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Der ultimative Vatikanthriller für alle Fans von Dan Brown und Thomas Gifford
Der Journalist Peter Adam erwacht im Kölner Dom - ohne Erinnerung daran, was in den letzten Tagen geschehen ist. Ringsum hebt sich der Boden, die Hölle tut sich auf, Menschen stehen in Flammen. Hat die Zeit der Apokalypse begonnen?
Selbst der Papst im fernen Rom, der sich Petrus II. nennt, scheint von einem Dämon besessen zu sein und tut nichts, um das drohende Verhängnis abzuwenden. Die letzte Hoffnung der Welt liegt in der rätselhaften Tätowierung, die Peter Adams gesamten Körper bedeckt. Uralte Zeichen, die den Weg zu einem der größten Mysterien der Menschheitsgeschichte weisen: Dem Ursprung des Bösen.
"Wer eine Auszeit vom alltäglichen Wahnsinn nehmen will, kann sich mit diesem klerikalen Wahnsinn bestens unterhalten." Passauer Neue Presse
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2. Juli 2011, Nordatlantik
Zuerst noch das Gefühl, leicht zu sein, unendlich leicht, zu schweben, zu träumen. Ein schönes Gefühl. Gesichter flogen vorbei, zogen Namen hinter sich her wie die Kielspur einer Nussschale in einem endlosen Ozean. Nikolas. Maria. Don Luigi. Laurenz. Kelly. Ellen. Das helle Lachen einer Frau. Grüne Augen. Diffuse Bilder, getaucht in blaues Licht. Zeichen, Symbole, eine fremdartige Schrift. Murmelnder, monotoner Gesang von irgendwoher in einer seltsamen, unangenehm vertrauten Sprache. Oroni bajihie Oiada! Orocahe quare, Micama! Bial! Oiad! Zodacare od Zodameranu! Noco Mada, hoathahe Saitan! Männer in Mönchsroben, die im Kreis um einen großen Stein herumstehen, die Kapuzen tief ins Gesicht gezogen. Eine Kinderstimme, rufend, drängend.
Wo sind Mama und Papa hin? Peter, lass mich nicht allein!
Der Duft von Weihwasser und Nelkenöl. Ein Jugendlicher auf einer Massagepritsche, unter Krämpfen fluchend in neapolitanischem Dialekt. Ti scass' à facci hom' e merda!
Eine Nummer: 306. Wasser, unendlich viel Wasser. Ein nächtlicher Ozean, darauf treibend ein blaues Licht. Auf und ab. Auf und ab. Ein Brunnen. Ein Spiralsymbol. Dreht sich. Immer schneller. Häschen in der Grube, saß und schlief, saß und schlief .
Jemand ruft. Nicht hinhören! Einfach weitertreiben, so leicht. Auf und ab. Für immer treiben, schwerelos.
Und dann: das Erwachen.
Schlagartig und ohne Vorwarnung kehrte Peter Adam in die Welt des Schmerzes, der Panik und der Angst zurück. Als er die Augen öffnete, sah er zunächst nur milchiges Licht, das ihn ganz und gar einhüllte, angenehm und warm. Für einen Moment gab er sich dem wohltuenden, freundlichen Licht hin, das die ganze Welt auszufüllen schien und ihn sanft und schwerelos trug. Schemenhafte Schatten irgendwo dahinter, sehr fern. Das Nächste, was Peter wahrnahm, war der Schlauch tief in seinem Hals. Einem Reflex gehorchend, versuchte Peter zu atmen. Aber unmöglich. Der Schlauch blockierte seine Luftröhre. Gleichzeitig nahm Peter zwei Dinge wahr: erstens, dass er sich unter Wasser befand, eingehüllt in eine Art Kokon aus einem farblosen Material. Zweitens, dass dieser Kokon ganz mit milchig trübem Wasser gefüllt war, in dem sein Körper schwamm wie in einer Fruchtblase. Dann traf ihn der Schock. Er schlug und trat mit Händen und Füßen um sich. Vergeblich versuchte er, das Gewebe, das ihn umschloss, zu greifen, aber es besaß eine zähe, lederartige Konsistenz. Immer noch unter Wasser, versuchte Peter, aus Leibeskräften zu schreien, was mit dem Schlauch im Hals ebenfalls unmöglich war. Der Druck auf seine Lungen nahm zu. Außer sich vor Panik, zu ertrinken und zu ersticken, krallte er seine Hände nun fester in die farblose Hülle. Bis die Finger seiner linken Hand das lederne Gewebe endlich durchstießen und aufrissen.
