronzestatue, um sich ihre Dosis Glück zu holen. Giulietta ließ sich vom Antatschen nicht aus der Ruhe bringen, erkannte Aurora. Obwohl die Statue besonders im Brustbereich vom vielen Anfassen regelrecht erstrahlte, so abgenutzt war das Material, lächelte die holde Julia ihr zurückhaltendes Lächeln über die Jahrzehnte weiter. Das Lächeln schien eine ganze Welt aus ungeteilten, kleinen Geheimnissen zu verbergen und gleichzeitig auf die Touristen abzufärben. Die Stimmung im Innenhof war gelassen, fast ein bisschen feierlich. Viele waren wohl auch gekommen, um gemeinsam ihre Liebe zu zelebrieren. Die Geschichte von Romeo und Julia war für alle der Inbegriff von Romantik. Das wusste jedes Kind.
Aurora fragte sich, ob all die Menschen, die um sie herumstanden, Fotos schossen oder sich einfach unterhielten, tatsächlich verliebt waren und auch den richtigen Partner an der Seite hatten. Beinahe war sie versucht, der Frau auf die Schulter zu tippen, die jetzt auf Giuliettas Statue zutrat, um herauszufinden, ob diese jemanden hatte, der sie wirklich, wirklich liebte. Dann aber sah Aurora, wie ein Mann - bestimmt deren Partner - ihr half, auf den Sockel der Statue zu steigen. Und es lag so viel Intimes, Vertrautes in dieser Geste, dass jede Frage überflüssig gewesen wäre. Sie erkannte einmal mehr, dass die Liebe sich nicht unbedingt mit Paukenschlag und Trompetenhall manifestierte. Liebe war auch mal leise. Und zart. Und feinfühlig. Oft war sie vorsichtig und schüchtern. Diese Art von Liebe bevorzugte Aurora. Unwillkürlich wanderten ihre Gedanken zu ihren Eltern, die die glücklichste Ehe geführt hatten, die sie jemals miterleben durfte. Ja. Ihre Eltern, die waren richtig glücklich gewesen. So glücklich, dass alle die beiden darum beneidet hatten. Und Aurora konnte gar nicht leugnen, dass auch sie stets darauf hingearbeitet hatte, so eine Art von Ehe zu führen. Gelungen war ihr das nicht. Aber Aufgeben war keine Option. Das hatte sie schon sehr früh im Leben gelernt. Mit Feigheit kam man eben nicht weit.
Und trotzdem stellte sich Aurora eher feige in die Ecke, um sich das heitere Treiben, das sich rund um die Erinnerungen an eine spektakuläre Liebesgeschichte bewegte, weiter zu beobachten. Ohne es bewusst zu steuern, mischten sich Bilder aus ihrer Vergangenheit mit in das Geschehen. Sie erinnerte sich daran, mit welch Lebensmut sie vor gut 15 Jahren in diese wundervolle Stadt gezogen war, und bedauerte es plötzlich sehr, die Sorglosigkeit von damals komplett verloren zu haben. Die erste Zeit in Verona, gemeinsam mit ihrem frisch angetrauten Ehemann Matteo, war nämlich bombastisch gewesen. Sie hatte weder ihren Heimatort Maratea noch ihre Familie auch nur eine Sekunde vermisst. Sie hatte gar nicht die Gelegenheit dazu gehabt. Matteo hatte ihr Leben ausgefüllt, wie noch niemand es geschafft hatte. Aber die Zeiten hatten sich geändert .
Instinktiv blickte sie auf ihre Armbanduhr. Sie musste gehen, erkannte sie mit Bedauern. Schließlich hatte sie noch einen wichtigen Termin gleich um die Ecke. Wehmütig verabschiedete sie sich von Giulietta und wünschte sich dabei, das Lächeln der Statue einpacken und mitnehmen zu können, um es bei Bedarf selbst zu verwenden. Matteo würde ein solches Lächeln sicherlich lieben.
