Das erste Date - was geht gar nicht?
Ob Elitepartner oder Singles in freier Wildbahn - beim ersten Date gibt es über die Erkenntnisse der Statistiker hinaus ein paar K.o.-Kriterien, Eigenschaften und Verhaltensweisen, die es unwahrscheinlich werden lassen, dass aus dem ersten Kontakt eine Beziehung entsteht. Es bedarf in diesem Fall keiner akademischen Untersuchung, Alltagswissen genügt.
Frauen machen einen Rückzieher beim ersten Date, wenn der Partner in folgende Fettnäpfchen tritt:
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Er ist unpünktlich.
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Er ist unangemessen gekleidet oder »verkleidet«.
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Er trinkt zu viel Alkohol.
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Er erscheint in Begleitung.
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Er schwärmt von anderen Frauen oder der Ex-Partnerin.
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Ihm fehlt es an Interesse an der Person gegenüber.
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Das genaue Gegenteil: Er stellt zu viele Fragen.
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Er macht kitschige oder falsche Komplimente.
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Er übertreibt es mit der Selbstdarstellung.
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Er macht alles und jeden mies.
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Er zeigt sich der Bedienung gegenüber arrogant und herablassend.
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An sich bindungswillige Männer ziehen sich emotional und dann auch tatsächlich von weiteren Kontakten zurück, wenn Folgendes nicht stimmt:
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51 % der Männer hassen es, wenn Frauen ständig am Handy hängen.
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Für 35 % der Männer ist zu häufige weibliche Kritik ein Ausschlusskriterium.
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Unhöflichkeit und eine derbe Ausdrucksweise finden bis zu 27 % der Männer abstoßend.
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Wenn sie nichts von sich erzählt, wirkt das auf 23 % der Männer abschreckend.
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Rauchende Frauen verringern ihre Chancen: 20 % der Männer lehnen sie ab.
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Das erste Date wissenschaftlich
Sicher ist es nicht einfach, einen so komplexen Teil des Sozialverhaltens wie das erste Date mit wissenschaftlichen Mitteln zu untersuchen bzw. aus den gewonnenen Erkenntnissen Rückschlüsse auf die erotische Praxis zu gewinnen. Genau das versuchte eine Studie der amerikanischen Dating-Seite »Match«, zu der auch Tinder und OkCupid gehören, mit dem Titel »Singles in America«, die von angesehenen Wissenschaftlern wie Dr. Helen Fisher (Rutgers University in New Brunswick, New Jersey) und Dr. Justin R. Garcia (Kinsey Institute, Bloomington, Indiana) begleitet wurde. Die Datenbasis war relativ breit: 5500 US-Singles wurden nach ihrem Datingverhalten, ihren Vorlieben und ihren bisherigen Erfolgen beim Online-Dating befragt.
Zahlreiche gewonnene Erkenntnisse sind so spezifisch amerikanisch, dass sie eine Allgemeingültigkeit vermissen lassen, etwa zu Waffenbesitz (für 34 % ein Ausschlusskriterium), zur politischen Meinung und zum beliebtesten Essen. Eine sinnvolle Feststellung der Studie ist es vielleicht, dass man beim ersten Date nicht zu viel Zeit und Geld investieren sollte und es nicht unbedingt eines großen Dinners bedarf. Es genügt, gemeinsam etwas trinken zu gehen, um die ersten wichtigen Erkenntnisse über den potenziellen Partner zu bekommen. Wenn es nicht passt, ist das meistens relativ schnell klar. Mehr als zwei Drinks sollten es dann aber auch nicht sein - was das Alltagswissen weiß, bestätigt die Forschung: 79 % der befragten amerikanischen Singles lehnen darüber hinausgehendes soziales Trinken ab.
Nicht vergessen sollte man, dass der Sinn und Zweck der Studie darin bestand, mit Statistiken und Handlungsvorschlägen den Nutzern zu suggerieren, es gebe eine gewisse Erfolgsgarantie beim Online-Dating. Eine Garantie, die sich schwerlich einlösen lassen dürfte.
www.singlesinamerica.com
Erste Kontakte sind geknüpft, nun braucht die Beziehung der Zukunft weitere Informationen, um zu einer lebenswerten Gemeinschaft werden zu können. Die Wissenschaft hilft uns mit einer Vielzahl von Erkenntnissen auf die Spur .
Erotische Attraktivität: Wie viel Haut wirkt anziehend?
So wie die Schönheit im Auge des Betrachters liegt, folgt die erotische Anziehungskraft möglicherweise ganz subjektiven Kriterien. Was auf die eine oder den einen ausgesprochen verlockend wirkt, weckt bei anderen Menschen wenig oder überhaupt kein Interesse. Mit derartig vagen Einschätzungen geben sich Wissenschaftler aber nicht zufrieden. Sie wollen die Ursachen der erotischen Anziehung benennen können und messbar machen und schenkten uns deshalb die folgenden Studien.