Grelles Licht blendete ihn, als sein Kopf aus dem Gewebe stieß. Peter spürte, wie der Druck auf die Lungen nachließ. Aber immer noch steckte der Schlauch in seinem Hals. Nackt und am ganzen Körper mit einer käsigen Schmiere bedeckt, klatschte Peter zu Boden. Der harte Aufprall, so sehr im Gegensatz zu der wohligen Schwerelosigkeit, holte ihn mit einem Schlag in die Wirklichkeit zurück. Reflexartig griff Peter nach dem Schlauch und zog ihn würgend aus seiner Kehle. Sein Bewusstsein realisierte nur am Rande, dass es sich tatsächlich um zwei Schläuche handelte, die tief in seiner Luft- und in seiner Speiseröhre steckten. Verzweifelt zerrte Peter die schier unendlich langen Schläuche ganz aus seinem Hals und erbrach danach einen Schwall heller Flüssigkeit. Und endlich, stöhnend und unter Schmerzen, konnte er Luft holen.
Das Atmen schmerzte, die Lungen brannten. Peter krümmte sich hustend am Boden in einer Lache milchiger Substanz und atmete keuchend. Zwischendurch erbrach er immer wieder weitere Flüssigkeit, verschluckte sich erneut, würgte, hustete und machte den nächsten Atemzug. Zu seiner Verwunderung bemerkte er, dass er eine Erektion hatte, die nur langsam abklang.
Als er keine Flüssigkeit mehr erbrach und sich sein Atem etwas beruhigt hatte, sah er sich hastig um. Das grelle Licht kam von einer starken Lampe über ihm an der Decke, offenbar die einzige Lichtquelle. Peter erkannte, dass er sich in einem ovalen Raum mit vollkommen weißen Wänden befand. Er lag neben einer Art metallischem Podest, von dem er offenbar heruntergefallen war. Der Raum war nicht größer als das Wohnzimmer seiner Eltern, an drei Stellen standen niedrige Apparate mit Leuchtdioden und Anzeigen, die leise summten und aus denen Schläuche und Kabel zu dem Metallpodest führten. Die flüssige Substanz und der zerrissene Kokon bedeckten den Boden und verbreiteten einen säuerlichen Geruch. Entsetzt erkannte Peter nun, dass sein Körper an verschiedenen Stellen durch knotige, blasse hautartige Tentakel mit diesem Material verbunden war wie mit einer Art zweiter Haut. Wie Nabelschnüre.
Was ist das für ein Albtraum? Wach auf! Wach doch auf!
Vielleicht erlebte er gerade einen paranoiden Schub. Er hoffte es irgendwie. Doch Albtraum oder Paranoia - es wirkte schrecklich real.
Tu endlich was! Irgendwas!
Die knotigen Tentakel, die aus seiner Haut wucherten, wirkten organisch, schienen aber nicht durch Blutgefäße oder Nerven versorgt zu werden. Peter zupfte vorsichtig an einem der Tentakel. Kein Schmerz, aber die Verbindung mit der Kokonhaut wirkte fest und stabil.
Ruhig! Ganz ruhig. Beruhig dich. Atme. Und jetzt .
Trotz des überwältigenden Ekels vor den seltsamen, tentakelartigen Auswüchsen seines Körpers packte Peter einen der Tentakel fest mit der Hand und zerrte ruckartig daran. Ein kurzer, scharfer Schmerz, dann löste sich das knotige Gebilde mit einem schmatzenden Geräusch von seiner Haut und hinterließ nur einen Fleck zarter rosa Haut wie eine frische Schürfwunde. Entschlossen befreite sich Peter auch von den restlichen Tentakeln und sah zu, wie sie sich augenblicklich zusammenrollten und dann schlaff auf den Kokon klatschten.