»Buongiorno, signora!«, hieß ein penibel elegant bekleideter Angestellter sie willkommen. Er war unverschämt jung. Was ihm an Lebensjahren fehlte, machte er aber mit einem souveränen, ja fast anmaßend sicheren Auftreten mehr als wett. Er führte Aurora in sein winziges Büro, wartete höflich ab, bis sie sich setzte, und ging erst dann um seinen einfachen Schreibtisch herum.
»Cioccolatino?« Er reichte ihr eine Kristallschale, die mit feinsten Schokobonbons gefüllt war.
Sie nahm dankend an, schälte die Schokolade aus der kupferfarbenen Verpackung und schob sie in den Mund. Was sie beinahe augenblicklich bereute. Aurora merkte erst durch die Süßigkeit, wie trocken ihr Mund war, und kämpfte nicht wenig, um damit fertigzuwerden. Dabei entstanden sogar peinliche Sauggeräusche, und sie schämte sich in Grund und Boden.
Der Angestellte wartete höflich ab. Gab ihr Zeit. Vermutlich nicht nur, um die Schokolade zu schlucken. Aurora war sich sicher, dass der junge Kerl ihr die wachsende Nervosität sehr wohl ansah. Sie wünschte plötzlich, sie müsste sich nicht mit ihm unterhalten. Zumindest nicht über ihre finanzielle Lage.
»Sie haben mich um ein Treffen gebeten?«, setzte der Mann aber gleich darauf an.
Blöde Frage, fand Aurora. Natürlich hatte sie das. Andernfalls säße sie ja nicht hier. »Ja. Das habe ich. Und ich danke Ihnen, dass Sie so kurzfristig Zeit für mich gefunden haben.«
Er machte eine schwer zu definierende Bewegung mit den Armen, die ihr irgendwie gönnerhaft erschien. Aber sie sah darüber hinweg. Was blieb ihr auch anderes übrig?
»Wie Sie sich sicherlich vorstellen können, geht es um die Schulden meines Mannes«, fuhr sie fort und rief sich dabei in Erinnerung, dass sie sich immerhin in einer Bank befand. Der Angestellte war daran gewöhnt, sich mit Schulden auseinanderzusetzen. Sicherlich mehr, als sie es war.
Er gab etwas in seinen PC ein, blickte auf den Bildschirm. »Wie ich sehe, wurde das Darlehen vor fast genau einem Jahr beantragt und von uns bewilligt .«
Das entsprach der Wahrheit. Leider.
»Ich sehe aber auch, dass die letzten . fünf Raten nicht zurückgezahlt wurden«, stellte der Mann fest.
Auch das entsprach der Wahrheit. Leider, leider, leider.
Sie war sich aber ziemlich sicher, dass der Angestellte das längst wusste. Irgendjemand musste ja die Mahnungen schicken.
»Darüber bin ich natürlich informiert.«
Er nickte nur. Faltete seine Hände in einer abwartenden Geste und lehnte sich zurück.
Sie wollte ihm jetzt gar nicht erzählen, wie es überhaupt so weit gekommen war. Dieses Geständnis gehörte sicherlich nicht in dieses Büro. Sie wollte nur von ihm wissen, wie sie das Problem lösen konnte. Möglichst schmerzlos. Das sagte sie ihm auch.
»Nun, ich wünschte, ich hätte einen alternativen Ausweg für Sie. Das tue ich wirklich. Aber leider gibt es den nicht. Ich muss im Namen unserer Bank darauf bestehen, dass die Fristen jetzt eingehalten und das geliehene Geld nun wie vereinbart zurückgezahlt wird. Nur sehr ungern würden wir uns mit diesem Problem an unsere Anwälte wenden. Das wäre für alle Beteiligten mehr als unschön.«
Sie nickte. Wusste es sogar zu schätzen, dass die Bank bisher keine weiteren Schritte eingeleitet hatte und nur immerzu Mahnungen schickte. Aber selbst die reichten schon aus, um ihr Magenschmerzen zu bereiten.
