Schweitzer Fachinformationen
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Opa fuhr fort und erzählte Fenja, was er noch am Hilfsantrieb gemacht hatte. Er sagte, dass beim erstellen des Streckenbegleitdamm am Streckensaum, (der Hohlraum zwischen den neu gestellten Streckenstempeln und den ersten Schreitausbau) Holzstempel setzen musste. Denn nach zweimaligen vordrücken des Strebpanzers war dort ein Hohlraum von 1,6 m entstanden. Es wurden in der Strecke wieder neue Streckenstempel und Abstandeisen angebracht, mit Verzugmatten verzogen und am Streckensaum ein Stall gebaut. Dieser Stall war etwa 1 m breit und etwa 1,6m lang. Dafür wurden nicht nur an den Streckenstempel Matten angebracht und mit Folie oder Wettertuch abgedichtet, sondern auch der entstandene Hohlraum zum Strebausbau hin. Dort wurden 2-3 Holzstempel gestellt, die auch mit Matten und Folie/Wettertuch bespannt wurden. Auch der vorderen Bereich des Hohlraums wurde ein Holzstempel gestellt und zu 3/4 mit Matten und Wettertuch verschlossen, so das ein Stall entstand. Dann wurde eine Vorrichtung (Blaströte) im Hangenden, vor dem Stall, mit einen Ferromatikstempel im Hangenden des Strebs angedrückt, die das Wasser mit den Trockenbaustoff mischte. Dafür wurden an dieser Tröte zwei Schläuche angebracht, ein kleinerer ¾" für Wasser und ein dicker 4" Schlauch für den Baustoff, der über eine 4" Rohrleitung von der Blasanlage zum Hilfsantrieb geblasen wurde. Man musste gut aufpassen, dass diese Mischung nicht zu dünn wurde, sonst lief die Suppe überall raus. Und wenn zu wenig Wasser beigefügt wurde, dann staubte es wie Sau und man sah die Hand vor Augen nicht. Es war wirklich eine knifflige Arbeit, erzählte Opa.
Es gab aber auch noch die andere Variante für einen Streckenbegleitdamm, indem man einen großen Bullflexschlauch bzw. Sack im Stall des Streckensaums an Laschen aufhängen konnte, der auch mit einem Baustoff-Wassergemisch befüllt wurde. Dies hatte den Vorteil, dass der Streckensaum zwischen Strecke und Streb schneller errichtet werden konnte. Man brauchte an den Holzstempeln und den Matten keine Folie oder Wettertuch mehr anbringen. Auch bei der Mischung des Baustoff-Wassergemisch, war es nicht so schlimm, wenn dieser einmal zu dünn war, da sich nur das Wasser aus den Poren des Bullflexschlauch / Sack herausdrückte.
Fenja war begeistert was Opa noch alles wusste und sagte ihm, er sollte weitererzählen. Opa erzählte also weiter und sagte, dass er auch Säuberungsarbeiten am Hilfs-Antrieb und an den ersten drei Schreitausbauten machen musste, bevor eine Reihe gerückt wurde. Dies musste er zwischen den Schocks und Panzer tun, damit beim Rücken und Vorziehen des Schreitausbaus, kein Kohlenstaub unter die Kufen kam und dieser sich somit nicht abhob und dadurch festgefahren wurde. Auch unter dem Strebpanzer, der zu etwa 2 m in die Strecke hinein ragte, musste immer gut gesäubert werden, damit dieser sich auch nicht mit der Kufe abhob, auf die er abgestützt war, um ein unruhiges Laufen oder ein Reißen der Panzerkette zu verhindern. Denn wenn der Hobel kam, fiel immer eine Menge Kohle und Gestein in den Rückbereich außerhalb des Strebpanzers. Auch musste Opa als Lehrling Material in den Strebpanzer legen, wenn es im Streb angefordert wurde. Das waren zum Beispiel, 3 m lange Holzkappen, Bauschwellen, zum Auspacken eines Ausbruch im Hangenden des Strebes. Auch Ferromatikstempel, sowie Kleinmaterial wie Matten oder Hydraulikschläuche, zur Reparatur des Strebausbaus. Die gut gesichert und befestigt wurden, damit diese Kleinteile nicht beim bewegen und fahren der Panzerkette unter die Mitmitnehmer kamen.
Opa lernte das wechseln, bzw. das einsetzen von neuen Scherbolzen an der Scherbolzen-Kupplung, der Hobelkette. Dies durfte er unter Aufsicht nach einiger Zeit selbst erledigen, wenn er wusste, wie es richtig gemacht wurde. Denn wenn der Hobel sich einmal fest fuhr und die Hobelkette Spannung aufbaute, dann scherte / brach der Scherbolzen ab. Somit war die Verbindung zum Getriebe und des Kettensterns der Hobelkette unterbrochen und die Hobelkette konnte nicht mehr reißen und der Scherbolzen musste ersetzt werden.
Die Vorgehensweise war so:
Erst wurde mir einem kleinen Brecheisen der alte, abgescherte Scherbolzenkopf am äußeren Ring der Kupplung entfernt und dann durch einen neuen ersetzt. Dafür wurde der Antrieb der Hobelkette ganz kurz angetickt, dass der innere Ring der Kupplung anlief. Die Kupplung bestand aus zwei Ringen, einen inneren und einen äußeren und diese hatten mehrere Bohrungen, in denen ein Scherbolzen passte. Nach dem anticken der Kupplung und kurz vor dem stehenbleiben des inneren Ringes, wurde eine Raubhacke in die äußere Bohrung der Kupplung gesteckt. Und wenn vom inneren Ring, die Bohrung für den Bolzen mit dem äußeren Ring übereinstimmte, drückte man die Hacke soweit in die Löcher der beiden Ringe, dass ein neuer Scherbolzen hinein passte. Dies war auch eine knifflige und gefährliche Arbeit, denn man hätte sich dabei schwer verletzten können, wenn die Hacke zu früh ins Loch gesteckt wurde und diese sich mit der Kupplung weitergedreht hätte.