Peter würgte heftig, erbrach aber kaum noch Flüssigkeit.
Steh auf. Du musst aufstehen!
Leichter gesagt als getan. Peter merkte, dass seine Beine ihm kaum gehorchten. Mit aller Kraft zog er sich an dem Metallpodest hoch und versuchte zu stehen. Aber sobald er die Hände von dem Podest nahm, sackten seine Beine unter ihm zusammen, als gehörten sie ihm nicht mehr. Wieder schlug er hart auf den Boden auf und verstauchte sich dabei den Knöchel. Er griff mit der linken Hand nach seinem Fuß.
Deine Hand!
Ein Anblick, so grauenhaft, dass er den Kokon, die milchige Flüssigkeit und selbst die Tentakel in den Schatten stellte. Diese Hand .
Peter erinnerte sich nicht, wie man ihn und wer ihn hierhergebracht hatte. Er erinnerte sich auch nur bruchstückhaft an das, was davor mit ihm passiert war. Das Letzte aber, an das er sich deutlich erinnerte, war der Schmerz und der blutige Stumpf an seinem Arm, nachdem ihm die linke Hand mit einem alten arabischen Säbel abgehackt worden war. Er erinnerte sich ganz deutlich daran, wie seine Hand in einem einzigen Augenblick nicht mehr Teil seines Körpers gewesen war und plötzlich fremd und unendlich fern auf dem Boden eines Kellergewölbes unter dem Vatikan gelegen hatte. Er erinnerte sich, wie man ihn hastig fortgeschleppt, über glitschige Treppen hinauf ans Licht gezerrt hatte.
Aber genau dort, an der Stelle des blutigen Stumpfes, starrte Peter nun auf eine neue Hand. Keine menschliche Hand, das war klar. Weißlich und blass hob sie sich von seiner übrigen Haut ab. Er konnte die Narbenwulst sehen, wo sie mit seinem Unterarm verbunden war. Er konnte sie bewegen, konnte greifen und tasten, aber wenn er die Finger bewegte, überkam ihn Ekel, als ob er einen Parasiten betrachtete, der gerade dabei war, von seinem Körper Besitz zu ergreifen.
Peter verglich die beiden Hände. Sie waren in Größe und Form identisch. Die gleichen Finger, der gleiche kleine Knick im Ringfinger, der gleiche Handballen. Die linke Hand jedoch wirkte fast durchscheinend. Dunkle Strukturen zeichneten sich unter der Haut ab, wo Knochen sein müssten. Adern waren auch nicht zu sehen, dafür aber kleine, rosige Flecken, die sich unter der fremden Haut abzeichneten.
Wach auf! Wach endlich auf. Das ist nicht real!
Peter kontrollierte seinen Atem und berührte die fremdartige linke Hand vorsichtig mit seiner rechten. Zunächst spürte er nichts. Erst als er den Druck etwas verstärkte, nahm er die Berührung wahr, und die Fingerspitzen seiner rechten Hand signalisierten ihm deutlich, dass die neue Hand warm war! Sie lebte!
Was auch immer es ist - werd es los. Sofort!
Peter packte das Ding an seinem Arm, presste die Zähne aufeinander, um auf den Schmerz gefasst zu sein, und versuchte mit aller Kraft, sich den Fremdkörper vom Arm zu reißen.
»Lassen Sie das! Sie ist noch nicht ganz angewachsen. Geben Sie ihr noch etwas Zeit!«
Peter fuhr herum. Unbemerkt und lautlos hatte sich in dem gleichförmigen weißen Oval hinter ihm eine Tür geöffnet. Ein älterer Japaner von kleiner Statur in einem korrekten schwarzen Anzug mit Weste und Krawatte stand im Raum. Steife Haltung, kalte Augen, die ihn wie ein Objekt musterten. Hinter ihm drei Männer in weißen Schutzanzügen, OP-Hauben und Mundschutz. Instinktiv wich Peter zurück.
»Sie sind zu früh erwacht«, sagte der Japaner sachlich auf Englisch und trat etwas näher. »Eigentlich wollten wir Sie erst in einer Woche zurückholen.« Er drehte sich kurz um und warf den drei Männern einen strengen...
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