Der Angestellte hielt ihr mit einem bedauernden Lächeln erneut die Schale mit der Schokolade hin. Sie erkannte jetzt endlich etwas Aufrichtiges in seinem Blick und, wenn irgendwie möglich, fühlte sich durch seine Anteilnahme sogar noch niedergeschlagener. Seufzend griff sie in die Kristallschüssel und nahm eine Handvoll Schokobonbons heraus, die sie in ihre Tasche steckte.
»Geben Sie mir bitte ein bis zwei Wochen Zeit. Ich werde das regeln«, sagte sie und hoffte dabei, nicht nur ihn mit ihrer vagen Behauptung zu überzeugen.
Er trommelte mit den Fingern auf die Holzplatte seines Schreibtischs. Eine ganze Weile lang. Dann richtete er den Blick endlich wieder auf sie. »Zwei Wochen. Keinen Tag länger.«
Sie nickte ergeben. Gleichzeitig wurde ihr schlecht. Gern - so gern - hätte sie die Übelkeit auf die Schokolade geschoben. Doch wusste sie ganz genau, dass es nicht daran lag. Die Verantwortung schlug ihr auf den Magen. Und mehr noch die folgenschwere Entscheidung, die sie würde treffen müssen.
Sehr viel später erreichte Aurora mit Einkaufstüten beladen ihre Wohnung. Sie hatte nach dem Termin noch kleine Geschenke für ihre Familie in Maratea eingekauft. Sie schloss auf und betrat den Eingangsbereich. Ohne es bewusst zu steuern, horchte sie in die Wohnung hinein und erkannte dabei, dass sie nicht allein war. Sie streifte die Schuhe von den Füßen, brachte die Tüten in ihr Schlafzimmer. Stieg dabei über den Koffer, der noch nicht ganz zu ihrer Zufriedenheit gepackt war. Das würde sie später noch erledigen, überlegte sie, und schlüpfte aus Rock und Top, um sich bequemere Haushaltskleidung anzuziehen. Sie wollte kochen. Mehr oder weniger nur für Matteo. Sie selbst hatte in letzter Zeit kaum Hunger. Entschlossen begab sie sich in die Küche.
Aurora war keine besonders begeisterte Köchin. Spaghetti Carbonara bekam sie aber ganz gut hin. Sie nahm an, dass zwangsläufig jede Ehefrau das Lieblingsgericht des eigenen Mannes zuzubereiten erlernte. Gute Zutaten waren natürlich besonders wichtig, die Schweinebacke holte sie immer beim besten Metzger im ganzen Wohnviertel. Sie deckte den Tisch, entkorkte den Wein, warf die Spaghetti ins kochende Wasser.
Alles gut, sagte sie sich.
Dennoch wurde sie zunehmend nervös. Um sich zu beruhigen, drehte sie das Radio auf und sang...
Dateiformat: ePUBKopierschutz: Wasserzeichen-DRM (Digital Rights Management)
Systemvoraussetzungen:
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet - also für „fließenden” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Mit Wasserzeichen-DRM wird hier ein „weicher” Kopierschutz verwendet. Daher ist technisch zwar alles möglich – sogar eine unzulässige Weitergabe. Aber an sichtbaren und unsichtbaren Stellen wird der Käufer des E-Books als Wasserzeichen hinterlegt, sodass im Falle eines Missbrauchs die Spur zurückverfolgt werden kann.
Weitere Informationen finden Sie in unserer E-Book Hilfe.
Dateiformat: ePUBKopierschutz: ohne DRM (Digital Rights Management)
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet – also für „glatten” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Ein Kopierschutz bzw. Digital Rights Management wird bei diesem E-Book nicht eingesetzt.