Wissenschaftler der Universität von Leeds/Großbritannien wollten wissen, wie viel nackte Haut eine Frau zeigen muss, um die Aufmerksamkeit von Männern zu gewinnen. Dazu begaben sie sich auf Feldforschung im englischen Nachtleben. Die weiblichen Versuchskaninchen wurden nicht etwa in x-beliebiger Weise entblättert, sondern folgten gewissen Regeln: nackte Arme 10 %, unbedeckte Beine 15 %, bauchfrei 50 %. Der ideale Wert - so die Forschungsergebnisse - soll bei 40 % liegen - in diesem Maße entblätterte Damen wurden von doppelt so vielen Männern angesprochen wie ihre Geschlechtsgenossinnen, die sich mehr verhüllten. Damen, die mehr als 40 % Haut zeigten, weckten bei den Männern Zweifel an ihrer künftigen Treue, was Attraktivitätspunkte kostete. Die beliebtesten Körperteile sollen übrigens keineswegs Busen oder Po sein, sondern eine schöne Schulterpartie. Über die Wirkung nackter Männerhaut auf Frauen sagt die Studie nichts.
Hendrie, C.: »Women should bare 40pc of bodies to attract men: study«. In: The Western Australian, 18. November 2009.
Tanzstil und Attraktivität
Schon Charles Darwin beschrieb 1859 in seinem Werk »Die Entstehung der Arten« die Tänze in der Tierwelt als Form der sexuellen Werbung, und was bei Truthahn, Kranich und Paradiesvogel funktioniert, lässt sich auch auf Menschen übertragen. Hier wie dort gilt: Wer es gut kann, hat die besseren Chancen, seine Gene weiterzugeben. Eine Bewertung der tänzerischen Leistung kann in unseren modernen Zeiten natürlich nicht irgendwer oder eine x-beliebige Jury im Privatfernsehen leisten, es muss schon Hightech im Spiel sein. Den Zusammenhang zwischen Tanzstil und Attraktivität untersuchten 2010 die Wissenschaftler Nick Neave, Kristofor McCarty, Jeanette Freynik, Nicholas Caplan, Johannes Hönekopp und Bernhard Fink mithilfe der dreidimensionalen Motion-Capture-Technik. Sie erfassten die Tanzbewegungen von 19 Männern, vereinfachten die Bilder elektronisch zu gesichtslosen Avataren und ließen 39 Frauen die jeweilige Attraktivität beurteilen. Mit großem Erfolg bei Club-Besucherinnen kann demnach derjenige Tänzer rechnen, der Abwechslung und die korrekte Amplitude in die Bewegungen von Nacken und Rumpf bringt und das rechte Knie mit der richtigen Geschwindigkeit rotieren lässt. Wer hätte das gedacht - das rechte Knie?
Neave, N., McCarty, K., Freynik, J., Caplan, N., Hönekopp, J., Fink, B.: »Male dance moves that catch a woman's eye«. In: The Royal Society, 8. September 2010.
Alles im Griff!
Ist nicht letztlich alles Sex? Zahlreiche Wissenschaftler untersuchten bereits den Zusammenhang zwischen körperlichen Merkmalen und sexuellen Eigenschaften von Personen. An der University at Albany (New York) war zum Beispiel die Handgriffstärke Forschungsgegenstand, die Kraft also, mit der jemand zugreift. Zeigt sie doch den Testosteronspiegel im Blut an und gibt Auskunft über die körperliche Gesundheit - oder dokumentiert umgekehrt Behinderung, Morbidität und Mortalitätsrate der Versuchspersonen. Die Forschenden fanden heraus, dass bei Männern Korrelationen zwischen dem Händedruck und dem Verhältnis von Schulter zu Hüfte und dem Verhältnis von Taille zu Hüfte bestehen, bei Frauen jedoch nicht. Ebenso bestehen Beziehungen zwischen dem Händedruck und aggressivem Verhalten, dem Alter beim ersten Geschlechtsverkehr und der Promiskuität - wohlgemerkt bei Männern, nicht bei Frauen. In der Summe verrät ein einfacher Handschlag, wissenschaftlich ausgewertet, alles über die genetische Qualität eines Mannes.
Gallup, A. C., White, D. D., Gallup, G. G.: Handgrip strength predicts sexual behavior, body morphology, and aggression in male college students; Department of Anthropology, University at Albany, State University of New York 2007.
Verräterische Körpermerkmale
Weitere Entdeckungen der Forschenden an der University at Albany, New York, zeigen, dass das Gesicht eines Mannes von Frauen als attraktiver wahrgenommen wird, wenn er einen langen Oberkörper besitzt, und schmale Handgelenke gelten als Hinweis auf die Bereitschaft für eine dauerhafte Beziehung. Weniger gut bewerteten Frauen, die sich für eine Partnerschaft interessierten, Männer mit breiten Schultern. Sie kamen nicht gut weg, denn breite Schultern sollen auf eine einseitige Ausrichtung auf Sex hinweisen - die wahre Liebe ist also vermutlich kein Schwerpunkt dieser...