Fenja fragte ihren Opa, was denn eine Raubhacke sei.
"Hömma, Fenja, dat is ne Hacke, wie du se au kennz. Se is vorne nich eckich, sondan rund un valäuft genauso spitz zu. Hömma, mitte Raubhacke tut man auch Ferromatik-Stempel einrauben, wenn kein Raubschlüssel zur Hand is. Dat heißt, man nimmt den Druck vom Stempel, indem man die Raubhacke in ein Ventil steckt, wat zum einfahren det Stempels mit einem runden Loch versehn is. Dann drückt man die Hacke gegen dat Ventil un dies spritzt den Druck übba die gegenüber gelegene Seite det Ventils, in die man die Raubhacke gesteckt hatte ab un der Ferromatikstempel fährt ein. Daher hat die Raubhacke wohl au ihre Bezeichnung!", sagte Opa seiner Enkelin.
Ferromatikstempel mit Setzpistole und Raubschlüssel
Nun sind sie schon einige Zeit über die Autobahn A 31 gefahren und nach etwa 200 Km hielt Opa auf den letzten Parkplatz vor dem Emstunnel an, um eine kurze Pause einzulegen. Dort ging er mit Miss Marple noch einmal eine Pippi-Runde und Oma mit Fenja auf die Toilette. Auch Opa machte dort einen Abstecher hin, weil ihm die Blase drückte. Dann wurde noch etwas gegessen und getrunken, bevor die Fahrt weiterging. Von dort aus waren es noch etwa 15 Km Autobahnfahrt und 70 Km über Land.
Fenja bestaunte nun die Landschaft. Hier gab es keine Fördertürme, dafür aber viele Felder mit Kühen, Schafen und Ziegen. Auch einige Windmühlen sah sie das erste Mal und fragte was das denn für Gebäude mit den Flügeln wären. Oma klärte Fenja auf und erzählte ihr, dass dort das Korn von den Feldern, zu Mehl gemahlen wurde.
Aber Fenja wurde langsam auch ungeduldig und fragte, wann man denn die Nordsee sehen könnte. Opa sagte, es würde nicht mehr lange dauern, es wären von hier aus, noch etwa 10 Minuten bis nach Carolinensiel und dann noch einmal 5 Minuten bis zum Außenhafen in Harlesiel.
In Harlesiel angekommen, fuhr Opa auf den Parkplatz des Außenhafens, da wo die Fähren nach Wangerooge übersetzten. Aber dort gingen sie noch nicht hin, sondern Oma und Opa wollten zuerst zur Gedenkstätte für Seebestattete. Zur "Brücke der Erinnerung".
Oma wollte dort ihrer Mutter gedenken und für ihr die Glocke läuten, die kurz vor dem Urlaub verstorben war. Auch wollten Opa und Oma dort ihrer ersten Hündin gedenken und für ihr die Glocke läuten. Sie wurde über 18 Jahre alt und war vor 1 ½ Jahren verstorben. Sie war auch all die Jahreimmer mit in Urlaub an die Nordsee gefahren und sehr gerne ins Wasser Schwimmen gegangen.
Fenja wurde etwas traurig, als von Oma un Opa die Glocke geläutet wurde, denn sie mochte ihre Ur-Oma sehr und auch den ersten Hund ihrer Großeltern. Sie vermisste beide, aber Miss Marple war ja jetzt da. Aber für Ur-Oma gab es keinen Ersatz.
Nach einer Weile des Gedenkens fuhren sie weiter auf die andere Seite des Hafens. Von dort aus ging Opa mit Fenja den Deich hoch und zeigte ihr, wo der Stand war und wo in etwa ihr gemieteter Strandkorb am Hundestrand stehen würde. Oma holte in der Zwischenzeit für alle leckere Matjes-Brötchen von der Fischbude. Als Opa mit Fenja zurück kam, wurde erst einmal gebuttert und sich die guten Fischbrötchen reingehauen.
Nach der Pause fuhren sie zurück in das kleine Dorf, nach Carolinensiel, um die Ferienwohnung zu beziehen. Opa lud wacker das Auto aus und Oma räumte schon einmal einige Sachen ein. Dann setzen sie sich ins Auto und fuhren zu "Heikes Hofladen" in Alt-Harlingersiel, um frische Eier, Erdbeeren und andere Kleinigkeiten einzukaufen.
In der Ferienwohnung wieder angekommen, wurde alles ausgepackt, die Betten bezogen und alles eingeräumt. Es war eine tolle Ferienwohnung, Oma und Opa hatten ein großes Schlafzimmer, eine Küche mit allen drum und dran, ein großes Wohnzimmer, ein Bad mit großer Dusche und Fenja sogar ihr eigenes Zimmer im Obergeschoss, mit zwei Betten darin. Es war mehr ein Ferienhaus, als eine Ferienwohnung. Denn ein kleiner Garten mit Terrasse, Gartenmöbeln und Grill, gehörten auch noch dazu.
Nach den Einräumen wurde es sich erst einmal bequem gemacht und etwas...
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